"Science Fiction" ist nunmal eben eine Schublade, genauso wie "Fantasy" oder Rollenspiel oder LARP oder Metal oder oder oder. Und wie bei allen größeren Genres gibt es natürlich das tiefsitzende Bedürdnis, sich abzugrenzen von der tumben Masse und zu demonstrieren, dass man eine viel ausdifferenzierte Meinung und einen viel delikateren Geschmack als _Die Mehrheit (TM)_ besitzt. In diesem Rahmen darf natürlich rumgenerdet werden wie verrückt - aber die allgemeine Wahrnehmung dessen, was SciFi ist wird nunmal nicht von den anderthalb härtesten Hardcore-Oldschool-Science-Nerds bestimmt sondern eben von Vertetern der Masse: Duden, Wikipedia, Werbung usw. Als solches dient der Genrebegriff zunächst mal der groben Einordnung, und das ist auch mal sehr sehr sinnvoll: Wenn ich Bock auf Elfen, Magie und Helden hab, dann bin ich wohl bei Fantasy richig.
Wenn mir einer "Star Wars" als Fantasyfilm verkaufen würde und ich stelle fest, dass da Leute in Raumschiffen mit Lasern aufeinander ballern - da käme ich mir schon gehörig verarscht vor.
Aber natürlich haben sehr große Schubladen auch gerne mal viele kleine und kleinere Setzkästen - da kann man dann gern darüber streiten, was wie wo rein gehört:
Star Wars ist SciFi - vielleicht Fantasy-SciFi oder Märchen-SciFi aber im Rahmen der allgemeinen Wahrnehmung bringt es mal gar nix, das wegdefinieren zu wollen.
Um nochmal die Kurve zum Thema zu bekommen:
Was sollte SciFi leisten?Eine Grundprämisse "echter" SciFi war eigentlich mal, dass allgemeingültige, gesellschaftliche, politische oder philosophische Themen in eine alternative Zeitlinie vulgo _die Zukunft_ gesetzt wurden, um sie dort wie in einem Spiegel zu betrachten um dann hinterher mit einem Aha! wieder auf unsere Welt zu blicken.
So ähnlich, wie Raumfahrer, die von oben auf die Erde gucken und nach der Rückkehr einen anderen Blick auf unsere Welt haben.
Wenn ein Setting das schafft, kann es sich sonst gern andere Schnitzer erlauben.