Caynreth:
Warum ein eigenes System?
Nun, ich möchte ein System, das ich überall verwenden kann, so dass ich unterschiedliche Settings spielleitern kann, ohne jedesmal mich selbst und auch meine Mitspieler neu einzuarbeiten.
Natürlich gibt es schon universelle Systeme. 3 davon (Gurps, BESM und Hero) stehen bei mir im Schrank. Alle 3 (und auch alle anderen) haben Nachteile, die mich dazu bewegt haben, sie nicht zu wählen. Der häufigste: die Sprache.
Ich bin durchaus in der Lage Rollenspiele, die es nur in Englisch gibt anzuwenden, aber es behindert. Meine Spieler hingegen lesen eigentlich nur Zeugs, was in deutsch erschienen ist. Will ich also ein System, dass ich einsetzen kann, ist es am Besten, wenn ich mich an den in deutsch erhältlichen orientiere. (Ich glaube, da geht es nicht mir alleine so. [Auch wenn es auch viele gibt, die das Original vorziehen, aber da meist, weil der Übersetzungsprozess Verluste einbringt...])
Was möchte ich anders machen? Nun, grundsätzlich würde mir das System BESM am besten gefallen, nur wie gesagt, es ist ausschließlich in Englisch.
Abgesehen davon gefällt mir die Würfelengine nicht so sehr.
Das meinige System soll "einfach und schnell" sein. Einfach heist, schnell verständlich, mit einem grundsätzlichen Würfelprinzip auf dem alles aufbaut.
Schnell heisst: Möglichst ein Wurf erbringt das Resultat. Keine Folgewürfe, keine weiteren Tabellen, oder Komplikationen, die das Spiel aufhalten.
(deswegen auch nur ein Wurf, der bestimmt, ob getroffen wurde und gleichzeitig den Schaden definiert, deswegen auch keine Lebenspunkte oder andere Punktepools)
Universell, schnell und einfach mit einem Basisprinzip auf dem alle Regelmechanismen basieren.
Was gefällt mir an den bestehenden Systemen nicht? Nun, dass man sich meist auf ein neues System einarbeiten muss (Wunsch nach universellem), bzw. an den bestehenden universellen, dass sie meist sehr viel Arbeit erfordern (GURPS, HERO) oder dass die Würfelengine mir nicht zusagt.
Die meisten Systeme sind mir zu umständlich.
Was ich erreichen möchte:
Ich möchte ein Systen schaffen, auf dem ich meine zukünftigen Kampagnen aufbauen kann. D.h. ich will es zunächst für mich bzw. meine Runde erschaffen.
Wenn etwas sinnvolles dabei rauskommt und andere Interesse haben, könnte es auch sein, dass man dies als Basis für ein offenes Spielsystem nutzt, ähnlich wie D20 und sich die Engine teilt. (hätte sogar den Vorteil, dass man diese Systeme nicht mal mehr adaptieren müsste...
Das ist aber kein Ziel sondern nur eine Idee. Immerhin kursieren viele offene Standards im Netz und keine konnte sich bisher durchsetzen (ausser vielleicht d20).
[Warum kein d20? Weil: Stufen, Klassen und Abhängigkeit vom D&D Spielerset. Und weil es ein zu komplexes System ist.]
Was möchte ich umsetzen? Oh sehr viel...
Das System sollte sich für Space Opera, Fantasy (heroisch), Cyberpunk, Horror, Superheldentum eignen. Es sollte dramatisches Spiel ermöglichen, ebenso temporeiches oder actionhaltiges. Alle diese Spielstile kann man mit einfachen Regeln erreichen.
Meine Ansprüche? Habe ich glaube ich erklärt... Die Ziele sind eigentlich eindeutig. Es wird keine Gemeinschaftsarbeit, denn ich habe eigentlich schon ziemlich konkrete Vorstellungen, wie das System wird. Dazu werde ich erstmal die Basis schaffen und diese vielleicht mal (als Version 0.
ins Netz stellen. Danach kann man über Adaptionen, Regeloptionen oder -änderungen diskutieren.
Daraus könnte ein 0.9 werden, die nach Errata, Spieltests oder ähnlichem zu einer 1.0 wird und als erste volle Version dient.
(Man merkt vielleicht, dass ich aus der Informatik komme. Alle Versionsnummern kleiner als 1 sind Betaversionen (Testversionen))
So, das ist ungefähr meine Intention.
Warum der Thread?
Naja immerhin geistern hier sehr viele unterschiedliche Spieler herum. Mit den unterschiedlichsten Vorstellungen und vielen Ideen. Die beste Möglichkeit, Meinungen einzuholen und Inspirationen zu finden...
Ein "mach es doch so" bietet einfach große Chancen. Selbst wenn ich es dann doch anders mache, habe ich es mir wenigstens überlegt und die Argumente dafür gehört. Noch dazu kommt, dass es sehr viele Spielstile gibt.
Man kann sie natürlich nicht alle in einem optimalen System vereinen.
Aber man kann überlegen, welche Effekte gewisse Regelungen geben. Und sich dann entscheiden, wie und was man jetzt einsetzt. (Ggf. lassen sich sogar schon Optionsregeln notieren, um diese dann (mit kommentar, wann diese sinnvoll sein können) anzubieten.
(Mir ist sogar in den Sinn gekommen zwei Regelwerke zu schaffen, ein normales und eines mit Kommentaren, warum gewisse Dinge so geregelt wurden und welche Überlegungen es gab. Um dem Spielleiter, der es liest mehr Transparenz zu schaffen... [So wie ich weiter oben ausgeführt habe, dass ich die Regelung der Kritischen Erfolge mag, und warum]
Aber das ist Zukunftsmusik)
Zwei Dinge will ich nicht: Geld damit verdienen (es wird also ein FreePDF werden).
Andere Systeme verdrängen oder andere Leute zu diesem System bekehren.
(wie gesagt, mir reicht es, wenn ich das System alleine mit meiner Runde einsetze)
Puh, langer Post, aber das steckt an Gedanken dahinter.
[Die hochtrabenden Gedanken in Bezug auf "OGL" nicht so ernst nehmen. Mir ist klar wie wahrscheinlich es ist, dass auch nur ein Spieleschreiber zufällig die gleichen Anforderungen an ein System hat und dann auch noch meint, dass dieses System diese Anforderungen erfüllen könnte... Dieser Teil ist also nur "Spinnerei".
]