Ich wollte mal einen Gegenentwurf zu Feuersängers Berechnungen hier reinstellen.
Das ganze hat mit meinem Setting Warpspace zu tun, das es freilich nicht ganz so genau nimmt mit der Hardscifi wie Feuersänger manchmal.
Die Raumschiffe sind so etabliert, dass sie eben nur einen relativ kleinen Teil ihrer Masse als Stützmasse für die Triebwerke mitnehmen und als Energiequelle ist Kernfusion üblich, wobei es da ein paar verschiedene Fusionstypen gibt, die eine Rolle spielen, aber die ganz klassische Deuterium-Tritium Fusion ist durchaus üblich und liegt diesen Berechnungen zu Grunde.
Der Angelegenheit liegt ein Raumboot mit einer Gesamtmasse von etwa 300 Metrischen Tonnen zu Grunde, mit einem Reaktor, der etwa eine Tonne Fusionstreibstoff im Monat verbrennen kann, wovon, wenn wir mal Wirkungsgrade usw usf. berücksichtigen rund 80 Gigawatt für den Antrieb bereitstehen. (1g Gemisch zu reagieren gibt 100 MWh oder 12,3 t SKE) Nur etwa 10% des Raumbootes sind üblicherweise Stützmasse.
Der Antrieb ist eine flexible Einheit, die auf der einen Seite des Spektrums als eine Art Fusionsfakel fungieren kann um relativ rasch großen Schub zu entwickeln, andererseits aber auch sparsam, eher in der Art eines Ionenantriebs, viel Energie in wenig Stützmasse stecken kann, um hohe spezifische Impulse zu entwickeln.
Für die relation von Leistung zu Schub habe ich mich am Triebwerk der realweltlichen Smart-1 Sonde orientiert (ein Hall-Effect Triebwerk, also quasi sowas wie ein Ionentriebwerk, das 70 Millinewton Schub mit 1300W Leistung erzeugt). Für den spezifischen Impuls habe ich mich aber an einem neuen Triebwerk der ESA orientiert (Dual Layer Quad Grid).
Und ich hab die Zahlen dann für verschiedene Triebwerksmodi angepasst, nach dem Schema, dass man für die vierfache Energie den doppelten spezifischen Impuls bekommt. Und umgekehrt. Wobei natürlich die Leistung des Reaktors mit etwa 80 Gigawatt etwa konstant ist, dementsprechend muss man einen niedrigen Impuls wählen, wenn man einen hohen Schub will (etwa für Kampfmanöver). Dabei kam dann folgendes rum:
Schub Vektor pro Tonne Spezifischer Impuls Maximale Schubdauer (10%/30t Stützmasse)
0,1g 3,6 km/s pro t 800.000 Ns / kg 30 Stunden
1/160tel g 14,4 km/s pro t 3,6 Mio Ns / kg 20 Tage
1g 1,1 km/s pro t 253000 Ns / kg 40-50 Minuten
Ich hab freilich nicht vor, meine Spieler mit derlei Berechnungen zu belasten, aber nachdem ich das mal so überprüft habe, halte ich es für durchaus nicht unrealistisch, auch mit kleinen Stützmassen zu spielen, wie man das ja gerade von klassischer Scifi mit Weltraum und allem gewohnt ist. Wenn man eine größere Strecke zurücklegen will, muss man halt auch etwas mehr Zeit lassen für seine Beschleunigung. Umgekehrt kann bei Kampfmanövern mit mehreren g Andruck auch mal ganz schnell der Sprit alle sein.