Nochmal kurz zurück zum vorherigen Thema, Dragonborn & Co.
Ich persönlich bin jetzt auch kein Fan von DB. Das ist aber eben nur meine persönliche Präferenz; ich spiele in den meisten Fällen (unabhängig vom System) ganz banale Menschen, was wiederum vielen anderen wohl zu langweilig wäre.
Aber wenn ich jemanden ins RPG-Hobby reinschnuppern lasse, bin ich doch froh über alles, was desjenigen Interesse weckt. Mit Honig fängt man Fliegen, nicht mit Zwieback.
Für mich richtet sich die Rassenauswahl erstmal nur nach dem Setting -- wenn es im gewählten Setting keine Tieflinge gibt, kann der Spieler auch keinen Tiefling spielen. Aber wenn es sowieso ein Oneshot und obendrein ein Solo ist, muss ich ja nicht künstlich Probleme erzeugen wo keine sind.
Gänzlich irrelevant hingegen sind für mich Bedenken à la "Rasse X ist aber schwer zu spielen" -- wo steht das geschrieben? Ein sagen wir mal Dragonborn ist für einen absoluten Neuling genauso leicht oder schwer zu spielen wie für einen Veteranen mit 20 Jahren Erfahrung. Und warum? Weil NIEMAND weiss, "was ein Dragonborn hier tun würde". Und es hat auch niemand die Deutungshoheit darüber, was die real nicht existente Fantasierasse in Situation X tun oder lassen würde.
Im Gegenteil ist man da vielleicht sogar gerade bei den EDO-Rassen eher festgelegt: da gilt in den meisten Settings ein Bündel Stereotype in tolkienscher Tradition. Da kann man noch am ehesten sagen "Ein Zwerg würde nie in einem Baumhaus wohnen wollen". Aber bei ungewöhnlichen Rassen fehlt diese umfangreiche literarische Tradition, die solche Konventionen festgelegt hat. Und da kann man als Dragonborn den besiegten Feind ganz nach Wunsch als "ehrenhaften Gegner" freilassen oder ihn abschlachten und auffressen, und das eine ist ebenso "typisch Dragonborn" wie das andere.