Autor Thema: Typische Railroad-Situationen...  (Gelesen 51059 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #275 am: 25.08.2014 | 20:10 »
Da es mir aber darum ging, dass Linearität nicht DAS Hauptkriterium von Railroading ist (oder genauer: nicht der Hauptgrund, der das Gefühl, gegängelt zu werden, auslöst), sondern die Tatsache, dass ein Meister Zwangsmaßnahmen einsetzt, kann ich in diesem Thread die Linearitätshypothese annehmen.
Das ist falsch. Es gibt nicht DEN Hauptgrund.

Auch Zwangsmaßnahmen sind nicht der Hauptgrund dafür, dass Spieler sich gegängelt fühlen. Zwangsmaßnahmen ist ein Grund unter vielen, dass sich einige Spieler gegängelt fühlen. Ich nehme mal an, du fühlst dich davon gegängelt. Aber du darfst nicht den Fehler machen und von deiner persönlichen Empfindsamkeit auf die Allgemeinheit schließen.

Das  Das Wirtshaus zum Schwarzen Keiler hat vor allem deswegen einen schlechten Ruf, weil die SCs ihre Ausrüstung verlieren. Zwangsmaßnahmen, um in das AB zu gelangen, gibt es in extrem vielen geschriebenen ABs.

Offline Turgon

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #276 am: 25.08.2014 | 20:11 »
Es braucht nur eine Szene zu geben, in welcher der Meister Zwangsmaßnahmen einführt, selbst solche, die vorgeblich den Charakteren helfen (!), um die nötige Unzufriedenheit zu schaffen. Dabei ist es völlig egal, ob das Abenteuer ansonsten eine vorstrukturierte Roh-Story mit geplanten Encountern ist, oder eine freie Spielwiese mit Zufallstabellen. Selbst die Spieler, die auf dramaturgisch vorgeplante Stories schwören sind dann oft angepisst.
Genau so ist es. Diese eine Szene bleibt nämlich hängen.
Da kann der Teil davor und danach noch so gut gewesen sein, dieses Gefühl des "Ausgeliefertseins" überlagert dann alles.

Offline Oberkampf

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #277 am: 25.08.2014 | 20:37 »
@Eulenspiegel:

Kann sein, dass es verschiedene Gründe gibt, aber allzu leichtfertig würde ich damit nicht umgehen, sonst kommt man leicht in die Gefahr, jede Art von Unzufriedenheit auf Seiten der Spieler mit Railraoding gleichzusetzen, weil man völlig auf Faktoren außerhalb des Wohlbefindens der Spieler verzichtet bzw. diese relativiert.

Persönlich bin ich z.B. schon etwas frustriert, wenn ein Abenteuer einen ganzen Spielabend lang aus Planungs- oder Atmosphäreszenen besteht. Aber das muss kein Fall von Railroading sein.

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Eulenspiegel

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #278 am: 25.08.2014 | 21:09 »
Klar, nicht jede Art von Unzufriedenheit ist Railroading.

Nur diese, wo man das Gefühl hat, im AB eingeschränkt zu sein. Dieses Gefühl der Einschränkung kann aber auf sehr mannigfaltige Weise entstehen. Manche fühlen sich eingeschränkt, weil der SL Zwangsmaßnahmen verübt. Andere fühlen sich eingeschränkt, weil das AB linear ist. Wieder andere fühlen sich nur dann eingeschränkt, wenn kreative Handlungen zu unplausiblen Reaktionen führen.

Ich denke, man kann Railroading schon ziemlich wortwörtlich verstehen: Der Spieler hat das Gefühl, in einem Zug zu sitzen und keine Möglichkeit, das Gleis zu wechseln.

User6097

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #279 am: 25.08.2014 | 21:36 »
Vielleicht könnte  man auch sagen, RR ist, wenn sich das Spiel anfühlt als würde der SL ein Buch vorlesen oder einen Film zeigen.

Dann wäre alles RR, wo der SL die Handlung vorantreibt und es absolut null Möglichkeit gibt, das die Spieler das tun. 

Wie nennt sich eigentlich ein Stil, wo der SL die Handlung vorantreibt, die Spieler aber wenn sie wollen auch eingreifen können? Das wär mir eigentlich am liebsten, hab ich so aber noch nicht erlebt.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #280 am: 25.08.2014 | 21:50 »


Das  Das Wirtshaus zum Schwarzen Keiler hat vor allem deswegen einen schlechten Ruf, weil die SCs ihre Ausrüstung verlieren.
Falsch! E§s sind die Powerforce Massnahmen, ich hatte die Diskussion etc öfter!
Ausrüstung hat da kaum eine Rolle gespielt, weder von der Powerforcenden Seite noch von mir.

Die Ausnahme waren Dinge von Persönlichem Wert bzw. besonderer Bedeutung, Sprich der Rondrakamm des RG.

Die besagte Geweihte weder Inquisitoren, Grossinquisitoren oder sonstigem Gesocks übergeben hätte.

Es ging um Erzählrechte und Bestimmung übers Fictional Playing Piece

@User6097

Mir ist es eigentlich am liebsten die Charspieler treiben die Handlung voran
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Feuersänger

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #281 am: 25.08.2014 | 21:54 »
Weil die Story interessant sein kann, viel interessanter als das, was um einen spezifischen Charakter herum entsteht.

Nee, sorry. Wenn ich einfach nur eine Geschichte konsumieren will, lese ich ein Buch oder schaue nen Film. Einfach nur den Namen einer Figur bestimmen zu dürfen (bei DSA nichtmal  den einer Hauptfigur) reicht mir da absolut nicht.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Eulenspiegel

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #282 am: 26.08.2014 | 00:06 »
Wie nennt sich eigentlich ein Stil, wo der SL die Handlung vorantreibt, die Spieler aber wenn sie wollen auch eingreifen können? Das wär mir eigentlich am liebsten, hab ich so aber noch nicht erlebt.
Ich kenne das unter "Trailblazing":

Man fährt auf den Schienen, hat aber jederzeit die Möglichkeit, den Zug entgleisen zu lassen.

Luxferre

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #283 am: 26.08.2014 | 07:56 »
Wird es da wieder um autoritätshassende Totalindividuen gehen?  >;D

Nein, niemals  >;D

Hier wird andauernd von den ach so bösen Zwängen geredet.
Mal auf Letzte runter gebrochen ist ein Handlungsstrang immer ein Zwang. Und um diese Zwänge wird es kaum gehen.
Also geht es um richtige Zwangsmaßnahmen seitens SL. Und da frage ich mich, was ihr alle so für Erfahrungen gemacht habt. Ist die Welt voller böser und drangsalierender SL? Ist es so schlimm da draußen? Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier "latent" überdramatisiert wird.

Offline Nevermind

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #284 am: 26.08.2014 | 08:36 »
Ist es so schlimm da draußen? Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier "latent" überdramatisiert wird.
+1

Offline Xemides

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #285 am: 26.08.2014 | 08:47 »
Ich möchte mal behaupten, als das Wirtshaus zum Schwarzen Keiler erschien, hat noch niemand über sowas wie RR nachgedacht  >;D

Ansonsten +1 zu Luxferre.
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #286 am: 26.08.2014 | 09:38 »
Zitat
Ich möchte mal behaupten, als das Wirtshaus zum Schwarzen Keiler erschien, hat noch niemand über sowas wie RR nachgedacht  >;D

Besser wird es dadurch aber auch nicht.

Bei den Beispielen die gebracht wurden kommt es mir aber so vor als ob das Thema durchaus nicht latent überdramatisiert wird.

Offline Slayn

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #287 am: 26.08.2014 | 09:43 »
Ich habe mal bei einem SL gespielt der es so richtig mit "Bestrafen" und "Kleinhalten" hatte.
Wer mal in den Realms den Satz "Elminster schickt dich Latrinen ausheben" gehört hat, wird verstehen was ich meine.
War für mich der Grund überhaupt selbst SL zu werden.
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #288 am: 26.08.2014 | 09:51 »
Wer mal in den Realms den Satz "Elminster schickt dich Latrinen ausheben" gehört hat, wird verstehen was ich meine.

Ist aber eher 'Named NSC bescheuert ausspielen' und nicht RR. :)

Wobei das auch ne spannende Kategorie wäre. :)
wenn ich mich da an aussagen erinnere wie:Jaja Lofwyr ist meine Stufe 2 Connection wir haben ihm mehrmals den Arsch gerettet , und Richard Villers Stufe 3, mit den hat mein Char ja geschlafen,..

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #289 am: 26.08.2014 | 09:59 »
Ist die Welt voller böser und drangsalierender SL? Ist es so schlimm da draußen? Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier "latent" überdramatisiert wird.

Wenn Du solche Erfahrungen nicht oder nur selten gemacht hast, schön für dich. Aber ich weiß sehr wohl, was es heißt, wenn SLs Würfel drehen, Ergebnisse von Szenen erzwingen, Stories durchpeitschen, Charakterbeteiligung auf Zuschauerrollen reduzieren und ihre geheimnisvollen Lieblings-NSCs zur Parade auflaufen lassen. Ich hasse V:tM und Shadowrun nicht ohne Grund. Das macht zum Glück nicht jeder SL, aber wenn, dann ist es sehr frustrierend.

Und ja, ich habe sowas auch ein paar Mal probiert (und sogar das Wirtshaus geleitet). Das war jedesmal für alle Beteiligten ärgerlich.

@Nevermind:

"Named NSC"/Mary Sue-NSC ist häufig ein Anlass für Meister, die Spieler zu gängeln, indem man ihre Charaktere zwangsläufig inkompetent macht oder ihren Charakteren keine Möglichkeiten einräumt, auf eine Szene Einfluss zu nehmen. 
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Offline Slayn

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #290 am: 26.08.2014 | 10:01 »
Nee, sorry. Wenn ich einfach nur eine Geschichte konsumieren will, lese ich ein Buch oder schaue nen Film. Einfach nur den Namen einer Figur bestimmen zu dürfen (bei DSA nichtmal  den einer Hauptfigur) reicht mir da absolut nicht.

Die "Wie" ist dabei entscheidend.
Hinsetzen und Zuhören braucht in der Tat kein Mensch, dafür sind andere Medien besser. Das gleiche gilt auch für geskriptete Dramaturgie.

Um an einer großen Story spaßbringend partizipieren zu können braucht man genügend Infos im Vorfeld wo es hingehen soll und welche Position man selbst dabei einnimmt um dann die gewählte Rolle innerhalb dieser Story gut spielen zu können.
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #291 am: 26.08.2014 | 10:14 »
Einfach parallele Plots, oder falls man Kaufabenteuer spielt, davon einfach 2 oder mehrere Parallel verwenden, und sich ein paar Gedanken machen wo es Schnittpunkte gibt.
Alles schließt Nichts mit ein.

Offline Oberkampf

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #292 am: 26.08.2014 | 10:14 »

Um an einer großen Story spaßbringend partizipieren zu können braucht man genügend Infos im Vorfeld wo es hingehen soll und welche Position man selbst dabei einnimmt um dann die gewählte Rolle innerhalb dieser Story gut spielen zu können.

Damit tauschst Du nur die Überbetonung der Komponente des Story-Erzählens gegen eine Überbetonung des Theater Spielens beim Rollenspiel aus.
Kann sein, dass das nicht Railroading genannt werden muss, dürfte aber bei vielen Spielern ähnlich beliebt sein.
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #293 am: 26.08.2014 | 10:21 »
Aber ich weiß sehr wohl, was es heißt, wenn SLs Würfel drehen, Ergebnisse von Szenen erzwingen, Stories durchpeitschen, Charakterbeteiligung auf Zuschauerrollen reduzieren und ihre geheimnisvollen Lieblings-NSCs zur Parade auflaufen lassen. Ich hasse V:tM und Shadowrun nicht ohne Grund. Das macht zum Glück nicht jeder SL, aber wenn, dann ist es sehr frustrierend.
Ich versteh die Frustpunkte, aber mir fehlt irgendwie der Zirkelschluss zu Shadowrun?


Und ja, ich habe sowas auch ein paar Mal probiert (und sogar das Wirtshaus geleitet). Das war jedesmal für alle Beteiligten ärgerlich.
Meine Erfahrung(hab ich glaub ich auch schonmal hier geschrieben) mit 'Scriped Gefangennamen' sagt, wenn der SL es passend kommuniziiert kann sowas super klappen und interessant sein.
Nur aus reiner Neugierde, leitest du dann nie Abenteuer/Szenarien, wo eine Gefangenname der Chars passieren kann/notwendig ist, wenn doch, wie setzt du es um?


"Named NSC"/Mary Sue-NSC ist häufig ein Anlass für Meister, die Spieler zu gängeln, indem man ihre Charaktere zwangsläufig inkompetent macht oder ihren Charakteren keine Möglichkeiten einräumt, auf eine Szene Einfluss zu nehmen.
Klar, sowas kann passieren, aber imho gibt es auch Szenen wo der Spieler sich zurücknehmen muss/sollte.
Ob es nun die Thromraumszene ist, wo die SC aufgrund ihres Ranges nur Zuschauer sind und jedes Aufmucken/Eingreifen von Wachen unterdrückt wird, oder den Sc vielleicht am Karten-Tisch des General nur ihre 'Papiere' abgenommen werden, man dem 'Fussvolk'  aber kein weiteres Gehör schenkt.


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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #294 am: 26.08.2014 | 10:43 »
Damit tauschst Du nur die Überbetonung der Komponente des Story-Erzählens gegen eine Überbetonung des Theater Spielens beim Rollenspiel aus.
Kann sein, dass das nicht Railroading genannt werden muss, dürfte aber bei vielen Spielern ähnlich beliebt sein.

Natürlich wird das nicht auf 100% aller Spieler zutreffen - und darum geht es auch überhaupt nicht - aber findest du nicht dass du hier arg übertreibst?

Beim gefühlten RR vs. echtem RR war ich ja noch irgendwie dabei, aber genau wie Luxferre hab ich langsam das Gefühl dass RR hier auch einen Sockel erhoben wird, der eigentlich einfach nur Teil der natürlichen Interaktion zwischen SL und Spielern ist.
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #295 am: 26.08.2014 | 10:59 »
Ich versteh die Frustpunkte, aber mir fehlt irgendwie der Zirkelschluss zu Shadowrun?

Einer der Punkte, wo ich es gehäuft erlebt habe. (Ich weiß, ich höre immer wieder, dass man SR auch ohne RR spielen kann, aber ich fass das Ding nicht nochmal an.)


Meine Erfahrung(hab ich glaub ich auch schonmal hier geschrieben) mit 'Scriped Gefangennamen' sagt, wenn der SL es passend kommuniziiert kann sowas super klappen und interessant sein.
Nur aus reiner Neugierde, leitest du dann nie Abenteuer/Szenarien, wo eine Gefangenname der Chars passieren kann/notwendig ist, wenn doch, wie setzt du es um?

Ich wechsle auf die Metaebene und sage: Wenn/Falls ihr diesen Plot spielen wollt, ist eine Gefangennahmeszene unvermeidlich. Später geht das Abenteuer offen/halboffen weiter und ihr habt eine sehr gute Chance, eure Ausrüstung wieder zu gewinnen, aber wenn ihr keine Gefangennahme wollt, spielen wir einen anderen Plot.
Manchmal setze ich Gefangennahme an den Anfang einer Abenteuerserie, kurz nach der Charaktererschaffung, und starte mit der Befreiungsszene. Nach Möglichkeit befreien sich die Charaktere selbst.
Also im Grunde löse ich das Problem auch durch Kommunikation  ;)


Klar, sowas kann passieren, aber imho gibt es auch Szenen wo der Spieler sich zurücknehmen muss/sollte.
Ob es nun die Thromraumszene ist, wo die SC aufgrund ihres Ranges nur Zuschauer sind und jedes Aufmucken/Eingreifen von Wachen unterdrückt wird, oder den Sc vielleicht am Karten-Tisch des General nur ihre 'Papiere' abgenommen werden, man dem 'Fussvolk'  aber kein weiteres Gehör schenkt.

Teilweise bin ich deiner Meinung. Aber es kommt darauf an, was der Sinn der Szene ist.

Informationsgewinnung? Dann braucht man Charaktere nicht herumzuschubsen, wenn sie mit dem König reden.
Atmosphäre? Dann muss auch auf der Metaebene klar sein, dass in dieser Szene um nichts gespielt wird.
Oder Konfliktszene? Dann muss es einen für die Charaktere/Spieler interessanten Konflikt geben (ob gegen Personen/NSCs oder Umwelt/äußere Umstände ist egal), der irgendwie offen (unterschiedliche Ausgänge/Erfolge möglich) + regelkonform ausgespielt werden kann. Also meinetwegen: Können die SCs den Super-NSC zur Unterstützung überzeugen oder sieht er die Begegnung mit ihnen als irrelevant an? Dann hat man vielleicht den Super-NSC gebracht, aber die ausschlaggebende Action liegt bei den Spielern.

Problematisch wird es dann, wenn die Szene so aufgebaut ist, dass es aussieht, als gäbe es einen Konflikt (oder ein Problem/Hindernis), den (das) die SCs/Spieler mit Risiko und Konsequenzen lösen können/sollen, und der NSC taucht auf, und löst das Problem für sie.

Entweder es gibt kein Problem für die SCs - dann ist es eine Atmosphäreszene. Oder es gibt ein Problem für die SCs - dann löst es kein Deus ex machina.

Natürlich wird das nicht auf 100% aller Spieler zutreffen - und darum geht es auch überhaupt nicht - aber findest du nicht dass du hier arg übertreibst?


Natürlich ist das zugespitzt formuliert. Ich finde es bloß problematisch, immer den Story-Aspekt des Railroading zu kritisieren, und das dann zu lösen, indem man vom Zuhören aufs Theater Spielen ausweicht. Soweit ich das sehe, machen das doch DSA-Spieler und Storyteller: Weil sie wissen, dass ihre Charaktere im Handlungsverlauf nichts/wenig bewirken, betonen sie den Theater Aspekt, am besten noch in völlig irrelevanten Feldern neben der Haupthandlung.
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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #296 am: 26.08.2014 | 11:50 »
Einer der Punkte, wo ich es gehäuft erlebt habe. (Ich weiß, ich höre immer wieder, dass man SR auch ohne RR spielen kann, aber ich fass das Ding nicht nochmal an.)
Was für Passagen hast du bei SR als Railroading erlebt(um auch mal den Topic wieder zu treffen).
Klassische Auftragsvergabe ist natürlich innerhalb gewisser 'Schienen' , es gibt jemanden der einen Job hat, der gibt Parameter vor, aber da seh ich kein Railroading.
Und auch danach seh ich nicht wo es mehr Railroading ist als bei einen anderen 'klassixchen' Abenteuerkonzept.

Ich wechsle auf die Metaebene und sage: Wenn/Falls ihr diesen Plot spielen wollt, ist eine Gefangennahmeszene unvermeidlich. Später geht das Abenteuer offen/halboffen weiter und ihr habt eine sehr gute Chance, eure Ausrüstung wieder zu gewinnen, aber wenn ihr keine Gefangennahme wollt, spielen wir einen anderen Plot.
Hm,.. bei Metaebene bin ich noch dabei,  aber ich frag mich warum es nicht reicht zu sagen: " Im Rahmen dieses Plots ist eine Gefangennahmeszene unvermeidlich. Später geht es offen/halboffen weiter und ihr habt ne Chance an euer Zeug (oder gleichwertiges je nach System/Gear) ranzukommen."
Mir wäre es als Spieler vor allen wichtig das es eben nicht absolut eskaliert, aber ich bin kein Freund von aktiver Plotverweigerung. Solange es da nicht sehr spezielle Gründe gibt (Boah, das 4te Abenteuer/Run mit dem Char(oder in letzter Zeit allgemein) und schon wieder ne Gefangennahme, oder mein Char macht kein Wetwork) die die Plot'annahme' verhindern, seh ich das Vetorecht der Spieler da deutlich niedriger. Was micht in der Wahrnehmung einiger Leute hier dann wohl zu einen fiesen Rr SP macht. :)
 

Teilweise bin ich deiner Meinung. Aber es kommt darauf an, was der Sinn der Szene ist.

Informationsgewinnung? Dann braucht man Charaktere nicht herumzuschubsen, wenn sie mit dem König reden.

Doch muss Mann ;)
Wenn die Spieler/Chars ungefragt in eine Audienz reinquatschen, dann reagieren entsprechende Stellen. Kommt natürlich auf Situation/Stand der Chars etc an.
Aber wenn der König einen Botschafter empfaengt, und die SC sich auf einmal einmischen, dann ist es sehr warscheinlich das Sie klassisch rausgekegelt oder verhaftet werden.

Atmosphäre? Dann muss auch auf der Metaebene klar sein, dass in dieser Szene um nichts gespielt wird.
Das ist mir dann ein wenig zu viel Meta-Ankündigung.

Oder Konfliktszene? Dann muss es einen für die Charaktere/Spieler interessanten Konflikt geben (ob gegen Personen/NSCs oder Umwelt/äußere Umstände ist egal), der irgendwie offen (unterschiedliche Ausgänge/Erfolge möglich) + regelkonform ausgespielt werden kann. Also meinetwegen: Können die SCs den Super-NSC zur Unterstützung überzeugen oder sieht er die Begegnung mit ihnen als irrelevant an? Dann hat man vielleicht den Super-NSC gebracht, aber die ausschlaggebende Action liegt bei den Spielern.
Wie definierst du Konfliktszene?

Problematisch wird es dann, wenn die Szene so aufgebaut ist, dass es aussieht, als gäbe es einen Konflikt (oder ein Problem/Hindernis), den (das) die SCs/Spieler mit Risiko und Konsequenzen lösen können/sollen, und der NSC taucht auf, und löst das Problem für sie.
Das kommt imho sehr darauf an wie es ausgespielt wird und wie sehr der SL drauf rumreitet.
Das der Erzmagier eventell Sachen lösen kann die der Novizen-Sc-Magier blöd anschaut, das ist imho ok, solange das eine(oder vielleicht einige) Szene ist und davor/danch dann wieder die Spieler Sachenmachen können und Erfolg haben können.
Mary-Sue begleiten kann da aetzend sein. Gerade wenn man das Gefühl bekommt nur Statist zu sein, weil MS alles alleine lösen könnte.

Entweder es gibt kein Problem für die SCs - dann ist es eine Atmosphäreszene. Oder es gibt ein Problem für die SCs - dann löst es kein Deus ex machina.
Es darf also NIE die Kavallerie kommen, es darf nie dazu kommen das ein NSC als Fürsprecher auftritt, nachdem die Chars schon verurteilt sind?
Keine Gerichtsverhandlung mit bestochenen Richter(Chars werden auf jeden fall verurteilt), bei der dann ein Konzerne/Gesandter des Königs Sie in seine Obhut nimmt, statt des Steinbruchs/Kerkers?



Ucalegon

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #297 am: 26.08.2014 | 13:53 »
Solange es da nicht sehr spezielle Gründe gibt [...] die die Plot'annahme' verhindern, seh ich das Vetorecht der Spieler da deutlich niedriger.

Wie ungemein großzügig von dir, dass du deinen Spielern ein Vetorecht einräumst.

Ansonsten zerfasert das hier ja wieder ziemlich. Reines Atmo-Spiel ist aus meiner Sicht ganz ekelhaft und gehört auf LARPs, nicht an den Tisch. Mit Railroading hat das trotzdem nichts zu tun. Außer der SC muss eine halbe Stunde mit Gräfin soundso über Nichtigkeiten parlieren, weil der SL jeden Versuch des Spielers abfängt, die Szene zu wechseln.

 :btt:

Hier wird andauernd von den ach so bösen Zwängen geredet.
Mal auf Letzte runter gebrochen ist ein Handlungsstrang immer ein Zwang. Und um diese Zwänge wird es kaum gehen.
Also geht es um richtige Zwangsmaßnahmen seitens SL. Und da frage ich mich, was ihr alle so für Erfahrungen gemacht habt. Ist die Welt voller böser und drangsalierender SL? Ist es so schlimm da draußen? Ich werde das Gefühl nicht los, dass hier "latent" überdramatisiert wird.

Was an Railroading schlimm ist? Sind ja schon ein paar Beispiele genannt worden. Ein weiterer Klassiker, den ich selbst mehrfach erleben durfte ist: "Dein Charakter wird bewusstlos. Du wachst auf in..." Keine Vorwarnung, keine Möglichkeit, zu reagieren und ich als Spieler merke, dass es für den SL vollkommen wurscht ist, ob ich am Tisch sitze und mitspielen will oder nicht. Er will nur seine Szene haben, sich selbst zum alleinigen Autor der Geschichte machen. Dass mich Strohmänner a la "Aber danach kannst du doch wieder machen, was du willst" dabei nicht interessieren sagte ich schon, oder? Und es ist mir auch egal, ob richtige Zwangsmaßnahmen (was meinst du eigentlich damit?) oder sonstige Zwänge und im Abenteuerdesign verborgene choke points dafür sorgen, dass die Spieler am Tisch weder RollenSPIELEN noch ROLLENspielen können.

Möglicherweise ändert sich das tatsächlich je nach gewähltem Spielstil, wie, glaube ich, Slayn vorgeschlagen hat. Mindestens als dysfunktional sollte man RR trotzdem benennen, wenn es vorliegt.

Gefühltes RR kommt vermutlich häufiger vor und sollte in jedem Fall anders adressiert werden als "da wird doch überdramatisiert". Wenn man das Element "negative Emotion" allerdings zu stark macht, besteht aus meiner Sicht die Gefahr, dass Designziele/techniken des SL/der Autoren bei Szenarios und Kampagnen im Hinblick auf RR keine Rolle mehr spielen bzw. nicht mehr bewertet werden können.



Offline Nevermind

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #298 am: 26.08.2014 | 14:50 »
Wie ungemein großzügig von dir, dass du deinen Spielern ein Vetorecht einräumst.
Ja find ich auch.

Was an Railroading schlimm ist? Sind ja schon ein paar Beispiele genannt worden.
Jupp sind einige 'schlimme' Sachen genannt worden, und auch vieles was zwar je nach Definition schon RR ist, aber wo einige Leute noch nicht sagen das es Schlimm ist einfach weil es ,für Sie, zur 'normalen' Setting/Auftrags-Bereitstellung des SL gehört.

Ein weiterer Klassiker, den ich selbst mehrfach erleben durfte ist: "Dein Charakter wird bewusstlos. Du wachst auf in..." Keine Vorwarnung, keine Möglichkeit, zu reagieren und ich als Spieler merke, dass es für den SL vollkommen wurscht ist, ob ich am Tisch sitze und mitspielen will oder nicht. Er will nur seine Szene haben, sich selbst zum alleinigen Autor der Geschichte machen.
Bei solchen Rants frag ich mich wieviel Spielraum der SL bei dir hat um ein Setting/Plot festzulegen?

Dass mich Strohmänner a la "Aber danach kannst du doch wieder machen, was du willst" dabei nicht interessieren sagte ich schon, oder? Und es ist mir auch egal, ob richtige Zwangsmaßnahmen (was meinst du eigentlich damit?) oder sonstige Zwänge und im Abenteuerdesign verborgene choke points dafür sorgen, dass die Spieler am Tisch weder RollenSPIELEN noch ROLLENspielen können.
Wenn der SL dir noch 2 Minuten gibt wo du beschreiben (und rollenspielen) kannst das dein Char xy macht, um ihn dann umzuschiessen(Ko), würde dich das glücklicher machen?


Möglicherweise ändert sich das tatsächlich je nach gewähltem Spielstil, wie, glaube ich, Slayn vorgeschlagen hat. Mindestens als dysfunktional sollte man RR trotzdem benennen, wenn es vorliegt.
Jeder Plot/Abenteuer/Setting das vorraussetzt das Chars Gefangen oderAbgestuerzt etc sind, ist per deiner Definition Dysfunkional?
 

Offline Xemides

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Re: Typische Railroad-Situationen...
« Antwort #299 am: 26.08.2014 | 16:16 »
Ich wüßte jetzt auch gerne, wo das System Shadowrun etwas mit RR zu tun hat. Ich behaupte, der gleiche SL hätte womöglich bei jedem anderen System genau so gerailroadet und du würdest das andere System so ablehnen wie jetzt Shadowrun.

Ich halte Athmosphäreszenen für meine Art zu spielen (als Spieler) für sehr sinnvoll, da sie mich mehr in das Geschehen beteiligen. Auch das benutzen von NSCs, auch wichtiger und mächtiger NSCs ist für mich kein Verbrechen. Sie sollten mir nicht die Show stehlen, sie dürfen aber  :dftt:gerne das darstellen, was sie halt sind.

Evolution is just a theory? Well so is gravity but I don't see you jumping off of buildings.