Ideal wäre eine 4E mit weniger seltsamen Angriffsmodifikatoren (CHA für Waffenangriffe ist nicht wirklich erklärbar) deutlich kürzeren, dafür differenzierteren Crunchlisten, weniger situativen additiven Boni, Power Points statt Encounter/Daily Powers, wenig Itemabhängigkeit und dem 3E-Multiclassing.
Die attributsbasierenden Waffenangriffe gehören auch nicht zu meinem Lieblingsaspekten des Systems, lassen sich aber relativ leicht erklären.
Am einfachsten geht das anhand von DSA, das noch mehr auf Attributen basiert als D&D. Bei DSA errechnet sich z. B. der Attacke-Basiswert aus den Attributen Mut, Gewandtheit und Körperkraft. Dabei könnte man argumentieren, dass der Attacke-Basiswert des Dolches sich genauso aus Klugheit (d. h. Wissen um die verwundbarsten Stellen des Gegners), Fingerfertigkeit (d. h. das Bewegen des Dolches in der Hand, um den optimalen Winkel für den Einstich zu haben) und Gewandheit errechnen ließe. Möglicherweise könnte man statt Fingerfertigkeit auch Intuition nehmen, da auch ein Gespür für den richtigen Moment des Zustechens entscheidend sein kann. Der Interpretationsspielraum ist groß. Das Regelwerk vereinfacht diesen Aspekt aber, weswegen für den Dolch die gleichen Attribute relevant sind wie für einen schweren Kriegshammer - eben Mut, Gewandtheit und Körperkraft.
D&D macht das im Grunde genauso, nur dass für die Bestimmung eines abhängigen Wertes im Regelfall nicht 3 Werte verwendet werden, sondern nur der wichtigste. Während das DSA-Talent "Heilkunde Wunden" mit den Attributen Klugheit, Charisma und Fingerfertigkeit verbunden ist, basiert bei D&D die Fertigkeit Heilkunde auch schon vor 4E auf nur einem Attribut, nämlich Weisheit.
Genauso macht es D&D 4E auch bei den Powers. Es wird immer nur das wichtigste Attribut für die Ermittlung des Ergebnisses herangezogen. Wenn das Entscheidende bei dem Angriff ist, dass der Charakter seine ganze Überzeugungskraft hinein legt und damit irgendetwas bewirkt, dann passt es schon, dass der Angriff Charisma-basierend ist. Besonders deutlich wird das bei den Angriffen des Kriegspriesters aus Essentials, die alle auf Weisheit basieren und alle irgendeinen göttlichen Seiteneffekt haben. Natürlich muss auch der Kriegspriester seine Waffe dafür schwingen, was auch aus den Fluff-Texten hervorgeht, aber entscheidend für die Auswirkungen seines Angriffs ist offenbar die Verbindung zu seinem Gott.
Ich behaupte nicht, dass meine Erklärung die einzig wahre oder einzig mögliche ist. Aber ich finde sie durchaus logisch.