Mir geht es da eigentlich auch weniger um den "gefallenen" Paladin. Der kommt ohnehin seltener im Spiel vor - und wenn, dann gibt es mit Atonement ohnehin zumeist eine Möglichkeit dies wieder gerade zu biegen.
Aber eine Erwählung "auf Probe" empfinde ich letztlich unbefriedigend. Gerade weil es dann so viele Diskussionen darüber gibt wie ein Paladin fällt - dabei sollte doch eigentlich dieser derjenige sein dessen Vorbild inspiriert, nicht derjenige bei dem man genau auf die Finger schauen muss.
Nein, nein. Den "Titel" Paladin behälst Du. Null Problemo.
Nur die Coolen Powerz sind futsch. Du traust Dir das halt nicht mehr zu, Du zweifelst an deinem Glauben als Pal.
Der SL muß keine Pal Konservendosenprüfkommision sein. Der Pal-Spieler muß das sein.
Dem SL fällt vielleicht nach X-Sessions auf das der Paladin und der Meuchelmörder so dicke Freunde sind und die letzte Peinliche Befragung eines Verdächtigen ist irgendwie aus dem Ruder gelaufen....
Dann kann er die Spieler sanktionieren in dem er den Pal entpalt.
Ich habe als Spieler oder als SL ja auch nicht JEDE Handlung auf die "Ist-das-der-Gesinnung-angemessen?" Waage gestellt. Manche dann aber schon und den Spielern mal so Tipps gegeben was passend und was unpassend ist. Als Spieler haben ich versucht schon passend zu spielen.
Und am Ende ist auch dieses "naja, tue halt Buße und dann ist es gut - im Zweifel mach eine Quest" eher unschön. Zum einem weil es die Konsequenzen wieder zunichte macht, zum anderem weil es häufig keinen Sinn in der Spielwelt ergibt. Entweder die fällige Quest ist was der Paladin sowieso machen wollte (Weltrettung und so weiter mal wieder) - oder sie hält ihn von etwas ab was eigentlich wichtiger wäre.
Das geht nicht. Vorteile genießen ohne die Nachteile zu zahlen.
Und ja, das mag auch heißen das sich das nächste Abenteuer um die Seelenrettung des Pals dreht. Und wenn seine Kumpel nicht mitziehen waren das auch keine echten Freunde. Pfui!
Oder man zieht den Pakl raus und der macht seine Bußreise/Pilgerfahrt. Und man spielt in der Zeit jemand anderen.
Es gibt einfach viel bessere Lösungen um das Fehlverhalten einer solchen speziellen Klasse im Spiel zu Konsequenzen führen zu lassen als die aus AD&D und D&D 3.5 bekannte, und es macht mehr Sinn die konkrete "Strafe" auch an der tatsächlichen Tat zu orientieren anstatt alles über einen Kamm zu scheren, egal ob willentlich oder gezwungen, ob der Glauben an ein notwendiges Übel oder pure Bosheit der Grund waren.
Häää?
Je nach Interaktion mit den "höheren" Wesen kann es auch eine direkte Order eines Engels sein:
"Mach XYZ oder es wars mit Deiner Erwählung! Viel Glück!"
In der Regel sollte der Paladin ja auch schon wenn er den Verdacht hat vom Wege abzuweichen in sich gehen und schon mal prophylaktisch vorsorgen.
Rumhuren und Saufen ist halt nicht. Der kriegt Schwielen auf den Knien vom vielen Beten und der Singsang seiner Rosenkranzgebete geht dem Rest auch langsam auf den Zeiger.....
Zumindest wenn ihn der Zweifel packt.
Und DAS sollte 10x häufiger Vorkommen als ein tatsächlicher Verlust der Powerz.
Soweit, zumindest bei Priestern, bekannt werden bestimmte Kräfte aus:
Meditiation, eigenem Glauben
Höhere Priester, Heilige Reliquien
Niedere Engel
Höhere Engel
Avatare
Gottheit selbst
verliehen.
Die Frequenz der Überprüfungen pro Jahr sinkt mit der Stufe der Power. Wäre eine mögliche Regelung.
Denke nicht Thor mag Mikromanagement....
Ein Problem ist zumindest für mich, daß man bei Gedankenkontrolle recht schnell in trübes Gewässer gerät. Wenn ein Paladin nicht verzaubert ist, dann, klar, ist er auch für eventuelle "böse" Taten selbst verantwortlich. Wenn er sie allerdings nur begeht, weil ihm der Obermotz gerade eine Gehirnwäsche verpaßt hat...dann verwischt sich die Grenze zu "ist das Opfer des Verbrechens jetzt selber schuld, weil es sich eben mehr hätte wehren sollen?", und dann sind wir auch auf Spielerebene schnell auf ganz, ganz dünnem Eis.
Das ist bei Terroristen und Sektierern auch gerade mal egal wenn sie vor Gericht stehen. Es wäre ziemlich schwer zu beweisen das man unter einem Bann stand (vor allem wenn es einen Save dagegen gibt....) und nicht anderes KONNTE.
Dass das damals in den Regeln stand, wurde ja nie in Abrede gestellt. Es geht darum, dass diese Regeln eben scheisse waren.
UND dass halt auch abseits von Beherrschungszaubern nirgends festgelegt war, _was_ nun Böse oder Chaotisch wäre, bzw wie der Pala es vermeiden kann zu fallen, wenn er in eine "Damned if you do..." Situation gerät.
Keiner bestreitet das Gesinnung beschruppt geregelt war. Bei der "Damned if you do...." Situation erwarte ich Gewissensbisse des Paladins, eine innere Sinnsuche, das Befragen von Weisen Männern...
Ich erwarte keine Auto-Ex-Palisierung wenn es sich der Spieler nicht leicht gemacht hat und die offensichtlich schlechtere Variante gewählt hat. Und die muß auch objektiv krass und böse sein.
Was ich nicht erwarte ist der Auto-Self-Destruct Button.
Aber gerade bei Opfern von Betrügern, vor allem wenn mit der Gier der Opfer gespielt wurde, (egal ob auf materielle, ideelle oder ästhetische Güter) ist doch der Eigenanteil der Verantwortung nicht Null.
Selbst wenn man Gedankenkontrolle oder verfluchte Gegenstände als Grund für ein abfallen vom Paladinstatus akzeptiert: Das dies die gleiche Strafe nach sich zieht für Paladin A wie sie Paladin B bekommt (der z.B. aus Eifersucht seine ihn betrügende Ehefrau erschlug und für die Flucht aus der Stadt die Kasse der Wachmannschaft gestohlen hat) oder Paladin C (Der wahnsinnig wurde und nun plant alle ungläubigen von der Landkarte zu fegen und dafür mordend und raubend durchs Land zieht) macht einfach keinen Sinn.
Wir sprechen hier über die Ausgeburt der Gerechtigkeit. Und ausgerechnet bei der Beurteilung von jenem sollen keine gerechten Maßstäbe mehr angelegt werden, und alle Taten in einen großen Topf "irgendwie böses Zeug gemacht" geworfen werden?
Es wird nicht definiert was die moralischen (lawfullness) Prinzipien und ethischen (goodness) Maximen sind. Das ist kulturell unterschiedlich. Und somit auch dem SL und auch, mehr noch, den Spielern überlassen.
Meine Antwort: Es kommt darauf an und im Zweifel würde ich mir als SL ein Ruling ausdenken das den Geist der Regeln erfüllt und der Situation entsprechend ist.
(Zu deutsch, wenn die Regeln Scheiße sind nehme ich mir heraus auch mal anderes zu regeln. Dann aber auch mit festhalten, Off-Game Diskussion und Konsens mit der Mehrheit der Spieler)