Ich habe hier einiges aufzuholen. Also los:
Die Gegend im Wald der raunenden Eichen unweit der Silbereiche beschäftigt den Bund weiter: Aufgrund nahezu permanenter Beobachtung durch eine der Sorginak des Bundes, die lange Zeit in Krähenform auf einem nahen Baum hockt, erfahren die Charaktere, dass das Gebiet geglättet und begradigt wurde. Ein paar kleinere Erdwälle wurden aufgeschüttet, wodurch ein kleines Bächlein umgeleitet wurde, das nun ein paar Stromschnellen besitzt, die sich sogar zu einem kleinen Wasserfall entwickeln. Auch wenig attraktive Bäume scheinen ausgemerzt zu werden und durch nützlichere ersetzt, die in unnatürlich kurzer Zeit eine brauchbare Größe erreichen. Das Ganze geschieht im Verlauf eines guten halben Jahres. Irritierenderweise können die Charaktere die Auswirkungen sehen und teilweise auch untersuchen, nur wer da wirklich handelt, wissen sie nicht. Die Leute scheinen sehr vorsichtig und heimlich vorzugehen.
Ein längeres Abenteuer führt den Magus Severin an den Bund der Charaktere. Es handelt sich um einen Angehörigen des Hauses Tytalus, der sich mt einem Wagen voller angespitzter Äste vor dem Bund aufbaut und die Wachen auf magische Art und Weise mit ihnen beschießt. Ein Angriff? Schnell schlagen die Charaktere den Mann in die Flucht und wollen ihm nachsetzen, um ihm endgültig den Garaus zu machen, da tritt eine schwangere Frau aus einem nahen Unterholz auf den Platz vor dem Bund der Spieler und bittet diese, Severin nicht zu bekämpfen. Die Frau stellt sich als Peripeteia vor und erklärt, der Mann sei ein Magus, der viele hundert Jahre im Feenreich zugebracht habe und dort von einer bösartigen Fee schier endlose Qualen erdulden musste. Zu seiner Zeit befand sich am Ort des Bundes bereits ein früherer Bund, den der Magus damals bekämpft hatte. Nach seiner Rückkehr scheint Severin noch keine Klarheit darüber gewonnen zu haben, was für eine Zeitspanne verstrichen ist. Er denkt offenbar, er sei noch immer im Krieg. Peripeteia gibt zu ebenfalls eine Fee zu sein – aber eine, die es gut mit dem Mann meint.
Die Charaktere setzen Severin trotzdem nach und befragen ihn. Seine Geschichte gleicht in etwa dem Bericht Peripeteias. Erstaunt erfahren die Charaktere aber, dass er ursprünglich von dem inzwischen untergegangenen Bund Val Negra stammt. Severins Plan ist, nach Val Negra zurückzukehren um dort nach seinem Familiar, einem Specht, zu suchen. Der soll dort nämlich irgendwo zurückgelassen worden sein.
Val Negra ist in der Vergangenheit – nicht zuletzt durch die Aktionen der Spielercharaktere – endgültig untergegangen. Die dortigen Ruinen sind von einer Armee des Geflechts überrollt worde – das sind Feenwesen, die so aussehen, als habe sich um einen Kern aus weggeworfenen Materialien ein Körper aus Staub und Dreck gebildet. Das Geflecht war jahrhundertelang in einen aussichtslosen Kampf gegen die Geisterwachen des Bundes Val Negra verstrickt. Jeden Morgen griff das Geflecht den untergegangenen Bund an, jeden Mittag wurde es von den Geisterwachen zurückgeschlagen, Tag für Tag. Dann kamen die Charaktere in einem früheren Abenteuer und verschafften den Geisterwachen die langersehnte ewige Ruhe. Das führte allerdings dazu, dass das Gleichgewicht gestört wurde. Am nächsten Morgen überfiel das Geflecht ohne Gegenwehr den Bund und machte sich dort breit. Die Charaktere entkamen in einer dramatischen Flucht.
Weil die Charaktere erahnen, wie es derzeit in Val Negra aussieht, raten sie Severin davon ab, dorthin zu reisen. Schon gar nicht allein! Severin lässt sich immerhin darauf ein, eine bevorstehende Tribunalssitzung abzuwarten. Nach dieser Tribunalssitzung wollen die Charaktere eine Troupe ausheben und mit ihm in Val Negra nach seinem Familiar suchen.
Die Tribunalsversammlung des Provencale-Tribunals kommt im Herbst 1235 zusammen. Einer der Lehrlinge des Bundes ist fertig geworden und soll zum vollwertigen Magus ernannt werden. (Es ist allerdings ein Lehrling, den Norica de Bonisagus zuvor einem Magus ihres Konkurrenzbundes Doissetep abgejagt hat. Das Haus Bonisagus besitzt das Privileg, anderen Häusern bei Bedarf die Lehrlinge abzunehmen, dafür muss es ihre Forschungsergebnisse der Allgemeinheit zukommen lassen. Der Lehrling gehörte ursprünglich dem Haus Tremere an und unterhielt auch während seiner Lehrzeit bei Norica weiterhin gute Kontakte zu seiner alten Ausbilderin. Es wird sich noch zeigen, welchen Weg er einschlägt, jetzt, wo er auf eigenen Füßen steht).
Ansonsten können die Magi auf dem Tribunal ein paar interessante Feststellungen machen: Oxioun de Tytalus, der Praeco des Tribunals und Führer des Bundes Doissetep, hat an der Spitze seines Sigils (seines Erkennungszeichens), eines Stabes, einen Schwefelbrocken angebracht. Es sieht fast so aus, als sei das ein Brocken Vis, wie ihn die Charaktere unter der Silbereiche gefunden haben. Die Charaktere stellen Oxioun ein paar Fragen und erfahren, dass dieser das Schwefelvis von Quimrik de Tytalus bekommen hat, einem weiteren Tytalusmagus des Bundes Doissetep. Quimrik de Tytalus verhält sich während des Tribunals wenig auffällig, die Charaktere bekommen aber mit, wie zwei Magi auf dem Hof des Bundes ein kurzes Gespräch führen, in dem auch Quimriks Name fällt. Diese beiden Magi werden nun beschattet, wodurch die Charaktere schließlich einem geheimen Treffen auf dem Tribunal auf die Schliche kommen. In einem alten, staubigen ehemaligen Seitentrakt treffen sich eine Handvoll Magi und beraten sich. Ein paar Brocken des Gesprächs können die Charaktere mit anhören. Offensichtlich gehören die Magi einer Gruppe an, die sich „Die Wächter“ nennt. Diese „Wächter“ scheinen Gegner einer anderen Gruppe zu sein, über die sich jedoch nichts weiteres herausfinden lässt. Mit ein paar Namen im Kopf verlassen die Charaktere schließlich nach den üblichen Ritualen und Besprechungen das Tribunal wieder.
Auf dem Nachhauseweg passieren die Charaktere ein Dorf, in dem Gerüchte über einen Fremden umgehen. Dieser Fremde gleicht Severin. Offenbar hat der Magus es nicht abwarten können und sich auf eigene Faust auf den Weg nach Val Negra gemacht. Die Charaktere folgen ihm und erwischen ihn in den Pyrenäen, wo sich in einer Klamm hinter einem Wasserfall eine Höhle befindet. Diese Höhle war ehemals ein externes Vorratslager des Bundes Val Negra. Severin ist auf seinem Weg nach Val Negra vom Geflecht bedrängt worden und hat sich in diese Höhle geflüchtet. Die Charaktere erkennen, dass das Geflecht offenbar nicht in der Lage ist, fließendes Wasser zu überqueren und retten Severin vor seinen Gegnern. Allerdings fällt Severin dabei in den Fluss.
Severin, pitschnass, ohne Familiar, ohne Talisman, ohne Sigil, ohne Bund und ohne Labor und sanctum, ist auf dem Tiefpunkt seiner Existenz angelangt, ein nicht ganz unwichtiger Punkt, wie sich später herausstellen wird. Im Folgenden geht es aber wieder aufwärts mit ihm: Die Charaktere reisen nach Val Negra, stellen fest, dass das Geflecht die Ruine offensichtlich verlassen hat und finden Severins Specht, der aber versteinert wurde. Die Magie wird gebannt und nach einem Gefecht gegen das Geflecht, das scheinbar doch hin und wieder zu Patrouillengängen in Val Negra auftaucht, verrät der Specht Severin, wo sein Talisman zu finden ist: In einem Turm, mitten in einer Feenaura. Der Burgherr ist Cruciator, das ist die Fee, die für Severins Qualen im Feenreich Arkadien verantwortlich war. Auch Peripeteia taucht noch einmal auf. Sie hat inzwischen entbunden und einen kleinen Knaben namens Denouement dabei. Peripeteia verrät Severin, wo sich Cruciators Turm befindet. Severin reist mit den Charakteren zu Cruciators Turm. Dort stellt sich heraus, dass das Geflecht offenbar so eine Art Haus- und Herdtruppen für Cruciator darstellt. Die Charaktere bekämpfen das Geflecht, dringen in den Turm ein, gewinnen Severins Talisman zurück und können sogar die Apparaturen zerstören, mit deren Hilfe Cruciator immer wieder neues Geflecht zum Leben erweckt.
Nach diesem Erfolg reisen die Charaktere mit Severin zurück. Der Bund der Spielercharaktere bekommt schon bald Besuch von einem ältlichen Magus namens Benedictus de Merinita und dem inzwischen zum Jugendlichen herangewachsenen Denouement. Die beiden offenbaren den Charakteren, was wirklich hinter der Geschichte steckt: Peripeteia gewinnt ihre Lebensenergie durch Geschichten, die erzählen, wie jemand von der Talsohle seiner Existenz neuen Ruhm erringt. Sie hat deshalb Severins Niedergang und seinen Wiederaufstieg komplett inszeniert. Cruciator war lediglich ihr Gehilfe. Peripeteia war aufgrund des erfolgreichen Verlaufes der Geschichte in der Lage ein Kind hervorzubringen – Denouement. Der Vorgang habe sie aber sehr geschwächt und sie brauche nun weitere Lebensenergie – durch eine weitere Geschichte „vom Tellerwäscher zum Millionär“. Die habe Peripeteia auch schon eingefädelt. In einer Verhandlung Graf Raimund VII. von Toulouse mit dem Papst, habe sich der Graf dazu bereit erklärt, viele Bedingungen zu erfüllen, damit im Gegenzug der Papst den Katharerkreuzzug, der noch immer im Provence-Tribunal wütet, für beendet erklärt. Nur eine Bedingung wollte Raimund nicht erfüllen: die Verheiratung seiner Tochter Joanne an einen französischen Adligen und Mann des gegenwärtigen Königs Louis IX. Daraufhin habe der Papst und der französische König Joanne gefangen genommen und in der bischöflichen Festung von Le Puy festsetzen lassen. Dort befindet sie sich nun als Gefangene und ihrer Familie entrissen in einem Kerkerturm auf dem Tiefpunkt ihrer Existenz. Die Charaktere erfahren, dass Peripeteia Joanne nach Arkadien entführen und sie dort einen männlichen Nachkommen zeugen lassen will, der später als Rächer der Provence das gesamte verlorene Gebiet für die Grafen von Toulouse zurückerobern soll. Die Folge sei ein neues Entflammen des blutigen Kreuzzuges, was aber Peripeteia egal ist – Hauptsache, Joanne erlebt durch ihren Wandel von der Gefangenen zur Herrschermutter den von ihr so sehr herbeigesehnten Aufstieg. Die Charaktere wollen wissen, warum Denouement ihnen das erzählt. Denouement erwidert, er habe kein Interesse mehr, seiner Mutter am Schürzenband zu hängen und wolle sich befreien. Das sei aber schwer möglich, wenn Peripeteia zu neuer Macht gelange. Da die Charaktere sicherlich kein Interesse an der Fortsetzung der Kriegswirren in der Region hätten, zögen sie am gleichen Strang.
Daraufhin ziehen die Charaktere nach Le Puy, geben sich als Gäste des Bischofs aus und erkunden die Umstände, unter denen Joanne von Toulouse dort eingekerkert ist. Sie erfahren, dass zusammen mit Joanne noch eine englische Adligentochter im Gefängnisturm festsitzt. Die Bewachung ist nicht allzu stark, aber die Charaktere würde Joanne gern befreien, ohne dass jemand merkt, wer dafür verantwortlich ist. Also macht man einen Plan. Ein Charakter dringt nachts in den Turm ein und soll Joanne von dort nach draußen abseilen, wo zwei weitere Charaktere warten. Der Rest der bischöflichen Gäste schläft auf seinen Zimmern und liefert der Gruppe ein Alibi. Vom Heimatbund aus versetzt sich ein Magus in die Nähe von Le Puy, vereint sich mit den beiden am Fuß des Turmes wartenden Charakteren, soll die einmal befreite Joanne am Fuß des Turmes aufgreifen und nach Hause befördern. Eine erste unvorhergesehene Begebenheit besteht darin, dass Joanne und die Engländerin am Abend ihrer Befreiung über die Maßen dem Alkohol zugesprochen haben - wo auch immer sie den her haben... Die betrunkene Joanne lässt sich nur schwer zur Turmspitze bringen und abseilen. Für die Engländerin, die die Charaktere nicht zurücklassen wollen, gilt das Gleiche. Und dann haben die Charaktere ihre Rechnung ohne Peripeteia gemacht. Kurz nach der Befreiung Joannes erscheinen drei Feenwölfe vor Ort. Angsterfüllt ergreifen die zwei Charaktere aus der bischöflichen Burg die Flucht, der hinzugekommene Magus wird extrem schwer verletzt. Daraufhin ergreifen die Wölfe die betrunkene Joanne und zerren sie auf eine nahe Lichtung, wo sie von Peripeteia ins Feenreich entführt wird. Den Vorgang kann zwar eine der Sorginak, auf ihrem Hexenbesen reitend, beobachten. Verhindern kann sie Joannes erneute Entführung aber nicht.
Die Charaktere müssen sich nun Gedanken machen, wie es weiter geht. Um einen erneuten Krieg im Provencal-Tribunal zu verhindern, sollten sie wohl einmal ins Feenreich ziehen, um dort Joanne aus der Gewalt Peripeteias wieder zu befreien.
Schließlich geschieht endlich im Wald der raunenden Eichen etwas: Die Sorginak in Krähenform erblickt einen Tross von Arbeitern, die unweit der Silbereiche das vorbereitete Gelände roden und damit beginnen, zwei große Gemeinschaftshäuser zu erreichten. Die Leute haben Familien dabei und scheinen sich als Siedler zu verstehen. Die Charaktere reagieren zunächst vorsichtig. Sie schicken einen Mann, der sich im Wald der raunenden Eichen auskennt, und befragen die Siedler, die aber nur sehr wortkarg antworten. Irritierenderweise lässt sich auch niemand ausfindig machen, der die Siedler anführt. Der Kundschafter erfährt von einem Wanderprediger und einem Handwerker, die für die Koordination zuständig seien, die beiden seien aber derzeit nicht anwesend. In einem Nachbarort erfährt der Kundschafter später, dass für die dortigen Bewohner die Siedler überraschend aufgetaucht sind. Da das Land aber der Kirche gehört, habe man einen Boten zum Bischof geschickt, der zum Vorgang befragt werden soll. Der Kundschafter des Bundes bleibt in dem Nachbardorf, bis der Bote wieder zurück ist, und erfährt, dass die Siedlung im Einverständnis mit dem Bischof geschieht. Mit gerunzelter Stirn will sich der Kundschafter auf den Heimweg machen, da kommt ihm eine ältere Frau auf einem Wagen entgegen, die sich auch im neugegründeten Ort niederlassen will. Von ihr erfährt der Kundschafter, dass sie von einem Wanderprediger angeworben wurde, der wohl auch für das Seelenheil der dortigen Christen zuständig sei. Der Kundschafter bringt sie ins Dorf und erhält zur Belohnung zwei halbe Brotlaibe. Allerdings greift die Frau erst zu einem falschen Korb und der Charakter kann in diesem Korb ein Buch und ein metallenes Katharerkreuz erkennen.
Wieder zuhause auf dem Bund beginnen die Spekulationen: Ist das eine geheime Katharerbewegung, die sich im Wald der raunenden Eichen festsetzen will? Aber wenn ja, warum stimmt dann der Bischof zu? Wurde er getäuscht? Die Charaktere beschließen noch eine Weile zu beobachten, bevor sie weitere Schritte unternehmen.
Noch ein paar kleinere Ereignisse prägen den Schluss der letzten Sitzung: Die Maga, die sich in Nordafrika auf die Suche nach der Messingstadt gemacht hat, kehrt nach zweieinhalb Jahren Reise wieder zurück. Sie und ihre Getreuen werden von einem Dschinn eingeflogen und vor dem Burnd abgesetzt. Sehr eindrucksvoller Auftritt!
Etwas später kommt ein Merinitamagus zum Bund. Er stellt sich als Mutationis Patronus vor und hat eine Maske, durch die er spricht, und die häufig die Stimmung wechselt. Auf diese Weise verfällt der Mann von einer Begeisterung in Schrecken, dann wieder scheint er überrascht zu sein und schließlich in einen Zornesausbruch zu verfallen. Letztlich erkundigt er sich nur nach dem Weg zum nahegelegenen alle sieben Jahre stattfindenden Feenjahrmarkt. Der Mann hat aber genervt und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Zuletzt erscheint noch ein Besucher: Der Mystagoge unseres Tytalusmagus. Er will den Tytalusmagus im Kult der Titanoi einen Schritt weiter bringen und bietet ihm eine Initiation an, für die der Tytalus aber noch eine Aufgabe erfüllen muss: Er soll zeigen, dass er in der Lage ist, den Tod in seine Schranken zu weisen. Zu diesem Zweck böte es sich an, nach Poitiers zu reisen, wo soeben eine Epidemie wütet. Es gäbe dort auch einen hermetischen Bund und der Tytalusmagus solle dort nachsehen und gegebenenfalls den Magi dabei helfen, die Existenz ihres Bundes in diesen schweren Zeiten zu sichern.
Damit wäre der Sommer des Jahres 1236 abgeschlossen und etliche offene Handelsstränge harren ihrer Fortsetzung.