(Kurzfassung der 11. Sitzung am 25.7.2015)
Vergessenes Schicksal, Teil VII
Am Mittag des 30. Saatmondes 991 LZ erreicht die Ankou den Nebel, der die Nebelinsel umgibt. Acht Wagemutige besteigen ein Beiboot, um zur Insel überzusetzen: Luano, Alaleh, Regon, Narvid, Archibald, Rogi, Lorenzo Amati und Ginevra Sarostis. Magische Analyse zeigt schnell, dass der "Nebel" um die Insel eher eine Nebenwirkung überbordender magischer Energie ist als ein weltliches Phänomen. Was das bedeuten kann, erfahren die Abenteurer, als irgendetwas das Boot umwirft und sie in den magischen Strudel stürzen.
Jeder (bis auf Lorenzo und Ginevra, wie sich später herausstellen wird) findet sich unmittelbar in einer Alptraumszene wieder, einer Mischung aus eigener Vergangenheit, möglicher Zukunft und tiefen Ängsten. Auf diese Weise erfährt Rogi auch endlich, wer das Feenwesen wirklich war, das zu Beginn der Reise versucht hat, ihn zu töten: Es handelte sich um einen Gestaltwandler, den sein Meister Gorion beschwor, um ihn an seiner Statt vom rasenden Mob lynchen zu lassen. Der Meister selbst - und diese Erkenntnis trifft Rogi bis ins Mark - ist derweil durch einen Zauberspiegel entkommen und sinnt jetzt vermutlich irgendwo auf Rache...
Auf der Insel angekommen, gerät man inmitten drachischer Ruinen in ein Scharmützel mit piratischen Wächtern, die aber von einer seltsamen Krankheit geschwächt sind und gegen die entschlossene Gruppe (die überdies in der Überzahl ist) keine Chance haben. Die Überlebenden werden verhört, und so erfährt die Gruppe, dass Schwarzherz' gesamte Flotte mit vermutlich über 1000 Mann in "der Lagune" ankert - es sei ganz einfach, in die Bucht zu gelangen, wenn man nur den Weg kenne.
Wenig später steht die Gruppe am Rande des Dschungels und starrt hinunter auf eine mächtige drachische Stufenpyramide am Ufer einer Lagune, in der tatsächlich eine ganze Piratenflotte - und wenig überraschend auch die Evanessa - vor Anker liegt. Magiekundige können die Pyramide leicht als Zentrum der magischen Strahlung ausmachen, die die ganze Insel durchdringt, und auch die zahlreichen Wachen machen es recht offensichtlich, dass dort drinnen etwas wichtiges vor sich geht. Also wird Narvid in der Abenddämmerung losgeschickt, einen Weg hinein zu finden, und wenig später macht sich die Gruppe im Schutze der Dunkelheit über einen Riss in der Außenmauer auf den Weg in die Höhle des Löwen.
Man erreicht schließlich eine zentrale Halle, in der gerade eine schwarzhaarige Priesterin ein Ritual vollendet, das scheinbar einen uralten Altarstein öffnet. Gleißendes Licht tritt aus, und magische Analyse zeigt, dass dies die Kraftquelle der Insel ist. Eilig zieht sich die Gruppe zurück, bevor sie entdeckt wird, und wartet im Versteck ab, bis sich die Priesterin zurückgezogen hat. Dabei stellt sich aber heraus, dass Ginevra Sarostes mittlerweile so stark von der magischen Strahlung betroffen ist, dass sie nicht mehr weiter kann - Lorenzo bringt sie in Sicherheit, während sich die Gruppe in die jetzt leere Tempelhalle zurückschleicht. Dort sehen sie, wie sich gerade eine schwarze Kugel inmitten des Lichtkegels über dem Altar bildet - doch bevor sie Zeit für einen Plan haben, kehren die Piraten mit der Priesterin zurück. Der Versuch, sich hinter dem mächtigen Altarstein zu verstecken, scheitert an Regons kräftiger Statur, so dass die Gruppe entdeckt wird. Doch bevor die Piraten handeln können, jagt Rogi einen Armbrustbolzen durch die schwarze Kugel, wodurch die Halle schlagartig in finsterste Dunkelheit getaucht wird.
Als das Licht zurückkehrt, sind die Kugel und die Piraten fort - aber nicht lange. Bald schon beginnt eine wilde Verfolgungsjagd, die schließlich in einer anderen Halle endet, in der sich unsere Helden nicht nur 30 Piraten, sondern auch Schwarzherz persönlich gegenübersehen. Auch die Priesterin ist anwesend und - welche Überraschung - der Verräter Luca Ateni, der die Evanessa den Piraten ausgeliefert hat. Auch Sibilla ist hier und wird von den Piraten festgehalten. Und bald zeigt sich, dass nicht alles so einfach ist, wie gedacht...
Denn während sich Schwarzherz darüber freut, dass er jetzt endlich mit seiner Enkelin zusammen sein kann, vermuten die Helden ja, dass die Priesterin ganz andere Pläne mit ihr hat. Luca wiederum fühlt sich verschaukelt - wie sich herausstellt, ist er der Sohn von Schwarzherz, der zwanzig Jahre damit zugebracht hat, den "großen Plan" umzusetzen, nur um jetzt festzustellen, dass es seinem Vater einzig und allein darum ging, ihn durch Sibilla zu ersetzen. Ohne dass unsere Helden allzuviel dazu beitragen müssten, eskaliert die Situation: Alle schreien sich an, die Priesterin wirft einen Zauber auf Schwarzherz, und während dieser beginnt, sich in einen leibhaftigen Feendrachen zu verwandeln, schlitzen die Piraten einander gegenseitig die Kehlen auf. Rogi reißt dem kurzzeitig wehrlosen Schwarzherz das Tränenamulett Shar-Anars vom Hals und sieht in einer Vision, wie dieser von der Priesterin verführt wurde, Shar-Anar zu verraten. Die Priesterin selbst fällt derweil erschreckend leicht unter den Klingen der Helden und gibt mit ihren letzten Worten zu verstehen, dass ihre Göttin sie verlassen hat (!), derweil Luca einen verzauberten Armbrustbolzen auf Sibilla abfeuert und sie damit tötet. Rasend vor Wut erhebt sich Schwarzherz zu seiner vollen Drachengröße und verwandelt Luca zusammen mit der Hälfte der anwesenden Piraten in einen Haufen Asche. Die Helden fliehen mit der sterbenden Sibilla zunächst ins Freie, doch der Feendrache stößt immer wieder auf die Gruppe herab. Zwar setzt er seinen Flammenodem nicht ein (wohl um Sibilla nicht zu gefährden), dennoch gelingt es ihm, mehrere Gruppenmitglieder empfindlich zu verwunden.
Schließlich gelingt es der Gruppe, das Tränenamulett Shar-Anars zu aktivieren und ihr "Herz" wieder zurück ins Meer zu geben. Gejagt von einem rasenden Feendrachen flieht man auf einer Jolle zu einer Insel inmitten der Lagune, die sich dann als äußerst lebendig erweist: Tosend erhebt sich der Sikal, Shar-Anars dunkler Gemahl, aus den Fluten und verschlingt den Feendrachen, der einmal Schwarzherz gewesen war. Stille senkt sich über die See, aus der die wenigen Piratenschiffe, die der Drache nicht in Flammen gesetzt hat, panisch fliehen. Verlassen und majestätisch liegt einzig die Evanessa in den Gewässern, und da sie von den Verrätern verlassen wurde, ist es nun ein leichtes, die gefangenen Seeleute aus dem Bug des Schiffes zu befreien.
Von verzweifelter Hoffnung getrieben, setzt man Kurs auf Shar-Anars Rast. Dort hofft man, den Wunsch einlösen zu können, den die Göttin den Helden versprochen hat, wenn sie ihr das verlorene Herz zurückgeben. Doch die Insel ist nicht länger der magische Ort, der sie beim letzten Besuch noch war. Weder Flimmerfeen noch magische Lichter begrüßen unsere Helden, und der See inmitten der Insel wirkt enttäuschend profan. Als sich die Gruppe schon zum Gehen wenden will, erscheint Shar-Anar doch noch, doch ist sie jetzt kalt und gleichgültig. Sie habe, so erklärt sie der Gruppe, bekommen was sie wolle, damit habe sie keinen Grund mehr, den Sterblichen zu helfen. Nur das gegebene Versprechen wolle sie noch einhalten, doch könne sie Sibilla nur dann aus der Welt der Toten zurückholen, wenn ein anderer an ihrer Stelle stirbt. Am Ende ist es Lorenzo, der in den See steigt, um seine Schuld zu begleichen und seine Tochter zu retten.
Die Fahrt zurück nach Norden ist eine traurige. Nachdem Sibilla die Wahrheit erfahren hat über ihre Herkunft und das Ende ihres Vaters, zerbricht etwas in ihr. Die Frau, die zurückbleibt, ist kalt und unnahbar, ganz so, als sei das naive Mädchen, das vor einem Mondlauf aufgebrochen war, um ihren Vater zu retten, in den Totenlanden zurückgeblieben. Auch die Gruppenmitglieder hängen ihren finsteren Gedanken nach, zu sehr sind sie erschüttert von dem, was sie erlebt haben. Insbesondere die Visionen, die sie auf der Nebelinsel empfangen haben, nagen an ihren Herzen, und niemand verspürt Lust auf eine Siegesfeier.