Umfrage

Sehr gut! Ich mag es klar und deutlich.
5 (7.5%)
Ist ok, denn komplexe Plots sind auch damit moeglich
45 (67.2%)
Gar nicht gut, da es Plots zu billig und simpel macht
17 (25.4%)

Stimmen insgesamt: 60

Autor Thema: Gut gegen Böse - Pro und Contra  (Gelesen 13703 mal)

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Offline SeldomFound

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #75 am: 9.02.2015 | 18:57 »


wäre das fehlgeleitet? besonders wenn das Opfer freiwillig gebracht wurde, wissend worauf es sich einlässt


Auf den ersten Blick vielleicht nicht, aber dann finden die Abenteurer heraus, dass der Priester sich geirrt hat... Nur leider sind da schon einige Leute über den Jordan gegangen, ob da die Wahrheit gut ankommen wird?

Wie gesagt, wichtig ist, dass es einen Antagonisten gibt.

Achamanian

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #76 am: 9.02.2015 | 19:02 »
Gut und Böse sind überholte und überflüssige Begriffe.
Das gilt für Fantasy-Settings genauso wie für die Realität.

Hm, findest du dann konsequenterweise auch, dass alles andere "Überholte" aus Fantasy-Settings gestrichen werden sollte? Dann hieße es aber: Tschüss, so ziemlich alles!

Offline Silk

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #77 am: 9.02.2015 | 19:06 »
Hm, findest du dann konsequenterweise auch, dass alles andere "Überholte" aus Fantasy-Settings gestrichen werden sollte? Dann hieße es aber: Tschüss, so ziemlich alles!

Nenne mir doch mal ein Beispiel, was deiner Meinung nach dazu gehört.

Selbstverständlich ist es eine rein subjektive Anicht, was "überholt" (vielleicht auch nicht die beste Wortwahl, aber egal...) ist und was nicht.

Grüße,
Silk

Offline Sashael

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #78 am: 9.02.2015 | 20:06 »
Gut und Böse sind überholte und überflüssige Begriffe.
Das gilt für Fantasy-Settings genauso wie für die Realität.

Es gibt aber sehr wohl richtig und falsch, bzw. moralisch und unmoralisch. Doch diese Unterscheidungen sind immer vom Standpunkt abhängig.
Nein. Wenn deine Taten anderen Menschen zu deinem Nutzen schaden, ohne dass diese dir oder anderen vorher geschadet haben, dann sind sie objektiv falsch und böse.
Das hat wirklich nichts mit einem Standpunkt zu tun. Der Standpunktinhaber könnte höchstens versuchen, seine Taten zu rechtfertigen, was sie aber weder richtiger noch gut macht.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #79 am: 9.02.2015 | 20:13 »
Die Kunst, denke ich, liegt daran, nicht bei den Begriffen Gut/Böse stehen zu bleiben, sondern sie als Ausgangspunkt für das Festlegen der Charaktermerkmale eines NSC zu verwenden, die ihm mehr Fleisch geben. Vielleicht haben sie ja auch Charaktermerkmale, die sie - aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet - eher verständlich machen, oder (bei als "Gut" etikettierten Wesen) ihnen auch als verabscheuungswürdig ausgelegt werden kann.

Ein Beispiel.

Ich habe einen chaotisch bösen Räuberhauptmann. Er führt eine Bande von üblen Schlägern mit der selben Gesinnung, mit harter Hand und Furcht. Nur deswegen akzeptieren sie ihn als Oberhaupt. Vielleicht hasst er sich selbst dafür, dass er so handeln muss. Vielleicht war er mal ein gerechter Mann, der durch widrige Umstände in die Gesellschaft von Vogelfreien gekommen ist, und gelernt hat, dass dort nur das Gesetz des Stärkeren gilt. Über die Jahre wurde dieses Handeln zu einem instinktiven Teil seines Wesens, bis er zu dem Monster wurde, dass er heute ist. Er gewährt keine Gnade, und fordert keine. Er ist in seiner ganzen Brutalität sehr ehrlich - vielleicht, ehrlicher, als die Kaufleute, die ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt haben. Vielleicht war auch einer dieser Kaufleute ursprünglich dafür verantwortlich, dass der einst ehrenwerte Mann, der der Räuberhauptmann einmal war, durch Intrigen aus der Gesellschaft ausgestoßen wurde, und der Räuberhauptmann wird neben Furcht vor seinen eigenen Männern auch von Rachedurst angetrieben. Er gibt sich vielleicht wie ein wildes Tier, aber er ist vielleicht auch durch seine Herkunft in der Kriegskunst erfahren und ein schlauer, gerissener und nicht vorhersehbarer Gegner.

Oder:

Ich habe einen rechtschaffen guten Ritter. Er ist gesetzestreu, seinem Lehnsherrn gegenüber loyal, seinen Dienern und Untergebenen gegenüber ein guter Anführer, und achtet die Götter. Er spendet Einkünfte an einen Tempel und ist keusch. Er würde sich ohne zu zögern in eine Schlacht werfen und sein Leben aufs Spiel setzen. Aber er dient einem korrupten Herrn, und verschließt die Augen vor dessen Taten; Verrat zu üben, wäre für ihn undenkbar. Er wird zu einem Werkzeug des Bösen, alleine dadurch, dass er Rebellen und Banditen jagt, und die Ordnung seines Herrn mit seinem Leben verteidigt. Vielleicht hat er einmal einen Weggefährten denunziert oder sich zum Werkzeug einer Intrige machen lassen,in der ein strahlender Ritter aus der Gesellschaft vertrieben wurde, und er nun immer noch Schuldgefühle deswegen hegt.

Und packe ich beide NSC in ein Szenario, könnte das ganz lustige Fragen und Situationen aufwerfen, die aus den (ausgebauten) Gesinnungen herrühren. Wer geht über die Klinge? Der Räuber? Der Ritter? Die Männer im Hintergrund? Die Spielercharaktere? Allesamt? Keiner?
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #80 am: 9.02.2015 | 20:17 »

Auf den ersten Blick vielleicht nicht, aber dann finden die Abenteurer heraus, dass der Priester sich geirrt hat... Nur leider sind da schon einige Leute über den Jordan gegangen, ob da die Wahrheit gut ankommen wird?
also Irren = Böse

Der gute Samariter der dir unwissentlich die Wunden mit einem Allergikum pflegt ist böse?

Ich habe einen rechtschaffen guten Ritter.
Er ist es nicht, sonst würde er keinem bösen Herren wissentlich und freiwillig dienen.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #81 am: 9.02.2015 | 20:36 »
Er ist es nicht, sonst würde er keinem bösen Herren wissentlich und freiwillig dienen.

Doch, erst einmal ist er es noch. Habe ich ja so festgelegt. Er sieht seinen Herrn nicht als böse an, vielleicht auch, weil ihm noch die ganzen Ausmaße seines Handelns nicht klar sind, und das Gefühl der Loyalität und der Pflichterfüllung alle etwaigen Zweifel überwiegt. Sein übriges Handeln ist das eines Rechtschaffen Guten Mannes. Nur, irgendwann wird er es vielleicht nicht mehr sein. Vielleicht ist eines der möglichen Ziele des o.g. Szenarios auch jenes, den moralischen Sturz des Ritters zu verhindern. Vielleicht ringen hinter den Kulissen die Mächte des Bösen und des Guten auch um die Seele dieses Streiters.
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User6097

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #82 am: 9.02.2015 | 20:41 »
Doch, erst einmal ist er es noch. Habe ich ja so festgelegt. Er sieht seinen Herrn nicht als böse an, vielleicht auch, weil ihm noch die ganzen Ausmaße seines Handelns nicht klar sind, und das Gefühl der Loyalität und der Pflichterfüllung alle etwaigen Zweifel überwiegt. Sein übriges Handeln ist das eines Rechtschaffen Guten Mannes. Nur, irgendwann wird er es vielleicht nicht mehr sein. Vielleicht ist eines der möglichen Ziele des o.g. Szenarios auch jenes, den moralischen Sturz des Ritters zu verhindern. Vielleicht ringen hinter den Kulissen die Mächte des Bösen und des Guten auch um die Seele dieses Streiters.

Doch, natürlich ist er böse. Solange er nur die Augen verschließt, ok, da ist er an der Grenze. Aber sobald er aktiv-auch auf Befehl- böse Taten begeht, wie z.B. "Banditen" jagen von denen er weiss oder stark vermutet, das es nur normale Bauern sind, die dem Lehnsherren nicht passen, oder die durch den Lehshernn verursachte massive Armut nicht anderss können, dann ist er sicher böse. Da kann er sich nicht hinter seiner Loyalität verstecken.   

Das ist aber ne ziemlich gute Rechtfertigung.
« Letzte Änderung: 9.02.2015 | 20:45 von User6097 »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #83 am: 9.02.2015 | 20:43 »
Doch, erst einmal ist er es noch. Habe ich ja so festgelegt.
du hast das Recht auf deine Meinung, nicht auf deine Fakten.

Seine Verteidigung ist Just followed Orders , das war noch nicht mal im 16 Jh ne Verteidigung
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #84 am: 10.02.2015 | 03:21 »
Doch, natürlich ist er böse. Solange er nur die Augen verschließt, ok, da ist er an der Grenze. Aber sobald er aktiv-auch auf Befehl- böse Taten begeht, wie z.B. "Banditen" jagen von denen er weiss oder stark vermutet, das es nur normale Bauern sind, die dem Lehnsherren nicht passen, oder die durch den Lehshernn verursachte massive Armut nicht anderss können, dann ist er sicher böse. Da kann er sich nicht hinter seiner Loyalität verstecken.   

Das ist aber ne ziemlich gute Rechtfertigung.

Ich denke, das jemand, der an eine gerechte Ordnung der Dinge glaubt, und aus seiner Sicht ein Teil dieser Ordnung ist und aus diesem Glauben heraus handelt, nicht zwangsläufig ein schlechter Mensch ist, wenn es ihm durch Unwissenheit oder/und bestimmten anderen Gründen nicht möglich ist, sittliche und ethische Entscheidungen treffen kann, insbesondere, wenn er sich in allen anderen Punkten an den Verhaltenskodex des rechtschaffen Guten hält (vielleicht, in einer Art Überkompensation für seine ständig wachsenden Schuldgefühle, mehr als nötig wäre). Und erstmal sind für ihn Banditen böse Menschen (ungeachtet dessen, was ich oder Du davon denken mögen), welche die Ordnung der Dinge, die der Ritter verteidigt, stören.

du hast das Recht auf deine Meinung, nicht auf deine Fakten.

Du möchtest mir also mitteilen, dass ich in einem Spiel, bei dem es um meine Vorstellung geht, und diese Vorstellungen auch irgendwann Fakten in der Spielwelt werden, kein Recht habe, eben diese Vorstellungen, aus denen Fakten werden, zu haben? Und stattdessen Deine Fakten, die aus Deinen Vorstellungen über Gut und Böse resultieren, wie immer die auch aussehen mögen, als die meinigen annehmen soll?

Diese Vorstellung amüsiert mich.

Zitat
Seine Verteidigung ist Just followed Orders , das war noch nicht mal im 16 Jh ne Verteidigung
Ooch, das war ne schöne Zeit ... Hexenprozesse ... Ketzerverbrennungen ... die Unterwerfung, Versklavung und Ausrottung der mittelamerikanischen Hochkulturen ... Religionskriege ... Henry Tudor ... da haben bestimmt auch eine Menge Menschen nur Befehle befolgt, aber auch teilweise aus dem Glauben heraus, das richtige zu tun. Oder aber aus Abenteurerdrang, Ruhmsucht, Opportunismus, Fanatismus und Goldgier.

Pauschalisierungen sind langweilig.
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Offline 1of3

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #85 am: 10.02.2015 | 06:07 »
Können wir machen. Darf nur nicht so heißen. Das Problem ist: Niemand gibt zu, böse zu sein. Wer argumentiert, wird immer erklären, Gutes zu tun. Sahaels Ausführungen zu Ordnung und Chaos sind da recht treffend. Die kann man auch farbkodieren zwecks Bequemlichkeit, siehe Vorlonen und Schatten bei Babylon 5.

Man kann auch beliebige andere Einteilungen nehmen. Sommer vs. Winter bei den Dresdenverse Feen. Drei Richtungen funktioniert für mich auch noch gut. Mit vier gleichberechtigten Atrraktoren dagegen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Das neue Changeling macht z.B. alle vier Jahreszeiten. Besser scheint mir da mehrere Oppositionen zu, also z.B. Nobilis (Himmel - Hölle, Licht - Dunkel, Wild - Schlangen). Oder eben D&D (Gut - Böse, Ordnung - Chaos), aber die sind eben semantisch Kacke.


Nein. Wenn deine Taten anderen Menschen zu deinem Nutzen schaden, ohne dass diese dir oder anderen vorher geschadet haben, dann sind sie objektiv falsch und böse.
Das hat wirklich nichts mit einem Standpunkt zu tun. Der Standpunktinhaber könnte höchstens versuchen, seine Taten zu rechtfertigen, was sie aber weder richtiger noch gut macht.

Muss ich gar nicht. Ich schade permanent Leuten. Das fängt damit an, dass eine andere Person nicht existiert, weil meine Eltern nur ein Kind wollten und hört damit auf, dass durch die Wahl meiner Unterrichtsmethodik heute einige wahrscheinlich besser mitkommen werden als andere. (Und wir machen das Thema, weil ich das will. Buhahaha!)

Schaden auf dieser Ebene zu betrachten ist also Unfug. Unser Rechtssytem hat nicht grundlos ziemlich ausführliche "objektive" und "subjektive" Tatbestandsmerkmale. Nur misst es dann nicht mehr, ob jemand böse war, sondern ob sich die Person gesetzeskonform verhalten hat. Der Versuche verlässliche Antworten auf die Frage nach bösem Tun zu geben, führt also dazu, die Frage nicht mehr beantworten zu können.

Es bleibt nur dieses diffuse Gefühl von: "Der/die war böse!" Und das ist auch OK. Das kann man im Spiel ja benutzen. Dann sollte man das diffuse Gefühl, aber nicht in verregelte Kategorien gießen, sondern es subjektive Empfindung bleiben lassen; eben bei den Figuren im Spiel, die durchaus andere Dinge als böse empfinden können, als die Leute, die sie spielen.
« Letzte Änderung: 10.02.2015 | 06:21 von 1of3 »

Offline Oberkampf

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #86 am: 10.02.2015 | 06:51 »
@guter Ritter im Dienst des Bösen

Ich habe mal ein Abenteuer um diese Problematik geleitet, in dem der Ritter ein NSC war. In meiner Interpretation war er meistens nur begrenzt handlungsfähig, er konnte weder dem örtlichen (korrupten, grausamen, bösen) Machthaber Paroli bieten, aber auch dessen Anordnungen befolgte er nur mit wenig Ehrgeiz. So eine Lähmung scheint mir die überzeugende Antwort auf die Frage zu sein, wie der Ritter mit der Situation umgeht.
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Offline Feuersänger

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #87 am: 10.02.2015 | 09:31 »
Zitat
Das Problem
ist: Niemand gibt zu, böse zu sein. Wer argumentiert, wird
immer erklären, Gutes zu tun.

Hatten wir schon: das ist bei _uns_ so. In anderen Universen muss das längst nicht so sein. Siehe D&D. Hab ich oben schon mehrfach was dazu geschrieben.
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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #88 am: 10.02.2015 | 10:02 »
Hatten wir schon: das ist bei _uns_ so. In anderen Universen muss das längst nicht so sein. Siehe D&D. Hab ich oben schon mehrfach was dazu geschrieben.
Jup, hast du hier mehrfach geschrieben und zu mindestens 3 weiteren Gelegenheiten vorher schon - ich kann deiner Argumentation zwar folgen, sehe es aber auch für D&D größtenteils anders. "The misguided fool" ist auch ein "evil archetype" im Book of vile darkness. Und neben dem misguided fool, der glaubt eigentlich der Gute zu sein, dürfte das Groß der Bad Guys in D&D schlicht nicht drüber nachdenken. Ich schätze, die meisten Orks und Gnolle machen sich einfach keinen Begriff von Gut und Böse und die bezahlten Schläger vom Baron von Evilshire dürften sich auch keinen großen Kopp drum machen.

"By the power of evil I shall rule!" ist nach wie vor Skeletor und anderen hoch qualifizierten Psychos mit Verbindungen in Höllen nicht weiter definierter Anzahl vorbehalten.
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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #89 am: 10.02.2015 | 10:08 »
Dann denk mal über die Götter nach, die die Leutchens da verehren. Man sucht sich einen Gott aus, mit dessen Weltbild man d'accord geht. Die Gesinnung der Götter aber ist bekannt. Allein deswegen kann es schwerlich zu solchen kognitiven Dissonanzen kommen.
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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #90 am: 10.02.2015 | 10:14 »
Doch, das geht. Gerade solche netten Gesellen wie Nerull werden ja laut Beschreibung nur von asozialen Psychopathen verehrt. Der einzige "böse" Gott, der eine gewisse öffentliche Verehrung genießt ist Hextor und da greift dann halt wieder "wir sind nicht böse, das ist Heironeische Propaganda! Wir sind nur pragmatisch!"

Und selbst wenn das im System so vorgesehen wäre: Es ist für mich nicht glaubwürdig. Nicht, so lange Menschen im Spiel sind. Bei Elfen, Zwergen und Orks lasse ich mir das vielleicht noch eingehen.
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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #91 am: 10.02.2015 | 10:29 »
In einer Welt, in der Detect Evil ein Ding ist, führt sich so eine Vorstellung von selbst ad absurdum.
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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #92 am: 10.02.2015 | 10:34 »
Nicht, so lange Menschen im Spiel sind. Bei Elfen, Zwergen und Orks lasse ich mir das vielleicht noch eingehen.
Was ist der Unterschied zwischen Menschen aus D&D und Zwergen aus D&D im Hinsicht auf die Frage, ob sie das Böse anerkennen oder nicht?
Warum ich frage? Weil ich irgendwo in den verzweigten Müllhalden meines altersschwachen Gedächtnisses noch so eine Bemerkung habe: dass z.B. absolut neutrale Druiden können auch aktiv dafür mitwirken, dass weder das Böse noch das Gute Oberhand gewinnt. Das heißt, sie versuchen gezielt, die eine Seite zu unterstützen, die gerade ins Hintertreffen geraten ist. Und wenn die Menschen (gehen wir von einem menschlichen Druiden aus) über solche Sachen nachdenken können, dann warum sollte es nicht glaubwürdig sein?

EDIT: Anmerkung: es könnte auch bei AD&D gestanden haben, ich will mich nicht darauf festlegen, dass der Satz aus D&D stammt.
« Letzte Änderung: 10.02.2015 | 10:35 von gunware »
Ich bin der letzte Schrei der Evolution, als sie mich erschaffen hatte, schrie sie: "Oh Gott, was habe ich denn gemacht?!"

Offline SeldomFound

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #93 am: 10.02.2015 | 10:52 »
also Irren = Böse

Der gute Samariter der dir unwissentlich die Wunden mit einem Allergikum pflegt ist böse?

Du hast mich missverstanden: Es geht mir darum zu zeigen, dass wichtiger als gut oder böse die Motivation entscheidend ist, die die Protagonisten, die SCs, und die Antagonisten, die NSCs, in Konflikt miteinander bringt.


Offline Feuersänger

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #94 am: 10.02.2015 | 11:00 »
Ja, an den Satz erinnere ich mich auch noch, das war AD&D. Wo als Beispiel genannt wurde, dass ein Druide (der damals immer True Neutral sein musste) heute einem Dorf gegen Worge helfen könnte, und morgen den Worgen gegen die Dörfler, oder so ähnlich.
Das war allerdings damals schon Blödsinn und ist es heute noch viel mehr.

Ich finde, wer den D&D-Einwohnern eine irdische Denke unterstellt, macht einen Fehler.  Gut und Böse sind - gerade in D&D - Weltanschauungen. Klar hält man die eigene Weltanschauung für Richtig und die andere für Falsch.
Andererseits: es mag vielleicht sogar so weit kommen, dass eine Seite den Sprachgebrauch derart in Geiselhaft nimmt, dass die andere ihn nicht mehr so verwenden mag. Ein RL-Beispiel dafür sieht man in den USA, wo sich Liberale längst schämen, sich als liberal zu bezeichnen, weil das Wörtchen von den Konservativen konsequent als Schimpfwort benutzt wird. Also vermeiden sie inzwischen "liberal" und nennen sich lieber "progressiv". Mit dem Erfolg, dass von der Rechten jetzt wiederum dieses Wort mit Fingerquotes in pejorativer Absicht verwendet wird. Und das, obwohl es nichtmal unbedingt mehr Konservative als Liberale gibt.
Das ist aber wie gesagt nur Sprachgebrauch.

Muss jetzt los, mehr später.
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Offline Slayn

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #95 am: 10.02.2015 | 11:00 »
@gunware:

In D&D sind Gesinnungen absolut. Nur weil ein Druide True Neutral für sich als das Maß aller Dinge entdeckt hat, ist er damit nicht _Gut_, das ist per Definition ausgeschlossen.

Paradebeispiel hierfür sind die Hellknights aus Golarion. Eine LE Organisation, die auch LG Paladine anzieht. Die Frage ist: Wann ist es so weit und der Paladin "fällt".
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #96 am: 10.02.2015 | 11:00 »
Das Motiv. Also ist es nicht Böse Millionen zu Töten um Milliarden zu retten?

Offline Slayn

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #97 am: 10.02.2015 | 11:01 »
Das Motiv. Also ist es nicht Böse Millionen zu Töten um Milliarden zu retten?

Kommt drauf an worüber wir reden. Situative Moral oder Absolute Moral.
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Supersöldner

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #98 am: 10.02.2015 | 11:03 »
Du opferst 5 Millionen Leute um mit ihrer Lebenskraft den Dämonen Einfall zu stoppen und so 4 Milliarden zu retten zb .

Offline Sashael

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Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
« Antwort #99 am: 10.02.2015 | 11:04 »
Muss ich gar nicht. Ich schade permanent Leuten. Das fängt damit an, dass eine andere Person nicht existiert, weil meine Eltern nur ein Kind wollten und hört damit auf, dass durch die Wahl meiner Unterrichtsmethodik heute einige wahrscheinlich besser mitkommen werden als andere. (Und wir machen das Thema, weil ich das will. Buhahaha!)

Schaden auf dieser Ebene zu betrachten ist also Unfug.
Das stimmt. Das meinte ich auch gar nicht.
Zum einen redete ich von Taten, also aktiven bewußten Handlungen mit einem bestimmten Ziel. Damit fällt dein Eltern-Beispiel schon mal komplett flach. Auch dein Unterrichtsbeispiel geht meilenweit am Ziel vorbei, da du ja (hoffentlich) nicht deine Lehrmethoden absichtlich danach auswählst, dass einige Schüler dabei scheitern.

Auf der SPC-Seite gibt es dieses Artefakt, das aus einem edlen Schreibtisch und zwei Stühlen (davor und dahinter) besteht. Setzt sich eine Person auf den Stuhl davor, wird "jemand" mit ihr Kontakt aufnehmen, sie nach ihren Wünschen fragen und einen Deal anbieten. Ein Probant diskutierte so lange mit der anderen Seite, dass er nach 48 Stunden Dauerverhandlung erschöpft bewußtlos zusammenbrach. Zu diesem Zeitpunkt diskutierten sie gerade die Definition des Wortes "shall".

So kam mir gerade dein Beitrag vor, als du darüber redetest, dass du jemandem schadest, weil deine Eltern nur ein Kind wollten. Man kann Wortbedeutungen auch kaputtdefinieren. Natürlich schadest du mit deinen bewußten Taten niemandem, wenn du versuchst, einer Gruppe etwas beizubringen und nicht alle deinen Ausführungen folgen können. Und erst recht schadest du niemandem allein dadurch, dass du auf der Welt bist. Wenn man in diese Definitionsebene hineingeht, kommt man nur bei der logischen Konsequenz des Selbstmordes zum Schutz der Menschheit raus. ;)
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D