Woah, das ist ganz genau das, was mich auch die letzten paar Jahre beim Rollenspiel beschäfftigt. Das ganze Spiel scheint sich immer mehr in Richtung Charakterbau und -entwicklung orientiert zu haben. Das tatsächliche Spiel während der Sessions richtet sich dann auch immer mehr dorthin aus, es läuft dann sehr viel auf einer Art Metaspielebene ab. Das ist sehr anspruchsvoll und hat auch seine eigenen Reize, die ich nicht leugnen will, aber es nimmt auch oft etwas vom Spiel weg, da dann alle (Spieler wie auch DM) auf dieser Meta- oder Regelebene denken und arbeiten und nicht mehr so sehr auf der Ebene der In-Game-Welt.
Das war der Grund, weshalb ich jetzt seit einem guten Jahr eine AD&D-Gruppe (2e) leite. Hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß, wobei das nicht nur am System liegt.
Auch die Idee, dass "ein Buch" etwas besser machen könnte, ist Quatsch. Die stärksten Sachen in 3.x waren im Grundregelwerk. Weitere Bücher haben es meistens nur ermöglicht, gleiches auf Umwegen zu bewerkstelligen.
Dieses Totschlag-Argument hab ich so oft gehört.
"Was? Nicht alle Splat books verfügbar?!! Aber wenn PHB erlaubt ist, dann muss der Rest doch auch erlaubt sein, weil: Druide!! Kleriker!!! Magier!!!! Polymorph!!!!!!!!!"
Klar, die Full Caster sind hier drin, und können allesamt sehr viel mehr als die mundanen Klassen, sind quasi Superhelde, aber so richtig bricht das Spiel doch erst zusammen (und wird total lächerlich mMn) mit Brechern wie Incantatrix, Wizard/SublimeChord/UltimateMagus, Spell-to-Power-Erudite, Persistent Spell, Fleshraker Polymorphs, ShockTrooper/LeapAttack/ValorousWeapon (aka Charger-Build), KingofSmack, StormguardWarrior (Smack the Monkey) etc. pp.
Es kann mir keiner erzählen, dass das quasi das gleiche (nur mit anderen Mitteln erreicht) ist, wie Core. Aber, das macht es nicht prinzipiell schlecht, es ist reizvoll und interressant. Nur hat sich hier mein Geschmack einfach geändert, ich hab's in letzter Zeit lieber etwas ruhiger (von der Regel- / Build-Seite her).