was man als moralische Schwäche definieren kann, ein Soziopath bevor er Vampir wurde
Sicherlich, nur ist moralische Schwäche keine Willensschwäche, und um die geht's ja. Moral wirkt nur innerhalb der Gruppe, die sich moralische Grundsätze teilt. Wenn jemand darunter leidet, ein Vampir zu sein und sein (ggf. instinktives) Vampirverhalten in klaren Momenten als fehlerhaft erkennt, wird gegenüber dem Vampirjäger, der ja dann eine Art Erlösung darstellt (in der Realität wäre das "death by cop"), keinen besonderen Kampfwillen und auch keine überlegene Willenskraft an den Tag legen.
und was ist mit dem, der ihn zum Vampir machte
Kommt darauf an.
In manchen Settings ergibt sich daraus eine Hierarchie: Wer gebissen wurde, ist ein Diener dessen, von dem er gebissen wurde. Da ist dann eine gewisse Unterordnung im Spiel, aber eben auch nur gegenüber dem eigenen Vampir-Meister, nicht gegenüber Dritten.
In anderen Situationen findet es ein Vampir vielleicht amüsant oder faszinierend, dass ein Sterblicher zum Vampir werden möchte und erfüllt ihm diesen Wunsch. Eventuell hängen ganz rationale Bedingungen dran, aber die Erfüllung von Verbindlichkeiten aus einem Pakt erfordert auch Charakter.
Man sollte auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass ein Mensch, der unbedingt Vampir werden will, dafür erst einmal einen Vampir "erlegt" hat, um sich dessen Blut zu injizieren. Das wäre dann ein Charakter, der sich schon als Mensch immer genommen hat, was er haben wollte und bereit war, dafür Risiken einzugehen. So ein Mensch wird als Vampir eher noch entschlossener werden, weil seine neuen Möglichkeiten ganz andere sind.