Ich glaube, teilweise haben wir in der Diskussion hier die falsche Sichtweise, zumindest wenn wir das Handeln Hasbros nachvollziehen wollen: D&D ist für den Konzern auf keinen Fall vorrangig ein Spiel, und – glaubt man Aussagen vor einigen Jahren – nicht mal vorrangig ein Produkt (egal ob digital oder analog), sondern an erster Stelle eine Marke, mit der Lizenzen und Produkte in sonst wie vielen verschiedenen Sparten verkauft werden sollen. Das heißt, die Kontrolle und die fortlaufende Steuerung dieser Marke dürften massiv wichtig sein. Das ist auf jeden Fall ein weiterer Erklärungsansatz, warum zum Fick es seit sonst wie langer Zeit keine PDFs gibt, sondern nur kontrollier- und "aktualisierbare" Digitalplattformen. Die Verkäufe aus den Tante-Emma-Läden sind natürlich gern gesehen, aber wichtiger ist, dass dort nicht irgendwie irgendein beliebiges D&D gespielt und beworben wird, sondern das eine D&D, das zu den ganzen aktuell relevanten Lizenzprodukten und der generellen Markenidentität passt – und wenn das nicht garantiert werden kann, wird lieber das Spiel auf D&D Beyond befeuert, wo man sehr viel einfacher die Hand drüber halten kann und nicht plötzlich ein Werbebanner für Pathfinder 2 herumsteht.
Allerdings: Ich weiß nicht, ob Ereignisse wie der relative Flop des Films oder das Wegbrechen der Corona-Einnahmen da wieder die Prioritäten verschoben haben. Sowas ist ja absolut nicht in Stein gemeißelt, je nachdem wie das Fiskaljahr gerade so läuft ... ^^