Autor Thema: Worin besteht das Ziel Eurer Charakteroptimierung (Powergaming?)  (Gelesen 19550 mal)

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Offline Crimson King

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Es geht ja auch nicht darum, die Leute zu spielen, die was drauf haben und sich aufopfern, sondern die zu spielen, die nichts drauf haben und für die sich andere opfern  ;)

Zum einen ist das in den meisten Fällen langweilig, zum anderen ist DnD genau dafür nicht konzipiert.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Offline Rentin

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Geht es um den ....

Bei beiden kann ich (leider?) nur aus 2ter Hand mitreden, denn wir hatten bei SR(3) einen Mitspieler, der sich immer Teflonchars gebaut hat, Sozial und Regeltechnisch.
Und bei dem war es eine Mischung aus Charkompetenz nach oben ausreizen, und einer seinen ersten Runden anerzogenen Angst, dem SL einen 'Hebel' gegen den Char zu geben. Sein Charkonzept für eine eher LowPowerRunde war dann ein voll vercyberter Cola/Wasser-trinkender Ex-Konzernsoldat, der eigentlich nur in seiner Wohnung sass, auf Jobs wartend, oder Trainieren ging, Kontakte wurden auch eigentlich nur 'für' den Job und mit der erwartung Jobtechnisches von ihnen zu bekommen gepflegt, und in seiner Wahrnehmung sind auch Connections one-way, ein Informant gibt ihm  Infos gegen Geld, wird aber NIEMALS Infos über seinen Char rausrücken.
Um genau den ging es mir. Aber bitte, Eure persönlichen Gründe für das Optimieren stehen immer noch im Vrodergrund. Und zwar nicht die Standardvariante Starker Kämpfer, intelligenter Zauberer oder geschickter Schurke, sondern, die Tausendsassas, die immer überall alles können und wenns dann mal ans Eingemachte geht immer die Reißleine parat haben.
Das Gegenteil ist beispielsweise Lanzelot: Der beste Krieger der Welt. Hier entsteht Spannung dadurch, dass er trotz seiner vorhandenen Super-Fähigkeiten in Schwierigkeiten gerät.

Beides kann funktionieren, behaupte ich mal. Auch im Rollenspiel. Für D&D will ich´s allerdings nicht behaupten. Da kenne ich mich nicht gut genug aus.

Chiarina.
Hier, Clara beschreibt es doch sehr gut. So einen Charakter wie Lanzelot, das hat doch was. Unbesiegbar auf dem Schlachtfeld und dann rutscht er aus und landet in der zukünftigen Königin. Er macht sich selbst Vorwürfe, das ist Drama, Baby!
Und ja, funktioniert auch in D&D
Aber ist nicht das Thema, warum Spieler kompetente/Problemvermeidende Chars bauen, und nicht ey man kann auch Looser Spielen, und dabei spass haben?

Also, warum spielt man Lanzelot, nur ohne Frauenproblem. :)
Hier ist eine Multi-Diskussion entstanden. Es gibt nicht nur ein Thema, sondern mehrere, je nachdem wer welchen Beitrag wie auffasst. Das macht es imho sowieso spannender.
Teflonbillie bezieht sich auch auf emotionale Unangreifbarkeit. Ansonsten ist es bei DnD immer möglich, von Seiten der Spielleitung noch größere Kanonen aufzufahren.
Dann wären wir wieder beim Wettrüsten, das gilt es ja zu vermeiden. Daher der Vertrauensvorschuss des SL. Ich überlege mir, sollte ich tatsächlich noch mehr Spieler bekommen, jedem einen Marker zu geben, mit dem er ein Situation, welche seinen Char betrifft ungültig macht. Sozusagen einen Überbenny und seis nur drum, guten Willen zu zeigen.
Weil durch den Dungeon ziehen, Monster mashen und danach die Beute versaufen und verhuren, Spaß bringt, und man eben nicht irgendwer, sondern eben der beste in seinem Fach sein will.

Rollenspiel sollte man nicht immer mit irgendwelchen Romanen vergleichen, sondern mit verschissener Fanfiction voller Mary-Sues. Der Autor liebt seine Story und seinen Mary-Sue-Charakter und die Rollenspielrunde sollte die gleiche Liebe für ihre Charaktere aufbringen, egal was alle anderen hochgeehrten Rollenspieler™ sagen.

Die schwächliche, picklige Hühnerbrust kann man auch im RL sein, da sollte man im Rollenspiel auch rocken können, Drachen, Riesen und Orks im Rudel töten, und danach die schönste Maid der Stadt bekommen (und das trotz CHA 1, und wer was anderes meint, kann gerne den Wayne-Train nehmen)
Gerade ne Monatskarte bestellt.
Hallo zusammen,

für mich ist ein Powergamer ein aktiver Spieler der sein System kennt ...
Ein System bei dem regelgerechte Teflon Billis möglich sind ist aus meiner Sicht ein schlechtes System. Soziale Teflon Billis funktionieren nach meiner Erfahrung eigentlich nur dann wenn der Spielleiter extreme Nischen akzeptiert und schützt und den Hintergrund nicht ausspielt.

Gruß Jochen
Ich habe das mal abgekürzt, ich möchte mich nur bedanken. Insbesondere die Auflistung der verschiedenen Systeme gefällt mir sehr gut.
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Offline Rentin

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Begründung?

Ist doch nicht gerade ein unpassendes Ablenkungsmanöver
Nicht wenn der Wachturm nur wenige Meter von Deiner Position entfernt ist und die anderen Wachtürme die Suchscheinwerfer auf das Gebiet ausrichten. Die Gruppe war gerade mal 100 Meter über einen kleinen Anlegesteg gelaufen, als einer der Spieler aufsah und meinte: "Ich hab gar nichts auf Heimlichkeit."
Dann zog er in aller Seelenruhe den Rakwerfer vom Rücken und blies den etwa 30 Meter entfernten Wachturm in tausend Fetzen. Nun ging der Alarm los, Suchscheinwerfer und jede Menge Soldaten stürmten zur Stelle der Explosion. Nach dem der Rest der Gruppe zurück zum Boot wollte, schoß der besagte Spieler noch eine Rakete aufs Boot (auf dem noch die drei Helferlein-NSC saßen), verfehlte dieses allerdings und lud dann die nächste Rakete ein. Zwei andere Gruppenmitglieder entwaffneten ihn dann, aber er hob wieder den Werfer auf. Nur weil der dritte Entwaffnungsversuch erfolgreich war und ein anderer Charakter sofort den Werfer aufhob und damit zum Boot lief konnte die Gruppe fliehen.
Daraufhin gab es eine In-Game Diskussion zwischen dem Rakschützen und dem Char meiner Frau. Letztere spielt ihre Aufregung dann auch mit vollem Elan, deutete an, dem Raketenwerfer-Char eine Klatsche auf den Hinterkopf zu geben, betitelte ihn als Idioten und wollte wissen, was ihn zu einer derart dämlich Tat getrieben hat. Der beschuldigte Spieler lachte sich dabei ordentlich den Ast ab und wir vertagten das Gespräch auf den nächsten Spielabend. Dazwischen haben wir versucht unsere Art zu spielen (auch das wir uns IN-GAME streiten) zu erklären und wie er dabei mitwirken konnte. Am nächsten Spielabend interessierte es den Spieler nicht mehr, er wollte kämpfen und reagierte nicht auf die Versuche ein In-Game Gespräch zu führen. Das wars dann.
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Offline Boba Fett

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Hallo Tanelornen! Oder doch Tanelornesen?
Tanelornis

Moin!

Abgesehen davon, dass (wie gesagt) Charakteroptmierung unabhängig von Rollenspiel steht:

Zitat
Optimiert Ihr gerne Euren Charakter? Dann würde es mich brennend interessieren, welche Ziele Ihr dabei verfolgt.

Andersherum: Ich spiele gerne kompetente Charaktere.
Wenn es im Regelwerk dann dazugehört, dass man optimieren muß, nehme ich es in Kauf.
Aber ich optimiere nicht zwangsweise "to the max" und bastel stundenlang herum, nur um das Quentchen "mehr" zu erwirtschaften.
Der Charakter muss "kompetent genug" sein. Was das ist, definiert der SpL durch die Darstellung des Settings und die Mitspieler mit ihren SCs im Vergleich.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Rentin

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Sowas passiert ja auch nicht absichtlich. Man sieht den Charakter der scheinbar mit allem klar kommt, und versucht ihm etwas zu bieten mit dem er Probleme bekommt.

Und stellt dann fest, dass er diese Probleme dadurch löst, dass er andere Stärken nutzt um seine Schwächen auszugleichen, oder um etwas gegen diese zu tun. Und bemüht sich dann noch mehr, diese Gegenmaßnahmen zu unterlaufen.

Das kann sich dann schnell hochschaukeln, auch dann wenn man nicht der böse SL ist, sondern eigentlich nur dem Spieler etwas Thrill geben wollte, oder anderen zeigen wollte "hey, der ist gar nicht so unverwundbar".

Auch wenn man mit diesem Fokus auf den Teflonbilly eigentlich erst dafür sorgt, dass sich alles um die Suche nach dessen Schwächen dreht. Das ist so ein wenig vergleichbar wie der Versuch ein Loch in eine Wasserfläche zu schlagen damit diese nicht nur glatt und konturlos ist. Egal wo man hinhaut - das Wasser fließt von den Seiten wieder hinein. Lasse ich es dagegen laufen und sich verästeln, so entsteht von alleine ein einzigartiges Muster.
Das Hochschaukeln habe ich hoffentlich hinter mir, da gab es einige unschöne Szenen, aber aus Fehlern lernt man bekanntlich. Ich binde die Spielercharaktere in meine Welt ein und dazu gehören unter anderem auch Dinge, die sich erst einmal nachteilig auf den Charakter auswirken (unser Kleriker zum Beispiel ist gegenüber seinen Vorgesetzten total hörig und befolgt deren Befehle auch über die Köpfe der anderen Chars hinweg, was auch in der laufenden Kampagne zu einer hochinteressanten Szene eskaliert ist). In diesem Falle war der Nachteil, das der Kleriker die Gruppe für 6 Tage verlassen hat, um einem Hochkleriker Bericht zu erstatten. Das ist erst mal nicht tragisch, wenn dann aber ein Halbleichnahm zu bekämpfen ist, wirds unlustig. Im Nachhinein wird der Orden des Klerikers nun Freiwillige schicken um bei einer großen Aufgabe zu helfen.

In unserer Runde spielen wir die Schwächen der (Nicht-)Spielercharakter wie selbstverständlich aus, ich habe aber in den letzten Wochen hier viel gelesen und bin immer wieder über dieses Thema gestolpert und habe mich entschieden mich über die Hintergründe zu informieren. Und trotz der ungenauen Fragestellung, habe ich doch schon einige Sachen gelernt. Ich hoffe das geht noch etwas weiter, aber das wird die Zeit zeigen. Eine Diskussion hier ist sehr spannend und ich ziehe großen Nutzen daraus, insbesondere da ich ja jetzt auch wieder Spieler (in einer SW Runde) bin.

Ich spiele eigentlich kein D&D und meine Systemkenntnisse sind eher rudimentär, ich finde das Thema aber interessant.

@Rentin: Auch für mich wird nicht so wirklich greifbar, auf welches Phänomen du jetzt genau raus willst. Du fragst, wieso Spieler optimieren (also mit den harten Regeln von D&D arbeiten, um starke Charaktere zu bauen) sprichst aber gleichzeitig von Teflonbillys, die – korrigiere mich, wenn ich das falsch verstanden habe – keine Angriffsfläche für Drama bieten und nicht ordentlich mit der Welt vernetzt sind (wofür D&D keine Regeln hat). Ich sehe da nicht so recht den Zusammenhang und bin verwirrt. Könntest du vielleicht mal – ironie- und sarkasmusfrei – ein oder zwei prototypische(s) Beispiel(e) posten, damit wir wissen, von welchem Verhalten du jetzt genau sprichst und wo dein Problem damit ist?
Eigentlich meinte ich tatsächlich die TB, welche weder noch durch Drama oder Regeln angreifbar sind. Ich weiß nicht, ob es da noch einen weiteren Begriff gibt und kann mich gar nicht oft genug für die misslich gestellte Frage entschuldigen.
Eben jene Spieler, welche sich immer dann auf das Regelwerk berufen wenn auch nur der kleinste Nachteil für sie im Raum steht. Sei es der Sniper, der immer hinten bleibt und Mörderschaden rauspumpt, sich aber sofort beschwert, das er die anschleichenden Raider nicht bemerkt hat. Der sein Metawissen geschickt einsetzt, zu jeder Zeit an jedem Ort des Geschehens ist, lalala.
Ich nenn sie ab sofort A-löcher.
Aber, aufgrund der Frage des Optimierens kamen hier so viele gute Antworten zusammen, das ich mich lieber darauf konzentrieren möchte.
Definiere mir Haken und Ösen.

D&D 5E kennt für den Background "Flaw", "Bond" und "Ideal". Damit habe ich imho, wenn ich nicht gerade als Flaw die Angst vor Breitmaulnashörnern genommen habe, dem SL schon Dinge gegeben, bei denen er ansetzen kann, was auch vollkommen okay ist, so lange er nicht permanent mit moralischen Dilemmata wie "Paladin vs. Orc Baby" kommt.
Auch wieder ein sehr gutes Beispiel, aber wer zwingt einen Spieler, sich daran zu halten? Nicht das ein Zwang notwendig sein sollte, aber nehmen wir mal den Flaw "I have trouble keeping my true feelings hidden. My sharp tongue lands me in trouble." (Quelle D&D PHB Seite 131).
Der Spieler ist allerdings rhetorisch sehr begabt und weiß es, seinem Gegenüber Honig ums Maul zu schmieren. Er bleibt immer cool und verliert nie die Contenance. Und wenn dieser Spieler sein Verhalten trotz gutem Zuredens nicht ändert, dann ist das eben so? Dann hat er zwar einen Nachteil, aber den muss er ja nicht ausspielen.
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Nicht wenn der Wachturm nur wenige Meter von Deiner Position entfernt ist und die anderen Wachtürme die Suchscheinwerfer auf das Gebiet ausrichten.
das finde ich jetzt interessant unde hat nichts mit dem Problem zu tun.

Das war Leeroy Jenkins
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Archoangel

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Es geht ja auch nicht darum, die Leute zu spielen, die was drauf haben und sich aufopfern, sondern die zu spielen, die nichts drauf haben und für die sich andere opfern  ;)

Für mich als Leser ist die lange Wanderung mit gelegentlichem Versteckspiel und einem Gefangenen, den sie mitschleppen das Highlight im HdR. Und dass die beiden nur überleben, weil draußen der Bär steppt, ist wieder mal eine ziemlich vereinfachte Darstellung. Keine andere Passage ist so atmosphärisch und besitzt einen derart hohen Doom-Factor wie Frodos und Samweis´ Wanderung zum Orodruin! Und genau betrachtet, geschieht da doch einiges, was in Rollenspielen zum absoluten Standard gehört: Survivalfertigkeiten werden benötigt, Kletterpartien finden statt, unheimliche Orte werden passiert, misstrauische Fremde werden beruhigt, ja: Versteckspiele finden statt, Begegnung mit dem Riesenmonster, psychische Zerrüttung, Infiltrationsversuche, und über weite Strecken findet gleichzeitig die Auseinandersetzung mit dem Führer Smeagol statt, von dem die beiden nicht wissen, wie weit sie ihm trauen können... super Passage!

Die Schlacht um Minas Tirith finde ich da atmosphärisch um einiges öder (wenn es nicht Pippin und den irren Denethor gäbe) - auch wenn da von mir aus der Bär steppt.

Sorry nochmal - jetzt halte ich hier den Mund.

Chiarina.

Genau! Und deshalb spielst du ja auch KEIN D&D. Passt doch alles. Die Frage ist ja eher: warum spielt der Threadersteller D&D wenn er Powergaming für den Steigbügel des Antichristen hällt?

Ich meine - ich kann auch mit einem iPhone einen Nagel in die Wand hauen, bevorzuge für so etwas allerdings einen Hammer. Wenn ich also powergaming absolut ablehne spiele ich doch nicht ein System, dass Powergamer anspricht (und primär für sie geschrieben wurde). Ich bin da recht sprachlos.
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Offline Archoangel

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@Rentin: ich verstehe deine Frage jetzt noch weniger, denn du sagst ja nun (nachdem du ordentlich Gegenwind bekommen hast), deine Frage ginge nicht an powergamer, sondern an tBs, die du fortan "Arschlöcher" nennen möchtest. Ergo lautet von nun an der Titel des Threads:

Zitat
Worin besteht das Ziel Eurer Charakteroptimierung ihr Arschlöcher

... oder so ähnlich. Das ist nun noch provokanter als dein Einstiegspost ohnehin schon war. Nicht nur, dass du zunächst 90%+ der D&D-Spieler leicht verärgert hast, nein - jetzt erwartest du eine Erklärung von TBs (von dir auch Arschlöcher genannt) warum sie sich TBs (Arschlöcher) bauen???

Irgendwie raff ich es nicht - meinst du das jetzt ernst oder trollst du nur?
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Offline bobibob bobsen

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Zitat
Auch wieder ein sehr gutes Beispiel, aber wer zwingt einen Spieler, sich daran zu halten? Nicht das ein Zwang notwendig sein sollte, aber nehmen wir mal den Flaw "I have trouble keeping my true feelings hidden. My sharp tongue lands me in trouble." (Quelle D&D PHB Seite 131).
Der Spieler ist allerdings rhetorisch sehr begabt und weiß es, seinem Gegenüber Honig ums Maul zu schmieren. Er bleibt immer cool und verliert nie die Contenance. Und wenn dieser Spieler sein Verhalten trotz gutem Zuredens nicht ändert, dann ist das eben so? Dann hat er zwar einen Nachteil, aber den muss er ja nicht ausspielen.

Ich vermute mal das dem Spieler diese Art zu spielen nicht liegt. Vielleicht solltest du mal überlegen ob es vielleicht sein könnte das nicht alle deine Mitspieler einen gehobenen Wert auf das Ausspielen von Nachteilen legen. Wenn man selbst etwas sehr gerne mag, kann einem der Blick für seine Umgebung und seine Mitspieler schon mal verloren gehen.

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oder er spielt es subtiler aus
“Uh, hey Bob?”
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Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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User6097

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Der Teflonbilly kommt ja aus Knight of the Dinner table. Ich glaub, man kann das Konzept nicht verstehen, wenn man den Strip nicht kennt. Wer hat die Comics denn gelesen?

Offline Arldwulf

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Die Frage ist ja eher: warum spielt der Threadersteller D&D wenn er Powergaming für den Steigbügel des Antichristen hällt?

Die einzelnen D&D Editionen unterstützen und profitieren ja sehr stark von Powergaming. Ist das nicht schon eine Antwort? Denn die Gleichsetzung von D&D mit starkem Powergamingfokus funktioniert nicht editionsunabhängig. Gleichzeitiggibt es selbst innerhalbdieser noch verschiedene Spielweisen. Er könnte also eine Spielweise gut finden (welche D&D ist) und eine andere (welche ebenso D&D ist) ablehnen.
« Letzte Änderung: 16.02.2015 | 17:04 von Arldwulf »

Offline Archoangel

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Mal zurück zum TB:

Im Laufe meines Lebens habe ich schätzungsweise bald 1000 Spieler gehabt - vom Oneshot bis zur jahrelangen Kampagne. In dieser Zeit bin ich auch auf den ein oder anderen TB-Player gestoßen, klar. Meine Erfahrung dazu (mit einer einzigen Ausnahme): TB-Spieler haben ein gewisses Trauma hinter sich, dass sich fast immer aus negativer SL-Erfahrung ableiten lässt, weshalb sie sich genötigt fühlen Charaktere zu bauen, die praktisch keine Angriffsfläche bieten. Zeigt sich im Laufe des Spiels dass der gegenwärtige SL/GM würdig mit den Charakteren umgeht und eben nicht die kleinste Schwäche ausnutzt um Charaktere/Spieler fertig zu machen, so legt auch der TB-Spieler sein Verhalten ziemlich schnell ab, bzw. passt sich dem sonstigen Gruppenspiel an.

Insofern würde ich bei einem Neuspieler zunächst das Gespräch suchen, bei einem Altspieler hingegen mein eigenes Verhalten mal einer gründlichen Reflexion unterziehen.
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Offline Rhylthar

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Ist eine Möglichkeit. Eine andere, dass man den Flaw hat erwürfeln lassen und er dem Spieler überhaupt nicht passt. Ein Grund, warum ich Spieler immer selbst einen aussuchen lassen würde.

Weiterhin ist es schon eine Regel, wenn auch eine schwammige. Schließlich geht es um den Inspiration Die. Also ist ein gewisser "Zwang" dabei, es auch so auszuspielen. In welchem Maße...das muss eine Gruppe für sich selbst rausfinden.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Feuersänger

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Ich kenne zwar KodT, aber "Teflonbilly" habe ich davon unabhängig immer mehr auf die "Softstats" bezogen verstanden. Also, keine Schwachstellen im Hintergrund etc., keine Familienangehörigen oder Geliebten über die man den SC erpressen könnte, all sowas.

Ich würde nie von einem Spieler verlangen, seinem Charakter absichtlich mechanische Schwachstellen zu verpassen. Im Gegenteil -- wie Elfenlied auch schon sagte -- ist es in D&D geradezu erforderlich, alle Schwachstellen so gut wie möglich abzudichten. Wichtig ist vor allem, dass der SC seinen Job machen kann -- und z.B. ein Bruiser kann seinen Job (Schmerzen verursachen) nicht machen, wenn er sich bei jedem Kaninchenfurz vor Angst in die Hosen scheisst, will heissen permanent seine Will Saves verkackt. Das ist auch eher so die Gefahr bei manchen Spielern, dass sie sich dermaßen als One Trick Pony überspezialisieren, dass ihr einer Trick quasi gar nicht mehr zur Anwendung kommen kann. Das würde ich dann als "Phantom-Powergaming" bezeichnen.

--

Im Übrigen muss ich da auch an meine untote Kingmaker-Runde denken ("untot" weil sehr seltene Spieltermine), die sich durch einen hohen Anteil ausgesprochener Casual-Spieler auszeichnet, die sich ums Verrecken nicht in ihre Mechaniken eingearbeitet haben. Die Kämpfe sind dann meist dermaßen unkoordiniert abgelaufen, dass es sogar zu Friendly Fire kam und von gegenseitigem Support keine Rede sein kann. Ich habe schließlich meinen Charakter ausgewechselt, und als neuen SC einen Paladin gebaut, der so weit wie möglich autark sein soll und_vor allem_ derart hohe Saves und HP-Reserven hat, dass er vermutlich die meisten Encounter im Alleingang durch pure Sturheit überwinden könnte. (Ausprobieren konnte ich das noch nicht, weil Terminproblematik.)
Insofern, Powergaming: absolut. Aber ohne dieses würde es eher früher als später garantiert entweder zu einem Wipe kommen oder massive Deus-Ex-Machina-Eingriffe seitens der SL erfordern, und das macht absolut keinen Spaß.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline Rentin

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« Letzte Änderung: 16.02.2015 | 20:31 von Rentin »
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Wenn ich ehrlich bin, habe ich die Sorte Charakter noch nie in der Praxis erlebt. Mag daran liegen, dass ich im Befolgen der Regel 0 recht konsequent bin.

Mir stellt sich da die Frage, ob das Problem, das du ansprichst, dann doch eines ist, das in der Praxis eher selten auftritt und vor allem theoretischen Charakter hat.
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J.W. von Goethe

Offline Slayn

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Mir stellt sich da die Frage, ob das Problem, das du ansprichst, dann doch eher eines ist, das in der Praxis eher selten auftritt und vor allem theoretischen Charakter hat.

Gehe ich mal von aus. Es gibt zwar, besonders in Foren, immer das Blahblah wie OP Wizards&Co. sind, somit jede andere Klasse locker ersetzen können, das habe ich am Spieltisch nur noch nie erleben dürfen/müssen.

[Nachtrag] Im Gegenteil. Die Klassen, die als "Zu Schwach" verschrien sind, kommen allen Anscheins nach am häufigsten vor.
« Letzte Änderung: 16.02.2015 | 19:10 von Slayn »
Wenn wir einander in der Dunkelheit festhalten .. dann geht die Dunkelheit dadurch nicht vorbei
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Offline Rhylthar

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Wenn ich ehrlich bin, habe ich die Sorte Charakter noch nie in der Praxis erlebt. Mag daran liegen, dass ich im Befolgen der Regel 0 recht konsequent bin.

Mir stellt sich da die Frage, ob das Problem, das du ansprichst, dann doch eines ist, das in der Praxis eher selten auftritt und vor allem theoretischen Charakter hat.
Stimme ich zu.

Die eierlegende Wollmilchsau ist zwar theoretisch möglich, aber ich habe noch nie einen Spieler erlebt, der einen Charakter genau aus diesen Gründen gebaut/genommen hat.
Vielseitig ja, nach Möglichkeit in allem der Beste...Nein.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline skorn

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Auch wieder ein sehr gutes Beispiel, aber wer zwingt einen Spieler, sich daran zu halten? Nicht das ein Zwang notwendig sein sollte, aber nehmen wir mal den Flaw "I have trouble keeping my true feelings hidden. My sharp tongue lands me in trouble." (Quelle D&D PHB Seite 131).
Der Spieler ist allerdings rhetorisch sehr begabt und weiß es, seinem Gegenüber Honig ums Maul zu schmieren. Er bleibt immer cool und verliert nie die Contenance. Und wenn dieser Spieler sein Verhalten trotz gutem Zuredens nicht ändert, dann ist das eben so? Dann hat er zwar einen Nachteil, aber den muss er ja nicht ausspielen.

Wenn der Spieler rhetorisch begabt ist, sein Character aber diese Schwäche hat dann lass Ihn diese Schwäche doch spüren. Gib Ihm Disadvantage, lass Ihn öfter würfeln ob er dem Drang widerstehen kann usw. Du kannst doch aus den Nachteilen auch Mechaniken stricken die es Ihm erschweren. Zudem erschwert er sich das eben auch selbst weil er durch sein verhalten kein Inspiration bekommt.

Offline Archoangel

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Das Du nicht verstehst um was es mir geht, obwohl ich es vier oder fünfmal geschrieben habe, zeigt mir wer hier der Troll ist.
Wenn Du kein Interesse hast Dich einzubringen, dann lass es doch. Schnapp ein wenig frische Ludwigshafener Luft, das ist ja für Dich näher als Mannheim, vielleicht nimmst Du noch Deine Tochter mit, aber bitte, mach Dich nicht lächerlich(er).

Sihe PM. Statt dir Mühe zu geben mich versteckt zu beleidigen, könntest du auch einfach mal auf meine Posts eingehen. Das würde einen Diskurs überhaupt erst einmal ermöglichen.
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Offline Arldwulf

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Gehe ich mal von aus. Es gibt zwar, besonders in Foren, immer das Blahblah wie OP Wizards&Co. sind, somit jede andere Klasse locker ersetzen können, das habe ich am Spieltisch nur noch nie erleben dürfen/müssen.

[Nachtrag] Im Gegenteil. Die Klassen, die als "Zu Schwach" verschrien sind, kommen allen Anscheins nach am häufigsten vor.

Was letztlich ja auch nicht einmal daran liegt, dass diese Klassen dies nicht könnten, und man es ihnen nur nachsagen würde. Sondern eher daran, dass Spieler ja eine gute und für alle lustige Runde haben wollen, und darum das Potential nur selten so weit ausreizen. Die "mein Char ist mein langes Auto" Spieler gibt es wirklich selten, erst recht in dieser Extremform.
« Letzte Änderung: 16.02.2015 | 20:37 von Arldwulf »

Draig-Athar

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Ja, schon richtig, was ihr da schreibt. Ich könnte jetzt hier allerdings auch von einem Fantasyroman erzählen, in dem vier nicht gerade allzu fähige Hobbits wirklich große Heldentaten vollbringen.

Wie kommst du eigentlich darauf, dass die Hobbits (im Sinne der D&D Regeln) nicht optimiert sein können. Die sind einfach nur sehr niedrigstufig und werden durch den Großtel der Handlung von fähigeren (hochstufigeren) Charakteren mitgeschleppt - aber "schwach gebaut" müssen die deswegen noch lange nicht sein!

Offline Rentin

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Wenn der Spieler rhetorisch begabt ist, sein Character aber diese Schwäche hat dann lass Ihn diese Schwäche doch spüren. Gib Ihm Disadvantage, lass Ihn öfter würfeln ob er dem Drang widerstehen kann usw. Du kannst doch aus den Nachteilen auch Mechaniken stricken die es Ihm erschweren. Zudem erschwert er sich das eben auch selbst weil er durch sein verhalten kein Inspiration bekommt.
Das sind keine schlechten Ideen, dennoch könnte im Fall Deines Vorschlags dann vom Spieler mit den Regeln argumentiert werden. EIn wenig froh bin ich ja schon, das ich aktuell nicht von einem solchen Problem betroffen bin, da bleibt in einem solchen Fall nur das gute, alte miteinander reden.
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