Der Servant kann halt das was ein normaler Diener so an Aufgaben erledigen könnte, insbesondere eben die explizit im Zaubertext beschriebenen Beispiele [...]
Und genau dagegen argumentiert hier niemand. Ich habe einfach nur die Vermutung, dass du den Regeltext falsch verstehst. Daher zur Erklärung:
Once on each of your turns as a Bonus Action, you can mentally Command the servant to move up to 15 feet and interact with an object.
So sieht ein Befehl an den Unseen Servant aus. Nun sehe ich hier ein Problemszenario:
Der Unseen Servant befindet sich außer Sichtweite des Magiers und soll einen Befehl ausführen.Der Unseen Servant ist wie schon zitiert geistlos (keine Intelligenz, nur Stärke) und wird daher nicht für den Magier mitdenken. Um das Problem zu lösen, muss der Magier daher genau wissen, wo der Unseen Servant (in dem Fall wirklich "unseen") hingehen soll und/oder wo sich der Gegenstand zur Interaktion befindet. Andernfalls bleibt der Unseen Servant einfach auf dem Weg stecken oder benutzt den falschen oder gar keinen Gegenstand. Hier könnte man eine Intelligenzprobe vom Magier fordern, wenn er sich mit der Umgebung nur grob auskennt und sie ihm nicht komplett unbekannt ist.
The servant can perform simple tasks that a human servant could do, such as fetching things, cleaning, Mending, folding clothes, lighting fires, serving food, and pouring wine.
Wichtig ist hierbei: Command (Befehl) != Task (Aufgabe). Eine Aufgabe kann aus mehreren Befehlen (Bewegung + Interaktion, Bonusaktion zum mitteilen) bestehen. Um mal die Beispielaufgaben in Befehle aufzudröseln:
fetching things: "Bewege dich zum Gegenstand und hebe ihn auf" -> "Komme zu mir und überreiche ihn" (2 Befehle/Bonusaktionen + weitere je nach Distanz zum besagten Gegenstand)
cleaning: "Gehe zum Wasserbecken und spüle den Geschirrstapel"
lighning fires: "Gehe zu meinem Rucksack und nehme Feuerstein und Stahl auf" -> "Gehe zum Kamin und entzünde ihn damit"
serving food: "Gehe zum Servierwagen und nimm den Teller auf" -> "Gehe zum Esstisch und lege den Teller dort ab"
pouring wine: "Gehe zum Spirituosenschrank und nimm den Wein auf" -> "Gehe zum Esstisch und schenke den Wein ins Glas ein"
Und so sehen spieltechnisch die Befehle aus, die einem Unseen Servant erteilt werden müssen. Am Spieltisch wird das natürlich vereinfacht ("Hole aus meinem Gepäck genug Teller für alle Gäste und decke den Tisch"). Der Zauberspruch benötigt im übrigen keine Konzentration, sondern nur Bonus Aktionen für die Befehle. Der Magier muss seine Aufmerksamkeit also nicht nur dem Servant widmen. Bei repetitiven, stationären Befehlen ("Geschirr spülen") ist sogar das nicht nötig.
[...] und vergleichbare Aufgaben.
Und hier wird es abenteuerlich.
- "Gehe um die Ecke und gib mir ein Signal, wenn dort jemand steht." Steht weder in den Beispielen, noch wird es durch die Befehlsgrammatik abgedeckt. Ob der Servant ohne Weisheit überhaupt so etwas wie Wahrnehmung besitzt, ist auch fraglich. Wieso denkst du, dass ein Unseen Servant als Nicht-Kreatur so etwas besitzt? Wo steht das?
- "mein unsichtbarer Diener zeigt mir per Klopfzeichen wie viele Personen im Nebenraum sind" Dort sieht es ähnlich aus.
- "Hole Feuerholz und bereite uns ein Lager" Zum Feuerholz holen, muss der Magier wissen, wo es zu finden ist. Der Servant wird nicht für ihn mitdenken und automatisch Holz vom Waldboden auflesen. Wenn es einen Holzstapel gibt, sehe ich kein Problem. Der letztere Teil der Aufgabe kann problemlos in mehrere Befehle aufgegliedert werden.
Das der Magier dafür irgendwelches Wissen über diese Aufgaben haben muss oder mitgeben muss seh ich dort nirgends.
Der Magier muss nur ein Verständnis von der Arbeitsumgebung des Servants haben (siehe Problemszenario, welches sich direkt aus dem Regeltext ergibt). Dass der Magier Ahnung von den Interaktionen haben muss (Flicken, Knöpfe annähen, ...), behauptet niemand.