Autor Thema: Worin besteht das Ziel Eurer Charakteroptimierung (Powergaming?)  (Gelesen 19516 mal)

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Offline Oberkampf

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Wenn der Spieler rhetorisch begabt ist, sein Character aber diese Schwäche hat dann lass Ihn diese Schwäche doch spüren. Gib Ihm Disadvantage, lass Ihn öfter würfeln ob er dem Drang widerstehen kann usw. Du kannst doch aus den Nachteilen auch Mechaniken stricken die es Ihm erschweren. Zudem erschwert er sich das eben auch selbst weil er durch sein verhalten kein Inspiration bekommt.

Solches Verhalten kann aber nach hinten losgehen. Letzten Endes ist das genau wie schlechte Eigenschaften bei einigen RSPs (hatte DSA die nicht mal auch?) oder Nachteile, die bei der Charaktererschaffung Punkte bringen:

Es wird vom Spielleiter zum Nachteil des Spielers angespielt.

Wünschenswert ist dagegen, so scheint mir, dass Charakterschwächen usw. vom Spieler eingebracht werden, um die Story zu bereichern. Das kann zum Nachteil des Charakters sein, aber zum Vorteil des Spielers (bzw. aller Mitspieler, die Spass an dramatischen Wendungen haben, die nicht vom SL erzwungen wurde).

Ich finde es gut, wenn Nachteile sich auch mechanisch auswirken - aber dass Spieler Nachteile von sich aus ins laufende Spiel einbringen, funktioniert eher durch Belohnungen.
Dans un quartier qui est triste à tuer
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Eulenspiegel

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Im Prinzip gibt es zwei Arten von "Nachteilen":
1) Das eine sind Nachteile, die auch für den Spieler nachteilig sind. Diese sollten Punkte bringen, mit denen der Spieler sich Vorteile kaufen kann, die auch für den Spieler vorteilhaft sind:

Im Endeffekt erhält der Spieler zwar einen Nachteil, aber auch gleichzeitig einen äquivalenten Vorteil.

2) Das andere sind Nachteile, die nur für den NSC nachteilig sind, für den Spieler aber vorteilhaft bis neutral sind. Solche Nachteile sollten entweder kostenlos sein oder dem Spieler sogar Punkte kosten.

Syphax

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Um nochmal auf die ursprüngliche Frage des TE einzugehen (Warum Powergaming?):
Bei mir ist der Grund für Charakteroptimierung das Bestreben, anderen (N)SC möglichst wenig mechanische Angriffsfläche zu bieten (unter Einbezug der Emotionen des SCs sieht das teilweise wieder ganz anders aus- man denke nur an die berühmt-berüchtigte goldene Statue im generischen Dungeon, die dann die tödliche Falle Nr. 237854 auslöst). Dieses Bestreben hat seinen Grund wiederrum in einem leichten, unbegründeten Misstrauen gegenüber meinen Mitmenschen.

Offline Chief Sgt. Bradley

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Warum optimiere ich also? Ganz einfach: Ich will diesen Charakter möglichst lange spielen. So simpel ist das.
Mit Optimieren erreiche ich darum zwei Dinge:

a) Cpt. Zufall kann mich immer noch umbringen, aber ich habe die Chancen dafür schon gedämpft.
b) Ich werde in meiner Karriere mit diesem Charakter mehr Würfe schaffen (auf alle Bereiche bezogen) als nicht schaffen, womit mein Spaß an ihm gewahrt bleibt.

Abgesehen davon sind meine Charaktere ja auch ein Teil einer Gruppe. Und ich sollte meinen Beitrag in dieser Gruppe leisten und nicht nur der Ballast sein, der einfach nur dabei ist.
Und wenn dein Kaffee 1.000.000€ gekostet hat, er war jeden cent wert :d :d :d :d :d
Sehe ich absolut genauso :)
Für die Neuen
"Sir! We are surrounded!" - "Excellent! We can attack in any direction!"
Es gibt drei Arten von Grammatik: korrekt, falsch oder Yoda
Insgesamt hab ich das vorhin einer Bekannten am Telefon beschrieben mit "Guardians of the Galaxy in XXL und geiler!"

Offline Asmodeus

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Hi zusammen,

Um auf die ursprüngliche Frage zu kommen: in gewisser Weise optimiere ich auch meine Charaktere. Aber eher so.um ihnen hintergrundtiefe zu geben, und in einem maß dass man mir nicht nachsagen.kann dass ich pg Charaktere Spiele.

Wenn aber der Meister sagt: komm ihr baut euch jetzt pg Charaktere, ich möchte sehen ob eine andere spielrunde mit dem Abenteuer klar kommt was ich gebastelt hab, dan optimiere ich meinen Charakter auch. Egal ob glaskanone oder alleskönner, solange der spielspaß da ist und es nur zum experimentieren ist, fibde ich es garnicht mal schlecht.

Ansonsten in einer standardspielrunde bin ich eher der Typ der einen durchschnittlichen.bis unterdurchschnittlichen Charakter baut der sich auf eine Sache spezialisueren möchte oder schon hat aber auch noch andere Sachen.zumindest geringf7gig beherrscht. Sprich einen allarounder der bei zu speziellen Aufgaben alleine Probleme hat. Denn ein rpg sollte in der gruppe spaß machen. Und ich spiele gerne low leveled oder underestimated charaktere.
Was Rose heißt würd' gleichsüß unter anderm Namen duften.

- William Shakespear

Offline Rhylthar

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Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Auffassung, dass "Powergaming" im Bereich der "technischen Charaktererstellung" häufig einen negativen Einfluss auf den Hintergrund des Charakters habe bzw. zwangsläufig beinhalte, definitiv nicht allgemeingültig ist.

Weiterhin stellt sich mir folgende Frage:
Wenn ich mit meinem umfangreichen Forgotten Realms-Kenntnissen einen Charakter erstelle, der vom Hintergrund nahezu perfekt in die vom SL bestimmte Zeit/Örtlichkeit passt und dies so detailliert mache, dass ich dem SL regelmäßig sage, dass seine Darstellung der Forgotten Realms aber nicht zu den Beschreibungen der Hintergrundbücher passt, auf deren Basis ich ja gerade meinen Charakterhintergrund so detailliert ausgearbeit habe...habe ich dann gerade "Powergaming" im Bereich des Charakterhintergrunds betrieben?
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Lichtschwerttänzer

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hm Hintergrundlawyering ist es wahrscheinlich schon?

Wenn der Charhintergrund dir Vorteile bringt...
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Rhylthar

  • Dämon des Kaufrauschgottes
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hm Hintergrundlawyering ist es wahrscheinlich schon?

Wenn der Charhintergrund dir Vorteile bringt...
Vorteile gegenüber wem? Und in welcher Art?

Nicht unwichtig, denn manch einer drängt das "technische Powergaming" in die Richtung, dass man Vorteile gegenüber seinen Mitspielern haben wolle, was imho vollkommen ungerechtfertigt ist.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Slayn

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@Rhylthar:

Die Antwort hier ergibt sich aus was anderem. Powergaming hat mit Spotlight zu tun. Je krasser man es betreibt, umso mehr kann man für sich einfordern. Dein Reams Lore Beispiel hinkt daran, das man es nicht pro-aktiv umsetzen kann. Außer: Wir spielen Fate (oder ein Spiel mit ähnlicher Mechanik), bei dem man den Lore direkt in Werte und somit direkt in Gain (Fate Points)/Spotlight umwandeln kann. Natürlich kann man sich toll vorkommen und glänzen wenn man der "bessere" Realms oder Aventurien Kenner ist, da ist aber praktisch drauf gschissen wenn der SL sich das Setting zu Eigen macht und einfach "mal so" vom Kanon abweicht.
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Rentin

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Weiterhin stellt sich mir folgende Frage:
Wenn ich mit meinem umfangreichen Forgotten Realms-Kenntnissen einen Charakter erstelle, der vom Hintergrund nahezu perfekt in die vom SL bestimmte Zeit/Örtlichkeit passt und dies so detailliert mache, dass ich dem SL regelmäßig sage, dass seine Darstellung der Forgotten Realms aber nicht zu den Beschreibungen der Hintergrundbücher passt, auf deren Basis ich ja gerade meinen Charakterhintergrund so detailliert ausgearbeit habe...habe ich dann gerade "Powergaming" im Bereich des Charakterhintergrunds betrieben?
In meinen Augen nicht, wobei ich den Hintergrund der Charaktere gerne vorher bespreche. Wir spielen in den FR im Jahre 1359 und ich halte mich nur zu 50% an die Settingvorgaben was die anstehende Zukunft betrifft. Die Vergangenheit hat sich allerdings so abgespielt wie beschrieben.
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