Um dir mal einen Gegenpunkt zu geben: Wir alle würden auch direkte Gewalt anwenden wenn es uns weiter bringen würde. Wir sind nur in der privilegierten Position es nicht zu müssen, da der Staat diese Aufgabe für uns übernimmt.
Unsere Empfindlichkeiten zu diesem Thema werden halt einfach direkt durch unsere Umwelt geprägt. Wirf doch an der Stelle mal einen Blick auf Hollywood Kino und schau mal wie oft Selbstjustiz dort das entscheidende Thema ist.
Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich Gewalt im Rollenspiel eine geringere Rolle verpassen will. Derzeit ist sie in meinen Runden als Teil von Action stark ausgeprägt und wird auch gewollt primär als Lösungsmittel eingesetzt. Das passt mir nicht mehr.
Das stört mich auch derzeit an Hollywood-Produktionen. Ok, ich schalt während diverser Filme und Serien erstmal mein Hirn aus, aber hin und wieder fühl ich mich danach nicht sonderlich wohl.
Mittlerweile glaube ich auch nicht, dass wir alle ohne weiteres physische Gewalt zur Erreichung unserer Ziele anwenden werden. Sogar wenn das so wäre, will ich nicht ins RPG einbauen, dass jeder Mensch und jeder NSC das Potential zum Psychopathen oder Amokläufer hat (obwohl das wohl sogar der Fall ist) und folglich alle Menschen böse sind (oder so ähnlich).
@Pyromancer
Ich hab die erste Seite des Threads durch, aber die Thematik dreht sich eher um emotionale Manipulation und anderes, behandelt dieses Thema hier bestenfalls nur stark oberflächlich.
Wenn ich falsch liege, freue ich mich aber, wenn Du mich korrigierst.
@Archoangel
Ich gehöre der Denkschule an, dass ein SC immer mindestens einen Teil meiner eigenen Persönlichkeit beinhaltet, den ich nicht auslebe (z.B. durch gesellschaftliche Konventionen). Wenn das nicht der Fall wäre, könnte ich mich schlecht mit dem Charakter identifizieren und Immersion wäre gleich Null. Deshalb kann ich auch nichts spielen, was meiner Persönlichkeit zuwiderläuft.
Und wieso nicht den Schurken dem Gericht ausliefern, wenn die Beweise stimmen? Wieso nicht erst die Beweise sammeln? Das Gericht ist korrupt? Ok, wieso dann nicht die Operationen stören und eine andere Möglichkeit finden.
Einen Gegner, der sich ergibt, fesseln und aus Mangel an Möglichkeiten, ein Messer in greifbarer Nähe lassen, so dass er sich nach einer gewissen Zeit selbst befreien kann, wenn die Gruppe weit weg ist... wo ist da der Schaden?
Die Wachen zu betäuben und nicht umzubringen, kann sogar hilfreich sein, wenn es um die Strafverfolgung geht, da Mörder eher gesucht werden als Einbrecher.
Bei Dir hört sich die Anwendung von Gewalt so simpel an. Die Beschreibungen, die Du vornimmst, lesen sich für mich so, dass Gewalt das erste Lösungsmittel ist und es keine differenzierte Betrachtungsweise gibt.
Ich denke übrigens, das hat sich bei mir aufgebaut. Erst fand ich Actionszenen geil, hab auch brav gejubelt, als Liam Neeson in 96 Stunden der Frau des korrupten Polizisten in den Arm schoss, um ihn zum Reden zu bringen (tu ich eventuell immer noch) und Mann unter Feuer werde ich auch nicht aus meinem DVD-Schrank verbannen.
Es wird auch weiterhin Action- und Gewaltszenen bei mir geben, aber ich mach einen Bogen um Spiele in Zukunft, die solche Szenen fördern und werde Gewalt auch als SL nicht mehr sonderlich fördern.