Also erstmal danke für die ganzen geduldigen Antworten auf meinen Rant,wurde das ja hier z.T. schon durchexzerziert. Ich glaube ich habe eine Idee, wo die Diskrepanz in der Wahrnehmung so ungefährt herkommt. So ganz zufrieden bin ich mit der Erkenntnis aber noch nicht, ich muss da nochmal drüber nachdenken.
Vielleicht hole ich mir auch nochmal
The Science of Interstellar und versuche herauszufinden, warum Forenphysiker die physikalischen Hintergründe besser beurteilen können, als ein renomierter theoretischer Physiker
[
Kleiner Brainstorming-Einschub: Ich vermute mal, der Film möchte diesbezüglich von etwas weiter weg betrachtet werden. Immerhin wird hier einem breiten Publikum der Begriff der Zeitdilatation zugemutet Darüberhinaus gibt es eine Menge Zugeständnisse, die man hinsichtlich Plotentwicklung und Dramaturgie aufgrunde der Blockbusterprämisse schlucken muss. Das kann für einige eine Hürde bedeuteten, ist aber aus meiner Sicht losgelöst vom grundsätzlichen physikalischen Hintergrund und der daraus hervorgegangenen SciFi-Idee zu betrachten. Beides zu vermischen ist da eventuell nicht zielführend]
Der sollte dir gefallen - hat für seinen Plot ein paar halbwegs clevere erzählerische Kniffe, ist atmosphärisch gut gelungen und schafft es mMn auch, einem die paar Stellen gut zu verkaufen, wo er sich nicht ganz so ernst nimmt.
Ist natürlich nicht "Kerbel Space Program: The Movie", aber er holt aus seiner Prämisse gut was raus.
Also gemessen an Feuersängers Standards sollte es mich sehr wundern, wenn er über die ersten 10 Minuten herauskommt. Immerhin ist die ganze Grundprämisse des Films mit
dem Sturm, den es so auf dem Mars eben nicht geben kann und der überhaupt den der Auslöser für ALLES im Film ist!
reinste Fiktion.
Darüber hinaus setzt er aber hohe Standards! Tendenziell würde ich aber tatsächlich eher zum Buch raten, welches in vielen Punkten detailierter ist und nicht soooo reißerisch rüberkommt. Die Dynamik der Ereignisse, die sich aus einer Verkettung von "Probenpatzern" ergeben und die Art, wie der Protagonist sich von Plotpunkt zu Plotpunkt rettet ähnelt der in Gravity, bleibt aber verdaulicher.
Wer Kerbel-Space-Programm haben will, dem kann ich nur nochmal
Europa Report empfehlen. Der zieht das Thema "Interplanetare Expedition" extrem konsequent, professionell... und eben auch streckenweise langweilig um. Als One-Trick-Pony fand ich den durchaus gelungen, aber außerhalb dieses Fadens kann ich den keinem empfehlen. Das war den Machern dann auch klar, weswegen er ja an der entscheidenen, dramaturgischen Stelle wieder in Fantasy abgleitet
mit einen tiefen Griff in die "bedrohliches Alien-Klischeekiste"
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Europa Report nimmt seine Prämisse also ernst und zahlt dafür m.E. mit Langeweile.
Man kommt wohl nicht umhin, die ein oder andere dramaturgische Kröte zu schlucken. Die Kunst ist nur, diese glaubhaft zu verpacken. Was wie glaubhaft ist hängt dann vom subjektiven Blick ab und wie sehr man sich auf die Prämisse einlassen kann oder will. Und gerade was Klischees in der Dramaturgie angeht hat vermutlich jeder so seine Grillen