Hatte jetzt endlich mal Lust, ein bisschen in Symbaroum querzulesen. Das Setting macht mich total an. Erinnert mich zunächst an Dragon Age: erwachsene low-magic Fantasy mit viel Politik und moralischen Grauzonen. Aber auch darüber hinaus finde ich das Ganze sehr inspirierend, zum einen das Thema Ambria, was irgendwie an das Imperium bei Warhammer erinnert, nur eben nicht mit dem dem Kriegshammer, sondern etwas subtiler gezeichnet und als Verlierer des krassen Kriegs gegen das Übel. Aus diesem Motiv entsteht dann ein Kolonial-Thema, das an den Clash christlich-römischer Soldaten und Mönche mit den Germanen des Nordens erinnert. Gleichzeitig hat das für mich aber auch einen genialen Wild-West-Flair: manifest destiny-Überzeugung der Ambrier, Glücksritter auf der Suche nach Schätzen und Siedler, die sich Land krallen und es ausbeuten wollen. Das alles nur gegen den Widerstand der Elfen und anderer Wesen des Waldes (Indianer). Sehr faszinierend finde ich auch den Konflikt Zivilisation-Natur, wie er hier präsentiert wird, und natürlich das Geheimnis des großen untergegangenen Reichs Symbar. Ich habe richtig Bock, in diesem Setting, in dem es keine "guten" Helden geben kann, Abenteuer zwischen Wild-West-Athmo, Indiana Jones-Grabräubertum und warhammerigem Imperialismus zu spielen.
Die Regeln sind natürlich nichts, was einen vom Hocker reißt, aber ohne längere Spielpraxis möchte ich kein Urteil darüber fällen, wie tragfähig sie sind oder nicht. Dass die Attribute Abilities so spezielle Auswirkungen haben, auch noch in drei Stufen gestaffelt, das finde ich ein bisschen anstrengend, weil es bedeutet, dass man die Wirkungen entweder auswendig lernen oder andauernd nachschlagen muss. Da würde ich mir Kärtchen wünschen.
Jetzt bin ich sehr auf die große Kampagne gespannt (irgendwas mit Thorn und Throne). Will unbedingt mal Symbaroum leiten, glaube ich.
EDIT: Attribute sollte Abilities heißen.