Autor Thema: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check  (Gelesen 9340 mal)

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #50 am: 21.08.2014 | 00:03 »
Okay, neue Frage:
Gehen wir davon aus, dass die ganze Bagage jetzt an diesem unbekannten Ufer ankommt. Das Land ist augenscheinlich nicht von kulturschaffenden Wesen bewohnt. Das Klima sollte etwas kühler sein als hier, aber nicht sehr.
Die Nahrungsvorräte dürften nun also langsam zur Neige gehen und die Siedler - nennen wir sie einmal kollektiv so - brauchen was zu beißen.
Natürlich werden sie langfristig so etwas wie Ackerbau anfangen müssen, aber bis das läuft, wird noch viel Zeit vergehen.

Als mögliche Nahrungsquellen sind mir drei Dinge eingefallen:
Fischen
Jagd
Sammeln

Dabei hat ein Land im Urzustand nur begrenzte Ressourcen, die man abernten kann. Die Frage ist, ob es in diesem Fall nicht sinniger wäre, wenn sich die Siedler in kleinere Gruppen aufteilen würden, um sich zu versorgen.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #51 am: 21.08.2014 | 00:28 »
Von wie vielen "Kolonisten" reden wir denn jetzt?

Sinnvoll wäre vielleicht folgende Vorgehensweise: Die eine Hälfte der Menschen baut ein Dorf und fängt mit Ackerbau und Viehzucht an, die andere Hälfte wird in kleine Jagd-Trupps aufgeteilt, die aus dem näheren und weiteren Umland Nahrung heranschaffen sollen.

In der Realität sind solche kleinen Siedlungen in Nordamerika übrigens reihenweise im ersten oder zweiten Winter verhungert, wenn nicht zufällig ein freundlicher Eingeborenen-Stamm in der Nähe mit Lebensmittel-Lieferungen ausgeholfen hat.

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #52 am: 21.08.2014 | 00:54 »
Wenn der Anführer der Expedition nicht für 2 Jahre Korn mitgenommen hat und Kleidung ....Nun ja Evolution löst auch sowas.

Wichtiger als Jagen könnte Fallenstellen sein.

Wieviele können jagen, Fleischjagd mit positivem Kalorienergebnis  nicht Trophäenjagd oder Zusatzkost, die Matrosen und "Passagiere" kaum, wieviel Passagiere verstehen sich auf Ackerbau

https://www.youtube.com/watch?v=Nw2iagS5ymQ&index=2&list=PL93AFEF2841E0E1D9
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #53 am: 21.08.2014 | 11:50 »
Mit den Zahlen sieht es derzeit so aus, dass es nicht mehr als 50 Matrosen pro Schiff + 50 Passagiere pro Schiff werden. Dann kommen etwa 30 Soldaten + 70 freiwillige Passagiere. Das sind ganz andere Zahlen, als ich zu beginn im Kopf hatte.

Ich gehe derzeit von drei Schiffen á 200 Personen aus, also 600 Personen. Sie bestehen aus je 50 Matrosen, 30 Soldaten/Fußrittern und etwa 120 (50 Frauen, die vornehmlich aus den ärmeren Teilen der Stadt stammen, etwa 30 Frauen und 40 Kinder und Jugendliche aus der upper class).

Ich gehe davon aus, dass ca. 30-50% der Matrosen vor der Seefahrerkarriere aus bäuerlichen Umfeldern stammt, also prinzipiell reaktivierbare Grundkenntnisse hat.
Was die Soldaten angeht, so haben die meisten intensive Erfahrung mit Feldzügen. Ihr Anführer weiß zumindest, wie man ein befestigtes Lager organisiert.
Das ist das Minimum, dass den Siedlern zur Verfügung steht. Ich kann diese Wissensressourcen natürlich noch weiter aufpumpen und größere Personengruppen mit ähnlichen Kenntnissen ausstatten, ich gehe aber immer erst vom Minimum aus.
 
Das genaue Vorgehen, wer was wie wann macht, ist schon recht klar durchdacht, die Frage ist, in wie große oder kleine Gruppen man sich sinnvoller Weise aufteilen sollte und wie groß dann das Siedlungsgebiet ist.

Die Vorräte dürften großteilig aufgebraucht sein, da das ganze ja eine Hauruck-Aktion mit limitierter Planungsmöglichkeit war.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #54 am: 21.08.2014 | 12:14 »
Ähem wurde eigentlich Vieh und Arbeitstiere mitgenommen.

Zitat
Was die Soldaten angeht, so haben die meisten intensive Erfahrung mit Feldzügen
Naja deren Fouragier Methoden sind bestenfalls Nutzlos - sorgen dafür die einzige Überlebensmöglichkeit ins Gegenteil zu kehren.

Befestigtes Lager ist nett, ein Wetterfestes Lager ist überlebensnotwendig

Zitat
die Frage ist, in wie große oder kleine Gruppen man sich sinnvoller Weise aufteilen sollte und wie groß dann das Siedlungsgebiet ist.
das führt zur Zersplitterung, wieviele Pflüge und Zugtiere haben sie denn

da wären Jagd und Fallenexpedtionen eher noch sinnvoller aber am wichtigsten ist Fischfang, en masse mit Netzen

Zitat
Die Vorräte dürften großteilig aufgebraucht sein, da das ganze ja eine Hauruck-Aktion mit limitierter Planungsmöglichkeit war
da bleibt immer noch langes Schwein bzw grosszügig - freundliche Einheimische , btw die bei weitem am besten Chance
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #55 am: 21.08.2014 | 12:39 »
Wenn man mittelalterliche Bevölkerungsdichten runterrechnet, dann verteilen sich 600 Menschen auf 15 bis 30 Quadratkilometer, das wären 2-3 Kilometer Umkreis um das befestigte Dorf in der Mitte.

Außer für kleine Jagdtrupps sehe ich keinen Grund, nicht die ganze Bevölkerung in einem einzigen, zentralen Dorf zu belassen.

Und wenn die Siedler eine Überlebenschance haben wollen, dann müssen sie auf jeden Fall Saatgut, eiserne Arbeitsgeräte und Nutztiere eingepackt haben.

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #56 am: 21.08.2014 | 13:15 »
Einheimische wird es definitiv erstmal nicht geben.

Hmmm... Eisengeräte, das ist für mich jetzt ein Problem. Ich kann ziemlich viel Zeug hindefinieren, sowohl was die Fähigkeiten der Leute, wie auch die Ressourcen des Landes angeht, aber wenn ich davon ausgehe, dass sie in einer Hauruck-Aktion aus einer Stadt geflohen sind, mit maximal 12 Stunden Planungszeit, könnte die unauffällige Beschaffung von Ackergerät kompliziert werden. Da müsste ich mir überlegen, wie die an das Zeug ran gekommen sein könnten.
« Letzte Änderung: 21.08.2014 | 13:28 von Surtur »
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #57 am: 21.08.2014 | 13:36 »
Schmied
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #58 am: 21.08.2014 | 13:45 »
Stimmt. Ich kann definieren, dass eine einstellige Zahl von Schmieden dabei sind. Irgendwelche Eisengeräte, die entsprechend umgearbeitet werden können, wären beschaffbar.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #59 am: 21.08.2014 | 13:52 »
Ein Schiff sollte Schiffszimmermann, Segelmacher und wohl auch Schmied an Bord haben

Rüstungen beispielsweise...

Aber ehrlich die sehen massivst doomed to dead aus
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #60 am: 21.08.2014 | 13:59 »
Irgendwelche Eisengeräte, die entsprechend umgearbeitet werden können, wären beschaffbar.
Im Zweifel schlachtet man dafür die Schiffe aus. Stellt aber immer noch eine suboptimale Lösung dar.

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #61 am: 21.08.2014 | 14:10 »
da findet man mKn nicht viel eher wenig Eisen, da dürfte ziemlich viele hölzerne Äquivalente verwendet worden sein u.a. wegen Rost
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #62 am: 21.08.2014 | 14:12 »
Im Zweifel schlachtet man dafür die Schiffe aus. Stellt aber immer noch eine suboptimale Lösung dar.
Klar, aber es soll ja auch ein wenig dieses Feeling her, sich irgendwie unter schlechtest möglichen Bedingungen durchzuwurschteln. Es soll nur noch glaubhaft sein, dass es trotz den schlechten Bedingungen noch geklappt hat.

da findet man mKn nicht viel eher wenig Eisen, da dürfte ziemlich viele hölzerne Äquivalente verwendet worden sein u.a. wegen Rost
Stimmt. Aber in der Stadt könnte man zumindest irgendwas aus Eisen mit eingepackt haben, das reicht zumindest so weit, dass man damit irgendwie arbeiten kann.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #63 am: 21.08.2014 | 14:26 »
Klar, aber es soll ja auch ein wenig dieses Feeling her, sich irgendwie unter schlechtest möglichen Bedingungen durchzuwurschteln. Es soll nur noch glaubhaft sein, dass es trotz den schlechten Bedingungen noch geklappt hat.
Die Hauptfrage dann ist wohl, wie lange es geklappt haben soll und ob die Siedlung nach ein paar Winter dahin dezimiert wurde oder wider aller Erwartung aufblühte.

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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #64 am: 21.08.2014 | 14:29 »
Die Siedler werden dauerhaft siedeln müssen. D.h. es muss so lange klappen, bis sie in der Lage sind, ihre Position zu konsolidieren, das Land urbar zu machen und wenigstens eine routinierte Selbstversorgung aufzubauen. Rein prinzipiell müsste es gehen, die Frage ist, wie ich die Zahlen schieben muss, damit es geht.
Letztlich müssen die Vorräte so lange durchhalten, bis die Leute sich mit Jagd, Fischfang und Sammeln so weit drauf haben, dass sie lange genug damit überleben, um das Land urbar gemacht zu haben und das mit dem Ackerbau halbwegs läuft.
Dabei muss man sicher mit einem gerüttelt Maß an Ausfällen rechnen, das möchte ich aber minimieren. Im Zweifelsfall können die Leute auch ein wenig Glück mit dem Wetter haben, das wäre für mich okay.
« Letzte Änderung: 21.08.2014 | 14:33 von Surtur »
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #65 am: 21.08.2014 | 14:37 »
das ist ne Lebensaufgabe, selbst bei besser organisierten Koloniegründungsversuchen.

Den Ersten der Tod, den zweiten die Not, den dritten DAS Brot.

MKn nach nahmen selbst hellenische Kolonien Neue erst nach langer Zeit auf, d.h. nachdem die Versorgung solifde gesichert war und denen war Gastfreundschaft HEILIG
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #66 am: 21.08.2014 | 14:48 »
Neuankömmlinge sind erstmal nicht zu erwarten.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #67 am: 21.08.2014 | 16:04 »
Ich gehe davon aus, dass ca. 30-50% der Matrosen vor der Seefahrerkarriere aus bäuerlichen Umfeldern stammt, also prinzipiell reaktivierbare Grundkenntnisse hat.

Ähem ... Nein. Allenfalls stammten Matrosen, wenn sie denn nicht bereits im zarten Alter als Schiffsjungen eine nautische "Karriere" begonnen haben, aus dem Bereich der Fischerei.

Das muss aber kein Schaden sein, denn wenn die Kolonisten mit dem Schiff kamen, liegt anzunehmenderweise das Meer vor der Haustür und Fischerei liefert viel schneller viel mehr Protein als die Jagd, eignet sich also auch zur Überbrückung. Wenn das Klima - wie zuvor beschrieben - auch nur geringfügig kälter ist als hier, ist mit reichen Fischgründen in Küstennähe zu rechnen, zumal da vorher niemand die Bestände angegriffen hat. Durch Pökeln (Obwohl man dazu viel Salz haben muss ...), Dörren und Räuchern kann man aus Fisch auch gute und dauerhafte Vorräte anlegen, die einen womöglich über den ersten Winter bringen.

Zitat
Was die Soldaten angeht, so haben die meisten intensive Erfahrung mit Feldzügen. Ihr Anführer weiß zumindest, wie man ein befestigtes Lager organisiert.

"Soldaten" ist ein sehr vager Begriff. Sind es Seesoldaten, Infanteristen, Kavalleristen? Aus was für einem Regiment bzw. was für Regimentern kommen sie? - Für das Szenario wäre es günstig, wenn sie aus einem Schützenregiment stammen, da sie dann mindestens sicher mit dem Gewehr umgehen und sich als Jäger betätigen können; idealerweise waren einige in ihrem früheren Zivilleben bereits Jäger, Förster oder wenigstens notorische Wilderer und können die anderen schulen. Es wäre auch hilfreich, wenn rein zufällig auch ein paar Leute aus einem Pionierregiment dabei wären, da diese am ehesten in der Lage sein dürften, feste Unterkünfte und andere wichtige Dinge aufzubauen/herzustellen.

Grundsätzlich ist es bei (pseudo-) mittelalterlichen/neuzeitlichen Soldaten am wahrscheinlichsten, dass diese vormals Bauern waren, jedenfalls deutlich wahrscheinlicher als bei ein paar entführten Städtern.

Zitat
Die Vorräte dürften großteilig aufgebraucht sein, da das ganze ja eine Hauruck-Aktion mit limitierter Planungsmöglichkeit war.

Entscheidend ist, wann sie ankommen. Ist die Jahreszeit günstig, um Äcker anzulegen und zu bestellen, sollte man genau das tun und parallel der augenblicklichen Witterung angepasste Unterkünfte errichten. Jede Hand, die nicht dabei gebraucht wird, sollte unterwegs sein, um als Fischer, Jäger und Sammler den augenblicklichen Bedarf zu decken. Feste Winterunterkünfte zimmert man, während die Ernte reift; in dieser Zeit legt man auch Vorräte aus Quellen an, die man nicht selbst gepflanzt hat.

Wer als Jäger und Sammler unterwegs ist, hat auch die Aufgabe, die nähere und weitere Umgebung zu erkunden. Womöglich gibt es ja natürliche Gegebenheiten und Ressourcen, die den Start erleichtern? Höhlen könnten sicheren Unterschlupf bieten. Grundsätzlich braucht man ohnehin erst einmal Trinkwasser, denn das ist ja auch nicht an jedem beliebigen Landeplatz automatisch vorhanden.

Von Vorteil ist es auch, wenn das Land zwar unbewohnt, aber vorher schon einmal angelaufen worden ist. Es gab früher in der christlichen Seefahrt das Verfahren, wenn möglich Ziegen und Schweine abzusetzen, damit sich diese wildlebend vermehren und sowohl die Aufnahme frischen Proviants erlauben als auch etwaigen Schiffbrüchigen das Überleben erleichtern. Davon könnten auch Kolonisten profitieren.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #68 am: 21.08.2014 | 16:14 »
"Soldaten" ist ein sehr vager Begriff. Sind es Seesoldaten, Infanteristen, Kavalleristen? Aus was für einem Regiment bzw. was für Regimentern kommen sie? - Für das Szenario wäre es günstig, wenn sie aus einem Schützenregiment stammen, da sie dann mindestens sicher mit dem Gewehr umgehen und sich als Jäger betätigen können; idealerweise waren einige in ihrem früheren Zivilleben bereits Jäger, Förster oder wenigstens notorische Wilderer und können die anderen schulen. Es wäre auch hilfreich, wenn rein zufällig auch ein paar Leute aus einem Pionierregiment dabei wären, da diese am ehesten in der Lage sein dürften, feste Unterkünfte und andere wichtige Dinge aufzubauen/herzustellen.
Schwarzpulverwaffen stehen noch nicht zur Verfügung. Genau genommen handelt es sich versatil ausgebildeten Schwertadel, nicht ganz identisch mit Rittern, geht aber in die Richtung. Bevorzugte Kampfweise ist der gerüstete Nahkampf, aber alle können explizit mit Langbögen und Armbrüsten umgehen. Entsprechende Waffen stehen erstmal auch so weit zur Verfügung, wie sie die Reise überstanden haben.
Der Schwertadel rekrutiert sich in meinem Setting zwar vornehmlich aus recht bodenständigem Landadel, die zwar in der Organisation von Landwirtschaft zum Teil ein wenig Plan haben, wie man einen Pflug benutzt wissen die aber auch eher vom Zusehen.

Zitat
Entscheidend ist, wann sie ankommen. Ist die Jahreszeit günstig, um Äcker anzulegen und zu bestellen, sollte man genau das tun und parallel der augenblicklichen Witterung angepasste Unterkünfte errichten. Jede Hand, die nicht dabei gebraucht wird, sollte unterwegs sein, um als Fischer, Jäger und Sammler den augenblicklichen Bedarf zu decken. Feste Winterunterkünfte zimmert man, während die Ernte reift; in dieser Zeit legt man auch Vorräte aus Quellen an, die man nicht selbst gepflanzt hat.
Wetter und Jahreszeit sind so gut wie notwendig, da hab ich ja zum Glück Definitionshoheit.

Zitat
Wer als Jäger und Sammler unterwegs ist, hat auch die Aufgabe, die nähere und weitere Umgebung zu erkunden. Womöglich gibt es ja natürliche Gegebenheiten und Ressourcen, die den Start erleichtern? Höhlen könnten sicheren Unterschlupf bieten. Grundsätzlich braucht man ohnehin erst einmal Trinkwasser, denn das ist ja auch nicht an jedem beliebigen Landeplatz automatisch vorhanden.
Ich denke, es wird möglich sein, Trinkwasserquellen rechtzeitig ausfindig zu machen. Vielleicht lasse ich sie einfach da an Land gehen, wo ein Fluss ins Meer mündet. Höhlen wird es zumindest in erreichbarer Nähe geben, die sind Plotrelevant, können in Absehbarer Zeit aber auch benutzt werden.

Zitat
Von Vorteil ist es auch, wenn das Land zwar unbewohnt, aber vorher schon einmal angelaufen worden ist. Es gab früher in der christlichen Seefahrt das Verfahren, wenn möglich Ziegen und Schweine abzusetzen, damit sich diese wildlebend vermehren und sowohl die Aufnahme frischen Proviants erlauben als auch etwaigen Schiffbrüchigen das Überleben erleichtern. Davon könnten auch Kolonisten profitieren.
Hmmm... erstmal nicht, aber da überlege ich noch. Da kann ich vielleicht was machen.

Danke für die konstruktive Kritik!
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #69 am: 21.08.2014 | 16:35 »
Ein paar Anmerkungen: Segelschiffe waren mit Handwerkern und auch mit Werkzeug stets so bestückt, dass es sich auf Reisen stets selbst reparieren ließ. Die haben also eine kleine Schmiede, Schreiner und Zimmermänner mit Werkzeug an Board, die sehr flexibel darauf getrimmt sind alle mögliche zu bauen oder zu reparieren. Es sollte auch immer genug Eisen an Board sein, um neue Sachen zu schmieden. Notfalls können die Schiffe auch auf einen Anker verzichten.
Wenn die Schiffe eine Weile da bleiben, (zum Beispiel, weil die Jahreszeit zu schlecht für eine Rückreise ist) ist es auch möglich, dass sie Küstennah auf Fischfang geht. Fische (und auch Wild) lassen sich räuchern und damit haltbar machen. Schiffe, die auf längere Überlandreisen ausgelegt waren haben übrigens auch Proviant für lange Reisen an Board und dabei auch schlachtbare Nutztiere.
Eventuell kann man sogar an Board überwintern, bzw. die erste Zeit verweilen, um die Gegend zu erkunden oder um mit Expeditionen einen guten Ort für eine Ansiedelung zu finden.

Soldaten haben meistens Scouts dabei, die sollten Jagen können, ebenso Pioniere, die wiederum Kenntnis von Brückenbau, etc. haben.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #70 am: 21.08.2014 | 16:42 »
Wenn kein Schießpulver existiert: Haben die Schiffe eine Bewaffnung? Wenn ja, ggf. bengalisches Feuer (brennendes Öl und Katapulte)? Mit Öl lässt sich eine Menge anfangen...
Sind die schiffe geteert? (dann sollte teer an Board sein...)
Wieviel Segelleinen ist im Vorrat der Schiffe?
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« Antwort #71 am: 21.08.2014 | 16:49 »
Wenn kein Schießpulver existiert: Haben die Schiffe eine Bewaffnung? Wenn ja, ggf. bengalisches Feuer (brennendes Öl und Katapulte)? Mit Öl lässt sich eine Menge anfangen...
Sind die schiffe geteert? (dann sollte teer an Board sein...)
Wieviel Segelleinen ist im Vorrat der Schiffe?
Eines der Schiffe müsste bewaffnet sein (Freibeuter, die auf Seite der Soldaten gekämpft haben), die anderen beiden vermutlich eher nicht. Aber was für eine Bewaffnung die haben - darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Teer und Leinen, gute Frage. Müsste ich mir mal Gedanken zu machen.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #72 am: 21.08.2014 | 16:53 »
Zur Not kann ja immer noch ein Blauwal an der Küste stranden und so die Siedler vor dem Verhungern retten...

Offline Yerho

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« Antwort #73 am: 21.08.2014 | 17:35 »
Schwarzpulverwaffen stehen noch nicht zur Verfügung. Genau genommen handelt es sich versatil ausgebildeten Schwertadel, nicht ganz identisch mit Rittern, geht aber in die Richtung. Bevorzugte Kampfweise ist der gerüstete Nahkampf, aber alle können explizit mit Langbögen und Armbrüsten umgehen. Entsprechende Waffen stehen erstmal auch so weit zur Verfügung, wie sie die Reise überstanden haben.

Ah, stimmt, das habe ich überlesen. Also, verstehe ich es richtig, dass das gesamte militärische Personal im Grunde gar nicht aus Soldaten besteht, sondern mindestens aus niederem Adel? Falls das der Fall ist, ändert das Einiges, ist aber immer noch brauchbar: Die Jagd ist eines der natürlichen Vorrechte des Adels; sprich, die Leute wissen nicht nur, wie man Bogen und Armbrust im Kampf, sondern auch wie man sie bei der Jagd benutzt.

Auch von Landwirtschaft könnten sie durchaus etwas mehr Ahnung haben. Je geringer der Adel, desto mehr mussten auch die Adeligen selbst mit anpacken. In den Militärdienst gingen ja auch meistens die "überzähligen" Söhne, diese dürften also bis zur Schwertleite (oder äquivalenter Initiation) durchaus schon mal echte Landarbeit getätigt haben. So wie du es beschreibst, ist es ohnehin eher mit den Nordmännern zu vergleichen, bei denen es ja auch keinen Widerspruch darstellte, edler Abstammung und ein Krieger zu sein und und sich trotzdem in Friedenszeiten auf dem eigenen Hof die Hände schmutzig zu machen.

Allerdings müsstest du auf diesem Techlevel eventuell auch noch einmal die Kapazitäten der Segelschiffe überdenken. Selbst wenn man etwas in der Art einer Karacke oder Karavelle annimmt, ist da bei 40 Mann Besatzung Schluss und für Passagiere kein Platz mehr. 200 Personen und Proviant für diese konnte erst mit deutlich moderneren Schiffen bewegt werden.

Was ich vorher irgendwie überlesen habe:
Zitat
Die Entführer haben genau eine Nacht zur Ausführung Zeit und vielleicht einen halben Tag zur Planung vorher, wollen ihre Aktion aber geheim halten. [...] Sie müssen in dieser Zeit die freiwilligen und unfreiwilligen Passagiere und Besatzungen an Bord des/der Schiff(e) bringen (das/die Schiff(e) sind im Hafen festgesetzt, es ist maximal eine Rumpfmannschaft zur Instandhaltung an Bord), die Vorräte und notwendige Ausrüstung verladen und die Anker lichten. Die Winde stehen im Zweifelsfall gut.

Es ist ohne moderne Verladetechnik absolut unmöglich, binnen eines halben Tages ein oder mehrere Schiffe für eine längere Reise vorzubereiten; schon gar nicht dann, wenn es unbemerkt geschehen soll. Letzteres erfordert nämlich, dass man die Zahl der Ladearbeiter klein hält, also im Grunde nur Eingeweihte daran arbeiten, die niemals die Leistung zahlreicher geübter Dockarbeiter erbringen - und selbst die brauchten zum Beladen eines Schiffes gerne mal den ganzen Tag (Je nach Art der Ladung, den Wegen zu den Lagerstätten etc.). Üblicherweise wurde den Tag über beladen, entweder mit Hilfe der Besatzung oder nur durch Dockarbeiter, am Abend durfte sich die Besatzung noch einmal an Land austoben und musste zu einem bestimmten Zeitpunkt an Bord sein und im Morgengrauen lieft man mit der ersten Flut aus.

Du schreibst, die Entführer hätten die Stadt im Griff, das macht einiges leichter. Sie könnten also erst einmal eine offizielle Version platzieren, für welchen Zweck die Schiffe angeblich reisefertig gemacht werden. Dann kann das problemlos vor aller Augen geschehen.
Nun braucht man unter den Seeleuten pro Schiff zumindest so viele willige Helfer, dass man morgens auslaufen kann, alle anderen lockt man unter irgend einem Vorwand (zum Beispiel Nachzahlung des Handgeldes) unter Deck und setzt sie dort fest.
Abzüglich der Wachen gehen die willigen Seeleute und die Soldaten (die sich als Seeleute verkleiden) von Bord und machen zum Schein das, was man von Seeleuten am letzten Abend vor einer großen Reise erwarten würde. Tatsächlich platzieren sie sich aber so, dass sie in den frühen Morgenstunden nach Mitternacht (wenn die Stadt am tiefsten schläft) möglichst viele der vorher ausgewählten Entführungsopfer einsacken. Eventuell legt man ein paar Brände, das erzeugt Verwirrung, lockt Leute aus den Häusern und erklärt auch, warum man vermeintliche "Bewusstlose und Verletzte in Sicherheit bringt". Ein paar Entführungen misslingen womöglich, aber das darf nicht stören.
Die Leute werden an Bord geschafft, ebenfalls eingesperrt und mit der Flut läuft man aus. Erst wenn man auf hoher See und bekanntes Land außer Sicht ist, holt man die unsicheren Teile der Besatzung frei, droht mit Sanktionen für Ungehorsam und mit Belohnungen für Folgsamkeit und lässt sie Treue schwören.

Generell sehe ich übrigens auch kaum Grund, warum Seeleute überhaupt unwillig sein sollten: Es reicht üblicherweise, wenn man ihnen sagen kann, dass die Reise ein konkretes und bekanntes Ziel hat, dann steht Meuterei erst einmal nicht auf dem Plan, insbesondere dann, wenn die Heuer in Ordnung ist. Normalerweise stören sich Seeleute, insbesondere wenn sie in anderen Städten angeheuert wurden, auch nicht daran, wenn Passagiere an Bord gefangen gehalten werden. Man kann ja immer noch erzählen, es handele sich um Sträflinge und/oder Verschwörer gegen die Krone und deren Familien, die zur Strafe deportiert werden und verbietet es ihnen, mit den Leuten zu reden. Dass das eingehalten wird, dafür sorgen die Wachen.

Brenzlig wird es erst, wenn die Seeleute erfahren, dass sie ebenfalls als personeller Grundstock der Kolonie vorgesehen sind. Aber da gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie man das deichseln kann. Gibt man ihnen allen beispielsweise nach Ankunft allen Landgang, sagt kein Seemann nein. Wenn dann die unfreiwilligen Siedler auch von Bord sind und die Schiffe brennen, sind vollendete Tatsachen geschaffen und wenn jemand weiß, dass Überleben erst einmal wichtiger ist als Revanche, dann sind es Seeleute. Intelligenterweise könnte man sie beim Aufbau der Kolonie auch von ein paar der lästigeren und schwereren Arbeiten befreien, um die Gemüter der größten Problemgruppe ruhig zu halten. Eventuell hat man auch einfach genug Prostituierte eingesammelt, die erst einmal Leute bei Laune halten und die später per Generalerlass von allen Sünden freigesprochen werden und an die ledigen Mannspersonen verheiratet werden.

Generell ist der Trick, den Leuten die Sache schmackhaft zu machen. So nach dem Motto: "Hört mal zu, jetzt geht es erst einmal um Überleben. Bis das gesichert ist, sagen wir an, was gemacht wird, beschützen euch aber auch vor allen Gefahren, die in dieser neuen Welt lauern könnten. Haben wir es uns erst einmal häuslich eingerichtet, seid ihr alle freie Menschen und könnt Land in dieser neuen Welt besitzen." - Die Angst vor dem Unbekannten und die Aussicht auf ein Leben als eigener Herr auf eigenem Land dürfte die Leute in die Spur bringen.
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Re: Mit dem Schiff ins Unbekannte - Plausibilitäts-Check
« Antwort #74 am: 21.08.2014 | 19:07 »
Es gab früher in der christlichen Seefahrt das Verfahren, wenn möglich Ziegen und Schweine abzusetzen, damit sich diese wildlebend vermehren und sowohl die Aufnahme frischen Proviants erlauben als auch etwaigen Schiffbrüchigen das Überleben erleichtern. Davon könnten auch Kolonisten profitieren.
was verwilderte und damit extrem gefährliche Rindviecher, ggf Umweltschäden(Ernte anyone)  oder bei entsprechenden Raubtieren eher irrelefant sein dürfte
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”