Autor Thema: Settings/Settingbände sind überbewertet?  (Gelesen 9232 mal)

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Offline Xemides

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #50 am: 29.10.2014 | 12:13 »
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Offline sindar

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #51 am: 29.10.2014 | 12:17 »
@ Arbeitserleichterung: Warum nicht "Werkzeugbücher" wie Vornheim, The Seclusium of Orphone of the Three Visions, Runequest Cities, Ultimate Toolbox oder auch sowas wie WFRPs Renegade Crowns nutzen? Was macht die weniger nützlich als einen Settingband?
Keine Ahnung, ich kenne dergleichen nicht. Wenn ich mal eine Gelegenheit bekomme, es auszuprobieren, kann ich es beantworten. (Unwahrscheinlich, dass das in den naechsten Monaten der Fall sein wird.)
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Offline Dark_Tigger

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #52 am: 29.10.2014 | 13:59 »
Wir sind schon auf Seite drei deswegen intressierts vermutlich sowieso niemand mehr, aber hier noch einmal meine 2 Cent.

Viele Settings sind interessant, aber aus nahe liegenden Gründen auf Geschmäcker ausgelegt die vermutlich Mainstreamiger sind als meiner.
Dazu kommt das viel Settingmaterial viel mehr als Reisführer ausgelegt sind, und nicht als Handbücher zum bespielen einer Region/Stadt/Gegend. Das macht sie für mich als die Dinger für mich als SL uninteressant, schwerer an meine Bedürfnisse Anzupassen, schwerer zu verpflanzen und sorgt dafür, dass sie nach einem destruktiven Abend meiner Spieler unnütz sind. :q
Zitat
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Offline Chiarina

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #53 am: 29.10.2014 | 15:14 »
Als wir vor ewigen Zeiten mit Midgard angefangen haben, gab es noch gar kein Setting, nur die Regeln. Also haben wir unser Setting selbstgemacht. Wir hatten ein sehr großes Plakat, auf das wir mit dünnem Zeichenstift unsere Eintragungen gemacht haben. Von Abenteuer zu Abenteuer vergrößerten sich unsere Kenntnisse über unsere Welt und die Karte wurde mehr und mehr ausgefüllt. So entstand ein großes, zentrales Reich mit 11 Provinzen an einer gewaltigen Meeresbucht. Nicht allzu oft, aber ein paar mal, haben wir Aufgaben verteilt: Jeder von uns hat ein oder zwei dieser Provinzen ausgearbeitet. Wir spielten mit wechselnden Spielleitern. Manchmal spielten unsere Abenteuer in der bereits bekannten Welt, manchmal nicht. Wer als Spielleiter ein Abenteuer geleitet hat, das in die Fremde führte, hat hinterher nach kurzen Feedbacksitzungen unsere Welt ein Stück weiter definiert. Nach und nach kamen Nachbarstaaten dazu, Gegner des zentralen Reiches, Verbündete. Manchmal haben wir D&D-Abenteuer auf unsere Welt konvertiert. Aber weil unsere Welt alles andere als komplett war, haben wir, wenn es passte, auch einfach irgendwelche Details aus den Abenteuern vereinnahmt. Das ist der Grund, warum es bei uns beispielsweise auch eine "Savage Coast" gab. Toll war, dass es trotz aller Einflüsse unsere Welt war. Toll war auch, dass wir eigentlich immer genug weiße Flecken auf der Karte hatten, um dieses Mystery-Erlebnis aufrechtzuerhalten. Da gibt es diese Stellen, da weißt du nicht, was sich hinter dem nächsten Hügel eigentlich befindet. ("Dahinter liegt eine Gebirgskette mit Zwergensiedlungen? Na, wie sind die denn drauf? Lass uns mal nachsehen!"). Wie waren mit Feuereifer dabei und haben uns gefreut wie die Schneekönige über unsere Landkarte und unsere entstehende Welt.

Inwieweit das alles logisch durchdacht war, fanden wir nicht besonders wichtig. Wir haben uns darüber unterhalten, wie ein neues Element in unsere Welt passen könnte. Das war nicht sehr sophisticated, aber funktional und eine Lösung war meistens schnell gefunden.

Irgendwann erschien übrigens Midgard als Setting. Wir haben es uns angeschaut, haben uns ein bisschen gewundert und sind dann bei unserer Welt geblieben.

Die Runde existierte vielleicht 7 oder 8 Jahre. Danach wurde der Aufwand, die durch Studium und Beruf verstreuten Spieler an einen Tisch zu bringen, zu groß. Die neuen Runden von uns griffen dann auf das Midgard-Setting zurück. Ich habe nichts gegen dieses Setting (und auch nichts gegen die meisten anderen, die ich kenne), aber im Nachhinein finde ich es schon traurig, dass für eine Welterschaffung wie zu meiner Rollenspielfrühzeit heute offensichtlich keine Gelegenheit mehr ist. Ich habe aber eine Weile gebraucht, bis mir klar wurde, dass mir bei vorgefertigten Settings etwas abgeht. Der Glitter und Reiz des Neuen bei vorgefertigten Settings ist eben recht verführerisch. Du kannst schnell ungewöhnliche und reizvolle Spielerfahrungen haben. Erstmal toll! Durch die Settinginflation wird dann aber zumindest für mich relativ viel auch einfach austauschbar. Daher ist für mich das Wie viel wichtiger als das Was: Ich will irgendwann mal wieder zu diesem gemeinsam erlebten Sense-of-Wonder zurück, den es für meine Begriffe nur bei eigens erschaffenen Welten gibt.

Ah... und dann gab es ja noch eine Frage vom Strangeröffner (sorry für mein Geblubber): Ja, ich denke Settingbände sind überbewertet.

Chiarina.
« Letzte Änderung: 29.10.2014 | 15:18 von Chiarina »
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Online Arldwulf

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #54 am: 29.10.2014 | 15:31 »
Sind Settingpublikationen überbewertet?

Mal als Frage an den Threaderöffner: Wie siehst du die Bewertung der Settings denn überhaupt? Die meisten hier dürften sie ja als: "Nett zu haben, eine gute Inspirationsquelle und nützliche Bücher - aber nix was man zwingend braucht"

ansehen.

Ist es diese Einschätzung welche du unter der Überbewertung verstehst? Oder eher "Geht gar nicht ohne sie, sowas braucht man unbedingt"?

Die erste dürften hier wohl die meisten unterschreiben, die zweite hab ich ehrlich gesagt bisher noch nirgendwo gehört.

Offline Rhylthar

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #55 am: 29.10.2014 | 15:50 »
Zitat
"Nett zu haben, eine gute Inspirationsquelle und nützliche Bücher - aber nix was man zwingend braucht"
Hast Du durchgezählt oder wie kommst Du darauf, dass die meisten es so sehen?

Ich gehöre jedenfalls nicht dazu...
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Xemides

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #56 am: 29.10.2014 | 16:50 »
Die erste dürften hier wohl die meisten unterschreiben, die zweite hab ich ehrlich gesagt bisher noch nirgendwo gehört.

Ich unterschreibe das zweite. Und ich verstehe auch einige andere hier so.
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Online Arldwulf

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #57 am: 29.10.2014 | 18:04 »
Hast Du durchgezählt oder wie kommst Du darauf, dass die meisten es so sehen?

Ich gehöre jedenfalls nicht dazu...

Hast recht,  wir sollten erst durchzählen.

@xemides: Das heißt, du denkst ohne settingbücher kann man nicht gut spielen?

Offline Rhylthar

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #58 am: 29.10.2014 | 18:15 »
Hast recht,  wir sollten erst durchzählen.

@xemides: Das heißt, du denkst ohne settingbücher kann man nicht gut spielen?
So sehe ich das zumindest.

Oder anders:
Ohne Settingbände hätte ich Rollenspiel nie so intensiv betrieben und würde mich heute wohl kaum noch damit beschäftigen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Swafnir

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #59 am: 29.10.2014 | 18:26 »
So sehe ich das zumindest.

Oder anders:
Ohne Settingbände hätte ich Rollenspiel nie so intensiv betrieben und würde mich heute wohl kaum noch damit beschäftigen.

Das würde ich auch so unterschreiben :d

Offline Crimson King

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #60 am: 29.10.2014 | 18:40 »
Ich setze mich gerne mit Settings auseinander, weil gute Settings mich zu eigenen Abenteuerideen inspirieren. Settings, die originell, in sich schlüssig und nicht zu detailverliebt sind, bieten tolle Kampagnenhintergruende, lassen dabei aber auch Raum für eigene Ideen. Dementsprechend gerne greife ich zu, wenn mich ein Settings anmacht, egal, wie die Regeln aussehen. Noch besser wird es, wenn, wie bei Malmsturm oder Splittermond, die Regeln vom Setting getrennt sind.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
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Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Xemides

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #61 am: 29.10.2014 | 18:41 »
@xemides: Das heißt, du denkst ohne settingbücher kann man nicht gut spielen?

Ohne Settingbücher kann ICH nicht gut spielen. Ich gehe nicht soweit, das zu verallgemeinern. Aber ich brauche sowas einfach. Sie sind für mich das Herz des Rollenspieles. Das Setting ist der Grund, mit ein RPG zu kaufen, nicht die Regeln.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #62 am: 29.10.2014 | 18:42 »
Auf den Eingangspost antwortend: ich mag Settingbücher, da sie mir dabei helfen, eine Welt/ ein Setting weiter auszubauen. Problematisch wird es nur, wenn die Detaildichte zu hoch ist (Stichwort: Aventurien). Die Settingbücher von Earthdawn oder L5R gefallen mir da sehr, da sie eine gute Balance aus Anregungen und Setzungen haben. Wenn da noch viele Plothooks quasi beim Lesen im Kopf entstehen, wie es bei prä-5E-Shadowrun der Fall ist, dann ist alles Zucker.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #63 am: 29.10.2014 | 19:03 »
Zitat
Da darf ich stark bezweifeln, das das mir gefallen würde, weil nicht gründlich durchdacht.


Woher nimmst du die Erkenntnis das das nicht durchdacht ist. Jeder aus meiner Rollenspielrunde verwendet pro Woche 4-5 Stunden nur damit seine narative Autorität weiterzuentwickeln. Das bedeutet das im Laufe von 15 Jahren da ca 15000 Stunden Arbeit in das Setting eingeflossen ist.
Oder solltest du da von dir auf andere schließen, also weil es dir nicht gelingt ein durchdachtes Setting zu generieren kann es auch niemand anderem gelingen?

Offline Xemides

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #64 am: 29.10.2014 | 19:10 »
Wahrscheinlich letzteres denke ich. Wenn ihr o diszipliniert seid, Glückwunsch. Ich habe zu viel anderes im Kopf.
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Offline Grubentroll

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #65 am: 29.10.2014 | 19:12 »
Als wir vor ewigen Zeiten mit Midgard angefangen haben, gab es noch gar kein Setting, nur die Regeln. Also haben wir unser Setting selbstgemacht. Wir hatten ein sehr großes Plakat, auf das wir mit dünnem Zeichenstift unsere Eintragungen gemacht haben. Von Abenteuer zu Abenteuer vergrößerten sich unsere Kenntnisse über unsere Welt und die Karte wurde mehr und mehr ausgefüllt. So entstand ein großes, zentrales Reich mit 11 Provinzen an einer gewaltigen Meeresbucht. Nicht allzu oft, aber ein paar mal, haben wir Aufgaben verteilt: Jeder von uns hat ein oder zwei dieser Provinzen ausgearbeitet. Wir spielten mit wechselnden Spielleitern. Manchmal spielten unsere Abenteuer in der bereits bekannten Welt, manchmal nicht. Wer als Spielleiter ein Abenteuer geleitet hat, das in die Fremde führte, hat hinterher nach kurzen Feedbacksitzungen unsere Welt ein Stück weiter definiert. Nach und nach kamen Nachbarstaaten dazu, Gegner des zentralen Reiches, Verbündete. Manchmal haben wir D&D-Abenteuer auf unsere Welt konvertiert. Aber weil unsere Welt alles andere als komplett war, haben wir, wenn es passte, auch einfach irgendwelche Details aus den Abenteuern vereinnahmt. Das ist der Grund, warum es bei uns beispielsweise auch eine "Savage Coast" gab. Toll war, dass es trotz aller Einflüsse unsere Welt war. Toll war auch, dass wir eigentlich immer genug weiße Flecken auf der Karte hatten, um dieses Mystery-Erlebnis aufrechtzuerhalten. Da gibt es diese Stellen, da weißt du nicht, was sich hinter dem nächsten Hügel eigentlich befindet. ("Dahinter liegt eine Gebirgskette mit Zwergensiedlungen? Na, wie sind die denn drauf? Lass uns mal nachsehen!"). Wie waren mit Feuereifer dabei und haben uns gefreut wie die Schneekönige über unsere Landkarte und unsere entstehende Welt.

Inwieweit das alles logisch durchdacht war, fanden wir nicht besonders wichtig. Wir haben uns darüber unterhalten, wie ein neues Element in unsere Welt passen könnte. Das war nicht sehr sophisticated, aber funktional und eine Lösung war meistens schnell gefunden.

Irgendwann erschien übrigens Midgard als Setting. Wir haben es uns angeschaut, haben uns ein bisschen gewundert und sind dann bei unserer Welt geblieben.

Die Runde existierte vielleicht 7 oder 8 Jahre. Danach wurde der Aufwand, die durch Studium und Beruf verstreuten Spieler an einen Tisch zu bringen, zu groß. Die neuen Runden von uns griffen dann auf das Midgard-Setting zurück. Ich habe nichts gegen dieses Setting (und auch nichts gegen die meisten anderen, die ich kenne), aber im Nachhinein finde ich es schon traurig, dass für eine Welterschaffung wie zu meiner Rollenspielfrühzeit heute offensichtlich keine Gelegenheit mehr ist. Ich habe aber eine Weile gebraucht, bis mir klar wurde, dass mir bei vorgefertigten Settings etwas abgeht. Der Glitter und Reiz des Neuen bei vorgefertigten Settings ist eben recht verführerisch. Du kannst schnell ungewöhnliche und reizvolle Spielerfahrungen haben. Erstmal toll! Durch die Settinginflation wird dann aber zumindest für mich relativ viel auch einfach austauschbar. Daher ist für mich das Wie viel wichtiger als das Was: Ich will irgendwann mal wieder zu diesem gemeinsam erlebten Sense-of-Wonder zurück, den es für meine Begriffe nur bei eigens erschaffenen Welten gibt.

Ah... und dann gab es ja noch eine Frage vom Strangeröffner (sorry für mein Geblubber): Ja, ich denke Settingbände sind überbewertet.

Chiarina.

Das finde ich einen der coolsten Posts die ich hier je lesen durfte, und nach all diesen Threads über Regeln hier und Regeln dort, und "System matters" oder "not" echt mal sauerfrischend, und ziemlich nah an dem, warum ich dieses Hobby so liebe...

Danke...

Offline JS

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #66 am: 29.10.2014 | 19:13 »
Woher nimmst du die Erkenntnis das das nicht durchdacht ist. Jeder aus meiner Rollenspielrunde verwendet pro Woche 4-5 Stunden nur damit seine narative Autorität weiterzuentwickeln. Das bedeutet das im Laufe von 15 Jahren da ca 15000 Stunden Arbeit in das Setting eingeflossen ist.
Oder solltest du da von dir auf andere schließen, also weil es dir nicht gelingt ein durchdachtes Setting zu generieren kann es auch niemand anderem gelingen?

Ich schließe daraus, daß ihr eine durchdachte Phantasiewelt voller noch nie dagewesener Ideen und Originalität mit "narrativer Autorität" über 15.000 Stunden hinweg kreiert habt.
Veröffentlicht sie bitte, damit wir uns davon ein Bild machen können.
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Offline Weltengeist

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #67 am: 29.10.2014 | 19:45 »
Ah... und dann gab es ja noch eine Frage vom Strangeröffner (sorry für mein Geblubber): Ja, ich denke Settingbände sind überbewertet.

Woher nimmst du die Erkenntnis das das nicht durchdacht ist. Jeder aus meiner Rollenspielrunde verwendet pro Woche 4-5 Stunden nur damit seine narative Autorität weiterzuentwickeln. Das bedeutet das im Laufe von 15 Jahren da ca 15000 Stunden Arbeit in das Setting eingeflossen ist.

Irgendwie klingt das jetzt aber doch deutlich so, als sei euch beiden ein gutes Setting wichtig. Sehr sogar. Ihr führt als Argument gegen Kaufsettings an, dass ihr einfach mit tausenden Stunden Arbeit (!) euer eigenes gebaut habt, das euch dann natürlich besser gefallen hat. Das ist schön für euch - aber vielleicht könnt ihr auch nachvollziehen, dass die allermeisten Spieler diese Zeit nicht haben. Und dass ihr damit eigentlich ein schönes Argument FÜR Kaufsettings geliefert habt.
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Ucalegon

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #68 am: 29.10.2014 | 20:00 »
Ich schließe daraus, daß ihr eine durchdachte Phantasiewelt voller noch nie dagewesener Ideen und Originalität mit "narrativer Autorität" über 15.000 Stunden hinweg kreiert habt.
Veröffentlicht sie bitte, damit wir uns davon ein Bild machen können.

Das mit den noch die dargewesenen Ideen und der Originalität kannst du auch für einen Großteil des publizierten Materials gerade im Rollenspielbereich knicken. "Durchdacht" kann man natürlich unterschiedlich interpretieren, aber ein "durchdachtes Setting" klingt für mich eher negativ nach "zu Ende gedacht".

Wie ich mir einen vernünftigen Settingband vorstelle habe ich ja schon geschrieben. Einige messen hier dem publizierten Teil eines Settings scheinbar eine Bedeutung bei, die ich in diesem Ausmaß nicht nachvollziehen kann.  :o

Offline bobibob bobsen

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #69 am: 29.10.2014 | 20:05 »
Zitat
Ich schließe daraus, daß ihr eine durchdachte Phantasiewelt voller noch nie dagewesener Ideen und Originalität mit "narrativer Autorität" über 15.000 Stunden hinweg kreiert habt.
Veröffentlicht sie bitte, damit wir uns davon ein Bild machen können.

Leider Falsch geschlossen Ich habe nur gesagt das es durchdacht ist. Wir haben eine Welt  erschaffen in der sich Jeder aus der Spielrunde wiederfinden kann da er ca. 1/5 davon erschaffen hat. Es sind tolle Ideen dabei und auch ein großer Haufen geklauter Dinge (wie in jedem Setting) die in ihrer Zusammenstellung jedoch einzigartig sind.
Leider kann ich es nicht veröffentlichen da ich wie gesagt nur ca. 1/5 besitze, zwei Spieler/innen dies nicht wollen und es auch nichts bringen würde wie du ja aus meinen Erläuterungen rauslesen kannst. Ich bin der Meinung jeder sollte sich sein eigenes genau auf ihn zugeschustertes Setting entwickeln denn das kann kein kommerzielles Setting leisten, wird auch nie den Anspruch darauf haben. Das Maximale was ein kommerzielles Setting für mich zu leisten vermag ist als Grundgerüst zu dienen auf dem ich dann meine Ideen weiterentwickle.

Ansonsten ließ dir noch mal den Post von Chiarina durch und überleg mal ob du bei einem kommerziellen Setting jemals das von ihm beschriebene Gefühl hattest. Ich hatte es 15 Jahre und wenn ich es mir bewußt mache kann ich nur glücklich lächeln.

Zitat
Irgendwie klingt das jetzt aber doch deutlich so, als sei euch beiden ein gutes Setting wichtig. Sehr sogar. Ihr führt als Argument gegen Kaufsettings an, dass ihr einfach mit tausenden Stunden Arbeit (!) euer eigenes gebaut habt, das euch dann natürlich besser gefallen hat. Das ist schön für euch - aber vielleicht könnt ihr auch nachvollziehen, dass die allermeisten Spieler diese Zeit nicht haben. Und dass ihr damit eigentlich ein schönes Argument FÜR Kaufsettings geliefert habt.

Habe nie was anderes behauptet. Viele Kaufsettings sind ganz wunderbar geeignet um ganz viele Leute zufrieden zu stellen( so z.B. mich in den ersten 21 Jahren meiner Zeit als Rollenspieler). Es ist auch toll einfach 30-40€ auf den Tisch zu legen und loszulegen. Aus meiner Sicht bieten sie auch einen wunderbaren Ansatz wenn man neu in eine Gruppe einsteigt auf einem gemeinsamen Nenner zu starten. Keine großartigen Gedanken, keine Mehrarbeit aber leider für mich halt auch keine Identifikation.

Abschließend  Ich finde der Mehraufand hat sich gelohnt. Das ausarbeiten hat teilweise mehr Spaß gemacht als das Spiel (fast wie ein Spiel im Spiel)

Offline Slayn

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #70 am: 29.10.2014 | 20:10 »
Ansonsten ließ dir noch mal den Post von Chiarina durch und überleg mal ob du bei einem kommerziellen Setting jemals das von ihm beschriebene Gefühl hattest. Ich hatte es 15 Jahre und wenn ich es mir bewußt mache kann ich nur glücklich lächeln.

Ja, kann ich behaupten das ich das hatte. Das waren aber die Settings, die mich zum mit- und umdenken gefordert hatten und bei denen ich die gleiche Energie da drin versenkt habe wie in die eigene Kreativität.
Mein persönliches Zwischenfazit an der Stelle ist deswegen auch: Es ist die Eigenleistung, die einen bei einem Setting zufriedenstellen kann. Entweder das Erschaffen, das Einleben oder den gemeinsam geteilten Kenntnisstand erreichen.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline JS

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #71 am: 29.10.2014 | 20:13 »
"Lustig genau das Gefühl habe ich bei vorgefertigten Settings. Ich habe da noch nie eine Idee gefunden die ich so wirklich toll fand.
Leider Falsch geschlossen Ich habe nur gesagt das es durchdacht ist. Wir haben eine Welt  erschaffen in der sich Jeder aus der Spielrunde wiederfinden kann da er ca. 1/5 davon erschaffen hat. Es sind tolle Ideen dabei und auch ein großer Haufen geklauter Dinge (wie in jedem Setting) die in ihrer Zusammenstellung jedoch einzigartig sind."

Ihr habt also mit 15.000 Stunden narrativer Autorität ein Setting geschaffen, das "durchdacht" ist (was auch immer das heißen mag) und voller geklauter Dinge aus anderen Settings, obwohl du dort noch nie eine Idee gefunden hast, die du wirklich toll fandest? Hm.
Und was heißt "in Zusammenstellung einzigartig"? Seit Rifts & Co ist doch selbst der extremen Mixerei keine Grenze mehr gesetzt worden.

Wie auch immer: Ohne konkrete Einblicke in euer Setting bleibt das für mich alles nur Hörensagen, aber damit kann ich gut leben, denn...

"Ansonsten ließ dir noch mal den Post von Chiarina durch und überleg mal ob du bei einem kommerziellen Setting jemals das von ihm beschriebene Gefühl hattest. Ich hatte es 15 Jahre und wenn ich es mir bewußt mache kann ich nur glücklich lächeln."

Oh, da kann ich dir gleich ein Dutzend und mehr kommerzieller Settings nennen, aber das werde ich aus nachvollziehbaren Gründen nicht tun.
;)

"Es ist die Eigenleistung, die einen bei einem Setting zufriedenstellen kann. Entweder das Erschaffen, das Einleben oder den gemeinsam geteilten Kenntnisstand erreichen."

Schönes Fazit. Chapeau.
 :d
« Letzte Änderung: 29.10.2014 | 20:15 von JS »
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline Chiarina

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #72 am: 29.10.2014 | 20:22 »
Ich will gar nicht behaupten, dass unser selbstgebasteltes Setting so irre GUT gewesen sei. Es gibt unglaublich viel Originelleres und Durchdachteres. Tausend Stunden Arbeit sind allerdings auch kein Argument: Wir waren schon nach der dritten Sitzung begeistert dabei. Da gab es ungefähr eine Ländergrenze und eine Hauptstadt.

Es war von der Sache her nichts irrsinnig Durchdachtes, Einmaliges oder Originelles, was wir da gemacht haben. Deswegen schreibe ich, dass ich das Wie für wichtiger halte, als das Was.

Ich will übrigens auch gar nicht unbedingt gegen Kaufsettings plädieren. Ich will nur zum Ausdruck bringen, dass ich es gern mal wieder anders versuchen würde und dass ich diesen kollektiven Aufbruchsgeist vermisse. Gerade heute habe ich im Fate -Regelwerk den Abschnitt "What to do during game creation?" durchgelesen. Was wir damals betrieben haben war ganz entschieden das, was dort als "bottom-up" beschrieben wird. Ich fand es schön, dass ich das Vorgehen da gespiegelt bekomme. Irgendwie ist es vielleicht eine Idee, für die man doch noch ein paar Leute begeistern kann. Mal sehen.

Chiarina.
« Letzte Änderung: 29.10.2014 | 20:24 von Chiarina »
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Offline Xemides

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #73 am: 29.10.2014 | 20:27 »
Meine spärlichen Versuche, in den Anfangsjahren ein eigenes Setting zu machen endeten mit einer uninspirierten Hexkarte.

Was war ich froh, als ich Glrantha kennen lernte, ein Kaufsetting das mich bis heute in den Bann schlägt.
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Offline Weltengeist

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #74 am: 29.10.2014 | 20:52 »
Abschließend  Ich finde der Mehraufand hat sich gelohnt. Das ausarbeiten hat teilweise mehr Spaß gemacht als das Spiel (fast wie ein Spiel im Spiel)

Siehst du - wenn du DAS gleich geschrieben hättest, dann hätten wir uns darauf sofort einigen können. :d
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