Autor Thema: [erklärt mir] Shared Narrative Control  (Gelesen 2463 mal)

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Offline Archoangel

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[erklärt mir] Shared Narrative Control
« am: 18.10.2014 | 18:31 »
Ernsthaft. Ich kann mir aus allem was ich bisher gelesen habe immer noch keinen echten Reim machen. Anscheinend versteht jeder zweite Tanneloni etwas anderes darunter. Da hab`ich mich jetzt also mit meiner gruppe hingesetzt, wollte ein Regelwerk und eine Welt gemeinsam erschaffen - mit klar definierter einflussnahme während der Abenteuer durch GM UND Spieler ... da lautet es auf einmal:"Nee - das ist es nicht".

Was ist es dann?
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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #1 am: 18.10.2014 | 18:35 »
Anscheinend versteht jeder zweite Tanneloni etwas anderes darunter.

Daran wird auch dieser Thread nichts ändern.

Für mich fallen da z.B. so Sachen drunter wie, dass die Spieler noch nicht erwähnte Fakten die logischerweise aber in der Szene existieren sollten, ohne Nachfrage beim SL herbei-erzählen können, so Dinge wie der Bierkrug auf dem Tresen im Wirtshaus, auch wenn der SL vorher nie einen Bierkrug erwähnt hat.

Offline Slayn

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #2 am: 18.10.2014 | 22:08 »
@Archo:

Ohne mal relativ neutral eine Null-Linie zu definieren kommt man hier nicht weiter.

Wenn die Null-Linie so aussieht:
- SL hat volle Kontrolle über die Welt und die Szenen
- Spieler hat volle Kontrolle über den Charakter
- Regeln sind neutral zu sehen und bestimmen alles.

Dann kann SNC jetzt eine oder mehrere dieser Formen (unter anderen) annehmen:
- SL hat Teilkontrolle oder Veto-Recht zu den Charakteren
- Spieler haben Teilkontrolle oder Veto-Recht zu den den Charakteren der Mitspieler
- Spieler haben Teilkontrolle oder Veto-Recht über die Welt oder Szenen
- SL darf die Regeln manipulieren
- Spieler dürfen die Regeln manipulieren
- Spieler haben volle Kontrolle über die Welt oder Szenen, der SL hat ein Veto-Recht

usw. usw.

Es beschreibt immer einen Zustand der vom "Klasischen", der Oben angenommen Null-Linie abweicht, mit Details losgeht und so weit gehen kann das es gar keinen SL mehr braucht.
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Offline Maarzan

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #3 am: 18.10.2014 | 22:11 »
Wenn SNC im Zusammenhang mit Rollenspiel eienn Sinn ergeben soll,muss es meines Erachtens eine Unterscheidung zu dem haben, was eh alle irgendwo machen.

Mein Versuch:
SNC beschreibt den Umfang (noch keine Techniken!) in denen Teilnehmer auf diejenigen Elemente des SIS direkt (also auf der direkten SIS-Definitionsebene statt der noch per Resolutionsauswertung zu prüfenden Handlungsebene) einflussnehmen können, welcher ihnen im Standardfall des anderen theoretischen Extrems des reinen Charakterspielens eben nicht zur Verfügung steht.
In der Praxis wird es zwischen diesen theoretischen Extremen reines Metaspiel und reines Charakterspiel eine Skala geben, auf der man sich dann mit entsprechenden zugelassenen Techniken positionieren kann.
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Offline Archoangel

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #4 am: 18.10.2014 | 22:43 »
Sorry, aber nach dieser Definition ist dann jeder, der nicht nach der von Slayn postulierten Extremen spielt, ein SNC-ler? Also so gefühlte 90% aller Rollos? Wozu dann die letzten beiden totschwafel-Debatten? Dann habe ich also mein ganzes Rolloleben über SNC betrieben? Wofür musste ich mich dann bitte anblöken lassen?

Ich glaube ich mache dann mal in Zukunft um den Theorieteil einen großen Bogen ... da scheint ja der typische Bundestagsabgeordnete genauer zu wissen über was er da gerade abstimmt ...
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Offline Auribiel

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #5 am: 18.10.2014 | 23:03 »
Dann kann SNC jetzt eine oder mehrere dieser Formen (unter anderen) annehmen:
- SL hat Teilkontrolle oder Veto-Recht zu den Charakteren
- Spieler haben Teilkontrolle oder Veto-Recht zu den den Charakteren der Mitspieler
- Spieler haben Teilkontrolle oder Veto-Recht über die Welt oder Szenen
- SL darf die Regeln manipulieren
- Spieler dürfen die Regeln manipulieren
- Spieler haben volle Kontrolle über die Welt oder Szenen, der SL hat ein Veto-Recht

usw. usw.

Es beschreibt immer einen Zustand der vom "Klasischen", der Oben angenommen Null-Linie abweicht, mit Details losgeht und so weit gehen kann das es gar keinen SL mehr braucht.


Naja, wenn du das als SNC verstehst, dann verstehe ich wiederum Archoangels Verständnis-Problem damit.

Oder nochmal in aufgedröselt:

Zitat
- SL hat Teilkontrolle oder Veto-Recht zu den Charakteren
- Spieler haben Teilkontrolle oder Veto-Recht zu den den Charakteren der Mitspieler
...
- SL darf die Regeln manipulieren
- Spieler dürfen die Regeln manipulieren

Gehört für mich alles nicht zu SNC.

Die ersten beiden Beispiele würde ich mir nicht nur in FATE verbitten. Ich möchte als SL den Chars nicht dreinreden und ich denke, die Spieler haben auch keinen Bock, dass ihnen jemand vorschreibt, wie sie ihren Char zu spielen haben.
Ich lasse mir hier ev. noch gefallen, dass bei der gemeinsamen Charaktererschaffung ein gewisses Mitspracherecht besteht, danach wär das für mich ein No-Go.

Die  nächsten beiden Beispiele sind für mich "Hausregeln" oder "Spieler-Vertrag". Zumal ich ehrlich gesagt SNC nicht auf den REGELteil beziehe, sondern auf den ERZÄHLteil.


Zitat
- Spieler haben Teilkontrolle oder Veto-Recht über die Welt oder Szenen
...
- Spieler haben volle Kontrolle über die Welt oder Szenen, der SL hat ein Veto-Recht.

Jupp, die beiden Sachen verstehe ich als SNC.
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Offline Slayn

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #6 am: 18.10.2014 | 23:08 »
Ich glaube ich mache dann mal in Zukunft um den Theorieteil einen großen Bogen ... da scheint ja der typische Bundestagsabgeordnete genauer zu wissen über was er da gerade abstimmt ...

Das liegt zum großen Teil an nicht näher besprochenen Annahmen. Es gibt Runden, bei denen ist es vollkommen normal jedes Detail beim SL nachzufragen, der es dann abnicken muss. Es gibt Runden bei denen Spieler "Color", also nicht weiter spieldefinierende Sachen auch ohne diese Abnicken ins Spiel bringen zu können. Auch über den GMV zu reden ist eine Art von SNC, sofern die Diskussion eine Änderung auslöst.

Sinn macht das ganze nur wenn man von der restriktivsten Ausgangslage ausgeht und sich von dort an nach Außen vor arbeitet.

Ich denke, den besten und sinnvollsten Ansatz zu dem Thema bekommt man, wenn man sich etwas mehr mit richtigen Genre-Spiel befasst, etwa Pulp und Wuxia, zwei Genres wo gefühlt alles stimmen muss und es wirklich mühsam ist wenn das herkömmliche Abnicken pro Schritt erfolgen muss.

@Auribiel:

Das mögen für dich erst mal No-Gos sein, sie finden aber in allen Systemen statt, in denen man eine Teilkontrolle über den Charakter abgibt, sei es an Mitspieler (Wraith: The Oblivion) oder an ein Sanity/Madness/Corruption System.
Vergiss mal nicht, man kann auch mit dem System und den regeln "sharen", auch wenn dich das gerade eben etwas einengt.
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Offline Auribiel

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #7 am: 18.10.2014 | 23:14 »
Vergiss mal nicht, man kann auch mit dem System und den regeln "sharen", auch wenn dich das gerade eben etwas einengt.

Mir stößt dann aber die Begrifflichkeit auf, da es "Shared Narrative Control" heißt. ;)

Zumal ich bei den Diskussionen im Theorie-Bereich den Eindruck hatte, dass es um das erzählerische Teilen geht, unabhängig davon, was man sonst noch teilen kann (Chars, Regelmacht, GM-Posten, etc.).
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Offline Slayn

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #8 am: 18.10.2014 | 23:35 »
Mir stößt dann aber die Begrifflichkeit auf, da es "Shared Narrative Control" heißt. ;)

Zumal ich bei den Diskussionen im Theorie-Bereich den Eindruck hatte, dass es um das erzählerische Teilen geht, unabhängig davon, was man sonst noch teilen kann (Chars, Regelmacht, GM-Posten, etc.).

Die Verzahnung mit den Regeln ist aber vorhanden und sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden. Bei FATE und seinen Versionen endet das narrative Mitspracherecht mit der Anzahl der FATE-Punkte. Wenn du diese auf Null bringst, war es das erst mal, bis ein Compel/Refresh kommt.

Bei Wraith teilst du dir _deinen_ Charakter immer mit einem Mitspieler und es gibt einen regelnden Mechanismus der dem Mitspieler das "Go" gibt in deinen Charakter so weit eingreifen zu können wie er will.

Andere Systeme regeln halt andere Konditionen unter denen der SL auf den Charakter eines Spieler zugreifen darf und die Kontrolle übernimmt.

Es gibt also praktisch immer irgendwelche vorher festgelegten Rahmenbedingungen die bestimmen wer wie weit Kontrolle auf was ausüben kann (und ob andere ein Veto haben).

Das schlägt den Bogen zurück zum eigentlichen Thema, und anscheinend auch mit zu Archos Problem, denn es geht darum ob noch etwas "Abgenickt" werden muss oder ob im Vorfeld klar ist dass dies nicht notwendig ist und zum Spiel gehört.

[Nachtrag] Um an der Stelle mal Archo zu Paraphrasieren: Der meinte ja im anderen faden, er sieht kein Problem darin wenn sich ein Spieler in der Kneipenschlägerei-Szene eine Wildschweinkeule daher-erzählt, wohl aber darin wenn der Ausgang der Szene (jemanden KO Schlagen) im gleichen Zug definiert wird _ohne_ die Regelmechanismen dazu zu nutzen (Aka: Angriffswurf + Schadenswurf).

Das ist die Stelle, an der man sieht wie weit die Narrative Kontrolle seiner Spieler gesteckt und definiert ist.
« Letzte Änderung: 18.10.2014 | 23:39 von Slayn »
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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #9 am: 19.10.2014 | 00:57 »
Die Verzahnung mit den Regeln ist aber vorhanden und sollte nicht unter den Teppich gekehrt werden. Bei FATE und seinen Versionen endet das narrative Mitspracherecht mit der Anzahl der FATE-Punkte. Wenn du diese auf Null bringst, war es das erst mal, bis ein Compel/Refresh kommt.

Zugegeben.

Zitat
Bei Wraith teilst du dir _deinen_ Charakter immer mit einem Mitspieler und es gibt einen regelnden Mechanismus der dem Mitspieler das "Go" gibt in deinen Charakter so weit eingreifen zu können wie er will.

Gibt es? Ich dachte, das bezieht sich nur auf die Einflüsterungen? o.O (Aber auch schon ewig her, dass ich das durchgelesen hatte...)

Andere Systeme regeln halt andere Konditionen unter denen der SL auf den Charakter eines Spieler zugreifen darf und die Kontrolle übernimmt.

Zitat
Es gibt also praktisch immer irgendwelche vorher festgelegten Rahmenbedingungen die bestimmen wer wie weit Kontrolle auf was ausüben kann (und ob andere ein Veto haben).

Das ist mir schon klar, nur: Läuft das denn alles unter Shared Narrativ Control? Hätte ich jetzt nicht dazu gezählt, wie ich schon gesagt habe. Insofern: Danke für die Aufklärung!



Zitat
[Nachtrag] Um an der Stelle mal Archo zu Paraphrasieren: Der meinte ja im anderen faden, er sieht kein Problem darin wenn sich ein Spieler in der Kneipenschlägerei-Szene eine Wildschweinkeule daher-erzählt, wohl aber darin wenn der Ausgang der Szene (jemanden KO Schlagen) im gleichen Zug definiert wird _ohne_ die Regelmechanismen dazu zu nutzen (Aka: Angriffswurf + Schadenswurf).

Das ist die Stelle, an der man sieht wie weit die Narrative Kontrolle seiner Spieler gesteckt und definiert ist.

Den Ausgang der Kneipenschlägerei einfach so zu erzählen ohne die Regeln zu bemühen oder den Mitspielern/NSCs eine Chance zur Reaktion zu geben, ist für mich aber auch kein SNC, sondern ganz plattes Power-Emoten.  :q
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Offline Slayn

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #10 am: 19.10.2014 | 12:03 »
Den Ausgang der Kneipenschlägerei einfach so zu erzählen ohne die Regeln zu bemühen oder den Mitspielern/NSCs eine Chance zur Reaktion zu geben, ist für mich aber auch kein SNC, sondern ganz plattes Power-Emoten.  :q

Ließ weiter Oben nochmals nach. Ich hatte ja explizit geschrieben das Genre und Tropen eine gewichtige Rolle spielen können warum man bestimmte Techniken nutzt und wie weit man die Kontrolle ausdehnt.
Nehmen wir, just4fun, mal ein "Bud Spencer und Terrence Hill"-Szenario. Ich denke, es wäre für alle Beteiligten schwer enttäuschend wenn bestimmte Dinge nicht gehen würden wie erwartet, etwa die typische Bierflasche über den Kopf ziehen Aktion oder Gegner, die sich nicht zur Wehr setzen können weil sie gerade Rechts und Links gewatscht werden.

Gibt es? Ich dachte, das bezieht sich nur auf die Einflüsterungen? o.O (Aber auch schon ewig her, dass ich das durchgelesen hatte...)

Der Shadow wird als eigener Charakter erstellt, benutzt zum Teil seine eigenen Werte, zum teil die Werte des Basis-Charakters. Unter normalen Umständen kommen Einflüsterungen, wenn bestimmte Konditionen erfüllt werden (Angst > Psycho, etc.) übernimmt der ausgewählte Shadowguide die Kontrolle über den Charakter.
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Offline Maarzan

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #11 am: 19.10.2014 | 12:18 »
Sorry, aber nach dieser Definition ist dann jeder, der nicht nach der von Slayn postulierten Extremen spielt, ein SNC-ler? Also so gefühlte 90% aller Rollos? Wozu dann die letzten beiden totschwafel-Debatten? Dann habe ich also mein ganzes Rolloleben über SNC betrieben? Wofür musste ich mich dann bitte anblöken lassen?

Ich glaube ich mache dann mal in Zukunft um den Theorieteil einen großen Bogen ... da scheint ja der typische Bundestagsabgeordnete genauer zu wissen über was er da gerade abstimmt ...

Ja, hast du vermutlcih.

Ich habe den Eindruck, das SNC in Diskussionen in erster Linie bemüht wird, um das Pendel deutlich mehre in Richtung "eigener Ermächtigung" drücken zu können und wenn Gegenwind kommt dann wieder auf die allgemeine Definition verwiesen wird aka, was stellst du dich so an : moving goal post -Taktik.
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Offline Timberwere

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #12 am: 19.10.2014 | 12:23 »
Bei Itras By gibt es Mechanismen für die Shared Narrative Control (auch wenn sie, glaube ich, dort nicht so genannt werden). Aber Itras By spielt ja in einem surrealistischen 20er Jahre-Setting, und um das surrealistische Gefühl noch zu verstärken, werden gelegentlich sogenannte "Zufallskarten" gezogen. Diese können dann auch solche Auswirkungen haben wie

* der Spieler, der die Karte zieht, tauscht für den Rest der Szene die Rolle mit dem SL, übernimmt also für den Rest der Szene deren Steuerung
* alle Spieler tauschen für den Rest der Szene ihre Charaktere eins nach links und spielen die Szene nicht mit ihrem eigenen Charakter zuende
* Zwei andere Spieler nehmen für denjenigen, der die Karte gezogen hat, die Rolle von "Engelchen und Teufelchen" auf dessen Schulter ein und machen ihm entsprechende Einflüsterungen

und all so lustige Dinge halt.

Ganz abgesehen davon aber wird in den Regeln ganz explizit dazu aufgerufen, dass die Spieler ihre eigenen Ideen einbringen und diese dann auch ins Spiel übernommen werden sollen (Beispiel: "Als wir letztens in die Kneipe kamen, saß doch da dieser Typ mit einem Gang-Tattoo... der kennt sich doch bestimmt mit Gangs aus, den können wir doch mal fragen").

Ich weiß nicht, ob ihr das als "Shared Narrative Control" bezeichnen würdet oder nicht, aber für meine Begriffe fällt das schon darunter.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline Crimson King

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #13 am: 19.10.2014 | 12:30 »
Die Idee, das Regelmanipulation irgend etwas mit SNC zu tun hätte, ist absurd. Es geht bei SNC um Inhalt des gemeinsamen Vorstellungsraumes und darum, dass die Rechte zur Gestaltung eines bestimmten Elements, das diesem gemeinsamen Vorstellungsraum hinzugefügt oder in ihm abgeändert werden soll, nicht nur bei einer Person liegen.

Und ja, in schwächerer Form ist SNC uralt und weit verbreitet. Zwischen "Ich nehme den Bierkrug (den ich damit implizit im gemeinsamen Vorstellungsraum verankere) und schlage ihn meinem Gegenüber über den Kopf" und "Die Kneipe ist der Unterschlupf der Schwarzen Witwen, einer Assassinengilde (die ich damit implizit im gemeinsamen Vorstellungsraum verankere), die von Nachbarlandistan beauftragt wurde, den König zu ermorden (was ich damit implizit im gemeinsamen Vorstellungsraum verankere" bestehen allerdings massive qualitative Unterschiede.

Für Spieler, die ein tieferes Verständnis von SNC aus der Praxis heraus erlangen wollen, empfehle ich Spiele wie Fiasco oder Polaris, die ausgiebig auf diese Technik setzen.
« Letzte Änderung: 19.10.2014 | 14:03 von Crimson King »
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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #14 am: 19.10.2014 | 12:30 »
Ja, hast du vermutlcih.

Ich habe den Eindruck, das SNC in Diskussionen in erster Linie bemüht wird, um das Pendel deutlich mehre in Richtung "eigener Ermächtigung" drücken zu können und wenn Gegenwind kommt dann wieder auf die allgemeine Definition verwiesen wird aka, was stellst du dich so an : moving goal post -Taktik.

Ich habe eher die Eindrücke, das zum einem nicht ganz klar ist und auch recht selten darüber geredet wird was jetzt einfach mal der anzunehmende Standard an Narrativer Kontrolle im typischen Rollenspiel ist, von daher kann man auch schwer darüber reden was jetzt "mehr" oder "weniger" bedeutet.
Zum anderen wird unterschwellig immer angenommen das mehr = besser und das es sich immer auf das Verhältnis zwischen Spielern und SL bezieht.

@Crimson King:
Wenn man es gewohnt ist "stark verregelt" zu spielen und die Regeln das ganze Ausmaß aller möglichen Aktionen bestimmen, das Potential für eine emergente Narrative daher einschränken, dann ist die Möglichkeit dazu eben diese Regeln zu manipulieren oder zu übergehen eine wichtige Ausweitung deiner Narrativen Kontrolle.

Typisch für diesen Fall wäre eine Grundsituation wie: Wenn es nicht auf deinem Charakterblatt steht, kannst du es nicht.
« Letzte Änderung: 19.10.2014 | 12:34 von Slayn »
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Offline 1of3

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #15 am: 19.10.2014 | 12:41 »
Bei Itras By gibt es Mechanismen für die Shared Narrative Control (auch wenn sie, glaube ich, dort nicht so genannt werden).

Das scheint das zentrale Problem zu sein. Der Begriff ist vor ein paar Wochen hier das erste mal aufgepoppt. Ohne Quelle und Geschichte. Die ältesten Treffer, die ich dazu finde, sind von einem Morfedel bei rpg.net aus September 2013.

Zitat
There are a number of games I have encountered that use a system of sharing narrative control in some fashion, even if it's just sharing some of the world building. The first I ever personally encountered was Ars Magica 2nd edition. The group would construct their covenant, and thus their setting, as a shared experience. Since then, I've tried some others, with the most recent one being the Dresden Files RPG.

Nach diesem Verständnis gehört also auch gemeinsame Erschaffung der Startsituation dazu. Wenn jemand ältere Treffer findet, würde mich das auch sehr interessieren.

Achamanian

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #16 am: 19.10.2014 | 12:59 »
Sorry, aber nach dieser Definition ist dann jeder, der nicht nach der von Slayn postulierten Extremen spielt, ein SNC-ler? Also so gefühlte 90% aller Rollos? Wozu dann die letzten beiden totschwafel-Debatten? Dann habe ich also mein ganzes Rolloleben über SNC betrieben? Wofür musste ich mich dann bitte anblöken lassen?

Shared Narrative Control ist halt nicht unbedingt eine "reine Lehre", die man befolgt oder nicht, sondern ein Einsatz in einer Debatte. Wenn ein Spieler gerne mehr Einfluss auf die Spielwelt nehmen möchte, als die Spielleitung es zulassen will, dann wird er evtl. propagieren, dass SNC eine gute Idee wäre - unabhängig davon, ob in der Runde jetzt schon Elemente drinstecken, die man als SNC bezeichnen kann.

Offline Bad Horse

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #17 am: 19.10.2014 | 19:23 »
Nur mal kurz als Einwurf:

SNC liegt zwischen "Es gibt keinen SL und alle teilen sich die Kontrolle über die entstehende Erzählung" und "Es gibt einen SL, der immer recht hat".

Eigentlich kann man wohl auch nicht sagen "Diese Gruppe spielt SNC und jene nicht", sondern eher "in dieser Gruppe gibt es eher SNC als in der anderen".
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Auribiel

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #18 am: 20.10.2014 | 07:47 »
Also ein Definitionsproblem bzw. das Problem, dass die Definition nicht ausreichend bekannt ist?

In dem Falle möchte ich mich bei Slayn entschuldigen, ich habe SNC wohl missverstanden. Für mich war das bislang quasi Synonym zu Player-Empowerment (aber ev. hab ich selbst dafür ein falsches Verständnis?).

Jetzt bin ich verwirrt. -.-
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Offline 1of3

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #19 am: 20.10.2014 | 08:04 »


Für mich war das bislang quasi Synonym zu Player-Empowerment (aber ev. hab ich selbst dafür ein falsches Verständnis?).

Jetzt bin ich verwirrt. -.-

Das scheint doch die einzig treffende Beschreibung zu sein.

Offline Fredi der Elch

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #20 am: 20.10.2014 | 08:11 »
Ich möchte mich 1of3 anschließen: der Begriff "Shared Narrative Control" existiert überhaupt nicht. Er hat keine Geschichte und ist nirgendwo definiert. Das wäre prinzipiell nicht schlimm - wir können ja auch einen neuen Begriff erfinden und definieren. Allerdings wird aus den bisherigen Bemühungen ziemlich deutlich, dass a) niemand in der Lage ist, den Begriff sinnvoll zu definieren und b) niemand auch nur sagen kann, wozu wir den Begriff überhaupt brauchen. Kurz zusammengefasst: das hat ja gar nicht funktioniert. ;D

Insofern sollten wir den Begriff einfach einstampfen und nicht weiter im Kreis rumreden. Wenn man über einzelne Techniken reden möchte, ist das eine tolle Sache, aber rumzustreiten ob etwas nun schon SNC ist oder nicht, bringt doch keinen weiter.

Ansonsten:
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Der Theorieteil dankt.
Where is the fun at? - The rules should tell me clearly - And how to get there
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Crimson King

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #21 am: 20.10.2014 | 08:47 »

Das scheint doch die einzig treffende Beschreibung zu sein.

SNC ist eine Form von Player Empowerment, aber nicht die Einzige.
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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #22 am: 20.10.2014 | 08:54 »

Das scheint doch die einzig treffende Beschreibung zu sein.

Nicht wirklich. Andere Aufteilungen und Verteilungen sind ebenfalls möglich. Wenn man hier ansetzen und eine richtige Theorie ausformulieren möchte, dann landet man wohl unweigerlich bei der Grundlage was Erzählrechte sind, wie diese verteilt werden können und was diese Verteilung bewirkt.
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Offline 1of3

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #23 am: 20.10.2014 | 15:22 »
Nicht wirklich. Andere Aufteilungen und Verteilungen sind ebenfalls möglich. Wenn man hier ansetzen und eine richtige Theorie ausformulieren möchte, dann landet man wohl unweigerlich bei der Grundlage was Erzählrechte sind, wie diese verteilt werden können und was diese Verteilung bewirkt.

Da kann ich helfen. Ich hab das deutsche Wort "Erzählrecht" schließlich erfunden. Gemeint war eine weitestmögliche Bedeutung, also jedwede Änderung des gemeinsamen Vorstellungsraum basiert darauf, dass jemand in der Situation Erzählrecht hatte. Wie in Forge-Kreisen üblich, gibt es keine separate Kategorie "Charakterspiel", obwohl man durchaus sagen könnte, dass, wer etwa gestisch und mimisch etwas darstellt, nicht erzählt (ich nehme an, dass ist der Punkt, auf den fudi hier hinauswill). Ebenso macht in dieser Auffassung eine Trennung in "intrinsische" und "extrinsische" Regeln Sinn, wie beral das tut. Alle Manipulationen am Vorstellungsraum sind im Grunde von gleicher Art.

Typische Linien an denen Erzählrechte verteilt werden sind daher Charaktere, Szenarien, Spielphasen. Zudem kommt es vor, dass Erzählrechte nicht einer Person exklusiv zukommen, sondern Abrede erfordern oder gewisse Einreden erlauben. Die Aufforderung "Würfel mal auf Etikette" ist also eine Einrede der SL in das generelle Recht den eigenen Charakter handeln zu lassen der der Spieler*in.

Das Problem, dass bei diesem "SNC" vorliegt ist die Abwesenheit einer Urheberschaft. Niemand kann hier zeigen, wo der Begriff herkommt.

Offline scrandy

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Re: [erklärt mir] Shared Narrative Control
« Antwort #24 am: 20.10.2014 | 16:09 »
Ich versuch mich mal an einer Systematisierung:

- Beim Bauen des gemeinsamen Vorstellungsraums gibt es fixierte Elemente (Dinge die alle als Fakt akzeptiert haben) und erwartete Elemente, die aufgrund des Genres, der bisherigen Spielerfahrungen oder der Regelbänge im Vorstellungsraum erwartet werden (Dinge die nicht explizit erwähnt wurde aber erwartbar sind).
- Spieler wie SL haben ein Bild von der aktuellen Spielsituation bestehend aus fixierten und erwarteten Elementen.
- Wenn das Spiel beginnt, dann wird (oft unterbewusst) entschieden, wer was in der Welt fixieren darf. z.B.:

1.) Spieler steuern SCs auf Basis der Regeln, SL fixiert die daraus resultierenden Spielfakten (Er erzählt die Würfelwürfe nach), SL fixiert den Rest
2.) Spieler steuern SCs auf Basis der Regeln, Spieler fixieren die daraus resultierenden Spielfakten, SL fixiert alles andere

- Wenn die Spieler ihre SC-Aktionen im Vorstellungsraum fixieren (2.), dann wird das Recht fakten einzuführen ja schon geteilt.
- SNC entsteht jetzt wenn es Regeln gibt, die diese Mitwirkung weiter ausweiten.
- Wenn die durch SNC fixierten Elemente vorher erwartete Elemente waren, dann trifft die fixierung auf wenig Widerstand in der Gruppe. Denn das neu fixierte Element exisiterte bereits in den  Vorstellungen aller Spieler oder ist leicht vorstellbar.

SNC ist besonders einfach, wenn der gemeinsame Vorstellungsraum das alleinig existente Spieluniversum ist und die Vorbereitungen des SL nur als Ideensammlung betrachtet wird und nicht als exisiterendes Spieluniversum. Ist (wie bei Kaufabenteuern) der Vorstellungsraum aber eine direkte Abbildung der Vorbereitungen des SL, so können Widersprüche sehr schnell entstehen und eine Mitgestaltung der Spieler ist eher problematisch. Ist der SL dahingehend flexibler, weil seine Ideen nicht in Stein gemeisßelt sind, dann steht SNC auch nichts im Wege.
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