Wo seht ihr denn Gemeinsamkeiten zwischen Symbaroum und Trudvang Chronicles, außer das beides aus Schweden stammt?
Beide evozieren den WALD als das Mystische und Geheimnisvolle, insofern treffen beide Spiele natürlich erstmal einen besonderen Punkt für Deutsche
.
Nein, wie schon oben angedeutet, dieses Nebeneinanderstellen bringt wenig und wird den Spielen vermutlich auch nicht gerecht.
Trudvang Chronicles stützt sich ja explizit NUR auf nordische Mythen und Quellen. Das macht es schon sehr speziell. Viele Rollenspieler kennen sich ja gar nicht aus und werfen Germanisches, Keltisches und Nordisches und wer-weiß-was-noch wild durcheinander. Das kann ja auch Absicht sein, sieht man ja etwa bei DSA mit z.B. sehr vielen griechischen Einflüssen, Indianer-Elfen und Karl-May-Romantik.
Shadows of Esteren stützt sich AFAIK eher auf keltische Motive als nordische und verbindet das ganze stark mit gesellschaftlichem Wandel (Monotheismus-Ausbreitung, technischer Wandel, politischer Wandel durch Außenkontakte erzwungen). Durch das geographisch im Grunde winzige Areal sitzt man da eigentlich in einer Laborstube eines Rollenspiel-Experiments.
Und Symbaroum ist... hm... eher "Siedlungskämpfe eines hochmittelalterlichen antiken Römischen Imperiums" und dadurch entstehende gesellschaftliche Konflikte (etwa mit den Einheimischen im Siedlungsgebiet). Mit den "alten Völkern" und dem Wald und so weiter und so fort hat man da natürlich auch wieder sowas pseudo-ursprüngliches, ob das nun keltisch, nordisch, germanisch oder sonstwie inspiriert ist. Ich dachte ja, der Völkerwanderungs-Aspekt wäre viel größer, oder Western-Frontier-Denken, aber man legt ja anscheinend großen Wert auf mittelalterliches Gildenwesen und mittelalterliche Bürokratie, dadurch hat das Setting für mich auch etwas sehr Preußisches.
Zwischen Symbaroum und Esteren könnte man wohl noch eine Ähnlichkeit konstruieren, auch wenn schon die Perspektiven sich sehr unterscheiden. Bei Symbaroum scheint mir auch das Abenteuerliche zu überwiegen während bei Esteren sehr stark "wir spielen Bewohner dieser Welt" in den Fokus tritt, d.h. ich würde sagen die Spiele haben auch unterschiedliche Core Storys (müsste man aber im Einzelnen die Abenteuer genauer miteinander vergleichen, wie unterschiedlich die am Ende wirklich sind).
Krass wird es natürlich, wenn man diese Settings kontrastiert etwa mit Settings wie Lankhmar, Forgotten Realms, Splittermond, Aventurien, Dragonlance usw. usf. Da merkt man schon, dass man es nicht mit dem typischen EDO-High-Fantasy-Setting zu tun hat, finde ich. Und das weckt Interesse.
Würde ich eine Fertig-Kampagne spielen wollen in der man nach und nach ein Setting näher kennen lernt, fände ich Symbaroum auch ziemlich cool dafür. Ich habe auch den Eindruck, dass die Autoren selber das Setting so nach und nach erst ausbauen. (Das wäre ja auch ein möglicher Grund, warum bestimmte Inhalte nicht systematischer vorgestellt werden.)