Halte ich für einen schönen Artikel und beschreibt so ziemlich genau den Zustand, den ich in 4E Runden erlebt habe. Wenn es nicht Vordefiniert ist, existiert es nicht, also eine verschärfte Einstellung von dem, was man schon in der 3E erleben konnte.
Ist halt irgendwo die Frage wie es überhaupt zu dieser Selbstbeschränkung kommt. Die 4E nervt ja viel penetranter als die jetzige 5E damit dass man auch jede Menge andere Sachen machen kann, hat viel mehr Hilfsmittel dafür. Bis zu dem Punkt, dass sich am Anfang des Systems sehr darüber lustig gemacht wurde wie oft da eigentlich noch "Say yes" und vergleichbare Passagen erwähnt werden sollen.
Das ist in der 5E nicht mehr der Fall, Spielerimprovisation wird dort weitaus weniger prominent und oft besprochen. Zumindest bisher: Ich hoff ja noch auf den DMG. Aber nimm mal an es bleibt wie es ist. Muss man also erwarten, dass die 5E diesen Effekt noch stärker haben wird? Wodurch entsteht dieses Verhalten bei einem Regelwerk welches in den Büchern eigentlich eine gegenteilige Spielweise propagiert?
Um mal ein Beispiel aus dem Blog herauszunehmen: Er sagt der Schadenstyp würde keinen Einfluss haben, statt Feuerschaden könnte es auch Kootieschaden heißen. Mal von den ganzen Regelelementen abgesehen, welche direkt auf den Schadenstyp eingehen: Auch auf die Frage wie die Umgebung auf Feuerschaden reagiert geht die 4E ja explizit ein und fordert eine stärkere Einbindung der Umgebung. Folgerichtig wird daher auch schon in den Einstiegsabenteuern fröhlich rumgefackelt. Wenn man z.B. den Anfang des Scales of War Pfades spielt dauert es oft keine viertel Stunde bis da die Taverne brennt und draußen ein paar explosive Fässer hochgehen.
Wie kommt man von solchen Situationen dann auf "es könnte auch Kootie heißen"?
Und ähnlich gelagert: Wie kommt man von dem Satz "die Dinge auf eurem Charakterblatt sind nicht die einzigen Sachen welche ihr tun könnt" der im Spielerhandbuch schön prominent und gut lesbar steht zu "ihr könnt nur tun was eine Power ist, und auch die nur im Kampf einsetzen." (und auch hier steht natürlich dabei...ja, man kann diese Dinge auch außerhalb von Kämpfen einsetzen, in manchen Fällen ist dies auch der sinnvollste Weg).
Ganze Regelelemente lässt er in seinem Blog völlig außen vor, z.B. Rituale. Obwohl dort auch einige Dinge mit echtem DM Empowerment dabei sind.
Aber wie gesagt: Die Frage ist ja "Wie kommt es zu so abweichenden Spielweisen, wie kommt es dazu dass sich Runden selbst beschränken und dann darüber meckern wie beschränkt doch alles ist?"
Denn das ist auch ein wichtiges Thema für die 5E.