Was sind die großen Vorteile der Pathfinder-Regeln? Gegenüber 3.5? Gegenüber FantasyCraft?
Warum sollte ich die Abenteuer nicht auf 3.5 oder FantasyCraft umbauen?
Prinzipiell sind 3.5 und Pathfinder extrem ähnlich, das letzteres eigentlich nur eine gemoddete Variante des ersteren ist. Der Teufel liegt aber im Detail, etwas von dem Pathfinder sehr viel - vielleicht zu viel - besitzt. Manche behaupten dass 3.5 immer noch die Nase vorn hat was Komplexität angeht, ich denke, der Fokus der Details ist zwischen beiden Varianten einfach ein anderer. 3.5 hatte viele Subsysteme (Psionics, Incarnum, Bo9S, Weapons of Legacy, usw.) und Ausbauregeln (Stormwrack, Sandstorm, usw.), Pathfinder hat mittlerweile extrem viele Charakter-Optionen die sich auf Hardcover (APG, Ultimate Serie, Mythic Adventures) und Softcover (Companions) Releases verteilen.
Vorteile für Pathfinder:
- das System lebt, es gibt jeden Monat neue Materialien und Abenteuer, eine aktive Community und viele Spieler weltweit.
- das PRD, offiziell wie auch inoffiziell, beinhalten deutlich mehr Regeln als das 3.5 SRD und erlauben es, diese ohne Kostenaufwand zu verwenden.
- die o.g. große Vielfalt an Charakteroptionen bietet gegenüber 3.5 viele Möglichkeiten, den Wunschcharakter genau abzubilden.
- wer Kaufabenteuer spielen will, hat zwischen Modulen, Adventure Paths sowie den Free RPG Day Ausgaben jede Menge Auswahl.
- das offizielle Setting Golarion ist extrem gut ausgebaut und wird durch alle nicht-Core Releases weiter angereichert.
- die Menge an Zusatzoptionen im eigenen Spiel lässt sich gut steuern, da alle Zusatzbände thematisch sehr eng fokussiert, bzw. sehr kurz sind.
Nachteile für Pathfinder:
- keine wirkliche Verbesserung gegenüber 3.5 was systematische Probleme angeht. Linear Fighters, Quadratic Wizards lebt und gedeiht prima.
- viele Änderungen gegenüber 3.5 sind nur das - Änderungen, keine Verbesserungen. Für 3.5 Veteranen oft verwirrend und nervig.
- nur eine offizielle Kampagnenwelt, die als Kitchensink nicht alle Geschmäcker bedienen kann.
- keine freien, offiziellen Artikel über die alltäglichen Themen des Spielealltags (Abenteuer vorbereiten/leiten, Charaktere bauen, Klassen bewerten, Monster einschätzen, usw.).
- "Option Paralysis", d.h. die Menge an kleinteiligen Charakteroptionen übersteigt langsam jedes gesunde Maß und gemischt Runden mit Leuten die alles lesen und welchen, die nur das Grundregelwerk verwenden, erleben ein potentiell starkes Machtgefälle (nicht so schlimm wie bei 3.5, aber immer noch stark genug).
Vorteile für 3.5:
- nach wie vor gibt es eine Community, über die großen internationalen Rollenspielforen verteilt. Die meisten interessierten Spieler kennen das System gut.
- wenn man Pathfinder Abenteuer bespielen will, geht das (wenn man will) mit wenig Aufwand. Insgesamt ist die Menge an d20-basierten Modulen dann recht üppig.
- größere Auswahl an Kampagnenwelten im Vgl. zu Pathfinder, von Steampunk bis zu Horror ist alles dabei.
- größere Auswahl an speziellen Themenbänden (Ghostwalk, Heroes of Horror/Battle, Complete Series, ...) für Kampagnen mit einem solchen Fokus.
Nachteile 3.5
- die Community wird kleiner, etliche Bände sind nur noch schwer/teuer zu bekommen
- die Diskrepanz zwischen "Bauerncharakter" und "Übermensch" ist deutlich größer als in Pathfinder. Das hat nichts mit Builds wie Pun-Pun oder The Wish & The Word zu tun, sondern mit den hunderten (!) Prestigeklassen sowie den obligatorischen Spells und Feats, die sich auf universell gedachten und spezifischen Settingbänden verteilen.
- davon ausgehend, bzw. erweiternd, gibt es deutlich mehr Optionen die "broken" sind oder sein können und nie darauf abgeklopft wurden, mit anderen populären Optionen zusammen zu funktionieren.
- verglichen mit Pathfinder sind einige Klassen relativ langweilig, bzw. haben weniger Fähigkeiten (das Problem der sog. "leeren Level").
- die offiziellen Abenteuer stinken bis auf wenige Ausnahmen leider recht gründlich ab.
- Skip Williams wurde erlaubt, als offizieller Regelmensch für WotC eine Menge Mist zu verbreiten. Das Paizo das mit Sean K. Reynolds wiederholt hat, macht es nicht besser
Gut. Das ist ein Argument in Pathfinder einzusteigen.
Aber kein Grund die Regeln auch benutzen zu wollen.
Oder: Gehen wir davon aus, dass ich FC, 3.5 und PF vorliegen habe.
Warum sollte PF den beiden andern vorziehen?
Trotz meines Wall-of-Texts: wieso stellst du Fragen, deren Antwort du selber kennst?