Hallo zusammen,
ich habe eine Frage für Ein- oder Umsteiger zum politischen
tm Spiele, wie z.B. mich.
Dazu grob drei Fragestellungen:
1) Was versteht man unter politischem Spiel?
2) Wie handeln und mit den Konsequenzen leben?
3) Spielt das System eine Rolle?
Was versteht man unter politischemtm Spiele?Ich denke, um auf dem politischen Parkett zu agieren, muss eine Art Herrschaftssystem existieren, in dem die Charaktere der Spieler agieren können. Dies kann auf grob drei Ebenen geschehen
- Ganz unten: Die Charaktere sind Teil der Bevölkerung
- Mitten drin: Die Charaktere sind bei Hofe, z.B. als Adlige oder deren Nachkommen.
- Ganz oben : Die Charaktere sind selbst Herrscher: Grafen, Fürsten, o.ä..
Um nicht überfordert zu werden, peile ich die ersten beiden Punkte an.
Politisch beginnen, handeln und KonsequenzenWahrscheinlich denkt jeder bei den Figuren des politischen Schachbretts an die Relation Maps: Personen werden aufgschrieben und zueinandern in Beziehungen gesetzt.
Was sind nun die Ziele? So plump wie es sich anhört, wollen die Spieler Personen in der Relation Map regelrecht ausradieren? Oder wollen sie Beziehungen verändern? "Radier mal 'ist neidisch auf' aus und ersetze es durch 'trachtet nach dem Leben' hin, haben wir fein hingekriegt!"
Was bedeutet nun politisch handeln? Da wollen die Charaktere der Spieler also den Bastard des Königs aus dem Exil holen, um ihm seinen Rachefeldzug und Weg zum Thron zu ermöglichen. Okay. Eine Befreiungsaktion, wie z.B. den Knaben aus einem Kloster zu entführen, kriege ich noch hin. Aber was bedeutet diese Handlung im politischen Kontext?
Wie schnell erreicht das Königshaus diese Nachricht? Wird nun die rechte Hand des Königs ausgeschickt, um den Knaben zu finden? Wird ein Kopfgeld ausgesetzt?
Gibt es dafür Regeln
tm ?
Und jetzt vertreiben die Charaktere den Stiefsohn aus einer Grafschaft, um den Bastard dort einzusetzen.
Joa, ein klassischer Endkampf eben. Aber damit geht doch die Arbeit erst los: Wie gewinnt man die Akzeptanz der Bevölkerung, wie wie Loyalität der Soldaten, der Bediensteten, usw.
Gibt es dafür Regeln
tm ?
Und schließlich, was sind die Konsequenzen? Wird der König einen Unterhändler schicken, um z.B. die Charaktere mit viel Geld abzuwerben? Wird er einen Meuchelmörder schicken? Wie mächtig ist dieser und wie gut können sich die Charaktere davor schützen? Gibt es dafür Regeln
tm ?
Ihr seht, meine Frage nach den Regeln
tm ist die Vorstellungen, solch ein politisches Spiel als Sandbox aufzuziehen. Und selbst wenn es keine klaren Regeln gibt - es ist immerhin sehr komplex - zumindest Ideen, wie sowas aussehen könnte?
Möglichkeit 1: "Okay Leute, mit dieser Aktion habt ihr den Zorn des Fürsten auf euch geladen. Als Konsequenz bastle ich einen Halunken mit X Resourcen, der euch fortan versucht zu erwischen."
Möglichkeit 2: "Okay, Spieler A. Bei deinem nächsten Kneipenbesuch spricht dich eine Person an, die dich bittet heute Abend das Tor offen zu lassen. Sie bietet dir dafür X Gold. *würfel würfel* Du gibst der Versuchung nach und tust dies .."
System does matterOkay, der alte Streitpunkt.
Ich wage die Behauptung, dass Ein- und Umsteigern ein System helfen kann, wenn soziales oder politisches Handeln in den Regeln verankert ist.
Jeder kann etwas mit Lebenspunkten, Rüstungsklasse o.ä. etwas anfangen, also wäre es doch zur Orientierung hilfreich, wenn es ähnliche Spielwerte gibt wie z.B. Ruf, Beliebtheit, Selbstbewußtsein, o.ä. Also selbst wenn zu Beginn die Auswirkungen in der Relation Map noch nicht erfassbar sind, weil es einen überfordert, kann jeder Spieler ganz simpel anfangen, seinen Ruf zu verbessern.
Ganz konkret kenne ich dazu das Rollenspiel zum Song of Ice and Fire, dass sehr konkrete Regeln für soziale Aktionen hat.
Weiterhin soll Lure of Power von WHFRP3 noch einige interessante Aspekte beinhalten?
Schließlich habe ich auch schon von Pendragon gehört bzw. gelesen, habe allerdings den Eindruck, dass die Spieler dabei selbst schon Herrscher sind und nicht nur jenen zuarbeiten.
So!
Meinungen, Anregungen, Ideen?
Gruß,
Klaus.