Autor Thema: Settings/Settingbände sind überbewertet?  (Gelesen 9275 mal)

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Offline Slayn

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #75 am: 30.10.2014 | 09:00 »
Ich will gar nicht behaupten, dass unser selbstgebasteltes Setting so irre GUT gewesen sei. Es gibt unglaublich viel Originelleres und Durchdachteres. Tausend Stunden Arbeit sind allerdings auch kein Argument: Wir waren schon nach der dritten Sitzung begeistert dabei. Da gab es ungefähr eine Ländergrenze und eine Hauptstadt.

Es war von der Sache her nichts irrsinnig Durchdachtes, Einmaliges oder Originelles, was wir da gemacht haben. Deswegen schreibe ich, dass ich das Wie für wichtiger halte, als das Was.

Ich will übrigens auch gar nicht unbedingt gegen Kaufsettings plädieren. Ich will nur zum Ausdruck bringen, dass ich es gern mal wieder anders versuchen würde und dass ich diesen kollektiven Aufbruchsgeist vermisse. Gerade heute habe ich im Fate -Regelwerk den Abschnitt "What to do during game creation?" durchgelesen. Was wir damals betrieben haben war ganz entschieden das, was dort als "bottom-up" beschrieben wird. Ich fand es schön, dass ich das Vorgehen da gespiegelt bekomme. Irgendwie ist es vielleicht eine Idee, für die man doch noch ein paar Leute begeistern kann. Mal sehen.

Chiarina.

Betrachte es mal so: Bei einer "Bottom Up" gemeinsam erschaffenen Welt sind alle (Mit)Spieler immer informiert und wissen, was um sie geschieht, sie können immer entsprechend handeln und brauchen nicht zwingend einen Plot um trotzdem spaßbringend Agieren zu können.
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Offline Teylen

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #76 am: 30.10.2014 | 09:19 »
@ Arbeitserleichterung: Warum nicht "Werkzeugbücher" wie Vornheim, The Seclusium of Orphone of the Three Visions, Runequest Cities, Ultimate Toolbox oder auch sowas wie WFRPs Renegade Crowns nutzen? Was macht die weniger nützlich als einen Settingband?
Das man keine gemeinsame Basis hat.
Das heißt auch bei Vornheim muss man erstmal erklären was für eine Stadt es den jetzt genau geworden ist.
Bei einem Settingband hat man diese Erleichterung bereits da die Stadt beschrieben ist. Man weiß was es für eine Stadt ist, das Gefühl, der Flair. Man hat mehr als eine grobe Richtung.

Das man relativ grobkörnig bleibt.
Das heißt man hat bei Vornheim nachdem Durchgang eine Stadt.
Man hat nicht eine detailliert beschriebene Region, eine farbenreiche ausgestaltung einzelner Etablisments, von diversen Gilden, Bräuchen, Traditionen.
Gerade wenn man unter Settingbände nicht nur "Stadtname bei Nacht" fasst sondern auch sowas wie "Midnight Siege", "Chaining the Beast", "Hunters Hunted", etc. etc. pp.
Nun oder bei DSA nicht nur "Regionalband XY" sondern auch "Söldner, Skalden, Steppenelfen", "Historica Aventuria", "Rahja Vademencum" etc. etc. pp.
"Geht gar nicht ohne sie, sowas braucht man unbedingt"?

Die erste dürften hier wohl die meisten unterschreiben, die zweite hab ich ehrlich gesagt bisher noch nirgendwo gehört.
Die zweite kann ich dir gerne so von mir unterschrieben zurück geben.
Ich spiele sehr, sehr, sehr selten Setting unabhängige Systeme weil mir dort das vorgegebene Setting schlicht fehlt.
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Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #77 am: 30.10.2014 | 09:56 »
Ohne Setting kann doch sowieso nicht gespielt werden.
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #78 am: 30.10.2014 | 10:25 »

die meisten hier kennen so viele Settings/Welten/Systeme, dass sie bei Beadrf die für sie interessanten Elemente
in ihr am meisten bevorzugten Welt transferieren können (können heißt ja nicht zwangsweise machen ;))

was war jetzt eher da, das Huhn oder das Ei?

zu Beginn einer Spielerkarriere ist dieses an die Hand nehmen unabdingbar. Dementsprechend
wichtig sind sauber ausformulierte ready-to-play Texte.
Irgendwann hat man aber so viele Bücher gelesen, Spiele gespielt, in Filmen gesehen, dass man
sich seines eigenen Kopfes besinnt.

ich persönlich würde die Eingangsfrage daher unter einem Reife-Aspekt sehen:

zu Beginn ist ein Settingband unabdingbar

später dann sinkt sein Wert zu einer Inspirationsquelle (gut geschrieben/aufbereitet eine gern gekaufte Lesefreude) herab.
Gerne darf dann auch aus Settingbänder anderer Systeme/Universien geklaut werden für die gruppeneigene (persönliche!) Welt.

Weltenbau macht Spass! Und es ist keine Schande, wenn die eigene Welt auf einer Kommerz-Plattform aufbaut.



Offline Slayn

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #79 am: 30.10.2014 | 10:28 »
Ohne Setting kann doch sowieso nicht gespielt werden.

Wie kommst du denn da drauf? X_x
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Supersöldner

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #80 am: 30.10.2014 | 10:45 »
vielleicht weil es tatsächlich nicht geht wie den auch?

Offline Weltengeist

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #81 am: 30.10.2014 | 10:46 »
zu Beginn ist ein Settingband unabdingbar

später dann sinkt sein Wert zu einer Inspirationsquelle (gut geschrieben/aufbereitet eine gern gekaufte Lesefreude) herab.

Dieses "wir bauen es selbst"-Argument macht aber zwei implizite Annahmen:
  • Die Gruppe hat überhaupt Lust, Zeit und kreative Energie, sich ihre eigene Welt zu basteln.
  • Die Gruppe ist einigermaßen konsistent.
Beides ist in der Praxis oft nicht der Fall. Viele Spieler wollen sich einfach an den Tisch setzen und loslegen; von denen kriegt man meist nicht mal eine Vorgeschichte, geschweige denn brauchbare Beiträge zur Spielwelt, an die sie sich nächstes Mal noch erinnern würden. Und auch die Gruppe, die über einen längeren Zeitraum geschlossen zusammenspielt, entpuppt sich in der Praxis oft als frommer Wunsch. Und lieben wir nicht alle diese Spielleiter, die auf einer Con sitzen und ihr total tolles Homebrew-Setting anpreisen?

Nein, ich denke, es hat nicht allein mir Reife (im Sinne von "Können") zu tun, sondern auch viel mit "Wollen". Ich sehe eine Reihe von Kriterien, wann Settingbände sinnvoll sind:
  • Wenn ich einfach nicht so viele Ideen habe und froh bin, wenn mir jemand die Arbeit abnimmt.
  • Wenn ich die Informationen zur Spielwelt gerne in strukturierter Form vorliegen habe und das bei Homebrews nicht hinkriege.
  • Wenn ich gar keine Lust habe, überhaupt die ganze Arbeit in ein Homebrew zu investieren.
  • Wenn ich mit wechselnden Spielern spielen will und dabei schnell einen gemeinsamen Referenzrahmen herstellen will ("Das Abenteuer spielt in Fasar". Ende der Ansage - alle DSA-Spieler wissen Bescheid).
Für mich selbst treffen nahezu alle dieser Kriterien zu, obwohl ich mich als sehr erfahrenen Rollenspieler betrachten würde. Und sie treffen auch für viele andere Rollenspieler zu. Und solange das so ist, ist "Settingbände sind unnötig" einfach eine unsinnige Aussage. Ich finde, wir sollten die Frage in Richtung "Für WEN sind Settingbände sinnvoll" umformulieren.
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Offline bobibob bobsen

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #82 am: 30.10.2014 | 11:09 »
Zitat
"Für WEN sind Settingbände sinnvoll"

Die Antwort hast du ja praktischer weise gleich mit geliefert.

Offline Mr. Ohnesorge

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #83 am: 30.10.2014 | 11:49 »
Wie kommst du denn da drauf? X_x

Äh. Was soll denn eine Runde nur mit z.B. den FARE Core-Regeln anfangen?
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Offline Chiarina

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #84 am: 30.10.2014 | 12:25 »
Zitat von: Slayn
Bei einer "Bottom Up" gemeinsam erschaffenen Welt sind alle (Mit)Spieler immer informiert und wissen, was um sie geschieht, sie können immer entsprechend handeln und brauchen nicht zwingend einen Plot um trotzdem spaßbringend Agieren zu können.

Ja, so in etwa war das bei uns.

Zitat von: Aedin Madasohn
[...]zu Beginn ist ein Settingband unabdingbar

Wir haben ohne Settingband angefangen.

Zitat von: Weltengeist
Dieses "wir bauen es selbst"-Argument macht aber zwei implizite Annahmen:

    Die Gruppe hat überhaupt Lust, Zeit und kreative Energie, sich ihre eigene Welt zu basteln.
    Die Gruppe ist einigermaßen konsistent.

Beides ist in der Praxis oft nicht der Fall. Viele Spieler wollen sich einfach an den Tisch setzen und loslegen; von denen kriegt man meist nicht mal eine Vorgeschichte, geschweige denn brauchbare Beiträge zur Spielwelt, an die sie sich nächstes Mal noch erinnern würden. Und auch die Gruppe, die über einen längeren Zeitraum geschlossen zusammenspielt, entpuppt sich in der Praxis oft als frommer Wunsch.

Ich stimme zu, finde das aber auch ein wenig bedauerlich. Immerhin schreibt Weltengeist "oft" und "meist". Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Zitat von: Weltengeist
Für WEN sind Settingbände sinnvoll?

Der Strang fragt übrigens danach, ob Settingbände "überbewertet" sind. Ich habe es nicht so empfunden, als sollte Settingbänden hier jegliche Existenzberechtigung abgesprochen werden.

Chiarina.
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Supersöldner

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #85 am: 30.10.2014 | 12:30 »
Chiarina : auch eine selbst gebaute Welt ist ein Setting also geht es zwar ohne setting BUCH aber NICHT ohne setting.

Offline bobibob bobsen

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #86 am: 30.10.2014 | 12:36 »
Bei selbst geschaffenen Settings fängst du aber ohne Setting an (es sei denn du definierst die staubige Straße bereits als Setting) . Wobei schon durch den Charakterbau oft eine Settingrichtung präferiert wird.

Offline Weltengeist

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #87 am: 30.10.2014 | 12:55 »
Bei selbst geschaffenen Settings fängst du aber ohne Setting an

Das hätte ich so extrem aber wirklich noch nicht erlebt. Zumindest "wir spielen EDO-Fantasy / Steampunk / Hard SciFi" oder sowas legt man ja doch fest. Da ist das Setting dann halt implizit definiert. Aber vielleicht meinst du das ja mit dem, was du über Charakterbau schreibst.
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Offline Chiarina

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #88 am: 30.10.2014 | 13:04 »
Zitat von: Weltengeist
Zumindest "wir spielen EDO-Fantasy / Steampunk / Hard SciFi" oder sowas legt man ja doch fest.

Ja klar. Dass das letztlich Fantasy-Rollenspiel wird, war unausgesprochen Konsens. Sonst gab es aber wirklich fast nichts. Unser allererstes Abenteuer war damals ein Dungeon. Der Aufhänger hieß einfach: Holt da irgendwas raus (ich habe vergessen, was) und dann nichts wie weg! Als die Charaktere dann draußen waren, fragten wir uns: Und jetzt? Wo sind wir eigentlich? Der nächste Spielleiter hat uns dann in eine Stadt geführt. Da gab es schon etwas mehr Informationen zum Setting.

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Offline bobibob bobsen

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #89 am: 30.10.2014 | 13:15 »
Zitat
Aber vielleicht meinst du das ja mit dem, was du über Charakterbau schreibst.

ja genau beim Charakterbau unterhält man sich ja idealer weise grob darüber in welche Richtung es gehen sollte. Wobei ich auch schon mal versucht habe das Konzept Sechseck Welt (von Jack L. Chalker) umzusetzen.

Offline Rhylthar

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #90 am: 30.10.2014 | 18:14 »
Äh. Was soll denn eine Runde nur mit z.B. den FARE Core-Regeln anfangen?
Nicht FATE, aber OD&D damals. Wir hatten nur das Regelwerk und der SL ein paar Abenteuer. Die wurden quasi nur aneinander gereiht.

Heute würde mir das nicht mehr im Ansatz genügen, aber damals war es okay.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline kalgani

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #91 am: 31.10.2014 | 12:46 »
"früher" gab es wirklich nix zwischen den dungeons die man aufräumen sollte...
aber früher gab es auch noch sprit mit blei drinne.

von daher sollte man von einem aktuellen stand ausgehen und sehen das es reines dungeoncrawl
ohne verbindung zwischen diesen "stages" nur noch absolute randerscheinung gibt.
sind imho auch kein rollenspiel, sondern kooperatives monsterschnetzeln.

Offline Arkam

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #92 am: 4.11.2014 | 21:17 »
Hallo zusammen,

ich habe das "Früher" mit DSA 1 mitgemacht. Da gab es in den Vorgeschichten zu den Dungeons dann durchaus einen Hintergrund. Schon im Abenteuer aus der Basisbox bekam man Havena als düstere Hafenstadt präsentiert und auch später kamen immer wieder Teile eines Hintergrunds hinzu. Etwa die Information das Dämonen Aventurien übernehmen wollten aus "Das Schiff der verlorenen Seelen" oder die Information das es im Süden einen Dschungel und Echsenmenschen gab aus "Die sieben magischen Kelche". Diese Informationen reichten aus um sich ein grobes Aventurien zu zimmern. Mehr wurde auch erst notwendig als Wildnis- und Stadtabenteuer aufkamen.
Ich denke ein solches Minimalsetting kann man sich ohne große Probleme wirklich selbst schaffen indem man einfach die Versatzstücke seiner jeweiligen Lieblingsmedien nimmt.

Gruß Jochen
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Offline Wormys_Queue

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #93 am: 4.11.2014 | 22:01 »
Welchen positiven oder negativen Einfluss haben Settingbücher auf die DIY-Haltung?

Bei mir ist er eher positiv. Ich bin ja mehr so der Story (oder meinethalben Plot-)Mensch, und beim Lesen eines Settingbuches springen mich die Ideen für Abenteuer geradzu an, da reicht oft ein unbedeutender Nebensatz für eine halbe Kampagne. Ich versuche das gerade, auf eine Welt der Marke Eigenbau zu übertragen, da fällt mir das aber deutlich schwerer, einfach weil von der Welt bisher nur grobe Grundzüge in meinem Kopf sind.


Zitat
Braucht man Settingbände zum Spielen?
Sind Settingpublikationen überbewertet?

Ich bin ja eher übers Lesen zum Rollenspiel geraten. Und von Anfang an war es mein Wunsch, in so reich ausgestatteten Settings wie Mittelerde zu spielen. Das hat sich bis heute erhalten, weswegen die Settingpolitik für mich ein ganz gewichtiger Grund ist, mich für oder gegen ein System zu entscheiden. Ich hole mir zwar auch mal ein System rein aus Neugier, aber ohne die Unterstützung eines Settings, dass ich interessant finde, hat die Neugier meist eine ziemlich kurze Halbwertzeit.

Andererseits kaufe ich mir regelmäßig Settingbücher ohne überhaupt die Absicht zu haben, in dem Setting zu spielen, sondern einfach nur, um die vielen Ideen (s.o) zu klauen. Insoweit kann man Settingpublikationen meiner Meinung nach gar nicht hoch genug bewerten.
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Wormy's Worlds - aktueller Beitrag: If I could turn back time

Offline mattenwilly

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #94 am: 6.11.2014 | 18:38 »
"früher" gab es wirklich nix zwischen den dungeons die man aufräumen sollte...
aber früher gab es auch noch sprit mit blei drinne.

von daher sollte man von einem aktuellen stand ausgehen und sehen das es reines dungeoncrawl
ohne verbindung zwischen diesen "stages" nur noch absolute randerscheinung gibt.
sind imho auch kein rollenspiel, sondern kooperatives monsterschnetzeln.

Früher, also so ab 1977/78 gab es Traveller. Das ist wohl eines der größten Settings das es gibt. Und eines das zumindest in den meisten Versionen (CT, Mega, TNE, T20) IMHO zeigt wie man mit relativ groben Strichen und zurückhaltender Detailierung ein relativ rundes Setting schafft ohne der Gruppe ein Korsett anzulegen. Das von modernen (Mungo) Traveller Fans oft kritisierte Fehlen des letzten Details (WIE dichtet der Anzug, gibt es Nanosch... etc) macht dabei den Reiz aus. Es ist eben Sache der Gruppe/des SL das (wenn interessant - oft ist es das nicht) ggf. festzulegen (Meine Raumanzüge verwenden getrocknete und pulverisierte Hiver in wässriger Lösung als Dichtmasse). Das kann in den Foren zu Diskussionen führen und die jüngeren "Vollkasko" Spieler haben da ggf. ihre Probleme und führen dann zu "überdefiniton" (Mungo, T5) von Elementen und/oder Setting.

2300AD zeigt es in kleinerem Massstab ebenfalls. Auch hier bleiben viele Nebendetails offen so das jede Gruppe ihren "Filter" über das generelle Setting legen kann.

Ein drittes Beispiel ist CP2020, auch hier wird in den (leider nicht übersetzen) Setting-Büchern genug Detail geliefert um loszuspielen aber nicht genug um den "nicht an den Stein treten, über den muss <DSA Bösewicht> laut <Band xyz> nächstes Jahr stolpern" Effekt zu haben.

Manchmal kommt bei Foren der Punkt wo man einem "Diskussionsteilnehmer" mental mit einem freundliches "Ja, Ja" den Kopf tätscheln und ihn dann ganz leise auf die Ignore-Liste setzen sollte. Die gewonnene Zeit kann man dan mit interessanten Sachen verschwenden. Etwa Staubmäusen beim wachsen zu sehen

Offline Bad Horse

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Re: Settings/Settingbände sind überbewertet?
« Antwort #95 am: 6.11.2014 | 18:46 »
Das mag schon sein, dass es auch früher Settings gab.

Aber als ich angefangen habe, hat uns eigentlich gar nicht interessiert, was zwischen den Dungeons war - Hauptsache, Fallen, Monster und Schätze.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?