Ich glaube, das sind zwei, vielleicht sogar drei verschiedene Fragen, die sich zwar berühren, aber nicht mit der gleichen Antwort beantwortet werden sollten.
Einmal dreht sich das Kulissenschieben darum, den vorgefertigten Hintergrund eines Abenteuers während der laufenden Spielrunde, nicht in der Vorbereitungsphase abzuändern.
Solange ein Hintergrund am Spieltisch noch nicht konkretisiert ist, kann man ihn meiner Meinung nach in der Regel (!) immer abändern. Natürlich ist es leichter vertretbar, einen Hintergrund während der Vorbereitungsphase umzuwerfen als während der Spielphase, aber mal ganz ehrlich: Wo liegt wirklich der Unterschied?
Es gibt natürlich einige Ausnahmen zur Regel, z.B. dann, wenn man als Gruppe beschlossen hat, ein vorgefertigtes Abenteuer by the book und wettkampfmäßig durchzuspielen. Aber im Regelfall würde ich sagen, der Hintergrund ist erst dann fest, wenn er sich im Spiel gezeigt hat.
Die andere Frage bezüglich der Bewertung einer SC-Aktion ist, inwieweit ein Spielleiter zugunsten von Spielern an der Plausibilität von Erfolgen drehen darf. Meine persönliche Meinung dazu habe ich ja oft genug geäußert: Plausibilität ist ein zweischneidiges Schwert. Es ist nur eins von vielen Entscheidungskriterien und nichtmal ein allgeimein verbindliches, weil unterschiedliche Menschen den Erfolgsgrad einer Aktion unterschiedlich bewerten. Schließlich kennt jeder von uns Gutachten, die von Experten erstellt werden und sich in vielen Punkten widersprechen. Ein im Rollenspielkontext gutes Beispiel aus dem Forum für unterschiedliche Interpretationen ist der lange Thread über die SL-Entscheidungen beim Versuch, mit Banditen zu verhandeln.
Weil ich Plausibilität etwas skeptisch betrachte, würde ich in solchen Fragen versuchen, die Würfel einzubeziehen. Die Spieler wollen Methode XY anwenden, um Z zu erreichen? Mit welchen Skills kann ich das darstellen? Wenn es keine Skills gibt, auf welchen Risk-Wert (aus Warhammer 1, da soll der SL zur Erfolgsbestimmung den SC-Aktionen einen %-Wert zuordnen) kann ich mich mit der Gruppe einigen? Notfalls gibt es noch die Möglichkeit, Teilerfolge zu vergeben, um eine Spieleraktion wert zu schätzen, deren kompletten Erfolg man für nicht plausibel hält.