Autor Thema: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen  (Gelesen 35731 mal)

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Offline Nachtfrost

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Guten Morgen erst einmal  ;D
Ich hatte eigentlich nicht vor, den Thread derart entgleiten zu lassen.
Da ist man mal einen Tag nicht da...

Ich war mir ja selbst nicht ganz sicher, ob das Problem auf Spielerblödheit oder würgenswerten SL zurückzuführen war. Hier im Thread werden auch beide Meinungen vertreten, so dass naheliegt, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Vermutlich liegt der Knackpunkt bei einer Diskrepanz der Spielstile.

Mit dem SL habe ich schon die Carrion Crown gespielt, also bin ich kein unbeschriebenes Blatt in seiner Runde. Ich möchte ihn auch nicht als Arschloch-SL oder ähnliches tituliert sehen, denn das ist er nicht (sonst würde ich nicht mit ihm spielen). Er pflegt tatsächlich einen herausforderungslastigen Spielstil. Manchmal trifft er fragwürdige Entscheidungen, vor allem wenn er manche Charaktere als "zu stark" erachtet. Ich habe gelegentlich das Gefühl, er nimmt es persönlich, wenn die Gruppe aus einem Encounter schnell Kleinholz macht. Und dann richtet sich der Fokus schon mal gezielt auf bestimmte Charaktere. (Ich bin bei Carrion Crown mit einem Gunslinger gestartet. Als er anfing richtig Schaden zu machen und mal einen Zwischenboss mit einer Full Round Action niedergeschossen hat, wurde er kurz darauf gezielt mit nem Save Or Die aus dem Verkehr gezogen. EIn Kleriker, der ein Encounter mit einem "Banishment" ziemlich schnell beendete wurde beim nächsten Dämon gleich mal mit einem Power Word Stun kaltgestellt. 1. Runde, kein Save, Kampf vorbei und eine Stunde dumm rumsitzen. Okay... das klingt jetzt schon arschig)
Abgesehen davon macht er ganz stimmungsvolle Spielleitung und spielt auch seine NSCs immer nett aus.

Jedenfalls hatte besagter SL bemängelt dass so wenig Rollenspiel gemacht würde. Wir haben ca. ein 50/50 VErhätlnis in unserer Runde von  Spielern, die Charakterspiel betreiben, zu Würfelspielern. Die meisten Optimierer, nicht zwingend Powergamer. Soll heißen, es werden nicht immer DIE besten builds gespielt, aber  wir versuchen schon aus unseren entsprechenden Rollen mechanisch das Beste herauszuholen.
Außerdem betonte er immer wieder, dass er für Kingmaker charismatische Führerfiguren brauche.
So kam es dann eben, dass ich einen Paladin mit CHA als Primärattribut erstellt hatte und vor dem Spielabend dem SL meinen Char auch vorgelegt habe und noch darauf hingewiesen hatte, dass er eben viel auf Charisma, Diplomatie und Menschenkenntnis setzt.

Ich denke, damit hatte ich meine Flags gesetzt. Mir ist natürlich bewusst, dass der SL nicht auf jede blöde Aktion eingehen muss, nur weil ein Spieler einen Charakter in eine entsprechende Richtung ausgestaltet hat.

Ich versuche noch mal, die Situation aus dem Gedächtnis zu schildern:
Oleg der Wirt erzählt von seinem Banditenproblem: Als er vor einem halben Jahr den Handelsposten übernommen hat, kam eine Truppe von einem Dutzend Banditen, hat ihn und seine Frau bedroht, beinahe seine Hand abgeschlagen und seither muss er Schutzgeld zahlen. Alle paar Wochen kommen seither 2-3 Banditen und holen das Geld ab. Nachfrage seitens der Charaktere: Nein, es waren immer nur 2-3.  Unter ihnen ist eben noch jener, der scheinbar mit seinem Falken redet.
Es läuft immer gleich ab: Sie kündigen an wenn sie das nächste Mal kommen, er lässt das Tor offen, sie reiten ins Fort und er bringt ihnen das Geld. Und wie es sich so trifft, sollen sie am nächsten Morgen wieder aufschlagen.

Aus den vorliegenden Informationen ergibt sich folgender Plan:
Die Banditen sind laut Charta zum Tod durch Schwert oder Strick verurteilt. Ich plädiere für eine Gefangennahme und Verhandlung. Für harmlose Mitläufer und bei mildernden Umständen ließe sich auch eine Zwangsarbeit zur Wiedergutmachung verhängen, so mein Argument.
Außerdem lehne ich einen Angriff in Überzahl (6 gegen 3) aus dem Hinterhalt ab. Der Cavalier ist ganz bei mir, die andern knirschen etwas mit den Zähnen.
Die Location hat man sich vorzustellen, wie ein Trapper-Fort oder einen kleinen Wehrhof. Quadratischer Grundriss, großes Holztor; ein Haupthaus, ein Stall und ein Gästehaus, die mehr oder weniger rund um den Platz hinter dem Tor angeordnet sind.
Mein Paladin wird die Gruppe im Hof erwarten, versuchen sie zu überzeugen auf Gewalt zu verzichten, einen fairen Prozess versprechen. NAtürlich mit der Option dass es nicht klappt, aber wenigstens die Banditen ein oder zwei Runden abgelenkt zu haben.
Die anderen verbergen sich hinter den Türen der Gebäude, um nicht aufzufallen, wenn der Falke den Hof vorher ausspäht. Zwei Mann verstecken sich unter einem Karren, der neben dem Tor steht, um das Tor hinter den Banditen zu schließen und eine Flucht zu verhindern.
Der Plan wurde offen besprochen, so dass die Erwartungshaltung an den SL als kommuniziert gelten kann.
Gesagt, getan.

Dann kommen eben besagte 7 Banditen angeritten. Ich sage mein Sprüchlein auf, der Anführer gibt Feuerbefehl und fertig.

Mir als Spieler war natürlich bewusst, dass es ein für den Paladin riskanter Plan ist. Ich erwarte auch nicht, dass jeder Spinnerei und blöden Aktion stattgegeben wird, nur weil es Charakterspiel(TM) ist.
Aber ich habe das Potential für eine "geile Szene" gesehen, die dann aber mit minimaler interaktionsmöglichkeit für mich oder die anderen niedergewalzt wurde. Und das kreide ich letztlich an. Kein Diplomatie, kein Einschüchtern. Während des "Dialogs" durften die anderen Spieler auch keine Handlungen ergreifen, zum Beispiel versuchen das Tor zu schließen.
Außerdem kreide ich an, dass die NPC-Informationen gezielt falsch gegeben wurden. Natürlich KANN immer mal eine größere Schar auftreten, aus diesem oder jenem Grund. Aber wie habe ich mir den Rest der Kampagne vorzustellen, wenn ich dieses Encounter jetzt mal als Signal ansehe?
Scheiß auf NPC-Infos, es gibt ohnehn immer aufs Maul?

Vom Metagaming her bin ich auch etwas angepisst, denn dem SL muss klar sein, wenn er 6 Gegner, mit einer Trefferchance von 50% 
und einem durchschnittlichen Schaden von der Hälfte meiner Hipoints auf mich losgehen lässt, dass mein Char mindestens mal umgeht und gute Chancen hat draufzugehen. Was nicht passiert ist.
Natürlich mag das realistisch sein, aus Sicht der Banditen (wobei vielleicht nicht alle Stufe 1 Banditem hartgesottene Mörder sind, die ohne Gewissensbisse auf einen ausgewiesenen Paladin schießen; vielleicht nicht sofort eine tödliche Lösung angestrebt wird, gerade angesichts dessen, dass der Paladin NICHT allein ist etc.) aber vom spielerischen war es nicht notwendig. was will der SL mir damit sagen?
Ih sage mal was bei mir ankommt: Blöd, wenn du Rollenspiel machst, selbst schuld, wenn du den Rest des Abends dumm daneben sitzt, wenn wir hier einen Kampf mit 12 Beteiligten + 3 Tiergefährten ausfechten. Spiel doch einen Teflon-Billy. Es ist dämlich, sich selbst Beschränkungen aufzuerlegen, wenn man aus dem Hinterhalt draufschießen kann.

Meine Dummheit war es im vorliegenden Fall, den SL falsch einzuschätzen, obwohl mir seine Schrullen bekannt sein sollten. Aber er hatte eben für die Sandbox-Kampagne in meinen Augen was anderes kommuniziert und die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.
Der Plan war nicht wasserdicht und das war mir bekannt, also bitte keine Spielerblödheit unterstellen, die ich auf "mein Charakter ist halt so" schiebe. Meine Blödheit liegt woanders.  ;)

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Ich kann die Gedanken hinter den Regeln ja durchaus verstehen. Dämonen sollen schliesslich schreckliche und furchteinflößende Wesen sein. Daher müssen auch die entsprechenden Regeln grauenvoll sein.

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Offline Nachtfrost

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Ich frag mich halt immer, warum gerade die Spieler, die das einfach nicht können auf ein ausspielen bestehen, statt einfach die Würfel zu werfen oder wenigstens auf ein beschreiben der Verhandlungsstrategie zusetzen.

Wie hab ich das zu verstehen? Nach Vorstellung, Darstellung meines Auftrags und meiner Ermächtigung kam es ja nicht mal zu der Möglichkeit eine Verhandlung zu eröffnen.  Das Ausspielen wurde abgewürgt...
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Offline Drantos

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Kann man denn bei PF mit einem Langbogen vom Pferd aus schießen?


cu Drantos

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@Nachtfrost: Ich hoffe, du erzählst das nicht nur uns, sondern auch dem SL!?

Offline Nachtfrost

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Kann man denn bei PF mit einem Langbogen vom Pferd aus schießen?


cu Drantos

Die Darstellung war etwas verkürzt. Die BAnditen waren abgestiegen und hatten die Pferde draussen gelassen. Hm, hatte mich gar nicht gewundert, dass sie schon mit gezogenen Waffen reingekommen waren.

@Nachtfrost: Ich hoffe, du erzählst das nicht nur uns, sondern auch dem SL!?


Werd ich beim nächsten Treffen tun. Dann nehme ich ihn mir mal zur Seite.
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Werd ich beim nächsten Treffen tun. Dann nehme ich ihn mir mal zur Seite.

Ich rate dazu, das außerhalb des regulären Rollenspieltermins zu machen - zur Not per Telefon.

Offline afbeer

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Manchmal trifft er fragwürdige Entscheidungen, vor allem wenn er manche Charaktere als "zu stark" erachtet.
Dann halte ich es für einen Fall hiervon.
Zitat
Ich habe gelegentlich das Gefühl, er nimmt es persönlich, wenn die Gruppe aus einem Encounter schnell Kleinholz macht.
Wie ist denn die letzte Kampagne für Deinen Chrakter geendet?

Zitat
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Das ist ja noch mehr als den Herrausforderungsgrad anpassen. Zusätzlich attestiere ich noch Neugier auf den neuen Crunch.

Waren denn bei Carrion Crown die Verhaltensweisen der Gegner wie im Abenteuer beschrieben oder waren die charakterlos? Auch das SL darf Charaktere ausspielen jenseits von verstellter Stimme.

Offline Sashael

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #107 am: 1.02.2015 | 12:48 »
Nachtfrost, exakt so einen SL hatte ich auch mal. Tolle NSCs, tolle Story, aber wehe ein SC hat mal was gerissen oder ein Spieler hatte eine clevere Idee. Die "Strafe" folgte auf dem Fuße und da gingen auch einige SCs hopps.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Feuersänger

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #108 am: 1.02.2015 | 13:13 »
Boah, 5 Seiten schon, wie du siehst polarisiert das Thema ganz schön...
Danke für deine ausführlichere Schilderung. Nunja, es sind eben Fehler auf beiden Seiten passiert. Aber der Knackpunkt ist, dass es allein beim SL liegt, wie er auf Fehler der Spieler reagiert.

Weil da weiter oben gesagt wurde, ich würde mich ja sonst immer beschweren, dass die PF-Encounter zu lasch seien und aufgebohrt gehören: Ja, aber NICHT AUF LEVEL 1! Wo schon ein einziger verfickter Angriff einen bis dahin komplett gesunden SC sofort killen kann! (Meine Abneigung gegen Lowlevel ist ja sowieso bekannt.)

So hat es der SL erstens schon strategisch übertrieben, als er die NSC Warrior 1 gegen Slayer ersetzt hat. Über das verwendete PB können wir nur spekulieren. Aber die Standardgegner haben eine +2 Trefferchance; die hier genannten Slayer dürften eher so auf +6 gekommen sein, wenn sie bei einer Paladose ~50% Trefferchance haben.
Wie gesagt: auf nicht ganz so niedrigen Stufen wäre das ja okay, aber nicht auf Level Superswingy.

Zweitens war es auf taktischem Maßstab aus spieltechnischer Sicht verfehlt, den kompletten aufgebohrten Encounter Focus Fire machen zu lassen. Wie gesagt, so große Gruppen hebeln die Action Economy aus und das hätte dem SL klar sein müssen.

Bis hierhin könnte man ja alles noch wohlwollend als "Ups, verschätzt, dumm gelaufen" abhaken.
Dass dann ein SL aber auch noch persönlich nachtragend und rachsüchtig ist, wenn ein Spieler es wagt seinen liebevoll gebastelten NSC zu besiegen (der ja wohlgemerkt einzig zum besiegt werden überhaupt auftritt), das ist wirklich arschig und infantil. So einen SL hatte ich leider auch mal - aber das war noch zu Schulzeiten, mit 16 oder so. Und schon für dieses Alter war das Verhalten unreif.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Nachtfrost

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Wie ist denn die letzte Kampagne für Deinen Chrakter geendet?
Nachdem der Gunslinger tot war und der SL permanent über die overpowerte Klasse aus dem Ultimate Combat gemosert hat, habe ich einen Arkanen Bogenschützen erstellt, rein nach GRW. Der war dann auch nicht okay, weil zu stark. Auf Vielfaches Monieren des SL, dass die Gruppe unbedingt einen Kleriker braucht, hab ich den dann zur Ruhe gesetzt (bevor er ihn meuchelt) und einen Zwergenkleriker erstellt. Der hat den SL dann mit effizientem Zaubereinsatz genervt. Aber letztendlich die Kampagne abgeschlossen und überlebt. Allerdings hatte er mir zu Ende den Einsatz des Zaubers Planar Ally untersagt.... Nachdem ich ihn gezaubert hatte.

Zitat
Waren denn bei Carrion Crown die Verhaltensweisen der Gegner wie im Abenteuer beschrieben oder waren die charakterlos?

Teils teils. Aber mir sind häufiger "Es kommt sofort zum Kampf"-Szenen aufgefallen. Da man bei CC hauptsächlich mit Fanatikern, Untoten, Dämonen und so zu tun hat, hat es mich nicht ganz so gestört
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Offline Maarzan

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #110 am: 1.02.2015 | 13:35 »
Hört sich doch stark nach Spielerkleinhalten an.
Wobei das als Spieler auch ein wenig übermütig war, denn der Falke hätte dann auf einen Druiden oder höherstufigen Waldläufer als Gegner deuten müssen. Solche "Freiheiten" des SL gehen sonst stark gegen die Grundannahmen dieser Art  Spiel und sind damit meines Erachtens Betrug am Spieler.

Was heißt bei slayer "studiert"?  Wo kommt so etwas bitte in der Anzahl in der Pampa her?
Wieso haben die anderen Spieler die Zahl der Angreifer nicht reduzieren können, bevor alle auf den Paladin geschossen haben?
Wie passt das perfekt koordinierte Auftreten damit zusammen, nicht zuerst auf potentielle Vollzauberer zu schießen?



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Offline Bad Horse

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #111 am: 1.02.2015 | 13:36 »
Wobei das als Spieler auch ein wenig übermütig war, denn der Falke hätte dann auf einen Druiden oder höherstufigen Waldläufer als Gegner deuten müssen.

Der Falke ist ja nicht mal aufgetaucht.  :P
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Offline Rhylthar

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #112 am: 1.02.2015 | 13:41 »
Zitat
Er pflegt tatsächlich einen herausforderungslastigen Spielstil. Manchmal trifft er fragwürdige Entscheidungen, vor allem wenn er manche Charaktere als "zu stark" erachtet.
In diesen beiden Sätzen sehe ich schon eine Problematik, die eventuell dort auftaucht:
Der SL versucht Herausforderungen zu schaffen, um die Spieler zu "kitzeln", besitzt aber, nachdem was ich jetzt so lesen konnte, nicht genug "System Mastery" im Vergleich zu den Spielern und wird öfter "an die Wand gespielt", was ihn persönlich ärgert. Deswegen dann "zu stark" als Ausrede mit entsprechenden Gegenmaßnahmen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Skeeve

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #113 am: 1.02.2015 | 13:57 »
wenn ein Spieler es wagt seinen liebevoll gebastelten NSC zu besiegen (der ja wohlgemerkt einzig zum besiegt werden überhaupt auftritt)

Da fehlte noch das Wort "schnell" das Nachtfrost in seiner Beschreibung benutzt hatte.

[andere Spielrunde, anderes System, anderes Abenteuer, ...]
Wenn in der ersten Kampfrunde der Magier-Spieler als erster dran ist und mit seinen magischen Geschossen gleich die beiden Endgegner tötet bzw. kampfunfähig schiesst, dann ist das schon irritierend. Aber den Spieler hat es gefreut, die anderen Sieler wohl auch (auch wenn deren Charaktere abgesehen vom Gnadenstoß nichts mehr machen mussten) und ich habe zähneknirschenderweise etwas dumm aus der Wäsche geguckt.  ;)

« Letzte Änderung: 1.02.2015 | 14:01 von Skeeve »
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

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Offline Auribiel

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Aus den vorliegenden Informationen ergibt sich folgender Plan:
Die Banditen sind laut Charta zum Tod durch Schwert oder Strick verurteilt. Ich plädiere für eine Gefangennahme und Verhandlung. Für harmlose Mitläufer und bei mildernden Umständen ließe sich auch eine Zwangsarbeit zur Wiedergutmachung verhängen, so mein Argument.

Also wenn ich Bandit bin und mit so etwas zu rechnen hätte - und ich gehe davon aus, dass das den Banditen durchaus bewusst ist - dann hät ich auch das Feuer auf dich eröffnet. Denn die Wahl zwischen "Tod durch Schwert und Strick, im Optimalfall Zwangsarbeit und das nur sehr unsicher" vs. "ich schieß den Paladin um und bin damit erstmal aus dem Schneider" würd mir da nicht schwer fallen... sorry.

Wobei man drüber streiten kann, ob die Gegnerzahl und -stärke bzw. die Feuerkonzentration allein auf den Paladin okay war. Aber die NSC-Reaktion find ich bei der Aussicht absolut nachvollziehbar.
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Offline Anastylos

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #115 am: 1.02.2015 | 14:02 »
Die Gleiche Szene in einer Game of Thrones Runde und ich würde mich beschweren warum der Paladin überlebt hat.^^


Offline dunklerschatten

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #116 am: 1.02.2015 | 14:03 »
Mit dem SL offen und ehrlich zu reden ist wohl der einzige sinnige Weg.

Folgendes möchte ich aber noch kurz näher betrachten:

Zitat
Zitat

    Mir als Spieler war natürlich bewusst, dass es ein für den Paladin riskanter Plan ist. Ich erwarte auch nicht, dass jeder Spinnerei und blöden Aktion stattgegeben wird, nur weil es Charakterspiel(TM) ist.
    Aber ich habe das Potential für eine "geile Szene" gesehen, die dann aber mit minimaler interaktionsmöglichkeit für mich oder die anderen niedergewalzt wurde. Und das kreide ich letztlich an. Kein Diplomatie, kein Einschüchtern. Während des "Dialogs" durften die anderen Spieler auch keine Handlungen ergreifen, zum Beispiel versuchen das Tor zu schließen.


Der erste Satz klärt doch die Lage eigentlich..?
Ab und an läuft es eben auch mal für einen Char schief !

Zitat
Zitat

    Außerdem kreide ich an, dass die NPC-Informationen gezielt falsch gegeben wurden. Natürlich KANN immer mal eine größere Schar auftreten, aus diesem oder jenem Grund. Aber wie habe ich mir den Rest der Kampagne vorzustellen, wenn ich dieses Encounter jetzt mal als Signal ansehe?
    Scheiß auf NPC-Infos, es gibt ohnehn immer aufs Maul?

Damit sagst du quasi, du willst 100% verlässliche NPC Infos...?
Kann es sowas überhaupt geben ?

Ehrlich gesagt verstehe ich diese Erwartungshaltung nicht.

Was soll man denn erwarten wenn man sich "alleine"einer GRUPPE von Dieben/Räubern, die scheinbar keine Skrupel haben Menschen zu verstümmeln bzw. mit schwerer evtl sogar tödlicher Körperverletzung zu  bedrohen.

Ernsthaft ....da wäre Verhandeln aus einer "schwachen" Position das letzte was mein Char in dieser Situation getan hätte.


Zitat
Zitat

    Vom Metagaming her bin ich auch etwas angepisst, denn dem SL muss klar sein, wenn er 6 Gegner, mit einer Trefferchance von 50%
    und einem durchschnittlichen Schaden von der Hälfte meiner Hipoints auf mich losgehen lässt, dass mein Char mindestens mal umgeht und gute Chancen hat draufzugehen. Was nicht passiert ist.
    Natürlich mag das realistisch sein, aus Sicht der Banditen (wobei vielleicht nicht alle Stufe 1 Banditem hartgesottene Mörder sind, die ohne Gewissensbisse auf einen ausgewiesenen Paladin schießen; vielleicht nicht sofort eine tödliche Lösung angestrebt wird, gerade angesichts dessen, dass der Paladin NICHT allein ist etc.) aber vom spielerischen war es nicht notwendig. was will der SL mir damit sagen?

Ich würde dir mit so einer Aktion "sagen" wollen, das war eine heldenhafte aber sehr suizidale Idee und "Abenteuer" sind nicht in Stein gemeißelt, d.h. es können auch mal unvorhersehbare Aspekte auftauchen.




Als SL würde ich nach so einer Aktion , aber auch aktiv das Gespräch suchen  :)
« Letzte Änderung: 1.02.2015 | 14:06 von dunklerschatten »
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Wobei man drüber streiten kann, ob die Gegnerzahl und -stärke bzw. die Feuerkonzentration allein auf den Paladin okay war.

Was mir in vielen Systemen immer wieder auffällt: Spieler konzentrieren das Feuer immer auf ein Ziel, aber wehe, die NSCs machen dasselbe... :P
The belief that a cosmic Jewish Zombie who was his own father can make you live forever if you symbolically eat his flesh and telepathically tell him you accept him as your master, so he can remove an evil force from your soul that is present in humanity because a rib-woman was convinced by a talking snake to eat from a magical tree... yeah, makes perfect sense.

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Was mir in vielen Systemen immer wieder auffällt: Spieler konzentrieren das Feuer immer auf ein Ziel, aber wehe, die NSCs machen dasselbe... :P

Es riecht hier halt nach "Fokus auf denjenigen, der den SL verärgert hat statt einer a) dem anzunehmenden Ausbildungsstand angemessenen Verhaltens bzw. b) wenn schon optimiert dann nach der innerweltlichen Taktik optimierten Handlungsweise (Zauberer zuerst)

Und warum konnten die vorbereiteten Kollegen nicht eingreifen?
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Offline Feuersänger

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Was mir in vielen Systemen immer wieder auffällt: Spieler konzentrieren das Feuer immer auf ein Ziel, aber wehe, die NSCs machen dasselbe... :P

...dann gibt es meistens Tote. Will man jetzt einen Meatgrinder spielen oder eine Kampagne?
Und wie gesagt:
- Level 1 --> alle SC sind potentielle Oneshots
- Unterschied ob 4 Typen mit +2/+3 angreifen oder 7 Typen mit +6.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Skeeve

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bzw. die Feuerkonzentration allein auf den Paladin okay war. Aber die NSC-Reaktion find ich bei der Aussicht absolut nachvollziehbar.

so wie ich das aus der Beschreibung lese, standen die anderen Charaktere in irgendwelchen Türen etwas weiter weg von den Banditen [sind vielleicht erst in der zweiten Kampfrunde auf Nahkampfentfernung ran], während der Paladin ohne Deckung "direkt" vor den Banditen steht [und sich gleich in der ersten Runde auf Nahkampfentferung nähern kann]

Also da kann ich diese NSC-Reaktion (zuerst auf das näher gelegene Ziel schiessen) auch gut nachvollziehen.

[Leute, schreibt mal langsamer  ~;D Ich bekommen hier immer beim absenden "Achtung - während Sie geantwortet haben, sind 3 neue Beiträge geschrieben worden. Sie sollten das Thema erneut lesen. "]
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

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Offline Edvard Elch

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #121 am: 1.02.2015 | 14:30 »
Damit sagst du quasi, du willst 100% verlässliche NPC Infos...?
Kann es sowas überhaupt geben ?

Natürlich sind keine NSC-Infos zu 100% richtig. Aber gleich am Anfang einer Kampagne einfach mal aus den 2–3 angesagten NSC 7 zu machen, ohne dass die SC irgendeine Art der Warnung gehabt hätten (der Wirt sagt ja, dass es immer 2–3 sind, niemand hat den Falken fliegen sehen …), ist vielleicht nicht die beste Idee – es sei denn, man will, dass die SC ab sofort allen NSC misstrauen.
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Offline ElfenLied

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Und warum konnten die vorbereiteten Kollegen nicht eingreifen?

Hätten sie doch gedurft, es wurde fair nach Initiative gewürfelt.

...dann gibt es meistens Tote. Will man jetzt einen Meatgrinder spielen oder eine Kampagne?
Und wie gesagt:
- Level 1 --> alle SC sind potentielle Oneshots
- Unterschied ob 4 Typen mit +2/+3 angreifen oder 7 Typen mit +6.

Selbst auf Stufen bzw in Systemen, wo niemand ein Oneshot ist, beobachte ich dieses Verhalten. Ist auch nicht speziell auf dieses Beispiel bezogen, aber in derselben Situation hätten die Spieler den Banditenanführer wohl fokussiert.
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Offline Feuersänger

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Re: Gescheiterter Verhandlungsversuch; war: Spielleiter würgen
« Antwort #123 am: 1.02.2015 | 14:34 »
zum Focus Fire: erinnert mich gerade an Shadowrun 3 (4 hab ich nie gespielt). Da war es auch so, dass das Spiel auf der Stelle ultra tödlich wird, sobald die NSCs mal auch nur eine Runde lang Focus Fire machen. Darum musste der SL das auch tunlichst vermeiden, wenn nicht jeder Kampf in einem TPK enden sollte. Grund lag da in der Mechanik: dem ersten Schuss kann man noch ausweichen, den zweiten mit Glück noch abmildern/soaken, aber der dritte wird in die Vollen gehen und, wenn es nicht gerade eine Spielzeugpistole in Händen eines Vollnoobs war, (T)ödlichen Schaden anrichten.

Bei PF hingegen bleibt ja die Trefferwahrscheinlichkeit immer gleich, aber auch da sorgen die Iterativen Wahrscheinlichkeiten für entsprechend Lanchestrianische Verhältnisse.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Maarzan

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Hätten sie doch gedurft, es wurde fair nach Initiative gewürfelt.

Selbst auf Stufen bzw in Systemen, wo niemand ein Oneshot ist, beobachte ich dieses Verhalten. Ist auch nicht speziell auf dieses Beispiel bezogen, aber in derselben Situation hätten die Spieler den Banditenanführer wohl fokussiert.

In so einer Situation wäre ich davon ausgegangen, dass die SC "unfair" auf Abwartehandlung stehen, insbesondere, wenn die Reaktion der Gegner auf Befehl erfolgt.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...