Mich nerven dafür die stereotyp-schlichten Gut/Böse-Einteilungen, die DnD von Haus aus liefert. Klischees sind ok, benötigen aber auch die Brechung, sonst sind die langweilig.
Geht mir ähnlich. Stereotype sind im Spiel natürlich irgendwo schlicht unvermeidbar, wenn man sich nicht ständig in Erklärungs-Klein-Klein verlieren möchte, aber das macht ihr bloßes Vorhandensein allein nicht schon automatisch zu einem Qualitätsmerkmal; und gerade in Sachen "Gut und Böse" kann man schon in Kinderbüchern Anspruchsvolleres finden. (Der große böse Wolf ist halt recht offensichtlich nicht
nur aus reiner Boshaftigkeit hinter den sieben Geißlein her, sondern hat eben
auch Hunger.
)
Wobei das Hauptproblem mit "offiziell verbindlichen" Gut/Böse-Einteilungen ohnehin darin bestehen dürfte, daß man schlecht erwarten kann, daß jeder einzelne reale Spieler am Tisch (SL eingeschlossen) mit ihnen automatisch immer und überall konform geht -- ob das jetzt den einen einfach nur rein vom Bauchgefühl hier und da mal vage stört, der zweite sich persönlich betroffen fühlt ("hey, die Orks sind eigentlich wie ich!"), oder der dritte schlicht genug Propaganda gesehen hat, daß sich die Parallelen geradezu schon schmerzhaft aufdrängen, mag von Fall zu Fall unterschiedlich sein, an der Suspension of Disbelief dürfte das Konzept an sich aber so oder so in vielen Gruppen kratzen. (Und ob ich persönlich mich in andererseits einer Gruppe wohlfühlen würde, deren Mitglieder dabei tatsächlich mal
überhaupt keine Bauchschmerzen welcher Art auch immer hätten...na, ich weiß nicht.) Um einfach nur Feindschaften und Rivalitäten zwischen verschiedenen Spielweltgruppen zu begründen, ist die große kosmische Moralkeule aus meiner Sicht jedenfalls schlicht überflüssig.