wenn man sich die Mühe macht, findet man recht viel Fanware zu diversen Settings.
Ist alles nicht-kommerziell, teilweise recht normal
(sprich, ein Text, wie er so vom Layout auch "im Buche" stände!)
in der schriftlichen Aufmachung.
vom Inhalt? durchwachsen. Manches ist besser durchdacht (weil länger durchdacht) als kommerz-Ware, anderes
ist halt eher holzschnittartig-kindisch. Ist halt fanware und jeder SOLL aus seinem Hobby das machen, was ihm Freude bereitet.
Daher ist das nicht wertend.
Als Beispiele möchte ich mal die verschiedenen Regionen-Foren von DSA mit ihren "Briefspielern", SR mit Novapuls etc. und die diversen
Spiele-Wikis nennen. Oder Feuersänger, wie er hier eine Glossar der Begriffe pflegt.
Hier geben sich viele Personen sehr (sehrsehrsehr) viel Mühe mit ihrem Lieblingssystem bzw wohl eher Lieblingssetting.
Das finde ich klasse.Für die kommerz-Autoren ist das natürlich eine Konkurrenz, mit der sie nicht wirklich konkurrieren kann. - denn kostenlos gegen Verlegungskosten
- musenhafte Zeitvergessenheit der Hobbyisten gegen Arbeitszeit=Einkommen-Realität (im Zusammenhang mit Recherche gemeint!)
- Verrisshürde für kommerzielle Schriebe ist sehr niedrig (denn für sein Ladenpreis-Geld erwartet der "Kunde" "Qualität"),
während "umsonste" Fanware niedrigster Qualität kopfschüttelnd weggeklickt wird und aus.
Wie diesen Gordischen Knoten durchhauen?
Je mehr ich für kommerz-Produkte bezahle, um so mehr "Qualität" erwarte ich im Gegenzug.
Da liegt das Problem. Ich besitze sehr viel DSA-Material, weil ich Aventurien toll finde. Da habe ich Geld gelassen und kann Vergleiche ziehen.
Dementsprechend lächele ich müde, wenn hier über "Lektorat" und Rechtschreibung gesprochen wird.
Flüchtigkeitsfehler passieren halt - ich steh da drüber und diese Schlacht hat ja ihren eigenen Thread.
ein gewaltiges Problem sehe ich hingegen darin, wenn Verlage ihren kommerz-Autoren als
Geldersatz Metaplot-blankovollmachten überlassen.
Denn wenn es nur darum geht, "meinen Autorennamen" auf dem Cover stehen zu sehen
(es gibt ja eh nur ein Handgeld...also ist es egal, ob es sich verkauft
),
dann tobt doch jeder seine ganz persönlichen Vorlieben/Geschmäcker darin aus? Oder?
Das wäre die menschlich nachvollziehbare Kompensation der erbrachten Mühen.
Wie schnell lassen solche
Selbstverwirklichungsprojekte (dieses Mal abwertend gemeint!)
Metaplotstrategien und Settingdevolpment zu Trümmerwüsten verkommen?
Mühsam angelgte Ur-Mysterien eines Settings für überzogene Kicks eines einzigen Abenteuers verschwendet,
weil der Autor diese "Kompensation" halt als "Preis" für sein Werk verlangte?
Da kommt dann der Punkt, wo ich kein Geld mehr für kommerz-Ware ausgebe.
Und wenn die Auflage durch einen vergraulten Altkunden wieder sinkt, schrumpft das Buget erneut...
dann kommt wieder die Preisschraube zum Zuge, die sich nun mal am leichtesten am Autor drehen lässt...
wo endet das? ...nicht hier Thema.
Wie ein so komplexes und geschmacksabhängiges Produkt wie Rollenspiel aus diesem Qualitäts-Dilemma kommen soll,
um höhere Verkaufserlöse (Stückzahl oder Einzelpreis) für angemessene Autorenhonorare zu erzielen, weiß ich auch nicht.
Möglicherweise wäre die Eleminierung der Druckerei (reiner PDF-Vertrieb) samt der damit verbundenen Fahrerei (Transportraum
ist zwar sehr billig, aber auch nicht kostenlos!) ein Weg. Wenn sich dann noch das vertreibende Internet-Portal über
normale Werbung (ein Fingerfood-Clip, bevor man die Neuheiten sieht - wäre ja Zielgruppenkonform
) (Teil-)finanziert,
bleibt mehr Buget für Autoren übrig.
Aber würden wir das als Kunde akzeptieren?