Auch ein paar zusammengefasste Worte über Urban Shadows, Night Witches und (evt.) Monster Hearts würde ich hier noch gern lesen. Darüber gibt´s hier schon einiges, aber mich interessiert besonders: Zugänglichkeit für Neueinsteiger, Kampagnentauglichkeit und die Frage, wie attraktiv die Thematik für eine Runde Rollenspieler älteren Semesters sein kann (da runzele ich bei dem ein oder anderen Monster Hearts Bericht manchmal ein wenig meine faltige Stirn...).
Night Witches habe ich bisher nur einmal gespielt. Fand ich hervorragend. Das Thema ist speziell und man muss sich natürlich den Gegebenheiten eines historischen und militärischen Settings beugen, d.h. weniger Freiheit als in anderen PbtA-Systemen.
Aber: Gerade für Neulinge ist es, meine ich, ein Vorteil, dass das System so stark strukturiert daherkommt. Der Spielablauf teilt sich im Kleinen in eine Nachtphase, in der die Bomberpilotinnen ihre Angriffe fliegen und eine Tagphase, die wiederum in Debriefing, Schlafen, Reparaturen & Nachschub, Persönliches, Briefing unterteilt ist. Tag und Nacht haben verschiedene Moves. Ich wusste als Spieler immer, was die Möglichkeiten für meinen SC sind. Auf der Kampagnenebene folgt man dem Kriegsverlauf über 6 Duty Stations - mit entsprechend präparierten Handouts - vom Training im Engels Aerodrome 1942 bis zum Kriegsende 1945 in Buchholz. Insgesamt also ein Haufen Material. Dementsprechend ist Night Witches auch definitiv ein Kampagnenspiel.
Ansonsten ist es natürlich ein Spiel, bei dem die SC unter unglaublichem Druck stehen. Die ziemlich tödlichen Einsätze, ihr Geschlecht, Mangel an Unterstützung und Nachschub, politischer und militärischer Zwang und nicht zuletzt ihre persönlichen Beziehungen. Also nichts Leichtes für Zwischendurch.