Autor Thema: Tabletop und Online - Unterschiede  (Gelesen 5654 mal)

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Offline zaboron

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #25 am: 16.12.2014 | 15:41 »
Also der Vorteil von Online-Rollenspielrunden ist, man bekommt leichter eine zustande, wenn man keine richtige Rollenspielrunde findet (z.b. wegen Systemwahl, Wohnort, Zeitmangel, etc.)
Für mich persönlich trifft es glücklicherweise nicht zu, ich bin in einer Situation wo ich genug echte Rollenspielrunden finde/finden könnte, so dass ich keine Online-Alternative brauche.

Offline Ludovico

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #26 am: 16.12.2014 | 15:43 »
Hab noch eine Zusatzfrage beim ersten Post hinzugefügt.

Offline Silent

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #27 am: 16.12.2014 | 16:08 »
Ich will das Online einfach nicht mehr missen. Es hat mir so viele schöne Stunden erbracht, dass ich schon nostalgische Gefühle habe, wenn ich nur daran zurückdenke.

Doch will ich bei "Online - Rollenspiel" gewaltige Unterscheidungen machen!

Wir haben das Online Spiel, ob Ultima Online, Worlds of Warcraft und andere Konsorten.
Als ich gerade in der Oberstufe war, habe ich die "Ultima Online" Welt für mich entdeckt und bin gleich auf einem privaten Server angefangen. Privat weniger im Sinne von "man kennt sich", sondern eher im Sinne von "nicht vom Ursprünglichen Entwickler gehostet"
Wieviele Abenteuer ich erlebt habe, wie viele echte Freundschaften, welche bis ins reale Leben gereicht haben, sich dort erschlossen haben, will ich gar nicht aufzählen. Es war einfach fantastisch!
UO war aber auch mehr der grafisch aufgepeppte Chat. Sein Nachfolger WoW konnte an die rollenspielerischen Erlebnisse für mich nicht anknüpfen. Ich habe immer wieder gehört, dass es auch dort Gruppierungen gab, welche das Rollenspiel hochgehalten haben, ich konnte aber nur Erfahrungsberichte davon finden.
Inzwischen Spiele ich Guild Wars 2 und es ist für mich mehr ein PC Spiel geworden, als dass ich ernsthaft Rollenspiel betreiben würde.

Die nächste Kategorie ist das reine Chatspielen
Hab ich erlebt, hat eine Weile Spaß gemacht.
Man hat via Mail einen Termin vereinbart indem man gleichzeitig in einem bestimmten Chatroom war und hat dann in erster und dritter Person gesprochen. Erste Person, wenn man direkte Aussagen getätigt hat und dritte, wenn man Aktionen beschrieb.


Die Interaktive Geschichte A - Das gemeinsame Textdokument
Weird Holy Fantasy, war mein Einstieg in diese Sparte des Rollenspiels. Es gab eine SL und eine handvoll Mitspieler und man hat eigentlich nur an einem Dokument rumgeschrieben. Manchmal haben zwei Spieler gemeinsam einen etwas längeren Text geschrieben und den dann später ins aktuelle Spieldokument eingefügt. Es wirkte für mich etwas wie mit mehren einen Roman zu schreiben, wobei jeder eine andere Meinung darüber hat, was angemessen sei und was nicht.

Die Interaktive Geschichte B - Das Forumabenteuer
Es ähnelt der IG A, nur ist das ganze linearer, weil man nicht an einem Dokument rumfrickelt und nur weitere Post anhängen kann.

Der Voicechat
Als erstes hatte ich Voicechat als Update der anderen Spielformen erlebt. Während des Zockens halt noch mit den Kumpels in den TS, dann braucht man weniger tippen, sondern erklärt die Taktik einfach kurz mündlich.
Das man damit "normales" Rollenspiel betreiben kann, ist mir erst später bewusst geworden. Ich hab mich aber beim reinen Voicechat irgendwie blind gefühlt.

Der Spieltisch plus Voicechat
Hier konnte ich dann die Augenbinde wieder abnehmen. Eine gemeinsame Kritzelfläche um Antworten auf gestellte Fragen zu verdeutlichen hat eine Menge ausgemacht.

Der Videochat
So langsam kommen wir ans Tischrollenspiel ran. Ich kann meine Mitspieler sehen, kann Gestiken und Mimiken wieder wahrnehmen und auch eine Erklärung ohne Skizze wird dank den Händen wieder einfacher.

Der Spieltisch plus Videochat
Mein persönlicher heiliger Gral im Moment. Ich glaube abgelöst, wird das erst durch die Fulldive-Technologie des Nervgears *fg*
Ich sehe und höre meine Mitspieler!
Ich sehe eine Kritzelfläche!
Ich kann mir nur leider nichts bei den anderen Mitspielern schnorren, bzw. mich am gemeinsamen Pool bedienen.


Vor- und Nachteile des Onlinerollenspiels via Videochat mit angeschlossenen Spieltisch (womit ein einfaches Google Zeichendokument ausreicht!):

+ Anfahrtswege. Ich bin für meine Tischrunde jede Woche ca. 2 Stunden unterwegs und spiele dann jeweils 2 Stunden und habe eine Stunde Laberzeit im Schnitt, weil Kind noch nicht im Bett. Von den insgesamt 5 Stunden habe ich 3 Stunden soziale Interaktion mit meinen Freunden, zwei Stunden fahre ich Ubahn+Auto.
Wenn meine Onlinerunde um 19:00 Uhr anfängt, bin ich um 18:45 Uhr am Rechner um letzte Technik zu checken. Theoretisch kann ich dann von 19 Uhr bis 23 Uhr insgesamt 4 Stunden unter der Woche genüsslich zocken. Die Praxis erwähne ich dann in der "Negativ"-Abteilung.

+ Schnupperrunden. Ich wollte die Tage mal wegen den Kickstarter Numenera ausprobieren. Meine Tischrunde ist aber mitten in einer langen Kampagne und für kurze Testspiele auch weniger zu haben. Online habe ich dann aber eine nette Runde gefunden und konnte jetzt schon einmal reinschnuppern. Hätte ich erst eine Runde dafür suchen müssen, würde es vor Januar wohl nichts werden. Ich wohne zum Glück in NRW, da ist die Dichte der Rollenspieler recht hoch.

+ Mir sind (Nicht)Raucher und Allergiker egal. In meinem Zimmer ist es so kalt/warm/frisch/verqualmt wie ich es will. Auch meine Hündin kann gerne ins Zimmer kommen und sich zu meinen Füßen gesellen, ohne dass jemand meckern kann.

+ Mir ist auch die körperliche Hygiene meiner Mitspieler egal. Ob jemand frisch aus der Muckibude total verschwitzt da rumsitzt, oder sich jemand in Parfüm eingelegt kann mir egal sein. Ich rieche es ja nicht ;)

+ Distanzen sind relativ. Ich überlege mir in der letzten Zeit, dass es mal cool wäre  auf englisch mit ein paar Amerikanern/Engländern zu zocken. Das einzige was sich beachten muss, ist die Zeitzone. Das Flugticket brauch ich zum Glück nicht einmal die Woche ^^
Das trifft auch regional zu. Wenn jemand in München wohnt, ist mir das Würstchen. Das gleiche gilt für Wien, Hamburg oder Zürich. Deutschsprachige Rollenspieler gibt es nicht nur in meinem Bundesland ;)
Wenn man auf englisch spielen kann/will, kann man auch die Runde haben, wo es eine französische SL, einen dänischen Mitspieler, eine polnische Mitspielerin und noch andere gibt. Eine Lingua Franca hat zum Glück auch Vorteile ^^

- Technik ist eine komplizierte Sache. Manchmal funzt es einfach nicht. Man startet den Rechner neu, nutzt einen anderen Browser, aber dennoch will die Sau einfach nicht starten. Kommt vor und hat mir schon einmal gute 45 Minuten Spielzeit geklaut. Ohne, dass wir irgendwie einen Grund gefunden hatten. Passiert einfach mal, aber ist dennoch ein gewaltiger Nachteil gegenüber der Tischrunde. (Wobei es auch da Staus, Bahnstreiks und andere unplanmässige Verspätungen gibt...)

- Technik ist manchmal eine Fremdsprache. Ich hatte schon erlebt, dass manche in einer Runde mitspielen und dabei gefühlt in der Kneipe sitzen. Oder im Wohnzimmer, wo die Familie gerade lautstark sich unterhält oder Film guckt. Das kann einem echt Nerven kosten.

- Zuverlässlichkeit. Ich hatte schon Mitspieler, bei denen war Rollenspiel eine sehr geringe Prio. Die waren sauer, dass ich am Dienstag nachfrage, ob die Runde am Mittwoch den stattfindet! Wohl bemerkt, sauer auf mich! Weil ich nachfrage, ob die Runde stattfindet!
Solche Leute hat man Online halt auch und ich habe das Gefühl, dass da die Hemmschwelle kleiner ist, einen Termin mal nicht zuzusagen und einfach nicht mehr mitzuspielen. Zuspätkommer (also aus Prinzip, nicht weil es einen Grund gab!) habe ich aber kaum erlebt.

- Man kann nur einen oder keinen verstehen. Am Tisch, kann man irgendwie 1 Gespräch führen und in ein anderes reinlauschen, dass geht via Voicechat gar nicht. Wenn da einer spricht und ein zweiter was sagt, versteht man einfach nichts mehr. Hat aber auch seine Vorteile, dass Nebengespräche über Fußball und/der Kino gleich abgewürgt werden


Mein persönliches Fazit:
Videochat mit gemeinsamer Zeichenfläche ist mindestens gleichwertig zum Tischrollenspiel, manches ist sogar besser!
>Werbefläche zu vermieten<

Just_Flo

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #28 am: 16.12.2014 | 16:12 »
Meine Erfahrung ist, eine Online-Runde und eine Offlinerunde sind immer so gut/schlecht wie man sie selbst gestaltet.
Ja, ich kann mit den selben Leuten eine On-/Offlinerunde ganz unterschiedlich gestalten. Mit  einzelnen Leuten, mit denen ich gerne und schon seit Jahren Onlinespiele werde ich spielerisch am Tisch nicht warm. Mit  einzelnen Leuten, mit denen ich gerne und schon seit Jahren Offlinespiele werde ich spielerisch Online nicht warm.

Online/Offline kann ich nicht immer davor sagen wie gut/schlecht die Runde wird. Davon ob sie jetzt Online oder Offline ist hängt dies meistens bei mir nicht ab.

Was für mich aber der große Vorteil von Onlinerunden ist, ich bin noch keinem Onlinespieler begegnet, der sich darüber aufgeregt hat, dass Offlinegamer es wagen ihr Hobby auch als Rollenspiel zu bezeichnen :)

Wer soviel Aufwand wie Reh in sein Offlinegaming gesteckt hat, der wird sich sicher 2 Male überlegen, ob er den selben Aufwand auch noch ins Onlinegaming stecken will. Andersrum gibt es dass eher selten, da stecken die Leute halt auch meistens soviel Aufwand in die Offlinerunden wie in ihre Onlinerunden. So werden schnell Aktivitäten mit 100+ Stunden Vorbereitung mit Aktivitäten mit 2-10 Stunden Vorbereitung (wenn überhaupt soviel) verglichen.

Offline Reh

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #29 am: 16.12.2014 | 16:56 »
Lieber Tsu, warum du meinen Satz nun auseinderpflückst ist mir schleierhaft, da ich ABERMALS dazu schrieb, dass es nicht die Regel ist, sondern das was ich bisher so im Gros persönlich gesehen habe.

Also nich nie mit Videocall inkl. Bild. Die Ergänzung von Bild und co (dem eigenen) ist dir also im Erfahrungsschatz fremd
wtf? Ja, ich lebe hinter dem Berg und schaue keine Youtube-Videos  ::)  :Ironie:

Es tut mir leid,aber Ich habe noch nie ein zu unaufgeräumtes Zimmer in einem Hangout gesehen. Das ist doch nur ein plumpes Vorurteil. Und wenn es dich selbst betrifft: Ich dachte Du hast einen Rollenspielkeller?  ::)
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Erklär es mir bitte.
Was dein Argument angeht lasse ich das mal stehen, denn ich gehe keine Leute wegen ihrer persönlichen Meinung an und das ist deine :)

...

Aber was solls, irgendwie scheinst du ja was gegen mich zu haben (warum auch immer o.O), dass du nun plötzlich so losschießt. Wenn es so ist, dann schreib mich per PM an und nimm nicht meine "Erfahrungsberichte" (was anderes ist das nämlich nicht) nicht sinnlos auseinander. Danke.


Du benutzt selbst einen Haufen Technik. Findest du das nicht ganz schön weit weg vom Original-Rollenspiel-am-Tisch tm? Ich meine, in den frühen Achzigern, da haben sie doch auch bloß Zettel und Stift und Würfel gehabt. Voll schlimm, wenn dann so Leute kommen, die plötzlich noch mehr Zeug auf den Tisch bringen, als früher. Vielleicht solltest du zurück in den Wald zu deinen Vorfahren und dort dem heiligen Rollenspiel huldigen?
Das wiederum finde ich ein sehr interessantes Argument, an das ich ehrlich gesagt noch gar nicht gedacht habe  :) Stimmt eigentlich. Obwohl du dein schönes Argument, bei dem ich dir beipflichte, durch deinen "netten" letzten Satz wieder relativiert hast. Schade :( Beleidigen lassen muss ich mich nicht.

Naja, ich fand das, was ich von deinen Runden bisher gehört habe, nicht sonderlich fesselnd. Ich wär aus deiner Runde vermutlich nach zwei/drei Abenden ausgestiegen, wenn auch schwer beeindruckt von der guten Vorbereitung der Runden. Und genau das meine ich doch: Für normale Fantasyrunden, gerade auch dann, wenn sie liebevoll vorbereitet sind, finden sich immer genügend Leute, da bin ich hier zuhause auch schon aus drei Tischrunden ausgestiegen, weils halt einfach nicht meins ist. Für kleinere Systeme oder "extreme" Spielstile hingegen finden sich online einfach besser Interessierte.
Das tut mir leid, aber das ist halt alles Geschmackssache. Übrigens gibts bei mir nich nur Pathfinder.

Die Aussage "Da hast du dir einfach nicht genug Mühe gegeben." (...)
Wo habe ich das gesagt? Leg mir nichts in die Finger, was ich nicht geschrieben habe :)

(...) genau wie die Forderung, halt umzuziehen: Schonmal was von Arbeitsstellen, Familie, Freunden, Hausbesitz, Vereinsleben oder auch Schulpflicht und Minderjährigkeit gehört?
Auch hier wieder: Wo habe ich das bitte gefordert? Liest du überhaupt was ich schreibe bis zur Gänze? Scheinbar nicht, schade.

Deine PERSÖNLICHE MEINUNG ist kein Freifahrtschein, unüberlegt vor dich hinzureden und allen hier zu unterstellen, sie seien einfach faul oder würden sich mit minderwertigem Müll zufrieden geben. Und es steht uns allen frei, diese MEINUNG PERSÖNLICH scheiße zu finden. So wie ich zum Beispiel.
Jetzt auch noch Fäkalien. Schade. Auch das habe ich nicht getan. Verweis auf oben: Bitte lesen was ich schreibe, dann denken, dann schreiben :)

Leider sind deine Posts so nicht mehr für mich lesenswert, wenn ich Kommunikation auf solchem Niveau haben will, schaue ich RTL2.



@Reh
ich hab jetzt nochmal deinen Keller angesehen und in deine YT Videos reingehört. Ich kann mir tatsächlich vorstellen, dass Online RPG mittels Hangout oder wie auch immer nichts für dich ist - du scheinst ja viel Wert auf die richtige Raumausstattung, Hintergrundsounds und generell ein möglichst atmosphärisch rundes Gesamtpaket zu legen. Und Huhn sagte ja richtig, dass auch du den klassischen Tisch mit diversen Medien erweiterst.
Och, mit Tisch und ohne alles habe ich ja auch mal angefangen. Hat auch mords viel Spaß gemacht :) Das alles ist ja in den Jahren erst gewachsen.

EDIT: Was ich dennoch vergessen habe: Dein Monitor auf dem Tisch für Battlemaps ist cool und tatsächlich unglaublich praktisch. Da werden sogar Vorteile des Onlinespiels am Virtual Table an den realen Tisch gebracht. Nämlich flexible Karten, die man nicht immer unter den Minis, Chips etc. auswechseln muss. Cooles Teil!
Das dies durchaus Parallelen zum Onlinespiel sind habe ich ja bereits oben im Bezug auf Huhn's, wenn auch recht unqualifizierten, Post gesagt. Vielen Dank für dein Lob  ^-^



Nun...  :btt:

Althenas Post finde ich wirklich gut. Da finde ich mich auch wieder.

Wenn ich mal an Neverwinter Nights denke und die Persistente Welten (tw. sogar mein eigener großer Server)... Nostalgie. Hach war das schön :)
Das Chatrollenspiel, ist bei mir rund 14 Jahre her war aber auch immer toll (da kannte ich Neverwinter Nights & Co. oder Pen&Paper noch nicht). Heute is das nich mehr so meins, auch wenns damals schön war.

Danke für deinen Post Althenas. Soweit wie du, habe ich in Ludovicos Eingangsfrage gar nicht gedacht.

Wer soviel Aufwand wie Reh in sein Offlinegaming gesteckt hat, der wird sich sicher 2 Male überlegen, ob er den selben Aufwand auch noch ins Onlinegaming stecken will. Andersrum gibt es dass eher selten, da stecken die Leute halt auch meistens soviel Aufwand in die Offlinerunden wie in ihre Onlinerunden. So werden schnell Aktivitäten mit 100+ Stunden Vorbereitung mit Aktivitäten mit 2-10 Stunden Vorbereitung (wenn überhaupt soviel) verglichen.
Das stimmt, Just_Flo. Ich werde häufig gefragt, ob ich nicht auch mal Online Runden machen könnte. Ich habe auch schon echt mit dem Gedanken gespielt, aber 1. habe ich schon so so viel zu tun und 2. haben sich die meisten meiner Spieler dagegen ausgesprochen.

Bin gespannt ob dieser Thread nun wieder normale Bahnen annimmt, oder ob ich jetzt wieder falsch zitiert werde :(

Liebe Grüße und einen schöne Abend wünscht,
das Reh
« Letzte Änderung: 16.12.2014 | 16:58 von Reh »

Offline Weltengeist

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #30 am: 16.12.2014 | 17:16 »
Als jemand, der sehr viel am Tisch und sehr viel online gespielt hat, kaufe ich die Sache mit dem "die Stimmung ist in diesem oder jenem Medium besser" nicht. Stimmung ist Vereinbarungssache. Ich kenne Tischrunden und Onlinerunden, die total diszipliniert und stimmungsvoll spielen. Ich kenne Tischrunden und Onlinerunden, die eigentlich nur rumblödeln. Und ich habe bei Tischrunden wie bei Onlinerunden erlebt, wie sich jemand während der Sitzung 'nen Joint reingezogen hat oder wie jemand einfach aufgestanden und gegangen ist.

Für mich ist der entscheidende Vorteil der Onlinerunde die Verfügbarkeit. Terminlich flexibel, man muss nicht aus dem Haus und findet für jeden noch so abgedrehten Scheiß Mitspieler. Außerdem ist Onlinespiel für Leute im Ausland, in strukturschwachen Gegenden, mit kleinen Kindern oder körperlichen Einschränkungen einfach unschlagbar.

Der größte Vorteil der Tischrunde ist für mich (neben dem sozialen Element) das Vorhandensein von Gestik und Mimik. Nicht nur, weil sie das Spiel bereichern, sondern auch, weil sie helfen, Konflikten vorzubeugen.
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PurpleTentacle

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #31 am: 16.12.2014 | 17:27 »
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Ich bin ganz klar Online Fan! Dank der Hangouts hab ich in den letzten 2 Jahren mehr gespielt, mehr Systeme ausprobiert und mehr erinnerungswürdige Runden gehabt, als zu meiner Schulzeit. Der Pool an motivierten Spielern mit ähnlichen Spielpräferenzen ist sehr viel größer und ich bin viel flexibler als bei einer Tischrunde. Ich kann endlich Zeug spielen, auf das meine Tisch-Mitspieler keinen Bock haben! Und der Einsatz von digitalen Medien ist bei Onlinerunden mMn auch einfacher als am Tisch. Zumindest wenn man keinen dedizierten Keller hat.
Der Tablefaktor fehlt zwar, aber den muss ich ehrlich gesagt auch gar nicht immer haben.
Ich möchte eigentlich auf beides nicht mehr verzichten.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #32 am: 16.12.2014 | 17:32 »
Nachdem ich lange sehr viele Tischgruppen hatte, verlagert sich dank der Arbeitslosigkeit bzw Heimarbeit meines Mannes, der nicht so viele Leute im Haus haben will wenn er da ist (also praktisch nie) meine RPG-Aktivität zunehmend aufs Netz, auch mit Gruppen mit denen ich sonst vielleicht am Tisch hätte spielen können. Wir hatten halt einfach keinen Treffpunkt mehr. Und dann könnten fast alle meiner langjährigen Standardrunden nicht mehr oft stattfinden da den Leuten die Zeit oder die Gesundheit fehlt. Selbst die "wir treffen uns 2x jährlich für ein langes Wochenende" Gruppe hat seit es ein Jahr ausfiel Probleme, einen Termin zu finden.

Größter Nachteil von Onlinespielen sind die ganzen VTTS die man erst lernen bzw alles drauf überhaupt erst erkennen muss. Aufm Tisch schmeiß ich die Karten hin, jeder nimmt ne Figur, wenn wir die überhaupt brauchen, und das wars  ::) Ich könnte auch online drauf verzichten aber die meisten wollen ja ihre Turns angezeigt bekommen und was weiß ich noch alles. Also muss ich das als SL mit einbauen, und das kostet mich mehr Zeit als ne Abenteuervorbereitung.

Ach ja, die meisten meiner Gruppen sind heutzutage im Ausland. Aussies und Kanadier, größtenteils  ;D
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"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Bad Horse

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #33 am: 16.12.2014 | 17:47 »
Ich spiele lieber am Tisch, weil man sich da besser versteht und Körpersprache leichter zu deuten ist. Außerdem hat man da eher das Gefühl, mit einer Gruppe etwas zu machen.

Allerdings hab ich noch nicht per Video-Chat gespielt, vielleicht ist das da besser.

Was mir aber richtig gut am Online-Spielen gefällt: Man kann sich per Chat kurz austauschen (mit Lob, Vorschlägen, blöden Witzen oder sonstwas), ohne die laufende Runde zu unterbrechen. Das finde ich super.

Ansonsten bitte ich die Teilnehmer der Diskussion, etwas weniger emotional und wertend an die Sache heranzugehen. Vielen Dank.
« Letzte Änderung: 16.12.2014 | 17:51 von Bad Horse »
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

PurpleTentacle

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #34 am: 16.12.2014 | 17:54 »
Gestik ist  ein guter Einwurf. Ich hab mich als SL schön öfter dabei ertappt Größen mit den Armen zeigen zu wollen. Mit ner Webcam ist das aber eher so:  :o

Offline Wawoozle

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #35 am: 16.12.2014 | 17:57 »
Ich möchte weder meine Tisch- noch meine Onlinerunden missen.

Wobei es, bei mir, schon so ist, dass ich mit den Leuten, mit denen ich online spiele, eigentlich lieber am Tisch würde sitzen wollen. Wenn das allerdings nicht möglich ist (Entfernung, Zeit, etc.) dann ist das Onlinespiel aber eine schöne Möglichkeit "trotzdem" zu spielen.
Ihr wollt doch alle den Nachtisch zuerst !

Offline Tsu

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #36 am: 16.12.2014 | 18:14 »
Zitat
Aber was solls, irgendwie scheinst du ja was gegen mich zu haben (warum auch immer o.O), dass du nun plötzlich so losschießt. Wenn es so ist, dann schreib mich per PM an und nimm nicht meine "Erfahrungsberichte" (was anderes ist das nämlich nicht) nicht sinnlos auseinander. Danke.

Ein wichtiger Punkt: Ich habe nichts gegen Dich, denn schliesslich kenne Ich dich überhaupt nicht. Ich halte nur deine Aussage für d ... unüberlegt. Und es tut mir leid, wenn Du in einem Forumsthread, der für mich  auch einen Dialog darstellt, etwas schreibst, dann musst Du leider damit leben, dass Leute darauf eingehen.  ::)



Über eine Form wurde übrigens noch gar nicht geredet: Gemíschte Gruppen. Ich habe schon von 2-3 Gruppen gehört wo plötzlich ein Mitspieler umgezogen ist und dann via Skype / Hangout auf dem grossen TV im Wohnzimmer mitgespielt hat. Selber habe Ich so etwas noch icht erleben dürfen, hat da jemand Erfahrungen.

Und um die erweiterte Eingangsfrage noch zu beantworten: Ich sehe beide als gleichwertig, mit unterschiedlichen Stärken.  :headbang:





 

Offline Heinzelgaenger

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #37 am: 16.12.2014 | 18:26 »
Online zu spielen ist vielleicht struktrell sehr ähnlich, aber auch komplett anders weil der Mensch ein soziales Tier ist.

Man hat so viele soziale Antennen und Fühler, die im virtuellen Raum nicht so recht angesprochen werden.

Das ist aber nicht unbedingt schlecht.
Zum Teil fühlt sich der bespielte Raum dadurch intensiver an, kopfmässiger.

Unterschiede wurden teils ja schon recht treffend aufgelistet, ich möchte dem noch hinzufügen:
- Konzentration bei langen, komplizierten Plots gestaltet sich online schwierig. Gibts einen Spielleiter, muss der sich wohl mehr denn je mit erzählerischen Rhythmen und dramaturgischen Bögen auseinandersetzen. "In Echt" gibts einfach ständig mehr Rückmeldung, vor allem nonverbaler Natur .

- Handouts, Vorbereitung und Struktur sind am virtuellen Spieltisch Gold.

- gelangweilte, schlecht informierte oder passive Spieler sind online fast noch problematischer, weil man sie leichter übergeht und sie sich weniger eingebracht fühlen. Es passiert auch schneller, dass jmd storymässig abgehängt wurde und er "driftet".

- Sollte man berücksichtigen: aus diffusen Günden dominieren Erzähltechniken leichter über die mechanischen. Selbst Hardcore Würfler haben weniger Probleme mit "Laberei".

- Offtopic-Schwadronieren kann problematischer werden als am Eichenholztisch.


Offline Silent

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #38 am: 16.12.2014 | 18:32 »
Über eine Form wurde übrigens noch gar nicht geredet: Gemíschte Gruppen. Ich habe schon von 2-3 Gruppen gehört wo plötzlich ein Mitspieler umgezogen ist und dann via Skype / Hangout auf dem grossen TV im Wohnzimmer mitgespielt hat. Selber habe Ich so etwas noch icht erleben dürfen, hat da jemand Erfahrungen.

Wie es der Zufall so will, hatte ich eine solche Situation schon ;)

Ein Mitspieler wollte sich die Autofahrt nicht mehr leisten, aber er war der beste Freund des Spielleiters also spielte er via Skype mit. Die Technik war bescheiden, weil der Rechner nicht am Spieltisch war, sondern ungefähr 2 Meter vom Geschehen entfernt, was für ihn etwas schwer gemacht hat uns zu folgen. Die SL hat sich dann am Rechner gesetzt, damit er diesen wenigstens gut mitbekommt.
Es hat irgendwie funktioniert. Toll war es nicht, aber das lag weniger an der Skypesituation, als dem Umstand geschuldet, dass der SL dieser Spieler einfach wichtiger war als die anderen. Wir haben sozusagen die NPCs für sein Soloabenteuer gespielt. Deswegen kann ich dass weniger Skype anlasten als der SL.
Ich denke aber mit besserer Technik. Zum Beispiel einen Bildschirm direkt am Tisch und ein gutes Mikrofon, sehe die Sache ganz anders aus.
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Hellstorm

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #39 am: 16.12.2014 | 18:51 »
Kurze Frage: Du schreibst im Betreff "Tabletop und Onlinerunden" meinst du damit Rollenspielsysteme welche einen Bodenplan benutzen/benötigen ? Weil das würde meine Antwort ein wenig beeinflussen ^^ (Begriff Tabletop Rollenspiel =/= Tischrollenspiel)

Weil gibt Settings/Regelwerke die Online besser funktionieren als andere. (zumindest nach meiner Erfahrung)


mfg
« Letzte Änderung: 16.12.2014 | 18:54 von Hellstorm »

Offline Jiyu

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #40 am: 16.12.2014 | 18:57 »
Über eine Form wurde übrigens noch gar nicht geredet: Gemíschte Gruppen. Ich habe schon von 2-3 Gruppen gehört wo plötzlich ein Mitspieler umgezogen ist und dann via Skype / Hangout auf dem grossen TV im Wohnzimmer mitgespielt hat. Selber habe Ich so etwas noch icht erleben dürfen, hat da jemand Erfahrungen.
Ja, in unserer regelmäßigen Runde machen wir es seit einer Weile so, dass ein geographisch entfernter Mitspieler per Skype dabei ist. Ich war erst skeptisch, aber es klappt sehr gut. Für mich als Am-Tisch-Sitzender macht es (wider Erwarten) kaum einen Unterschied. Umgekehrt hätte ich allerdings nicht so große Lust, Online-Teilnehmer einer Vor-Ort-Runde zu sein; dafür erscheint mir der Kamera-Ausschnitt der Realität doch zu beschränkt. Da wir Savage Worlds mit Battlemat und Minis spielen, muss die Kamera für unseren Mitspieler meistens auf den Tisch gerichtet sein, womit er keine oder fast keine anderen MitspielerInnen sehen kann... das würde mir persönlich doch sehr fehlen.

Offline Vasant

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #41 am: 16.12.2014 | 19:14 »
Ein paar Einwürfe von mir (spiele sowohl online als auch am Tisch):

Ablenkungen durch Langeweile kenne ich in beiden Situationen. Am Tisch sieht man allerdings sofort, wenn jemand am Handy rumspielt. Das bekommen dann alle mit und können den Spieler zurechtweisen, wenn er das Spiel stört oder negativ beeinflusst, indem er nicht "richtig" mitspielt.
Und ich kenne es nicht, dass am Tisch immer alle hardcore konzentriert sind und online nebenbei rumgedödelt wird - der Härtefall ist die Tischrunde einer Freundin, bei der ein Spieler allen Ernstes nebenbei Dragon Age zockt :o Abgesehen davon können sich Spieler online problemlos anderweitig beschäftigen, falls sie gerade nicht dran sind (Gruppentrennung), ohne den Spielfluss zu stören - denn sie können sich stumm schalten.
Das find ich besonders bei äußerlichen Ablenkungen wichtig. Mutti kommt rein? Der Hund bellt rum, weil draußen ein Eichhörnchen herumtollt / ein Auto vorbeifährt / Baum? Es klingelt an der Tür? Aliens kommen? Der Spieler stellt sich auf stumm und signalisiert, dass er gerade nicht da ist. Oft kann man dann einfach ohne ihn weiterspielen. Am Tisch wiederum sind aufmerksamkeitsbedürftige Haustiere oder gaaaaanz wichtige Anrufe oft ein Spielstopp. Und ob man jetzt online nebenbei E-Mails liest oder am Tisch SMS... sehe da keinen Unterschied. Kann man beides während der Runde abstellen.
Kurz noch zum Thema Videochat / Bild: Wir spielen alle nur über Audio. Das find ich eher vorteilhaft, weil ich mir die SCs dann besser vorstellen kann, als wenn ich sehe, dass der grazile Elf Thuranion in Wirklichkeit der dicke Tobi ist. Auch das Reh hat ja ihre Aufnahmen ohne Video-Mitschnitt online und ich find das sehr schön so.




Offline D. M_Athair

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #42 am: 16.12.2014 | 22:33 »
Dann will ich auch mal:

Bisher habe ich nur ganz selten online gespielt. Jedoch habe ich etliche Hangouts angeschaut und es ist geplant das Rollenspiel ein bißchen richtung Online-Runden zu verlegen. Einfach, weil ich so selten zu einer Tischrunde komme.

Ein paar Einschätzungen:
Ich habe das Gefühl, dass Leute ausserhalb des Spiels es weniger ernst nehmen, wenn man online spielt. Wenn die Gruppe um den Tisch sitzt wird das respektiert, aber bei Onlinesessions kommt es meiner Erfahrung nach sehr oft zu Störungen von aussen, denn "man sitzt ja nur am Computer", da "hat man ja mal eben kurz Zeit".
Genau das. Ein möglichst störungsfreies Spielen ist mir recht wichtig. Deswegen geht das überhaupt nicht. Und wenn ich das Gefühl habe, jemand "surft fremd" oder macht halt was anderes nebenher (selbst wenn es was Spielrelevantes wie Regeln-Nachschauen ist), dann geht mir das gehörig auf den Keks. Am Tisch sehe ich, was wer tut und kann abschätzen, ob das OK ist. Das kann man auch kurz zum Thema machen. Bei Online-Runden finde ich es schwierig ins Blaue hinein "Fremdbeschäftigung" zu vermuten und anzusprechen.

Für das Spielgeschehen selbst:
Zitat
Dichtere Atmosphäre:
     •   Keine OOC-Kommentare im Voicechat, sondern wenn nur im Chat – und das muss man ja nicht lesen bzw. und es stört weniger
     •   flüssiges Spiel durch leichtere Trennung Ingame und OOC
     •   Es ist einfacher, sich die Charaktere vorzustellen durch die Stimme und die Beschreibungen/Bilder --> Eigene Statur ist unwichtig
•   Jeder schafft sich seine eigene Atmosphäre, nervt niemanden durch Rascheln mit der Chipstüte oder den Verzehr der Pizza mit doppelt Knoblauch
•   geringere „Hemmschwelle“ bei der Chardarstellung, da man nicht gesehen wird.
von hier.
Das mit der dichteren Atmosphäre bestreite ich.

Für mich sind gerade OOC-Kommentare etwas sehr Wichtiges im Rollenspiel. Wenn ein Spieler z.B. einen SC oder einen NSC nachäfft, dann trägt das für mich durchaus zur Atmosphäre bei. Und: Es verändert sie. Manchmal kann auch ein OOC-Kommentar eines Mitspielenden die Darstellung verbessern. Oder man klärt nochmal die ein oder andere Regel.

Funktionelle Arbeitsgruppen (der Spieler des Magiers, Schwertmeisters und des Diebes besprechen die Kampftaktik, um die Wachen zu überrumpeln während Troubadour und Luftsegler dieselben belabern), das geht Online nur schwer. Jedenfalls geht es kaum so, dass SL und Mitspieler mitbekommen, was da ausgeheckt wird, ohne alles mitzubekommen.

Was die Vorstellung der Charaktere angeht: Nur die Stimme und evtl. Mimik ... kann ein großer Vorteil sein. Allerdings fällt die Darstellung durch Gestik oder kurze schauspielerische Einlagen raus. Heißt: Das kann sich ebenso als großer Nachteil erweisen.

Die Chipstüte raschelt auch im Mikrophon. Wenn jemand ne Pizza mit an den Rechner schleppt kann das grundsätzlich sehr nervig sein.
Entweder weil ich plötzlich merke, dass ich hungrig bin ... und dann vom Spiel abgelenkt oder kurz was zu Essen holen muss. Oder, weil der mapfende Mitspieler das Spiel aufhält.

 
Kurz und gut:
Warum ich Online-Spiel (trotz weniger eigener Erfahrungen) zu schätzen gelernt habe:
  • Schnellerer Einstieg. Es braucht einfach keine Stunde bis man mal ans Losspielen denken kann.
  • Zeitliche und räumliche Schwierigkeiten können recht leicht überwunden werden.
  • Der Fokus liegt mehr auf dem Spielen an sich. Das Kennenlernen oder der Austausch der Erfahrungen der letzten Woche(n) nimmt verhältnismäßig wenig Zeit weg, die man eigentlich zum Spielen haben wollte.

Warum ich das Spiel am Tisch nicht missen möchte:
  • Die haptische Komponente. Wütend Würfel auf Mitspieler werfen zu können. Oder den "something bad will happen" W30 des SL würfeln zu müssen. Die geschnittenen Karotten am Tisch rumgehen lassen. "Richtige" Handouts haben. "Manuelle" Rätsel lösen. Miniaturen. All das kann ich beim Online-Spiel in der Form nicht haben. Olfaktorische und gustatorische Reize können ebenfalls nicht geteilt werden.
  • Die soziale Komponente: Das Arbeiten mit der Gruppendynamik. Das Treffen von Absprachen während dem Spiel. Das Fachsimpeln. Funktionale Gruppen im Spiel. Und so weiter und so fort ... Das ist für mich eine wichtige Dimension von Rollenspiel. Warum sollte ich also nur die schwächere Online-Variante nehmen, wenn ich auch die stärkere Alternative haben kann.

Kurz und gut:
Online- und Tischrunde haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Auch wenn die Online-Runde meine Wünsche insgesamt etwas schlechter bedient, so hat sie doch Vorteile, die dafür sorgen, dass ich 2015 da mehr einsteigen will.
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Offline ManuFS

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #43 am: 17.12.2014 | 08:07 »
Ein paar Einschätzungen: Genau das. Ein möglichst störungsfreies Spielen ist mir recht wichtig. Deswegen geht das überhaupt nicht. Und wenn ich das Gefühl habe, jemand "surft fremd" oder macht halt was anderes nebenher (selbst wenn es was Spielrelevantes wie Regeln-Nachschauen ist), dann geht mir das gehörig auf den Keks. Am Tisch sehe ich, was wer tut und kann abschätzen, ob das OK ist. Das kann man auch kurz zum Thema machen. Bei Online-Runden finde ich es schwierig ins Blaue hinein "Fremdbeschäftigung" zu vermuten und anzusprechen.

Ich meinte damit nicht die Spieler der Runde, sondern die Unbeteiligten aussenrum. Eltern (bei jüngeren Spielern), Lebensgefährten/Ehepartner, Kinder, etc. etc.
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Offline gunware

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #44 am: 17.12.2014 | 11:05 »
Über eine Form wurde übrigens noch gar nicht geredet: Gemíschte Gruppen. Ich habe schon von 2-3 Gruppen gehört wo plötzlich ein Mitspieler umgezogen ist und dann via Skype / Hangout auf dem grossen TV im Wohnzimmer mitgespielt hat. Selber habe Ich so etwas noch icht erleben dürfen, hat da jemand Erfahrungen.
Das haben wir ausprobiert und es hat nicht funktioniert. Die Beteiligung der Spieler per Skype ist einfach nicht so gut möglich - sie sehen nicht alles, sie hören nicht alles, sie können sich nicht besonders gut beteiligen und verkommen mehr oder minder nur zu "Zuhörern" oder "Telefonjokern".
Das hat mir auch gezeigt, dass online-Runden (außer Forumspiel) nichts für mich sind.
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Offline Feuersänger

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #45 am: 17.12.2014 | 13:14 »
Allgemein habe auch ich schon die Erfahrung gemacht, dass Onlinerunden von den Beteiligten nicht so ernst genommen werden -- also sprich, da beschäftigt man sich eher noch mit was anderem, wenn man am "Tisch" gerade Leerlauf hat, oder "vergisst" Termine bzw erscheint einfach nicht trotz Verabredung...

Zweitens haben Onlinerunden (damit meine ich jetzt quasi-P&P-Runden über Skype, TS oder dergleichen) für mich noch so den Nachteil der mangelnden Haptik. Aktiv Würfel zu schmeißen ist lustiger als auf den "Roll it" Knopf eines Dice Tools zu klicken; Miniaturen auf der Battlemap zu schubsen und dabei erschlagene Oger von der Matte zu fegen ist ein anderes (besseres) Gefühl als auf einem Maptool ein wenig Drag&Drop zu betreiben.

Andererseits haben Onlinerunden sicherlich für manche Spielarten auch unbestreitbare Vorteile gegenüber P&P, insbesondere wenn es um die Integration von Technologie geht. Habe ich aber so noch nicht ausprobiert.

Überhaupt sind meine Erfahrungen mit Onlinerunden eher überschaubar. Ich bin derzeit so ausgelastet (u.a. mit Tischrunden), dass ich demletzt diverse Einladungen zu Onlinerunden ablehnen musste. Was aber auch deutlich macht: wenn ich die Wahl habe zwischen Online und Tisch, wähle ich den Tisch.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline gunware

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #46 am: 17.12.2014 | 13:18 »
Was aber auch deutlich macht: wenn ich die Wahl habe zwischen Online und Tisch, wähle ich den Tisch.
Für mich persönlich würde ich es sogar noch drastischer formulieren: "Nur wenn ich auf Entzug wäre (weil schon lange nicht gespielt), dann würde ich  Online wählen."
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline D. M_Athair

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #47 am: 17.12.2014 | 15:15 »
Ich meinte damit nicht die Spieler der Runde, sondern die Unbeteiligten aussenrum. Eltern (bei jüngeren Spielern), Lebensgefährten/Ehepartner, Kinder, etc. etc.
Schon klar. Nur fand ich deine Ausführungen zu Störungen durch "rundenexterne" Personen ausführlich genug, um da nichts ergänzen zu müssen.
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Offline Iona

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Re: Tabletop und Online - Unterschiede
« Antwort #48 am: 17.12.2014 | 19:51 »
Über Geschmack lässt sich nunmal streiten und im Grunde sollte man das sein lassen :) Die einen mögens, online zu spielen, die anderen halt nicht. Da sollte man auf keinen Fall versuchen, einander zu bekehren ;)
Die Vor- und Nachteile, die ich da einmal zusammengefasst habe und die Huhn hier verlinkt hat, kamen aus einer Umfrage in der Community. Die müssen nicht alle für jeden stimmen und es hängt (wie immer!) äußerst stark von der jeweiligen Gruppe und deren Zusammenstellung, Disziplin etc. ab.

Ich finds prima, dass ich auf diese Weise viel mehr und vor allem mit Leuten spielen kann, die so weit weg wohnen, dass man sich einfach nicht öfter als 1-2 Mal im Jahr (wenn überhaupt) treffen kann. Und ich genieße es sehr, meine Abende auch unter der Woche zum Abschalten und Entspannen mit 3-4 Stunden Pen&Paper zu verbringen und danach direkt ins Bett gehen zu können. Das funktioniert für mich am Tisch nicht so gut, weil man entweder noch fahren oder aufräumen muss ;)

Ich habe aber auch meine 2-3 Tischrunden, die ich genauso wenig missen möchte. :) Aber der Zeitaufwand ist deutlich höher und die effektive Spielzeit geringer.


Funktionelle Arbeitsgruppen (der Spieler des Magiers, Schwertmeisters und des Diebes besprechen die Kampftaktik, um die Wachen zu überrumpeln während Troubadour und Luftsegler dieselben belabern), das geht Online nur schwer. Jedenfalls geht es kaum so, dass SL und Mitspieler mitbekommen, was da ausgeheckt wird, ohne alles mitzubekommen.

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Das geht sogar ziemlich gut, wenn man die unterschiedlichen Kanäle nutzt. Während die SL mit 1-2 Spielern eine Szene spielt, können die anderen wunderbar im Chat z.B. des Würfelprogramms für alle oder nur für sich nachvollziehbar Gespräche und Aktionen schriftlich ausspielen. Ich finde es auch als SL sehr angenehm, wenn Spieler das nutzen und so z.B. ihre nächste Aktion schon einmal ansagen.

Beispiel:  Ein SC unterhält sich in einem Dorf grade mit einer Frau am Brunnen. Ein anderer SC gibt an, sich schonmal umzuschauen und das Wirtshaus zu suchen. Das schreibt er als Charakteraktion in den Chat. Ein anderer SC schließt sich an, was der Spieler auch schriftlich kurz anmerkt.
Dann weiß ich, dass sobald die Szene mit der Frau am Brunnen vorbei ist, ich direkt zum Wirtshaus rüberschwenken kann und dieses klassische: "Und, was macht ihr in der Zeit?" entfällt.
(nur ein Beispiel, gibt bestimmt noch bessere, aber das ist mir grade eingefallen) ;)

Gespräche, die weder SL noch Mitspieler mitbekommen sollen, lassen sich ebenso über private Flüsterfunktionen der Programme realisieren. Da habe ich in meinen Runden noch keine Einschränkung erlebt.

Auch finde ich die mögliche Trennung von Wissensebenen sehr förderlich fürs Rollenspiel. Man kann einem einzelnen Spieler gezielt und ohne, dass die anderen es überhaupt mitbekommen, dass hier eine Interaktion stattfand, Informationen geben, die er dann im Spiel als sein Charakter den anderen mitteilen kann.
Ob man das mag oder nicht hängt sicherlich vom eigenen Spielstil ab, aber ich finds klasse, dass hier dann sogar der Spieler entscheiden kann, ob er alle oder nur einen Teil der Informationen oder vielleicht nur eine Interpretation weitergibt und die Spieler kennen die "ganze Wahrheit" unter Umständen gar nicht.
Aber wie gesagt: eine Frage des Stils ;)

Zu den möglichen Störungen kann ich nur sagen, dass dies stark von der abgesprochenen Gesprächsdisziplin abhängt. Ich bevorzuge daher Teamspeak (keine Webcam) und nutze (wie die Mehrheit meiner Mitspieler) Push-to-talk. Da ist es fast unmöglich, dass eine akkustische Störung (z.B. durch den bellenden Hund) unfreiwillig bei den anderen ankommt. Eine gut eingestellte Voice Activation und ein aufmerksamer Spieler, der schnell das Mikro deaktivieren kann, ist da aber ähnlich gut ;)
Ob meine (Mit-)Spieler sich von irgendwas ablenken lassen und was sie nebenbei noch tun, ist mir auch ziemlich wurscht. Die sind alle erwachsen und selbst dafür verantwortlich, ihre Multitasking-Fähigkeit einzuschätzen ;D
Das mag ich gar nicht kontrollieren wollen. Solange sie ansprechbar und aktiv sind und ich nicht den Eindruck habe, dass sie nicht zuhören und dadurch den Spielfluss aufhalten, solls mir recht sein, dass sie nebenbei noch irgendwas anderes tun.
Da habe ich persönlich übrigens eher das Problem, wenn ich am Tisch spiele. Da sind die Spieler gefühlt deutlich schneller abgelenkt und OT als online. Und weil ich es da vermehrt mitbekomme, lasse ich mich davon ebenfalls beeinflussen und unterbrechen.


Letztlich kann ich nur jedem, der sich dafür interessiert anbieten, sich abends einfach mal auf dem TS3-Server der Drachenzwinge einzuloggen und bei einer der Runden zuzuhören. Wochentags haben wir ab 20h meist so 140-160 User online, die in ihren Gruppen die unterschiedlichsten Systeme spielen. Die meisten haben nichts gegen Zuhörer. Für einen ersten Einblick, wie das so ablaufen kann, ist das sicherlich mal interessant. :)
"If the legends are anything to go by, being a hero doesn't mean being perfect. Being a hero means overcoming imperfections to do good anyway." Lindsay Buroker - The Emporers Edge