Wir spielen ja allesamt die unterschiedlichsten Systeme, deshalb gebe ich meine Gedanken und die dahinterliegende Frage mal an Euch weiter.
Zuletzt sinnierte ich über die Unterschiede von Charakterkonzepten in Bezug auf high-magic vs. low-magic.
Ich leite zur Zeit noch einige Pathfinderrunden und werde diesen Posten in halbwegs absehbarer Zeit mal wieder an den Nagel hängen und die Welt als Spieler bereisen. Da macht man sich ja so einige Gedanken. Einer davon ist, was ich gern mal wieder als Charakter spielen möchte, bzw. an Charakteren spielen möchte. Ich werde in einer HârnMaster-Gruppe spielen und in einer Pathfinder-Gruppe. Und hier liegt der Grund für meine Gedanken begraben.
Beim Pathfindersystem hat man aberhunderte von Optionen offen, die man spielen kann und möchte. Die systemseitig sehr hohe Vielfalt an Charakteroptionen fixt mich schon ziemlich an und ich beginne an Charakterideen-ADHS zu leiden
Aber das will ich hier gar nicht weiter ausführen ...
Punkt ist:
es fällt mir ungleich schwerer, mir ein passendes, interessantes und spaßiges Charakterkonzept für HârnMaster in einer selbst erdachten low-magic Welt auszudenken.
Klar ist die Idee eines Waldläufers, einer Stadtwache, eines Ermittlers, Wanderpriesater, Whatever-whoever schnell da. Aber mir fehlen da die Optionen zur Individualisierung, spezielle Manöver, einzigartige Fertig- und Fähigkeiten.
Und das, wo ich selbst ein Befürworter von low-magic Welten bin.
Jetzt sinniere ich also über die Möglichkeiten von mundanen Charakteren und merke, dass es wirklich nur recht wenige grobe Unterscheidungen in a) derart freien Systemen und b) derart unmagischen Welten gibt. (Dass Golarion/Pathfinder magisch überlaufen ist, soll ja nach wie vor kein Thema werden!)
Grobe Unterscheidungen ...
Was definiert denn einen Charakter abseits von Magie, Zaubern, magischen Gegenständen und Co?
An sich fällt mir da sofort jede Menge an weichen Faktoren ein: Charakterzüge, Wesenszüge, Hintergründe, Kontakte, etc ... alles, was einen SC in einer high-magic Welt aber auch mitbringt. Also zurück zu low-magic.
Man trennt vielleicht grob nach Fertigkeitengruppen: Soziales, Kampf, Natur/Überleben, Wissen, Handwerk, Athletik.
Aber auch das haben wir in high-magic Welten und Systemen. Dort gibt es diese zusätzliche Option
Magie aber noch. Etwas, das Charaktere weitaus differenzierter dastehen lässt. Etwas, das einen viel zu großen Stellenwert innehat?
Und da fiel mir auf, dass Magie einen großen Teil des Rollenspiels für mich irgendwie auch kaputt macht.
Jetzt steht in meiner Überschrift etwas von low-magic tauglichen Spielercharakteren.
Das kann ja alles und jeder sein.
Aber was ist denn in einer low-magic Welt tauglicher, als in einer high-magic Welt? Welches Konzept könnte dort alleine stehen und nicht von einem magischen Pendant überflügelt werden? Wer oder was wäre low-magic spezifisch?
Und: wie erstellt Ihr Eure Charaktere in solcherlei Settings? Worauf legt Ihr mehr Wert? Legt Ihr überhaupt auf irgendetwas mehr Wert? Welche Faktoren haben für Euch einen höheren Stellenwert?
Mich würde interessieren, ob Ihr teilweise vor dem gleichen Problem steht und natürlich, ob Ihr Charaktere für diese beiden sehr unterschiedlichen Kampagnantypen auch unterschiedlich ausarbeitet?
(aka: sind Charaktere in low-magic Welten deutlicher aufs Charakterspiel konzentriert und der Regelteil rückt zB weiter in den Hintergrund, als er es in high-magic Welten täte)
Der kritische Mix zwischen System, Welt und persönlicher Vorliebe ist mir selbstverständlich sehr bewusst