Super. Das hilft mir dann schon ordentlich weiter.
Ein Beispiel aus unserer Runde, ob ich's richtig verstanden habe:
Die Gruppe wurde von einer Gruppe asiatisch aussehender Schläger angegriffen. Drei konnten fliehen, die letzte kam schwer verletzt ins Krankenhaus. In der Jacke der Verletzten fanden sie einen Zettel mit der Aufschrift "Hört auf zu ermitteln! Geht nach Hause!".
Hier hätte ich über einen soft driver - weil's nicht relevant für die Hauptstory ist, sondern nur eine bestimmte Beziehung etwas früher offenlegt - ein Herausfinden, wer das eigentlich war und woher sie kamen, ins Spiel bringen können. Immerhin wissen die Charaktere, dass es gefährlich ist, weiter zu ermitteln.
Zwei der Charaktere haben den Drive Neugier, ein Charakter hat Abenteuer und der letzte hat Wissensdurst.
Bei Neugier ist für mich die Sache klar: Wenn sie sich auf die Suche machen, gibt's Stabilität, wenn nicht, verlieren sie welche.
Bei Abenteuer und Wissensdurst wäre ich mir jetzt nicht mehr so sicher.
Ich mache das auch immer ein bisschen an den Spielern fest — wenn mir wer etwas anbietet wie "Ha, da lasse ich mich doch nicht einschüchtern. Als wir damals bei Verdun im Matsch lagen, während die deutschen Granaten vom Himmel fielen wie Regen, hätten wir über so etwas gelacht. Endlich kommt mal Bewegung in die Sache!", macht das nachvollziehbar, warum so etwas den Charakter nicht abschreckt, sondern anstachelt. Bei Wissensdurst (was ja mehr oder weniger bedeutet, dass der Charakter aktiv hinter Mythosgeheimnissen her ist) könnte man es so drehen, dass er wissen
muss, was es mit dieser seltsamen Sprache auf sich hat, die die Angreifer gesprochen haben.
Aber ich würde die Regel an Stellen einsetzen, wo es um konkrete Aktionen mit wahrscheinlichen direkten Negativfolgen geht und wo man vielleicht in anderen Spielen eine Probe würfeln lassen würde. Gehe ich ohne Taschenlampe in den dunklen Keller? Öffne ich das Buch, das laut unseren Nachforschungen bisher drei Menschenleben gefordert hat? Versuche ich, meinen Verfolgern, denen ich gerade mit knapper Not entkommen bin, in ihr Versteck zu folgen anstatt zu fliehen? Stürze ich mich in den Kugelhagel, um meinen bewusstlosen Kollegen aus der Gefahr zu ziehen?
Aber nicht, wenn es nur um grundlegende Entscheidungen für das weitere Vorgehen geht, von denen man sich später immer noch zurückziehen könnte: Ermittlungen in einer grauslichen Mordserie anstellen. Sich von einem Auftraggeber in ein fernes und unzivilisiertes Ausland schicken lassen. Beim Oberkultisten und Bürgermeister offiziell vorstellig werden. In einer normalen Bibliothek mehr über irgendeinen okkulten Wahnsinn herausbekommen.
In deinem konkreten Beispiel würde ich einen Driver einsetzen, um den Fliehenden allein hinterherzujagen oder um in ihr Versteck zu schleichen, wenn man die Adresse ermittelt hat. Bei einem einfachen "Weiterermitteln trotz Warnung" in dem Sinne, dass man dann bei der Polizei Fotos von Straftätern durchsieht, in einer Bibliothek nachforscht, zu welcher Nationalität Haare und Kleidung der Angreifer passen oder Unterkünfte abtelefoniert, ob sich dort vier Asiaten eingemietet haben würde ich warten, bis dass es konkret gefährlich wird.
Man kann sich das vielleicht ein bisschen so denken, dass der Stabilitäts-"Boost" durch den Driver sich immer gegen in derselben Szene stark zu erwartende Verluste von Health oder Stability rechtfertigen sollte.