Autor Thema: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?  (Gelesen 2943 mal)

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Offline Hunter9000

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Etwas, was mir hier im Forum immer wieder auffällt, ist das extreme mäkeln an gewissen Spielsystemen, im speziellen Pathfinder.

Es regen sich hierbei Leute (= einige User) über praktisch das gesamte System auf (vom Encounter Design über den Reichtum, den die Charaktere pro Stufe haben sollten - aber vom Abenteuer nicht genau gestellt bekommen -, dass ein Erklärung in Produkt A und nicht in Produkt B steht und das überhaupt eigentlich alles sch*** ist.

Dennoch spielen diese Leute das System. An die Psychologen unter euch: Was geht in solchen Leuten vor? Warum verbringen sie Stunden ihrer Freizeit mit einem Freizeitvergnügen, bei dem sie sich dauernd denken: Was für ein Scheiß!? Warum wechseln sie nicht das System? Oder das Hobby?

Man muss bei einem System, auch einem, das man gerne mag, nicht alles hoch jubeln. Aber wenn man - bei einigen hier scheint es so - nicht positives daran findet, warum dann weiter machen? Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht und hoffe hier einige Antworten darauf zu erhalten.
Beendete das Erbe des Feuers, bannte die Grausame Flut, verhinderte den Bau der Kadaverkrone und löste das Rätsel um den Fluch des Purpurthrons und verhindert gerade die Tyrannei der Drachen.

Offline Tarin

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Da fallen mir drei Sachen ein:
1) Im Internet wird immer mehr und heißer diskutiert als am Tisch
2) Du spielst im Zweifelsfall das, wofür du Mitspieler findest
3) Im Hobby steckt halt immer ein bisschen Herzblut. Und richtig gut aufregen kann man sich halt nur über die Sachen, die einem begegnen. Deshalb kann ich wunderbar über Mist in OSR Regeln streiten und wenig zu DSA5 sagen.
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

User6097

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Ich erinnere mich daran, das ich am Anfang wo ich das Spielen angefangen habe, das Abenteuer aus der Farun 2.Ed Box gespielt habe. Ich dachte damals, das wär ein Anfänger-AB (also einfach sowohl für SL wie Spieler), was es aber leider nicht war.

Das Ding war sackschwer! Die Spieler sind mir schon innerhalb der ersten paar Räume fast abgekratzt, und haben nur überlebt, weil ich ständig irgendwas entschärft hab, allerdings nicht geplant sondern eher leicht panisch, weil ich das so nicht erwartet hätte.

Die sind halt in jede Falle fröhlich reingelaufen, weil keiner auch nur im Traum dran gedacht hat, irgendwas mit ner 10foot Stange abzutasten, was aber nötig gewesen wäre.

Ich hab mich dann auch ziemlich aufgeregt. D&D 2.Ed war damals schlicht das einzige, was im Laden zu kaufen gab, deshalb wurds gespielt. Allerdings nicht lang.

Offline Hunter9000

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Zitat
Im Internet wird immer mehr und heißer diskutiert als am Tisch
Vielleicht bin ich hier zu alt dafür, aber diskutiert wird bei mir meistens am Tisch und Infos hole ich mir aus dem Netz. Anhand der Infos kann man in der Diskussion am Tisch eine Entscheidung fällen (auch über Regeländerungen und Systemwechsel).

Zitat
Du spielst im Zweifelsfall das, wofür du Mitspieler findest
Sind dann wohl der harte Kern der Spieler. Bevor ich anfange DSA zu spielen, pausiere ich lieber mit Rollenspiel :D

Zitat
Im Hobby steckt halt immer ein bisschen Herzblut. Und richtig gut aufregen kann man sich halt nur über die Sachen, die einem begegnen.
Hier bin ich wiederum zu phlegmatisch. Warum aufregen? Ich kann sagen: "Schade, hat der Verlag verkackt, nächstes Mal wieder" bzw. ich kann darüber auch diskutieren, was man hätte besser machen können. Aber warum dann gleich einen rant ablassen?

Zitat
D&D 2.Ed war damals schlicht das einzige, was im Laden zu kaufen gab, deshalb wurds gespielt. Allerdings nicht lang.
Schön, dass dir das eine Abenteuer das RPG nicht vermiesen konnte. Aber du sagst es: Dir hat es nicht gefallen, du hast gewechselt. Und das war vor 20(?) Jahren. Heute bekomme ich im Internet hunderte verschiedene Systeme für jeden Geschmack angeboten. Niemand zwingt mich bei einem System zu bleiben.
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Offline YY

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Hier bin ich wiederum zu phlegmatisch. Warum aufregen? Ich kann sagen: "Schade, hat der Verlag verkackt, nächstes Mal wieder" bzw. ich kann darüber auch diskutieren, was man hätte besser machen können. Aber warum dann gleich einen rant ablassen?

Ich kann mich nur über Systeme richtig aufregen, an denen mir etwas liegt und bei denen ich weiß, dass es recht leicht deutlich besser sein könnte - vor Allem, wenn es schon mal besser war und dann wieder verbockt wurde.

Shadowrun ist für mich so ein System. Das spiele ich seit Ewigkeiten, aber ärgere mich auch ständig drüber, wie verschiedene Sachen gehandhabt werden.

Man ärgert sich nicht, weil man das System blöd findet. Man ärgert sich, weil man es grundsätzlich mag und gerne hätte, dass es besser ist.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Slayn

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Shadowrun ist für mich so ein System. Das spiele ich seit Ewigkeiten, aber ärgere mich auch ständig drüber, wie verschiedene Sachen gehandhabt werden.

Ooooh, YY! Bück dich, ich habe Vaseline dabei! .....
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Es gibt kein perfektes Rollenspiel-Produkt - also nimmt man halt das nächstbeste was einem zusagt (und womit auch die Freunde mit denen man spielen will leben können), mit allen Ecken und Kanten.

Menschen diskutieren gerne und meckern lieber als dass sie loben. Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht dass die Lust zu diskutieren bei Rollenspielern tendenziell noch ausgeprägter ist als im Gesamt-Bevölkerungs-Durchschnitt.

Meckern ist eine Art von Fachsimpelei über das Hobby.

Offline YY

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Lass gut sein, die 5. Ed. fährt ohne mich an die Wand.
Ich schau mir das wieder an, wenn große Teile des Personals gewechselt haben bzw. jemand anderer als CGL dran werkelt.
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Offline Slayn

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Lass gut sein, die 5. Ed. fährt ohne mich an die Wand.
Ich schau mir das wieder an, wenn große Teile des Personals gewechselt haben bzw. jemand anderer als CGL dran werkelt.

Ernsthafter diesmal: Es hängt unglaublich viel von der eigenen Erwartungshaltung ab. Je mehr hier Story, Regeln und Geschehen am Spieltisch zusammenspielen, umso besser.
Auf der zweiten Schiene ist man als SL in der Verantwortung dies geschehen zu lassen und die Regeln als Tools dafür zu nutzen.
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Offline Feuersänger

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Da ich mich irgendwie angesprochen fühle: ;)

- ich meckere an 3.5 rum, weil es eine Menge Blödsinn verzapft. Es ist dennoch gleichzeitig mein Lieblingssystem, weil es immer noch meine Vorlieben und Wünsche besser bedient als jedes andere mir bekannte System.

- ich meckere an Pathfinder rum, weil es wenig besser macht als 3.5 und in manchen Bereichen sogar rückschrittlich ist. Ich spiele es trotzdem, weil es da wo ich wohne einfach schwierig ist, engagierte 3.5-Spieler zu finden. Es ist halt ein Notbehelf. Denn auch PF bedient meine Vorlieben immer noch besser als beispielsweise DSA, RM, RQ, WHFRPG, SaWo und was dergleichen mehr oder weniger bekannter Systeme mehr sind.

Soweit klar?
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Offline ElfenLied

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #10 am: 3.08.2014 | 09:20 »
Shadowrun ist für mich so ein System. Das spiele ich seit Ewigkeiten, aber ärgere mich auch ständig drüber, wie verschiedene Sachen gehandhabt werden.

Manchmal sind das Problem auch einzelne Editionen. Wenn man z.B. irgendwelche Grognards als Freelancer engagiert, kann es schon mal passieren, dass eine neue Edition eines Spiels sehr verhunzt wird. Dann spielt man eben die alte Edition und meckert in den Foren über die neue!  ~;D

Anspielungen auf Bull Ratkovich und SR5 Matrix sind reiner Zufall :p

Ich spiele es trotzdem, weil es da wo ich wohne einfach schwierig ist, engagierte 3.5-Spieler zu finden.

Mit der Flo Runde spielen wir auch öfters 3.5. Vielleicht kann man da etwas organisieren.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #11 am: 3.08.2014 | 09:30 »
PF im Speziellen zieht halt die "ich mag nicht selber was Vorbereiten" Spielleiter an wie das Licht die Motten. Die Adventure Paths haben einen guten Ruf, teilweise zu Recht (auch wenn ich den Kingmaker-Hype nie verstehen werde, aber das liegt wohl an mir), sind jedenfalls, was Qualität und Aufbereitung des Materials anbelangt, ziemlich Konkurrenzlos mit Ausnahme von, naja, D&D eben. Im Gegensatz zu D&D gibt es PF aber auf Deutsch, und bekanntlich hatten einige Leute bei D&D4 auch noch größere Probleme.

Ich habe für mich nach einigen Sitzungen trotzdem, trotz 1A Mitspielern, PF ausgeschlossen. Bei einigen dauert der Prozess halt etwas länger. >;D
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Offline JS

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #12 am: 3.08.2014 | 12:06 »
Rollenspiele, bei denen ich so gut wie alles doof finde, spiele ich eimal, zweimal (bevor ich also weiß, daß ich sie doof finde) und danach nicht mehr; auch in den Foren ignoriere ich sie danach, man läßt sich sozusagen "gegenseitig in Ruhe" - ein guter Tip in solchen Fällen.

Die Systeme wiederum, die ich in Ordnung oder sehr gut finde, haben auch hier und dort ihre Eigenarten und Schwächen (und schlechten Designentscheidungen), über die ich dann auch gerne diskutiere und zeitweise sogar meckere. Das empfinde ich als normal, und ich gewann hier im Forum auch selten den Eindruck, daß Spieler ein System ebenso leidenschaftlich ablehnen, wie sie es dann gleichzeitig freiwillig spielen. Ich denke, daß "Grauen eines üblen Systems" erleiden dauerhaft nur jene, denen die Umstände und Zwänge leider keine andere Wahl lassen.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline YY

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #13 am: 3.08.2014 | 12:29 »
Manchmal sind das Problem auch einzelne Editionen. Wenn man z.B. irgendwelche Grognards als Freelancer engagiert, kann es schon mal passieren, dass eine neue Edition eines Spiels sehr verhunzt wird.

Genau das meinte ich damit, dass manches schon mal besser war und dann Rückschritte gemacht werden.

Wobei das hier meinem Eindruck nach auch am Entwicklungsprozess liegt. Da schreiben Leute einzelne Kapitel mit zentralen Regelinhalten, wissen aber nicht, was der "Nachbar" macht und anscheinend gibt es auch niemanden, der das ganze auf eine klare Linie bringt - das kann nichts werden.

Aber jede Edition von SR hatte ihre großen und kleinen Macken.
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Offline Slayn

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #14 am: 3.08.2014 | 12:41 »
Stimmt irgendwie schon. Shadowrun ist ein extremes Beispiel dafür wie Ton, Handhabung und Intention innerhalb der Subsysteme wechselt.
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Offline Feuersänger

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #15 am: 3.08.2014 | 13:03 »
Mit der Flo Runde spielen wir auch öfters 3.5. Vielleicht kann man da etwas organisieren.

Och, wenn ihr Platz habt, riesig gern. ^^

Zitat
Rollenspiele, bei denen ich so gut wie alles doof finde, spiele ich eimal, zweimal (bevor ich also weiß, daß ich sie doof finde) und danach nicht mehr; auch in den Foren ignoriere ich sie danach, man läßt sich sozusagen "gegenseitig in Ruhe" - ein guter Tip in solchen Fällen.

Dazu bin ich vor längerer Zeit auch übergegangen. Wenn man mir z.B. einen Platz in einer DSA- oder WH-Runde anbietet, lehne ich dankend ab. Aber während ich früher dennoch gerne über derartige Systeme in Foren hergezogen bin, ist mir dazu inwischen meine Zeit zu schade.

Was z.B. D&D 3.5 angeht, muss man da halt wissen, wie das Spiel funktioniert und wie nicht. Da habe ich auch schon Gruppenplätze abgelehnt, nachdem der jeweilige SL so Red Flags wie "Core Only", "25 Point Buy" oder "Low Magic" deklariert hat.
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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #16 am: 3.08.2014 | 14:44 »
Och, wenn ihr Platz habt, riesig gern. ^^

Wir sind 3 Spieler+SL, d.h. Platz wäre da. Wir können mal genaueres bereden, wenn ich wieder im Lande bin.
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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #17 am: 3.08.2014 | 19:07 »
Ist ja nicht so, als ob Rollenspiele in absolute Kategorien wie "ich find alles super" und "ich find alles doof" fallen würden.

Manche Systeme fallen halt unter "Ich finde kein System, das mir besser gefällt, aber trotzdem mag ich die Macken X, Y und Z nicht".
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Feuersänger

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #18 am: 3.08.2014 | 19:13 »
Ist ja nicht so, als ob Rollenspiele in absolute Kategorien wie "ich find alles super" und "ich find alles doof" fallen würden.

Manche Systeme fallen halt unter "Ich finde kein System, das mir besser gefällt, aber trotzdem mag ich die Macken X, Y und Z nicht".

Och, es gibt aber auch Spieler, die an einer Art Stockholmsyndrom leiden, und ihr gewähltes Lieblingssystem gegen jede noch so berechtigte Kritik verteidigen...
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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #19 am: 3.08.2014 | 19:26 »
Och, es gibt aber auch Spieler, die an einer Art Stockholmsyndrom leiden, und ihr gewähltes Lieblingssystem gegen jede noch so berechtigte Kritik verteidigen...

Klar. Wie unterscheide ich einen Stockholm-Spieler von einem Nix-Besseres-weit-und-breit-Spieler?
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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #20 am: 3.08.2014 | 19:32 »
Klar. Wie unterscheide ich einen Stockholm-Spieler von einem Nix-Besseres-weit-und-breit-Spieler?

Internet/Foren-Aktivität und Systemkenntnisse? Der Stockholm-Spieler bleibt bei DSA oder D&D no matter what und schaut sich auch nicht nach Alternativen um?
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Offline Archoangel

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #21 am: 3.08.2014 | 19:36 »
Och, es gibt aber auch Spieler, die an einer Art Stockholmsyndrom leiden, und ihr gewähltes Lieblingssystem gegen jede noch so berechtigte Kritik verteidigen...

Ja, aber ich mag Arldwulf dennoch. ;) :P
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Offline Feuersänger

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #22 am: 3.08.2014 | 19:55 »
Also ich hab da jetzt niemanden angeschaut!
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Offline kalgani

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #23 am: 3.08.2014 | 20:23 »
aber so richtig motzen kann wirklich nur mit und über etwas das man irgendwie gern hat, sonst ignoriert man es einfach.

ich motze auch immer mal wieder über die systeme die ich bespiele,
wechsel aber nur wenn das spielerlebnis nicht dem entspricht was ich erwarte.
deshalb z.B. der schwenk bei mir von PF zu 13th age (DnD mit komplizierten rules zu DnD mit modernen easy rules)
auch da ist nicht alles grün, aber zumindest grüner als bei 3E oder 4E.

gerade in einer ehemaligen 3.X/PF runde die aktuell SaWo versuchten und für ungeeignet befunden haben und nun gurps4 versuchen wird.
sawo ist auf alle fälle ein system das ordentlich ist solange nicht gekämpft werden muss. (angeschlagen sucked so dermaßen!)
für meinen spielstil könnte ich stundenlang über sawo motzen, aber es hat für andere spielstile das richtige paket.

Offline Teylen

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Re: Warum Rollenspiele spielen, an denen man alles doof findet?
« Antwort #24 am: 4.08.2014 | 11:26 »
Etwas, was mir hier im Forum immer wieder auffällt, ist das extreme mäkeln an gewissen Spielsystemen, im speziellen Pathfinder.

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Man muss bei einem System, auch einem, das man gerne mag, nicht alles hoch jubeln. Aber wenn man - bei einigen hier scheint es so - nicht positives daran findet, warum dann weiter machen? Ich verstehe das ehrlich gesagt nicht und hoffe hier einige Antworten darauf zu erhalten.
Der einfachste Weg antworten zu erhalten wäre die Personen direkt zu fragen.
Ansonsten:
-) Hass
Man hat das Spiel gespielt, vielleicht sogar mehrfach. Man hat sich geärgert. So richtig.
Vielleicht fühlt man sich sogar genötigt das Hassobjekt weiter zu spielen. Mangels Alternativen, wegen sozialen Druck.
Seitdem hasst man das Spiel und die Mechanik und mag dies auch verbreiten.
Der eigenen Gruppe kann man das ja schlecht sagen, vielleicht probierte man es auch und es brachte nichts.

-) Neid
Man spielt ein Spiel und sucht Mitspieler. Jetzt sieht man dutzende Leute die das System X spielen, und keiner der mit einem das eigene Spiel spielen mag. Die vielleicht einfach bei System X bleiben, das man weniger gut findet. Die sich vielleicht noch erdreisten das Spiel so richtig, hemmungslos geil zu finden.
Natürlich ist es nicht nett, allerdings mag dann aus der puren Eifersucht auf die entgangenen Spieler eine Missgunst erwachsen die dazu einlädt auf das System X einzutreten. Schließlich ist das System X [und dessen saubratzige Spielerschaft] daran Schuld das die eigene Perle gar eingeht.
Ein sehr beliebtes Motiv in Edition Wars.

-) Missionartum
Man hat System Y gespielt, bis man System X gefunden hat und damit das Licht gesehen.
Jetzt mag man natürlich auch alle anderen die System Y spielen das Licht zeigen. Sie zum Licht führen.
Zumal man sich ja weiterentwickelt hat, eine Erkenntnis erlangt,... wer die Erkenntnis nicht hat ist dumm oder unterentwickelt.
Also erzählt man den Leuten bei System Y wieso das System schlecht ist.

-) Änderungswille
Man hatte mal mit System X Spaß. So richtig.
Jetzt ist eine neue Edition da oder man hat sich verändert und der Spaß ist weg.
Also mag man das System auf Biegen und Brechen so haben wie man es am liebsten hätten. Früher war es ja auch einfach! Also kein Grund wieso man nicht erwarten sollte das es in der Fünften Edition von einer handvoll Grundregelwerke auf ein regelleichtes System mit Bennies und Aspekten schrumpft. Totally Reasonable.

-) Blitzableiter
Man hat gerade was schlechtes erlebt. Wurde angeschnauzt, entlassen, verletzt oder was auch immer.
Jetzt will man etwas anranzen. Wieso nicht ein System? Ist ja unpersönlich.
Vielleicht lieber eins das man mag? Bei anderen könnte es sein das man es einem nachträgt.

-) Frust raus lassen
Man spielt das System wirklich gern. Aber die Sache zankt einen.
Also motzt man drüber ab. Sowas befreit mitunter.
Ich habe heute erst mein Auto angeschimpft weil das Ding die Tür nicht so geöffnet hat wie es sollte.
Das heißt aber nicht das ich mein Auto oder die Tür nicht mag, ihm gar wünsche das es kaputt geht oder die Tür wirklich ein Problem war.

-) Was sich liebt das neckt sich.
Man mag das System. Man möchte drüber reden.
Nun und in Ermangelung konstruktiverer, positiverer Diskussionen - Boah der Quellenband ist so geil, bringt 20 Jahre nach erscheinen des Quellenbands keinen mehr richtig hinter'm Ofen vor - schimpft man halt drüber. Zumindest über Teilaspekte. Man schimpft etwas gemeinsam, fühlt sich noch extra anspruchsvoll weil man kritisierte was man liebte. Und spielt dann glücklich weiter,..
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Auch im RL gebe ich mich nicht mit Axxxxxxxxxx ab #RealLifeFilterBlase