Ich eröffne mal mit einem: Die Geschmäcker sind da verschieden.
Zum einen mag nicht jeder Rollenspieler auch zwangsläufig komplizierte Strategiespiele und solchen Kram. Wenn die ganze Runde auch auf Strategie- und Intrigenspiele steht, dann kann (unter bestimmten Umständen) die politische Ebene sicherlich eine Bereicherung für die Gruppe sein. Wenn aber nur ein oder zwei Spieler nicht auf solche Spiele stehen ist das vermutlich ein Aspekt des gemeinsamen Spiels auf das sie ebenfalls nicht stehen werden.
Zum anderen wird das wahre Rollenspiel (TM) dabei natürlich verwässert. Selbst wer auf Strategiespiele und Rollenspiele steht, findet es deshalb gleich super gut beides zu mischen. Nur weil jemand Boxen und Schach mag, findet er es nicht zwangsläufig gut beides zum Schachboxen zu verbinden. Denn während man sich in der Theorie noch einreden könnte, dass man dann ja zwei tolle Sachen unter einen Hut bringt, leiden letztendlich in der Praxis beide Teile darunter, dass man sich nicht 100% auf sie konzentriert.
Wenn man sich zwischendurch ein oder zwei Stunden mit der politischen Ebene und globaler Strategie beschäftigt ist es für viele Spieler recht schwierig anschließend nahtlos mit dem Rollenspiel im engeren Sinne, also der verkörperung ihres Charakters, dem Storytelling und dem Method Acting, so weiter zu machen als hätte es diese Unterbrechung nicht gegeben.