Autor Thema: 5e - enttäuschend für mich  (Gelesen 43311 mal)

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Offline Nth-Metal Justice

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5e - enttäuschend für mich
« am: 28.12.2014 | 16:13 »
So, inzwischen habe ich einige Levels unter verschiedenen DMs mit D&D 5 ausprobiert und ... es ist nicht mein Spiel. Ich würde sogar sagen: Es ist kein gutes Spiel. Aber jeder hat da natürlich eigene (und berechtigte) Ansichten. Den Hype kann ich nicht verstehen.

Wie komme ich denn nun zu diesem für mich eher negativen Urteil? So die Kernaussage, auf die ich es herunterbrechen würde ist, dass für mich die 5e so wirkt, als würde man zu den alten Fehlern zurückkehren. Charaktere liegen in ihren Kernkompetenzen zu weit auseinander, teilweise muss man erst Mal viele Levels warten, bis eine Charakterwahl zieht, Schwierigkeiten sind schwer abzuschätzen und eine falsche Handlung kann einen für einen Kampf - oder sogar länger schädigen. Mir fällt unter diesen Gesichtspunkten heroisches Spiel echt schwer.

Charakteroptionen und Wachstum

Beispiel Monk:
Wie gut kann man den Charakter im Verlauf von 10 Leveln den an seine Vorstellungen anpassen? Nicht wirklich sonderlich gut. Auf Level 1 legt man sich einmal fest, dann noch Mal auf Level 3. Und das wars. Danach sind Levelups "on the rail". Zwei Mal kann man ein Feat auswählen, dafür aber ein Attribut-Raise aufgeben - und es gibt sogar Level, auf denen sich an den Handlungsoptionen, die man zur Verfügung hat, gar nichts ändert. Irgendwie fällt es mir schwer, sich auf ein Levelup zu freuen. Ich hab ja doch keinen Einfluss auf das, was passiert. Ich hab keine Möglichkeit den Charakter irgendwie an die Story angepasst zu entwickeln und in einer Art und Weise auf meine Erfahrungen zu reagieren, die sich auch in Werten oder Features ausdrücken lassen.
Zum Beispiel: Den Charakter verschlägt es in die Wüste, aber auch nach 10 Levels dort hätte er immer noch nicht wirklich viel darüber gelernt. (Man könnte ein Feat in "Skilled" investieren - auf Kosten des Attribute Raise um in 3 Skills 20% besser zu werden?)

Grade im Angesicht dessen, dass die 4e ja so sehr dafür kritisiert wurde, dass sie zu sehr fokussiert auf den Kampf sei, finde ich diese Art und Weise Klassen und ihre Entwicklung zu beschreiben echt schwach.  Auch unter der Sichtweise, dass die 5e aus 3 Säulen bestehen sol, finde ich diese Umsetzung wenig konsequent. Die Backgrounds sind ein guter Ansatz, aber mehr als ein Ansatz sind sie leider nicht. Der Ausbau außerhalb des Kampfes wird vielfach einfach vergessen.

Gefühl von Kompetenz - auch im Vergleich zu anderen Charakteren

In einer Gruppe hab ich neben einem Fighter, einem Cleric und einem Barden einen Mönch erlebt. Und was soll ich sagen? Ich hab mir das Schauspiel von Level 2-4 angesehen und meine Erfahrungen mit dem monk sind so gewesen:
- Kampf gegen einen Ochre Jelly: Auf einstellige HP-Zahl in der ersten Runde. Nur nicht umgefallen wegen Glück. (nicht mehr getroffen worden)
- betreten eines merkwürdigen Raums mit Pilzen: Durch Sporen fast getötet in der ersten Runde
- um eine Ecke schauen, hinter der ein Flameskull wartet: Feuerball trotz geglücktem Dex-Save nur um wenige HP überstanden (aber das gilt für fast die komplette Runde)
- Zufallsencounter mit giftigen Spinnen? Trotz geschafftem Con-Save auf nahezu umgefallen in der ersten Kampfrunde. Auch das übersteht der Kämpfer locker.
Das war alles so Level 3-4. Eine Ausnahme gibt es, was das angeht: Unser Kämpfer. Hält (inklusive seiner Fähigkeiten) locker doppelt so viel aus wie der Mönch. Feuerball? Voller treffer? Tut weh, kann man überleben.

Ganz besonders toll ist es im zuletzt erlebten Endkampf gegen ein paar Orks

3 SCs von 4en gegen 6 Orks. Oder vielleicht auch 8. 1 Boss, 1 Kleriker, der Rest normale Orks. Der Fighter nimmt den Boss, der Monk soll den Kleriker beschäftigt halten. Der 4. SC sorgt mit einer grandiosen Ablenkung dafür, dass es nur diese paar Orks sind und nicht 30.
Dank Action Surge und Manövern haut der Kämpfer in einer Kampfrunde fast so viel Schaden raus, wie der Monk im gesamten Kampf. Mal ganz abgesenen davon, dass schon der erste Angriff des Orkanführers den Monk ausgeschaltet hätte. Der Kämpfer schüttelt das ab und steht noch 4-5 weitere Runden durch (wenn auch mit 1HP) - und gewinnt am Ende. Der Monk ist nach der ersten Kampfrunde auf eine einstellige HP-Zahl runter und unter ignorieren dieses Zustandes kämpft natürlich weiter. Und fällt natürlich eher bald.

Warum mich das so sehr bewegt? Weil ich einen Charakter, der seine Kernkompetenz in dem Moment, wo gewürfelt wird, nicht kompetent erfüllen kann, auch außerhalb dessen nicht kompetent spielen kann! Wie denn? Wie soll ich so jemanden denn als selbstbewusst darstellen, wenn ich genau weiß, dass er im nächsten Moment umkippen kann?
Stellenweise kriege ich das Gefühl ich spiele einen "Speedbump"für die Gegner, der dafür sorgt, dass der Rest seine Aufgaben erfüllen kann. Und das ist für mich jetzt nicht so ein erhebendes Gefühl.

Schwierigkeiten - all over the place

Vorbereitung ist alles. Wenn man überrascht wird, kann ein Encounter echt schwer werden. Wie der Flameskull, den ich oben erwähnte. Wenn man hingegen vorbereitet ist, dann wird es ein Kinderspiel und es wird schnell einfach zum "runterwürfeln". Wo man da steht hinsichtlich dessen, was man als Charakter kann? Keine Ahnung. Irgendwie schwer festszustellen, was man kann und was man nicht kann, wenn das selbe Encounter einmal ziemlich schwer sein kann und einmal ein Kinderspiel.

Fazit
Ja, ich empfinde das alles als relativ negativ. Für viele Gruppen funktioniert das einfachere und offerene System der 5e sicher besser als die 4e und als 3.5 (letzteres kann ich ja auch verstehen) aber für mich ist das nichts. Da halte ich mich lieber an Numenera oder Marvel Heroic Roleplaying.

Vielleicht müsste ich das Spiel noch Mal auf Level 10 oder 15 spielen, aber ich hab so ein wenig die Befürchtung, dass hier vor allem die Zauberer den Ton angeben - und auch das Problem kenne ich schon. Ist von euch schon jemand so weit? Ich hab bisher nur einen Videocast gesehen von einer Level 20 Runde und ... naja, da war es schon so, dass die nichtmagischen Charaktere vor allem den Magiern den Weg freigemacht haben :/ Vielleicht ist es nicht mehr so dramatisch wie in der 3.5, und vielleicht ist mein Eindruck da auch falsch.

Online Quaint

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #1 am: 28.12.2014 | 16:43 »
Du baust also da deinen zerbrechlichen Mönch mit sehr wenig Con, von dem man schon anderweitig gehört hat, und wunderst dich, wenn der dann nicht soviel wegsteckt? Ja ne, also dann ist das ein schlechtes Spiel, ist klar.
Sorry, aber deine geschilderten Eindrücke scheinen mir sehr subjektiv. Aber ja, kann sein, dass der Mönch vielleicht nicht gerade die kampfstärkste Klasse ist. War er andererseits nie. Und ich persönlich lebe sehr gut mit dem einfacheren und offeneren Design der 5e. Und ich mag sehr, dass die Situation sehr stark eine Rolle spielt und das man mit etwas Kleverness eine Situation komplett rumdrehen kann, aber andererseits natürlich durch Fehlentscheidungen mal übel in Schwierigkeiten geraten kann.
Und wenn ich irgendwie jede Erfahrung eines Charakters im Steigern berücksichtigen möchte, dann spiele ich doch ein Punktesystem und nicht DnD.
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Offline Teylen

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #2 am: 28.12.2014 | 17:02 »
Vielleicht solltest du dir einen anderen Charakter als einen Mönch bauen wenn dir der Mönch von der Art und Weise wie er im Kampf agieren kann nicht zusagt?
Ich finde es merkwürdig das du dem Fighter die Action Surge etwas neidest die KI Points jedoch keine Erwähnung finden.
Das heißt wo der Fighter ohne Rast einmal in einer Runde 2x zuschlagen kann kannst du mit deinem Monk auf der selben Stufe einmal 3x zuschlagen und ohne Rast das nochmal machen oder sowas wie eine zusätzliche Defense Action bekommen bzw. ohne Penalty Disengagen und wegspurten. Im Gegensatz zum Fighter erhöht sich auch die Anzahl deiner "Monk Action Surges" mit jedem Level,..

Ansonsten kannst du über die Attribute auch deine Skills steigern, wenn du das magst.
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Offline La Cipolla

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #3 am: 28.12.2014 | 17:07 »
Klingt auch einfach von einem sehr "heroischen" Verständnis von D&D - kann man haben, aber dass D&D5 als "Allrounder-Edition" da schlechter wegkommt als etwa 4E (als Hardcore-Heroik), hätte ich dir auch davor sagen können.

Also ja, mit diesen Erwartungen lieber bei 4E bleiben, die dürfte das besser bedienen. :)
Oder hausregeln. Dürfte auch relativ problemlos möglich sein. Frag mich nur nicht wie.

Offline ElfenLied

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #4 am: 28.12.2014 | 17:29 »
Hast du nicht Con 11 und spielt deine Gruppe nicht mit gewürfelten Attributen und HP?

Wenn ja: Änder das. PointBuy, Feste HP und Con 14, dann sieht es sehr schnell anders aus.

Außerdem darfst du den Mönch nicht wie einen Fighter spielen. Nutze deine KI Punkte sinnvoll, wie z. B. Dodge/Disengage statt nur extra Attacken zu kaufen.
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Scurlock

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #5 am: 28.12.2014 | 17:32 »
Klingt für mich auch nach völlig falschen Erwartungen an die 5E, gepaart mit einer nicht ganz optimalen Charaktergestaltung (Stichwort: Monk mit Glaskinn).
Gerade wenn man von einem Superhelden-Rollenspiel kommt, wird man von der 5E entäuscht sein. Allerdings sollte einem eigentlich einleuchten, dass ein Vergleich der 5E mit einem Rollenspiel wie Marvel Heroic Roleplaying eher nutzlos ist.  Auch wenn D&D grundsätzlich das Heldenspiel fördert, sind die Charaktere in der 5E sicherlich keine Superhelden, die ohne größere spielerische Planung alles irgendwie dann doch aus dem Weg räumen. Insofern sehe ich gerade Deinen Kritikpunkt, dass die 5E spielerische Planung belohnt und planloses Loskloppen gnadenlos bestraft, als großes Plus in dieser Edition.
Ich kann durchaus nachvollziehen, dass das nicht jedem gefällt, insbesondere wenn man die deutlich balancierteren Encounter der 4E gewohnt ist, aber das liegt wie gesagt in einer fehlerhaften Erwartungshaltung begründet.
« Letzte Änderung: 28.12.2014 | 17:38 von Scurlock »

Offline Nth-Metal Justice

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #6 am: 28.12.2014 | 19:02 »
Ja, ggf. habe ich falsche Erwartungen. Und die Werte sind nicht durchoptimiert - wobei ich gedacht hatte, dass eben sowas nicht mehr nötig ist. Aber mal ehrlich: Con 14 komme wären 4HP mehr, die hätten den Braten nicht fett gemacht. Das ist aber auch nicht der Punkt.

Andere Sachen, wie die Diskrepanz im Schaden (der im Falle vom Monk natürlich mit Einsatz von ki-Punkten stattgefunden hat) lassen sich auch nicht verändern. Das kommt vieleicht mit steigendem Level.

Die Kernpunkte sind doch eigentlich: Es gibt diese Diskrepanzen bei den Charakteren, sie sind erwünscht, ich kann damit offensichtlich nicht umgehen. Ihr könnt es und das ist ja gut. :D
Mir fehlen Ankerpunkte, die mir zeigen, wie man es besser machen würde, was es für weitere Optionen gibt - und diese Punkte müssen nicht zwingend im Klassendesign liegen. Sie können auch im Abenteuerdesign liegen. Dass ich mir überhaupt darüber Gedanken machen liegt ja daran, dass an D&D kein Weg vorbei führt ;)

Zum Beispiel spiele ich ja auch Numenera, dass ja auf ähnlichen Grundsätzen basiert, und bei dem das Klassendesign auch nicht wirklich zum Fokus des Spiels passt. (Exploration und dann hat man eine Klasse, die nur Kampffertigkeiten kriegt und eine zweite, die zumindest mal 50-70% auch in diese Richtung geht) - aber es funktioniert tatsächlich, weil selbst wenn es Encounter gibt, diese eher wie ein Rätsel wirken, das gelöst werden will, als ein Runterwürfeln von HP. Vielleicht liegt es aber auch an meinem DM.

Aber gut. Zumindest sehe ich eine klare Tendenz: Meine Sichtweise ist in der Tat deutlich anders als Unisono die der Leute, die hier auch mitgepostet haben. Danke für eure Antworten.

Offline Crimson King

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #7 am: 28.12.2014 | 19:05 »
Mal ne grundsätzliche Frage von außen: welche relevanten Dinge kann der Monk denn besser als der Fighter? Dass eine Klasse, die sich Kämpfer nennt, im Kämpfen herausragt, ist ja irgendwie naheliegend.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #8 am: 28.12.2014 | 19:15 »
Der Monk hat die schnellste Bewegungsgeschwindigkeit und bekommt später die besten Saves. Außerdem hat er einen sehr mächtigen Stunlock.
Je nach Betrachtungsweise mag es relevant sein oder nicht, aber er kann jede Sprache verstehen, kann nicht magisch gealtert werden und kann sich unsichtbar machen und astral projizieren. An kung fu kann er außerdem noch Pfeile fangen und über Wasser laufen.
"Du wirst direkt in diesem Moment von einer Zilliarde grünkarierter Kakerlakeneinhörner in Tweedanzügen umzingelt, die mit Fallschirmen aus gebeiztem Vanillepudding aus der nächstgelegenen Dattelpalme springen und dich zu ihrer Avonberaterin krönen - und die Krone ist aus Dr. Frankensteins bösartig mutiertem Killernougat! Streich dir 78000 Hirnschadenspunkte ab und mach sofort eine Jodelimprovisation!"

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #9 am: 28.12.2014 | 19:17 »
Ich kenn mich jetzt mit dem Monk nicht aus; bisher nicht in Action erlebt.

Falls das stimmt, woran ElfenLied sich zu erinnern meint, ist das natürlich erstmal gebührend zu berücksichtigen: um z.B. Klassen miteinander vergleichen zu können, müssen sie auch auf vergleichbare Basis gestellt werden. Wenn ich zum Beispiel dem einen 30 Baupunkte gebe und dem anderen 24, können da ganz offensichtlich keine gleich mächtigen Charaktere rauskommen. Gleiches gilt für ausgewürfelte Trefferpunkte, und nicht zuletzt eben auch für sinnvoll vs suboptimal verteilte Attribute.

Also kurz, ob dieser (zweite) Kritikpunkt des TE Hand und Fuß hat, hängt davon ab, unter welchen Rahmenbedingungen hier die Vergleiche angestellt werden.

Der erste Kritikpunkt aber hat damit nichts zu tun -- wenig Entscheidungsmöglichkeiten bei der Ausgestaltung des SCs. Eine Möglichkeit hat der TE noch vergessen: Multiclassing. Aber das kann auch nicht die Antwort auf alle Probleme sein, zumal auch in der 5E Multiclassing nur in einer Handvoll Kombis brauchbare oder gar wünschenswerte Ergebnisse liefert.
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Offline Xemides

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #10 am: 28.12.2014 | 19:23 »
Dass ich mir überhaupt darüber Gedanken machen liegt ja daran, dass an D&D kein Weg vorbei führt ;)

Doch gibt es. Ich lebe und spiele wunderbar ohne mich mit DnD zu beschäftigen, und das seit Jahrzehnten.
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Offline Archoangel

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #11 am: 28.12.2014 | 19:25 »
Ich mag Mönche nicht. Aber die Grundaussage ist irgendwie: "Mir schmeckt Salami nicht, also ist Wurst doof." Ich kann dein Problem zwar verstehen, da offensichtlich deine Erwartungen nicht erfüllt wurden, aber ... ein anderer Char kommt nicht in Frage? Dein GM hat dazu genau was gesagt? Mehr Optimierung hätte nicht geholfen? Passte das Konzept überhaupt zur Kampagne? Lag es eventuell stark am Würfelpech? ... es gibt doch sicher ein paar mehr Erklärungsmöglichkeiten als "die Edition ist total scheiße".
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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #12 am: 28.12.2014 | 19:28 »
Ich denke mal im Vergleich zu anderen Editionen ausser 4e ist der Mönch in 5e noch gut bestellt, man war das eine Lusche in 3.5.

Ich glaub wenn man den Mönch entsprechend baut dann ist der so stark wie andere Klassen, da gibts glaub ich auch einige Threads dazu, vielleicht kann die mal wer verlinken?



Offline Nth-Metal Justice

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #13 am: 28.12.2014 | 19:35 »
Das (also Vorteile des Monks) frage ich mich im Moment auch noch.  Das frage ich mich aber auch bei bestimmten Ausrichtungen des Barbaren.
Das Klassendesign des Rangers ergibt für mich Beispielsweise wesentlich mehr Sinn, denn neben Klassenfeatures für den "Combat-Pillar" der 5e gibt es hier ziemlich klar auch Features für den "Exploration-Pillar". Der Zugriff auf Magie erweitert den Fokus eines solchen Charakters auch beträchtlich. Hier sind auch wesentlich mehr aktive Optionen enthalten.

Naja. Vielleicht versuch ich tatsächlich Mal einen Ranger und bewerte dann noch Mal nach. :)
Ein Problem sollte aber nicht gelöst werden mit: Spiel doch einfach was anderes. Aber, dass die Art und Weise wie man spielt die Charaktere, die man spielen will stark limitiert, hab ich schon früher an D&D 3.5 kritisiert. Im Zweifel führt sowas ja eben dazu, dass man garnicht den Charakter spielt, den man spielen will, sondern am Ende bei dem bleibt, was zu den technischen Vorstellungen dessen passt, was man spielen kann.
« Letzte Änderung: 28.12.2014 | 19:40 von Nth-Metal Justice »

Offline Archoangel

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #14 am: 28.12.2014 | 19:38 »
Dann dürfte dein Urteil nicht besser ausfallen ... meiner Meinung nach (mit Mönchen beschäftige ich mich nicht, die gibt es bei mir quasi nie) ist der Ranger underpowered (und der Druide overpowered) und ich rechne deutlich mit einem Update was diese beiden Klassen betrifft.
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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #15 am: 28.12.2014 | 19:41 »
@bzgl Edit: DAS ist in der Tat ein problem, weshalb ich schon seit anderthalb Jahrzehnten kein System mehr RAW spielen kann. Letztlich ist auch die 5E für mich nur eine Basis für meine Hausregelsammlung, die von Edition zu Edition ausgefeilter wird und gerade eben dazu dienen soll individualisiertere Charaktere zu schaffen, die dennoch irgendwo im Gleichgewicht (+/- 15%) liegen.

Allerdings sehe ich die 5E da deutlich auf einem besseren Weg als jedwedes andere D&D (außer: BECMI).
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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #16 am: 28.12.2014 | 19:53 »
Ein Problem ist natürlich (und das hätte ich mir auch anders gewünscht) ist die Entwicklung der Skills.

Mit Skillpunkten, wie man sie in 3.5 jede Stufe erhält, kann man natürlich viel besser eine "Lebensgeschichte" eines Charakters aufzeigen, als es bei 5E der Fall ist. Ich habe es zwar selbst so nicht praktiziert, aber die Flexibilität war trotzdem gegeben.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #17 am: 28.12.2014 | 19:58 »
Ich bin mir nicht sicher, dass es der direkte Schadensvegleich ausmacht. Das macht es ja bei Numenera auch nicht. Aber das Gefühl im Prinzip nutzlos zu sein ist nicht so schön. Immerhin kann ich den Ranger bei einem Levelup immer ein wenig anpassen, weil er ja Spells bekommt. Man kann sicht hier leicht vom Kampf-Fokus etwas wegbewegen.
Dass am Ende trotzdem ein negatives Urteil für mich persönlich stehen könnte, ist durchaus möglich - immerhin fehlt mir ja auch generell das Verständnis für dieses überaus positive Urteil, dass in den weiten des Internets gefällt wird.

Zum Beispiel weiß ich von meinem DM: Eine Spielerin hatte Mal einen Charakter, der über lange Zeit bei nahezu jedem Kampf auf 0 HPs gefallen ist. Und ihr machte das nichts aus. Nach dem zweiten Abend wäre ich spätestens Mal zum DM gegangen und hätte ihn gefragt, was sein Problem ist. Oder ob er sich vorstellt, dass ich entweder einen total verängstigten Schisser Spiele, der jede vorwärtsgerichtete Aktion fast schon zwangsläufig verhindern würde - oder einen verrückten Psychopathen, weil solche Erfahrungen müssen doch zwangsläufig eine Spur im Charakter hinterlassen. Vielleicht kann man ja auch einen Weg aus so einem Dilemma heraus finden,aber IMO muss in so einer Situation irgendwas passieren.

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #18 am: 28.12.2014 | 20:27 »
Klingt für mich mehr und mehr nach dem Koch-Problem. Dein SL scheint ja ein sehr spezieller welcher zu sein ...
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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #19 am: 28.12.2014 | 20:31 »
Wenns dir ein Trost ist, ich bin von der 5E auch nicht so begeischtert, allerdings nicht weil ich eine einzelne Klasse für zu luschig hielte.
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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #20 am: 28.12.2014 | 21:43 »
Ne, es gibt noch mehr Dinge, die mich stören. Das freiere Encounterdesign will auch genutzt werden, damit man eben freiere Encounter mit mehr Möglichkeiten erhält - die Abenteuer die ich bisher gesehen haben und das DMG bieten da meiner Meinung nach zu wenige Anhaltspunkte. Bei einigen Charakteren, die durchaus ziemlich Kampffokussiert sind muss man auch außerhalb der Encounters ein wenig nachhelfen, damit sie auch ab und an Mal glänzen. Für Ideenreiche Spieler ist das sicher kein Problem, wenn man aber grade lernt sich wieder zurechtzufinden, fehlt da doch an allen Ecken und Enden Unterstützung.

Mir persönlich gefallen auch die magischen Gegenstände nicht so sehr; da ist viel langweiliges Zeugs bei. Numenera macht das besser. Zumindest würde ich mich nicht auf eine +2 Rüstung oder Waffe freuen, weil sie die Möglichkeiten des Charakters nicht erweitert. Andere Dinge sind für mich noch zu obskur um ihren Nutzen zu erkennen, oder ihr Nutzen ist relativ speziell.

Viele Features Dinge, die man so findet, schreien gradezu danach, dass man mit ihrem Einsatz vorsichtig ist, sich zurückhält, denn man weiß nicht, wann man noch Mal etwas findet, was man brauchen könnte. Und ein falscher Schritt kann schnell fatal sein, so dass man gut daran tut seine Möglichkeiten im richtigen Moment parat zu haben, anstelle dass man motiviert wird, was man hat auch wirklich einzusetzen.

Ich sehe durchaus die Möglichkeiten, die sich mit einer 5e ergeben können (genau so wie ich mir sehr bewusst bin, wie limitiert zum Beispiel eine 4e ist, oder wie sehr ein, sagen wir Mal Marel Heroic Roleplay ein bestimmtes Spiel gradezu herausfordert), ich sehe aber bisher nicht, dass diese auch gut durch das existierende Material unterstützt werden.

Offline Arldwulf

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #21 am: 28.12.2014 | 21:54 »
"enttäuscht" beschreibt das ganze Gefühl nicht richtig. Die ganze Entwicklungsphase war von dem Gefühl geprägt die Entwickler wüssten nicht so recht wohin. Es gab nie ein wirklich erkennbares Konzept, und teilweise damals schon sehr viele offene Fragen.

Und das ist so geblieben. Aber inzwischen ist das Gefühl dazu gekommen, das nur ein sehr kleines Team noch an der Version arbeitet und man nur noch die Verkäufe der Grundregelwerke mitnehmen wollte mit möglichst wenig Kosten.

Und deshalb ist es weniger Enttäuschung, als Sorge. Für all die Umstände, die geringen Ressourcen und die Unklarheit was man selbst wollte und was die Fans wollen ist das Ergebnis in Ordnung. Ich würde drüber herziehen, meckern, fluchen unter anderen Umständen. Es ist kein gutes Spiel, voller undurchdachter Dinge.

Aber die Sorge überwiegt. 5e zu spielen ist eine tolle Sache, und sei es nur weil D&D ohne dies wohl nur noch Vergangenheit ist. Und wie gesagt - für all die Umstände gibts auch schlimmeres.
« Letzte Änderung: 28.12.2014 | 22:08 von Arldwulf »

Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #22 am: 28.12.2014 | 22:24 »
5E ist halt auch der Versuch, den balkanisierten Markt wieder unter einem Label zu vereinen. Diesbezüglich haben sie sich ja vernünftig angestellt, in dem sie die Kunden gefragt haben: "Leute, was wollt Ihr eigentlich?" und "Hier sind ein paar Vorschläge, was haltet Ihr davon?"

Im Moment ist das einzige, was mich stört, eine gewisse Unübersichlichkeit. Ich habe ein bischen den Verdacht, als ob man das reduzierte Reglemang durch Prosa wettmacht, was ich für GRWS immer doof finde.

Zum Beispiel weiß ich von meinem DM: Eine Spielerin hatte Mal einen Charakter, der über lange Zeit bei nahezu jedem Kampf auf 0 HPs gefallen ist. Und ihr machte das nichts aus. Nach dem zweiten Abend wäre ich spätestens Mal zum DM gegangen und hätte ihn gefragt, was sein Problem ist. Oder ob er sich vorstellt, dass ich entweder einen total verängstigten Schisser Spiele, der jede vorwärtsgerichtete Aktion fast schon zwangsläufig verhindern würde - oder einen verrückten Psychopathen, weil solche Erfahrungen müssen doch zwangsläufig eine Spur im Charakter hinterlassen. Vielleicht kann man ja auch einen Weg aus so einem Dilemma heraus finden,aber IMO muss in so einer Situation irgendwas passieren.

Na, wenn der Spielerin das nix ausmachte, dann ... ist doch alles gut? Ich persönlich würde nicht gerne in einer Gruppe spielen, in der mein Charakter nicht draufgehen könnte, wenn es hart auf hart geht, und ich leite auch so. (Das bedeutet nicht, dass ich den Spielern aktiv nachstelle, sondern eher den Grundsatz habe, wer sich in Gefahr begibt, kann dabei umkommen. Oder auch was dafür bekommen, wenn er gewinnt/überlebt.)

Mir persönlich gefallen auch die magischen Gegenstände nicht so sehr; da ist viel langweiliges Zeugs bei. Numenera macht das besser. Zumindest würde ich mich nicht auf eine +2 Rüstung oder Waffe freuen, weil sie die Möglichkeiten des Charakters nicht erweitert. Andere Dinge sind für mich noch zu obskur um ihren Nutzen zu erkennen, oder ihr Nutzen ist relativ speziell.

Da würde ich die Tabellen über die Erschaffer und Eigenheiten von Magischen Gegenständen nutzen.

Zudem sind es manchmal einfach lustige Gimmicks (ich erinnere mich an einen Zwerg in Vollplatte, der mit einem Ring des Wasserwandelns ausgestattet, einen Sturmangriff auf ein hereinsegelndes Piratenschiff unternahm und ein Leck in den Kiel schlug; ein anderer Charakter auf der Flucht griff in seinen Trickbeutel und warf seinen Verfolgern ein - recht wütendes, wie ich sagen darf - Wollnashorn entgegen). Die stehen bei meinen Stammspielern irgendwie höher im Kurs als reine Plus - Gegenstände.
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #23 am: 28.12.2014 | 23:03 »
Mal ne grundsätzliche Frage von außen: welche relevanten Dinge kann der Monk denn besser als der Fighter? Dass eine Klasse, die sich Kämpfer nennt, im Kämpfen herausragt, ist ja irgendwie naheliegend.
Zunächst kann der Monk je nach Build hinsichtlich Dex sowie Wisdom auf eine Start AC von 15 gelangen.
Ein Fighter kommt auf eine AC von 19 wenn er auf Bollwerk gebaut ist (Chainmail + Shield + AC Bonus). Damit schleicht er jedoch im Disadvantage und Heat Metal ist böse.

Der Monk kann bereits bei Level 1 nach einer Attacke die unarmed ist oder mit einer Mönchswaffe mit einen unarmed strike in der Bonus Action nachsetzen und 1d4 Schaden machen. Der Schaden erhöht sich ab Level 5 auf 1d6 und soweiter. Das kann der Monk in jeder Runde auf das neue tun. Dazu darf er sowohl unarmed als auch mit Mönchswaffe seinen Dex Modifier nehmen. Der Fighter ist dort an den Modifier der Waffe gebunden. Der Monk kann damit wenn er trifft also schon 2x Schaden austeilen,... jede Runde.

Ab dem zweiten Level erhält der Monk Ki-Aktionen. Für jedes Level kriegt er eine Ki-Aktion dazu. Also 2 auf dem zweiten Level, 3 auf dem dritten usw. usf.
Zum Vergleich bekommt der Fighter auf dem zweiten Level den Action Surge den er einmal in der Phase zwischen den Rests einsetzen kann.
Mit den Ki-Aktionen kann er,...
..., in seiner Bonus Action zwei weitere male unbewaffnet (mit 1d4 Schaden) zuschlagen
..., eine Dodge Action machen die normalerweise (für den Fighter) eine komplette Action wäre
..., innerhalb der Bonus Action einen Disengage oder Dash machen. Das heißt der Monk kann wenn er angegriffen wird einen Disengage machen + mit vollem Dash wegrennen oder er Dasht in der Bonus Action auf den Gegner zu und schlägt ihn unarmored oder armored (allerdings dann nur einmal)

Das heißt der Fighter hat etwas mehr HP (+2 HP pro level) und kann mehr Schaden auf einen Schlag rausrotzen.
Der Monk ist dementgegen aber wesentlich agiler, schlägt sehr viel häufiger zu und kann besser ausweichen. Allgemein kann der Monk auch mehr Gegner bearbeiten als der Fighter.

Das heißt imho ist der Monk durchaus auf dem Gebiet wofür er gemacht wurde kompetent.
Wobei man natürlich frustiert wird wenn man den Monk spielt wie einen Fighter,.. wobei ich mich da durchaus frage wieso man sich keinen Fighter oder eine Palabuchse bastelte,..
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Re: 5e - enttäuschend für mich
« Antwort #24 am: 28.12.2014 | 23:52 »
Mal ne grundsätzliche Frage von außen: welche relevanten Dinge kann der Monk denn besser als der Fighter? Dass eine Klasse, die sich Kämpfer nennt, im Kämpfen herausragt, ist ja irgendwie naheliegend.
Der Monk ist schlüpfrig, eigentlich die schlüpfrigste Klasse von allen.

Er ist bei weitem die schnellste, kann das ganze Mobilitäts/Dodgegedönse als Bonus-Action einsetzen statt als normale Aktion, Geschosse abwehren, hat Evasion, kann charmed und frightened effects einfach so loswerden, ist gegen mehrere Effekte komplett immun, hat profiency in allen Saving Throws und je nach Subclass kommen noch haufenweise Save-or-Suck-Rider auf seine Attacken, er wird noch wesentlich mobiler und hat ein paar das Konzept unterstützende Spells oder ein paar nützliche, breit gestreute Spells.

Andere Klassen wie z. B. der Rogue oder der Paladin haben einen (kleinen) Teil dieser Möglichkeiten ebenfalls, aber keine in dem Ausmass wie der Monk. Der Monk kann das Schlachtfeld recht gut kontrollieren, entzieht sich selber aber jeder Kontrolle.

Wo der Fighter sich vor den Gegner stellt und nach dem Prinzip "du haust mich, ich hau dich doppelt so fest und grins mit meinem ausgeschlagenen Zahn" verfährt flitzt der Monk über das Schlachtfeld und praktiziert das Prinzip "ich hau dich, ich hau dich nochmal, ich bin wieder weg bevor du mich hauen kannst".
Und da seh ich so ein bisschen das Problem des TE. Die auf dem persönlichen Geschmack beruhenden Kritikpunkte mal aussen vor.