zum anderen wird doch zu viel in der Mechanik kodifiziert um einfach mal so angenehm Rulings, not Rules anwenden zu können, etwa indem der Fighter potentiell mit Maneuvern zugemüllt wird, die man dann nicht einfach so deskriptiv nachstellen kann.
Das Problem hab ich auch so ein wenig: Das System hat irgendwie zu wenig Fleisch um sich vernünftig spezialisieren zu können, aber auf der anderen Seite zu viel, und zu wenige Möglichkeiten, um großartig rulings zu machen. Ich tu mir an vielen Stellen auch schwer zu wissen, welche Systematik ich anwenden sollte für eigene Rulings. Wenn ich mir zum Beispiel die Zauber angucke, dann sehe ich für ähnliche effekarten ganz unterschiedliche Behandlungswege, ohne dass mir klar wird, warum / was die genauen Konsequenzen sind. Mal wird einmal gesaved, Mal jede Runde, Mal garnicht, Mal muss man eine Aktion verwenden ...
Da wären für mich die teils langweiligen Monster. HP-Polster, Claw, Bite ... das war es dann ganz oft auch schon. Entsprechend liefen die Kämpfe bei uns auch. Es war hauptsächlich Hitpoint-Runtergekloppe, aber vielleicht haben wir ja auch was falsch gemacht.
Die Erfahrung hab ich auch gemacht. Dazu kommt noch, dass Kämpfe (bisher) relativ gefährlich sind. Das heißt wenig Raum für Experimente und Variantenreichtum, möglichst schnell, möglichst viel "raushauen" hat sich bei uns als die effektivste Vorgehensweise erwiesen.
Ich bin mir sicher: Mit Arbeit lässt sich hier ein dynamischeres Encoutnerdesign, dass andere Vorgehensweisen ermöglicht / fördert und belohnt machen, aber es scheint nicht sonderlich intuitiv zu sein.
Weiter stört mich die geringe Optionsvielfalt.
Manchmal kann man schon coole Sachen machen. Also, auf dem Papier. Nach meinem Experiment mit dem Monk, der nicht wirklich zu mir passt, hab ich Mal auf einen Ranger gewechselt. Mit zwei Handarmbrüsten. Und Crossbow Expert. Dank der Auslegung unseres DMs funktioniert das recht gut, man feuert halt wild mit Armbrustbolzen um sich. Die Vorstellung ist schon irgendwie cool - aber eben nahezu konsequenzlos. Also in dem Sinne, dass es keinen Unterschied macht, ob man das macht, oder mit einem Bogen um sich schießt, oder mit zwei Nahkampfwaffen kämpft.
Der 4e wurde ja vorgeworfen, Charaktere würden sich zu gleich anfühlen, was ich nie verstanden habe. Das ist jetzt so ein Vorwurf, den ich gegenüber der 5e äußern würde. IMO muss man erst Mal arbeit reinstecken, damit sich das gibt.