Achtung, Semiwall-of-text die mit kurzen ausflügen zu Magic gespickt ist
Hearthstone ist ein Sammelkartenspiel.
Da braucht man sich über den pay2win-Faktor also gar nicht auslassen, der ist dem ganzen Genre seit 1993 absolut fest einbetoniert.
Mann kann (und sollte) allerdings soweit differenzieren dass man in Sammelkartenspielen (idR) nicht durchs Geld ausgeben gewinnt.
Vielmehr ist das ausgeben von Geld eine notwendige Grundvoraussetzung um eine Chance zu haben, vermittels des eigenen Könnens gewinnen zu können.
Skill und Deckqualität können zwar wechselseitig bis zu einem gewissen Grad als Substitut verwendet werden, aber das funktioniert nur bis zu nem gewissen Niveau. Wer ganz oben mitspielen will braucht sowohl ein Tier1 Deck (und die kann man sich idR nicht ohne ne signifikante Menge Geldwerter Karten zusammenbauen) als auch den passenden Skill. Wenn eines der beiden Dinge fehlt, wird man eben von den Leuten die beides haben weggefegt.
Das ganze verschiebt sich ein bisschen wenn ein extrem überproportionaler Anteil an Spielern im Meta entweder mit oder ohne Budgeteinschränkung spielt.
Im ersten Fall passiert sowas wie Narubia erwähnt hat.
Dann kann man auch als absoluter Scrub noch in den obersten Rängen rumgondeln, weil das eigene Tier 1 Deck die 90% Tier 2-3 Decks einfach vollkommen pulverisiert, selbst wenn man Scheisse spielt.
Im zweiten Fall landet man dort wo Magic mit Vintage heute ist. Wer da unpowered auf ein Turnier fährt, subventioniert einfach nur die Gewinne für das restliche Teilnehmerfeld.
Es gab und gibt zwar immer wieder Decks die diese Regeln (kurzfristig) umgehen, aber idR sind das nur die Ausnahmen die die Regel bestätigen und spätestens die sekundarmärkte lassen die Preise der vermeintlich billigen Karten in die höhe schiessen.
The Epic Storm war so ein Musterkandidat hierfür, zum erscheinen gerade zu obszön overpowered, und finanziell für ein Magic Deck sehr günstig, für ein T1 Legacy sogar schweinebillig.
Hatte sich ein paar Monate später aber erledigt, das Deck war zwar lange nicht so teuer wie viele andere T1er, aber bei weitem nicht mehr günstig.
Die Möglichkeit sich Karten in Hearthstone zu ergrinden ist ja schön und fein, aber das Spiel wurde nicht von ner kleinen Klitsche oder der Heilsarmee designt, sondern von nem Unternehmen das fürs erfolgreiche melken seiner Marken bekannt ist.
Ergo stehen bereits relativ geringen Geldbeträgen exorbitanter Grind gegenüber.
Das ist sicher akzeptabel solange man einfach nur ein wenig rumdaddeln möchte, aber wenn man kompetetive Luft schnuppern mag ohne zu zahlen, sollte man schon entweder ziemlich gut sein (um über die Fritten segeln zu können) oder VIEL Zeit mitbringen.
tl;dr: wer in TCG übers Mittelmaß hinaus erfolgreich sein will, muss kurz-mittelfristig ordentlich Geld investieren.