Autor Thema: Autorenhonorar?  (Gelesen 38808 mal)

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Offline angband

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #250 am: 11.08.2014 | 14:50 »
ranzigen Doofprodukten
Profi sein bedeutet für mich, dass man von seiner Arbeit leben kann (im Unterschied zu Amateuren).

Also obwohl es in Deutschland anscheinend doch wohl keinen einzigen "Professionellen Rollenspiel Designer" gibt, bin ich persönlich gerade allgemein sehr zufrieden mit der Qualität der Produkte.

Was jetzt kommt ist ohne Anspruch auf absolute Richtigkeit, ich habe die Entwicklungen leider irgendwann aus den Augen verloren... Im englischsprachigen Raum fällt mir da gerade ein professioneller Autor ein, nämlich Paul Wiggy Wade-Williams. Dessen Produktausstoß war in der Vergangenheit sehr hoch, schließlich will der Mann von seiner Arbeit leben können. Leider hat Professionalität in diesem Sinne nicht unbedingt etwas mit hochwertigen Produkten zu tun, denn die Qualität seiner Produkte variiert doch stark und war bei der Höhle des Ungezieferkönigs beispielsweise nicht gerade sehr hoch.

Offline Slayn

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #251 am: 11.08.2014 | 15:04 »
@angband:

Wir hatten das hier schon mal angerissen: Ohne eine Messlatte was genau man jetzt als professionell betrachten kann, ist hier jedwede Betrachtung fehl am Platz.
Meine _persönliche_ Erwartungshaltung definiert sich durch meine frühere Arbeit in der Werbung und meine jetzige Arbeit als Berater: Zielsetzungen betrachten (Erreicht? Übertroffen? Thema verfehlt?) und Mehrwert betrachten (Ja? Nein? Unbekannt?).

@Teylen/Text:

Bitte beachtet beide die [Produzent <-> Fan <-> Kunde] Korrelation.

Ein Produzent der nicht gleichzeitig auch Fan ist würde unter normalen Umständen nichts herstellen, an dem er ein Nullsummenspiel fährt oder sogar draufzahlt. Das würde keinen Sinn ergeben _außer_ besagter Produzent wäre naiv genug seine Zielgruppe nicht zu kennen und ins Blaue hinein zu arbeiten. (Lassen wir spezifische Geschäftspraktiken mal Außen vor [Köder, Loss Seller, etc.])

Ein Produzent der gleichzeitig Fan ist sieht sich mit dem gleichen Problem konfrontiert, kann aber für sich _persönlich_ einschätzen ob die Befriedigung seines Fantums ggf. Bezahlung genug ist und ein Nullsummenspiel oder gar einen Verlust rechtfertigt.
So weit, so gut, oder?

Archoangel wurde an genau der Stelle bisher anscheinend missverstanden, denn so lange diese beiden Ebenen getrennt laufen (Produzent, Fan) haben "wir" ja auch kein Problem. Wer Geld damit verdienen will verdient Geld und kalkuliert dementsprechend, wer Fan ist soll es halt auf eigene Kappe nehmen und sich dafür freuen.

Wir reden an der Stelle aber in mehrfacher Hinsicht von einem relativ ungesunden Hybridzustand. Der Fan will zumindest ein Nullsummenspiel fahren, das beeinflusst die Möglichkeiten die der Produzent hat.

Kickstarter verkomplizieren diese Situation dadurch, das die gleiche Hybridkonstellation zwischen Fan und Produzent weiter besteht, nämlich das Nullsummenspiel als Grundlage.

das Zwischenfazit an der Stelle ist das viele "Spiele" auf den Markt kommen die sich eigentlich nicht halten können und die zwar aus Fan-Sicht toll sind, aus Produzenten-Sicht aber kein Geld bringen und die üblichen Effekte vorantreiben wie die Zersplitterung des Markts und der Zielgruppen.

Um an der Stelle mal harte Aussagen zu treffen:
- Würde nur noch kommerziell produziert werden was Geld bringt, würde die Vielfalt zwar darunter leiden, die Bezahlung und (hoffentlich) Qualität steigen.
- Würde Fan-Zeugs komplett gratis sein, würde es entweder kommerzielle Produkte in Zugzwang bringen (Qualität) oder selbst den Sprung zum kommerziellen Produkt schaffen.

Was ich damit nicht sagen will (Angesprochener Rollenspielkommunismus) ist die Vereinheitlichung des Marktes sondern einfach mal die Wahrnehmung was Hybridgebahren anrichtet.

Auf der "Gegenseite" haben wir es mit der gleichen ungesunden Mischung zu tun (Fan <-> Kunde), wobei hier die Mischung weitaus negativer hervortritt.

Der "Kunde" kauft ("Mein Geldbeutel bestimmt") ohne über die Hintergründe nachzudenken, was so weit ok ist.
Der "Fan" kauft ohne über die gelieferte Qualität nachzudenken, was so weit ok ist.

In der Hybridkonstellation ergibt sich aber ein extrem verzerrtes Bild: Es wird eine kaufkraft aufgewendet die ein Produkt an den Start bringt, weil man es haben will, unter Bedingungen zu dem der Produzent nicht leben kann, weil das egal ist.
« Letzte Änderung: 11.08.2014 | 16:02 von Slayn »
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #252 am: 11.08.2014 | 15:06 »
Aber auch Wiggy kann das nur machen, weil er a) wirklich vollzeit dran arbeitet und b) seine Frau wohl IIRC das "richtige" Geld verdient...

Der Rote Baron

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #253 am: 11.08.2014 | 18:11 »
@ Slayn: Ich verstehe das Problem nicht - keines der beiden.

Wer "besitzt" das Problem denn jeweils (der muss es nämlich lösen)?
Als Anbieter sollte ich wissen, ob ich ein Produkt herausbringe, weil ich eine Gewinnerwartung habe oder weil ich gerne mein tolles Werk gedruckt sehen will. Wenn der das nicht entscheiden kann, dann habe ICH kein Problem damit.

Wenn ich als Fan und Kunde liebend gerne alles und auch jeden Ranz kaufe, Hauptsache, da steht D&D/ DSA/ HERO/ Midgard/ usw. drauf - wo soll das Problem bei mir sein? Ich will es ja und bezahle sogar dafür. Klar kann ich über den ganzen "Ranz" klagen, aber ich muss ihn ja nicht kaufen.
Wenn ich als Kunde und Fan stärker auf (eine wie auch immer definierte) Qualität achte, und dann bestimmte Dinge meines Lieblingssystems nicht anschaffe, weil ich das Geld lieber für andere Sachen ausgebe, auch nicht. Klar kann ich darüber klagen, dass ich für mein Lieblingssystem nichts (Gescheites) mehr finde, aber ich kann ja das Angebotene kaufen.

Wer hat hier welches Problem?
Der Kundenfan und auch der Fankunde hat zumindest kein grundsätzliches und der Fanproduzent und auch der Produzentenfan auch keines, außer das, dass sie sich entscheiden müssen. Und sich mit der bösen Realität abfinden müssen, dass man halt im Rollenspielbereich, wie auch schon lange nicht mehr am Bärenfluss, viel Gold findet.

Das finden die Möchtegerngoldsucher und Goldsuchermöchtegerne da auch total doof, aber so isses halt.

Und nochmal: Ich sehe im Vergleich zu früher (80er, 90er, 00er) keinen generellen Qualitätsverlust bei den angebotenen Spielen. Selbst das von mir verabscheute D&D 4 IST EIN GUTES SPIEL. Nur nicht meines. Hingegen ist Cyborg Commando von Gary Gygax selig immer schon SCHEIßE gewesen. TOTALER RANZ! Und insgesamt gibt es immer mehr und m.M.n. auch immer schönere und hochwertigere Spiele.
Mit denen man immer weniger sein Einkommen bestreiten kann.
Schade.
Und nicht mein Problem, solange es Leute gibt, die sich entweder mit wenig begnügen, weil sie Fans oder von Hause aus reich sind oder das ganze als Hobby auf dem erreichten hohen Niveau betreiben.

Und wenn die alle damit aufhören, spiele ich das weiter, was bei mir ganze Wände füllt.
« Letzte Änderung: 11.08.2014 | 18:15 von Der Rote Baron »

Achamanian

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #254 am: 11.08.2014 | 18:20 »

Und nicht mein Problem, solange es Leute gibt, die sich entweder mit wenig begnügen, weil sie Fans oder von hause auch reich sind oder das ganze als Hobby auf dem erreichten hohen Niveau betreiben.

Natürlich ist es nicht dein Problem - aber der Thread fing ja mit der Frage nach Autorenhonoraren an, und das sollte dir verraten, um wessen Problem es hier geht: Um das von Autoren, die gerne Zeit für die Erstellung eines professionellen Produkts aufwenden würden, aber leider darauf angewiesen sind, dass ihre Arbeitszeit entlohnt wird, weil sie keinen grandios bezahlten Hauptjob haben, der ihnen nebenbei noch genug Zeit lässt, um hobbymäßig Rollenspielprodukte zu schreiben.

Dass es immer noch einen Haufen guter Rollenspielautoren gibt, die (wegen eines gut bezahlten, lässigen Jobs oder eines gut verdienenden, verständnisvollen Partners) liebevoll hervorragende Produkte erstellen können, stimmt sicher. Ist auch schön. Dass bedeutet aber nicht, dass Leute wie ich, die mit dem Schreiben/Übersetzen ihr Geld verdienen müssen (und das in der verfügbaren Zeit eben geradeso halbwegs schaffen), und die liebend gerne auch mal was im Rollenspielbereich machen würden, es sich aber nicht leisten können, über diesen Zustand nicht ein bisschen klagen dürfen. Es ist nämlich ein verdammt ärgerlicher Zustand, auch, wenn das Gejammer natürlich nichts an ihm ändert.

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #255 am: 11.08.2014 | 18:56 »
@Slayn:
Ich muss zugeben das ich bei deinen Ausführungen immer noch nicht nachvollziehen kann in welcher Form Kickstarter eine negative Wirkung auf den heimischen Markt oder die entsprechenden Autoren sehe.

Eher entsteht bei mir der Eindruck das Crowdfunding Plattformen wie Kickstarter oder auch Sponsoren Plattformen wie Patreon es Autoren ermöglichen ihre Arbeit hervorzuheben und dafür (mehr) Geld zu erhalten.

Das heißt es gibt halt die Projekte die weitere Autoren oder mehr Texte für mehr Geld ausloben.
Ebenso wie es Projekte gibt die Bücher ohne weitere Graphiken finanzieren.
Nun und bei Patreon gibt man, soweit ich das Verstand, sogar halbwegs Produkt ungebunden Geld an Leute.
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Der Rote Baron

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #256 am: 11.08.2014 | 21:24 »
Natürlich ist es nicht dein Problem - aber der Thread fing ja mit der Frage nach Autorenhonoraren an, und das sollte dir verraten, um wessen Problem es hier geht: Um das von Autoren, die gerne Zeit für die Erstellung eines professionellen Produkts aufwenden würden, aber leider darauf angewiesen sind, dass ihre Arbeitszeit entlohnt wird, weil sie keinen grandios bezahlten Hauptjob haben, der ihnen nebenbei noch genug Zeit lässt, um hobbymäßig Rollenspielprodukte zu schreiben.

Dass es immer noch einen Haufen guter Rollenspielautoren gibt, die (wegen eines gut bezahlten, lässigen Jobs oder eines gut verdienenden, verständnisvollen Partners) liebevoll hervorragende Produkte erstellen können, stimmt sicher. Ist auch schön. Dass bedeutet aber nicht, dass Leute wie ich, die mit dem Schreiben/Übersetzen ihr Geld verdienen müssen (und das in der verfügbaren Zeit eben geradeso halbwegs schaffen), und die liebend gerne auch mal was im Rollenspielbereich machen würden, es sich aber nicht leisten können, über diesen Zustand nicht ein bisschen klagen dürfen. Es ist nämlich ein verdammt ärgerlicher Zustand, auch, wenn das Gejammer natürlich nichts an ihm ändert.

Ich bin wahrlich der Letzte, der bestreitet, dass man sich ob widriger Arbeitsumstände nicht beklagen darf. Und es ist auch durchaus nicht so, dass ich den Übersetzter, Autoren usw. usf. nicht gerne gönnen würde, dass sich die ganze Arbeit nicht für sie lohnen würde.
Aber die Diskussion st auf Seite 11 darüber ja schon wiet hinaus und wurde - so mein Eindruck - zu einer Art generellem Rollenspielhobbydilemma mit gravierenden Auswirkungen auf Qualität der Produkte und das Spielen generell ausgeweitet. Und die sehe ich nicht.

Die Scheißbezahlung ist ein Problem derer, die davon Leben wollen - ich hoffe nicht müssen. Im letzteren Falle wäre es ein existentielles Problem.

Für alle anderen (Hobby- und Nebenherverleger, Amateuerübersetzer, Gelegenheitsschreiber, Fans und Käufer usw.) ist es keines. Diese nehmen den professionellen Übersetzern nicht einmal die Butter vom Brot, denn es gibt ja anscheinend nicht einmal einen echten Markt für professionelle (= lebensunterhaltserheischende) Rollenspielübersetzungen - und für das Abenteuerschreiben gilt das absolut: Entweder irgendwer macht es für ein Handgeld oder gleich für Umme oder es gibt halt keine Übersetzung und kein Abenteuer.

So, ich bin denn, so nicht noch was Spannendes kommt, raus aus der Diskussion - es scheint alles gesagt.

Text

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #257 am: 11.08.2014 | 22:12 »
@Slayn: danke für die Erläuterungen. Das Produzent-Fan-Problem kann ich jetzt nachvollziehen.
Beim Kunden-Fan-Problem sehe ich aber immer noch nicht wo du das Problem siehst. Ist das nicht bei vielen Produkten so dass sich Fans und Kunden überschneiden? Auch das spezielle Problem das du hier herausarbeiten willst verstehe ich nicht mal im Ansatz. Willst du auf so was wie "Fair Trade" Rollenspiel raus? (dass man sich als aufgeklärter Kunde keine Rollenspiele mehr kaufen sollte die unter prekären Bedingungen geschrieben wurden?)



Insgesamt kann man das Problem wohl zusammenfassen mit (auch um wieder zurück zum Thema Honorare zu kommen): der Markt ist überlaufen. Es gibt zu viele die das machen wollen (davon einige sogar für umsonst) - und das macht die Preise kaputt.

Illustratoren scheinen zwar im Vergleich zu Autoren fürstlich belohnt zu werden - aber im Vergleich zu vielen "regulären" Jobs haben sie ein ganz ähnliches Problem (dass sie eher schlecht bezahlt werden weil es zu viele Leute gibt die das machen wollen, notfalls auch umsonst). Unter Illustratoren gibt es in diesem Zusammenhang immer wieder Aufrufe (an Anfänger und semiprofessionelle), doch bitte nicht umsonst oder für Hungerlohn zu arbeiten - weil man damit selbst ausgenutzt wird und den Markt für die kaputt macht die darauf angewiesen sind damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Kann man das Prinzip nicht auf den Rollenspiel-Autorenmarkt übertragen?

Oder gibt es nicht genug professionelle Rollenspiel-Autoren die ein wirkliches Interesse daran haben ihren Arbeitsmarkt zu verbessern?

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #258 am: 11.08.2014 | 22:15 »
Die Rollenspielautoren sind vermutlich nicht vernetzt genug, um überhaupt eine starke Position aufzubauen.

Vor etlichen Jahren sind irgendwann mal die Brettspielautoren auf die Barrikaden gegangen, weil die zum Teil nicht mal im fertigen Produkt genannt wurden.
Ebenfalls vor etlichen Jahren war der Writer's Strike in Hollywood.

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #259 am: 11.08.2014 | 23:41 »
Hm, wie sieht es da eigentlich mit der immer häufigeren Forderung nach Crowdfunding für Übersetzungen aus?
Zuletzt kam es schließlich bei Symbaroum, wo bereits das Layout besteht und der Ruf kam: "Übersetzt es bitte, macht ein CF und wir werfen Geld auf euch!"

Wäre das nicht eine Option um die Position der Autoren zu verbessern?
Schließlich gibt es doch einige Übersetzungsprojekte (Esteren, Tenra Bansho, Adventures of the East Mark etc.) die recht erfolgreich waren.
Auch finanzierten die Italiener bspw. die Übersetzung von Dungeon World im Rahmen des Narrativa Verlag per Crowdfunding (Ulule).
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #260 am: 11.08.2014 | 23:47 »
Hm, wie sieht es da eigentlich mit der immer häufigeren Forderung nach Crowdfunding für Übersetzungen aus?
Zuletzt kam es schließlich bei Symbaroum, wo bereits das Layout besteht und der Ruf kam: "Übersetzt es bitte, macht ein CF und wir werfen Geld auf euch!"

Wäre das nicht eine Option um die Position der Autoren zu verbessern?
Schließlich gibt es doch einige Übersetzungsprojekte (Esteren, Tenra Bansho, Adventures of the East Mark etc.) die recht erfolgreich waren.
Auch finanzierten die Italiener bspw. die Übersetzung von Dungeon World im Rahmen des Narrativa Verlag per Crowdfunding (Ulule).

Jein.

Es wäre ein Teilerfolg wenn die tatsächliche Bezahlung der Autoren/Übersetzer dadurch wirklich besser werden würde, dieser Posten als solcher also auch im Kickstarter wirklich vorhanden wäre.

Die Ist-Situation, die ich ja kritisiere ist es ja das der Posten rausgelassen wird um den kickstarter überhaut erst zu ermöglichen (Keine Ahnung warum die Leute das machen - hier greift der genannte Fan Apsekt) und dann die Hoffnung besteht über weitere Abverkäufe das Geld rein zu holen.
Aber genau dieses Reinholen über Abverkäufe in einem total übersättigten Markt geht halt nicht, nie und nimmer.

Die Auflösung des Problems könnte nur geschehen wenn Kickstarter ein endliches Produkt produzieren und danach nicht mehr auf den markt gehen würden, also Backer-only und damit hat es sich.
« Letzte Änderung: 11.08.2014 | 23:49 von Slayn »
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #261 am: 12.08.2014 | 00:12 »
Selbst das hilft nur bedingt: der Markt ist nun einmal relativ fix. Wenn X für ein Kickstarterprodukt € ausgibt hat er nicht mehr € um DSA zu kaufen, was wiederum U. bemerkt. Solange der Markt nicht größer wird wird jedes Kickstarterprodukt einem anderen Marktteilnehmer Kapital entziehen, was langfristig und in Masse einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf bestehende, von Verlagen gestützte Systeme haben wird. Die Zersplitterung mag kurzfristig dazu führen, dass Einzelne ihre speziellen Wünsche erfüllt bekommen, mittel- bis langfristig wird sie jedoch einen Kolateralschaden an der Szene verüben, da denjenigen, die (noch) die Möglichkeit haben den Markt zu vergrößern die Mittel entzogen werden dieses zu tun.

ich bin sicher kein Freund deutscher Rollenspielverlage, aber gerade die großen sind doch oftmals diejenigen die wenigstens noch ein bisschen was tun um neue Käufer zu produzieren, wenigstens mit Demorunden auf Conventions und Events. Solange jedoch eine endlos zersplitterte Szene nichts besseres zu tun hat als sich gegenseitig bestehende Käufer abzunehmen wird es letztlich die Quantität und Qualität eines immer kleiner werdenden Marktes negativ beeinflussen. Um das zu erkennen muss man auch kein BWL studiert haben.
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #262 am: 12.08.2014 | 00:23 »
Wenn X für ein Kickstarterprodukt € ausgibt hat er nicht mehr € um DSA zu kaufen...

Das gilt aber nur, wenn er weniger als 2X € zur Verfügung hat. Nicht jeder hat ein fixes Budget, ich glaube nicht, dass der Markt zersplittert, weil die Leute ihre Kaufkraft aufteilen müssen, sondern weil es eben mittlerweile möglich ist, für jeden Geschmack ein passendes Produkt zu finden.

Ich kickstarte Fate-Produkte, weil ich die toll finde. Wenn ich das nicht machen würde, würde ich deswegen noch lange kein DSA kaufen.
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #263 am: 12.08.2014 | 01:17 »
Das gilt aber nur, wenn er weniger als 2X € zur Verfügung hat. Nicht jeder hat ein fixes Budget, ich glaube nicht, dass der Markt zersplittert, weil die Leute ihre Kaufkraft aufteilen müssen, sondern weil es eben mittlerweile möglich ist, für jeden Geschmack ein passendes Produkt zu finden.

Ich kickstarte Fate-Produkte, weil ich die toll finde. Wenn ich das nicht machen würde, würde ich deswegen noch lange kein DSA kaufen.

Das ist ein Strohmann und das sollte dir bewusst sein.

Natürlich gib es innerhalb der Obergattung "Rollenspiele" sehr viele Untergattungen die nicht mit einander kompatibel sind und somit eben _nicht_ in Konkurrenzsituation zu einander stehen. (Genau so wenig wie beim "Wintersport" Snowboarding und Langlauf in einer Konkurrenzsituation sind [Außer jemand will beides machen und muss sich entscheiden])
Die Sache geht, wenn schon, um die Konkurrenzsituation innerhalb der eigenen "Gattung".
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #264 am: 12.08.2014 | 01:35 »
Abhängig vom Kickstarter ist der Posten durchaus vorhanden.
Zumindest bei den für japanische RPGs habe ich den Eindruck das die Kalkulation solide ist.

Wenn X für ein Kickstarterprodukt € ausgibt hat er nicht mehr € um DSA zu kaufen, was wiederum U. bemerkt.
Mein Budget für Kickstarter steht in keinem Kontext zu dem Budget für weitere Rollenspiele.
Das heißt effektiv gesehen hat darunter eher mein Budget für Online Spiele sowie die Umsätze im Comic Laden gelitten.

Einmal davon abgesehen das selbst wenn ich das gesamte Budget für Kickstarter für deutsche Rollenspielprodukte aufgewendet hätte, es vermutlich kaum deutsche Rollenspielprodukte in meinem Interessenbereich gibt die ich für die mehreren tausend Euro - die ich allein in einem Jahr auf Kickstarter investierte - kaufen könnte wenn ich wollte. Das ist etwa so als wenn ich zum etwa zehnten mal am Prometheusstand auf der Feencon vorbei gehe, man es bemerkt, und ich feststellen muss das ich alle Rollenspiele die mich interessieren bereits habe.

Daneben hat Kickstarter effektiv gesehen den Markt für mich enorm vergrößert.
Immerhin habe ich mehr Produkte von mehr Verlagen und Autoren als der deutsche Markt bereit wäre zu geben.

Wobei wenn man dann beim Markt gibt, hat ein Markt doch eigene Dynamiken.
Wenn der Zeitschriftenhandel rückläufig und in Problemen ist weil der Kunde keine Zeitung mehr ließt, sondern sich über neue Medien informiert, ist es keine verwerfliche Handlung des Kunden sondern ein Versäumnis traditioneller Verlage. Wenn der traditionelle Rollenspielverlagshandel rückläufig ist weil die Kunden auf neuen Plattformen investieren, muss man sich mit eben diesen beschäftigen.

Hinsichtlich Demorunden auf Conventions und Events sind die Crowdfunding Projekte durchaus aktiv.
So aktiv das es zu kontroversen kommt wenn man wieder Leute auf der GenCon das Buch vor den Backern krieger. Teilweise sogar so aktiv das sie eigene Veranstaltungen organisieren, wie die V20-Spanier

Wobei man sich mitunter fragen könnte woher neue Käufer kommen.
Das heißt ob jemand der mit Rollenspiel wenig zu tun hat auf einer Convention abgeholt werden kann oder ob man versuchen muss ihn anders zu erreichen.
Hier ist zumindest mein Eindruck fordern Crowdfunding Projekte mitunter die Leute mehr Kunden, mitunter auch neue Kunden, zu aktivieren.
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #265 am: 12.08.2014 | 01:54 »
@Teylen:

Darum gehts doch gar nicht, vielleicht verstehst du das mal.
Die Konkurrenzsituation stellt sich so dar: jemand der bereit ist kein Geld damit zu verdienen vs. jemand der damit Geld verdienen will.
Jetzt gib beiden eine Plattform und schau zu was geschieht.
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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #266 am: 12.08.2014 | 02:12 »
Für gewöhnlich wird die Person die damit Geld verdienen möchte durch entsprechende Leistungen gegenüber dem kostenlosen Angebot überzeugen.
Das könnte der Aufbau einer Marke sein, qualitativ hochwertige Übersetzungen, entsprechendes Marketing oder Qualitäten wie eine Sicherheit hinsichtlich vollständiger oder regelmäßiger Veröffentlichungen.


Ein anderes Thema ist das Archoangel die These aufstellte das eine Plattform (Crowdfunding) einer weiteren (traditionelles Verlagswesen) das Geld entzieht.
Etwas das ich aus Basis der eigenen Erfahrung sowie der Analyse der Crowdfunding Plattformen - der Analyse bzgl. der Auswirkung von erfolgreichen Projekten auf die kleineren Projekte - für unwahrscheinlich halte.
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Offline Evil Batwolf

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #267 am: 12.08.2014 | 07:28 »
Nachdem ich 'ne Weile auf der Leitung stand, glaube ich so langsam zu verstehen, worauf das Ganze hier diskussionstechnisch hinauslaufen soll.

Das Problem für die Verlage scheint mir darin zu bestehen, dass auch ein Fan-Produzent Rollenspiele in durchaus ansprechender Qualität herzustellen vermag, der Entwicklung in der Digitaltechnik sei Dank. Ein professionelles Produkt, mit all den dahinter stehenden Kosten inkl. Autorenhonorare, kann sich nicht mehr in dem Maße vom Fanprodukt abheben, wie es wirtschaftlich notwendig wäre. Die Wizards versuchen es nun offenbar mit einer Merchandise-Strategie, wollen über das Rollenspiel Verkäufe anderer Produkte, die dieses Problem nicht oder weniger haben, ankurbeln. Kleinere Verlage haben diese Möglichkeit nicht und können nur auf der Kostenseite dagegen halten (und im Grunde genommen Fans zur Erledigung der anfallenden Arbeiten einsetzen).

Ein ähnliches Problem hat m. E. die Musikbranche, bei der durch digitale Möglichkeiten die Companies kaum noch Vorteile bei Musikproduktion und immer weniger auch bei den Vertriebswegen haben, und die Bands inzwischen, zumindest wenn sie nicht als Profimusiker unterwegs sind, ihr Zeug auch gut selbst machen und verkaufen können (s. Bandcamp und Konsorten).

Das Ganze hat auch was mit der - in Deutschland m. E. besonders ausgeprägten - Geiz-ist-geil-Kultur zu tun (hierzulande hat z. B. Share Ware nie wirklich funktioniert). Man kauft dann lieber mal weniger Qualität, Hauptsache billig. "Umsonst" ist allemal ein besseres Argument als "Gut".

Was jetzt speziell so schädlich an Kickstartern sein soll, kann ich allerdings bis hierher noch nicht nachvollziehen  wtf?. Abgesehen davon, dass es Subskriptionen im Verlagswesen schon gegeben hat, als an Internetplattformen noch kein Mensch gedacht hat.

Offline Maarzan

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #268 am: 12.08.2014 | 07:42 »
Ja, hört sich ungefähr wie die Situation von Hochzeits- und Eventfotografen an. Jede Menge, teils auch nicht schlechte Amatuere treffen auf manchmal auch nicht so besonders tolle Profis und die Masse der Kunden kann die Ergebnisse der beiden außer in Extremfällen eh nicht auseinanderhalten.
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Offline Rhylthar

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #269 am: 12.08.2014 | 07:47 »
Ja, hört sich ungefähr wie die Situation von Hochzeits- und Eventfotografen an. Jede Menge, teils auch nicht schlechte Amatuere treffen auf manchmal auch nicht so besonders tolle Profis und die Masse der Kunden kann die Ergebnisse der beiden außer in Extremfällen eh nicht auseinanderhalten.
Und wenn der Kunde jetzt beruflich Autor ist, beisst sich die Katze in den Schwanz.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Maarzan

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #270 am: 12.08.2014 | 08:00 »
Was wird letztlich abseits von Almosen bezahlt? - Ein Mehrwert gegenüber dem, was der potentielle Kunde selber machen könnte / umsonst bekommen könnte, entweder besser oder arbeitsersparend (oder legal) und das in Relation zum Mehrwert, den er für sein Geld anderswo bekommen würde.

Entweder bietet etwas diesen Mehrwert, oder es ist eben kein Geschäftsmodell.
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Offline Archoangel

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #271 am: 12.08.2014 | 10:15 »
Es gab aber mal Zeiten, als es zumindest besser bezahlte Jobs auf der Autoren/Lektoren Seite gab.

 Und nochmal: jenseits der Mundpropaganda (die bei einem ständig schrumpfenden und überalternden Markt auch immer geringer ausfällt) liegt die Schaffung neuer Gamer bei den Verlagen und ggf noch bei den Händlern, die eben immer weniger Geld aus dem Rollotopf bekommen und deshalb ein immer weiter sinkendes Interesse daran haben Resourcen in die Erschließung neuer Käuferschichten haben.

Und Kickstarter zieht keine, aber auch wirklich gar keine neuen Spieler. Mir ist zumindest niemand bekannt der gesagt hätte "Ich hab`da bei Kickstarter so ein cooles neues Spiel gesehen, dass hat mich so fasziniert und da habe ich es gekauft. War ein sog. Rollenspiel - hat davon schonmal jemand was gehört?".
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Ideologie ist der Versuch, den Straßenzustand durch Aufstellung neuer Wegweiser zu verbessern.

Offline La Cipolla

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #272 am: 12.08.2014 | 10:21 »
Zitat
Es gab aber mal Zeiten, als es zumindest besser bezahlte Jobs auf der Autoren/Lektoren Seite gab.

Hm. Sind aber eben andere Zeiten. Es gab auch mal Zeiten, in denen man Zigaretten als Währung benutzt hat, und Zeiten, in denen Leute massiv Geld für Salz bezahlt haben. Ist aber auch alles vorbei.
Um mal das alte Pferd aufzuzäumen: Ich denke nicht, dass irgendein relevanter Brettspielverlag DSA in sein Programm nehmen würde, wenn es dieselben Verkaufszahlen wie zu seinen Hochzeiten kriegen würde. Das ist heute einfach zu wenig. Dazu kommt, dass die Brettspielverlage heute leider wissen, was Rollenspiele sind. ;)
Versuche gab es ja (Quest anyone? Star Wars liegt im Saturn), aber die haben da auch nix rumgerissen.

Die meisten Verlage in Deutschland sind meiner Wahrnehmung nach gar nicht erst so konzipiert, dass man sie leicht zu mehr "Risk/Reward" überreden wird. Du begegnest dem Kind, das auf dem Trödelmarkt seine alten Spielzeuge verkauft, ja auch nicht mit Gewinnmaximierung, weil hey, darum geht es nicht vorrangig. Die Rollenspielbranche mit typischen wirtschaftlichen Maßstäben zu betrachten, ist imho also zu oberflächlich. That being said, klar, macht praktische Vorschläge. Ist nicht so, als wäre alles in Stein gemeißelt. Anfängerboxen kommen in den letzten Jahren immer häufiger (Dungeonslayers, Arborea, Splittermond), die Unterstützung von Motivierten durch die Verlage ist meiner Wahrnehmung nach zumindest im Umfang und im Rahmen der Möglichkeiten sehr löblich (Rollenspieltag, Schulkram etc). Mit Splittermond gibt sogar einen "klassischen" Versuch, den Mainstream zu erweitern. Aber man sollte nicht davon ausgehen, dass irgendein größerer Verlag sein Konzept revolutionär umwirft.

Genau so illusorisch (und anfechtbar) ist die Idee mit weniger Produktkonkurrenz. Ich als Verlag würde mich zwar auch auf ein paar Linien weniger konzentrieren, aber das implizite Konzept der Branche wiederum dürfte überhaupt nicht dazu passen. Man weiß, dass man die Sparte einer Sparte ist, dass Rollenspieler ihre vielen kleinen Liebhaberprodukte wollen, weil sowieso das GANZE Ding eine Liebhabersache ist. Wird also eher nicht passieren, denke ich, und ich weiß persönlich auch nicht, ob das so nicht besser ist.

Des Weiteren glaube ich immer noch nicht an den Untergang des deutschen Rollenspielabendlands. Der wird schon zu lange gepredigt, und es ist so viel besser geworden im letzten Jahrzehnt. Abermals: "Wir brauchen Wachstum!" ist imho zu oberflächlich. Damit sich was ändert, müssen erstmal ausreichend Leute unzufrieden sein (Autoren wie Kunden), und das dürften weniger sein, als es in den Internetforen manchmal den Anschein hat.

Wenn man jetzt ausnahmsweise mal praktisch (nicht ideologisch) an vernünftige Autorenhonorare herangeht (geschweige denn an Lektorat, Layout etc), dürfte die naheliegende Frage sein, wo man am ehesten Abstriche macht.
Selbst ich als Optikhure sehe da vorrangig die Illustrationen. Es gibt viele Spiele, die mit sehr wenigen Bildern eine sehr beeindruckende Optik hingekriegt haben (Fiasco, Dogs in the Vineyard), und sogar Spiele, die mit erheblich weniger Illus besser ausgesehen hätten (Exalted, Numenera - alles "imho", ist klar). Natürlich eignet sich diese Herangehensweise nicht für alle Spiele, aber man kann durchaus darüber nachdenken, noch mehr mit "Batzen" an bilderlosen Seiten hinten im Buch (Zauberkapitel, I look at you), kleinen Vignetten, "Schrift als Illustration" (vgl. Planescape) und einem optisch ansprechenden Layout zu arbeiten.
Darüber hinausgehend fällt mir nicht viel ein. Ich denke, Crowdfunding könnte da tatsächlich noch relevant werden, aber dafür muss sich das Konzept erstmal einpendeln in der deutschen Rollenspielumgebung. Dann kann man vielleicht noch mal drüber reden.

« Letzte Änderung: 12.08.2014 | 10:26 von La Cipolla »

Offline Rhylthar

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #273 am: 12.08.2014 | 10:33 »
@ La Cipolla:
Ist für mich aber eine Sache der Zielsetzung:

a) Will ich den bestehenden Markt nutzen und Autoren besser bezahlen, im Gegenzug dafür an den Illustrationen sparen?

oder

b) Will ich mehr Kunden an Land ziehen, insbesondere junge Menschen, um damit mehr Umsatz/Gewinn zu generieren und daraus dann eine bessere Bezahlung für Autoren abzuleiten?

Wenn b), dann darf ich imho eben nicht an den Illustrationen sparen. Walls-of-text sind die Abschreckung schlechthin. Damit ziehe ich keine jungen Kunden an Land.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: Autorenhonorar?
« Antwort #274 am: 12.08.2014 | 10:39 »
Kann sein, aber ich würde tippen, dass das zu einfach gedacht ist, gerade für die kleinen Verlage. Die ziehen schon logistisch gesehen wenige Leute ans Land, da ändern die Illus auch nicht viel, vor allem nicht in Erweiterungsprodukten. Außerdem ist weniger Illus nicht gleich Textwüste, wie gesagt. ;) Da gibt es ja tausend Tricks. Ich wundere mich bspw. immer auch, warum nicht mehr Illus recycelt werden. Aber hey, dann kommen wieder die Ansprüche der Leute ins Spiel.