Autor Thema: Wieso ist das Western-Genre eigentlich im Rollenspiel eine Nische?  (Gelesen 4175 mal)

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Offline Chruschtschow

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Äh, einfach "Schurken" und "Helden"? :d

Und bezüglich des Paladins möchte ich mal auf die Serie Have Gun - Will Travel verweisen. Aaaaalter Hut. ;)
« Letzte Änderung: 1.03.2015 | 14:23 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline Greifenklaue

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Reiter der Rache sind ja keine Schurken, sondern Menschen, die eher von Wut und Rachegefühlen gelenkt sind - auf Seiten der Siedler wie der Indianer. Kurzum, Rache und Wut ist ja auch ein typisches Motiv der "guten" Seite.

Guckt man den Knallerwestern The Salvation sind da nur Reiter der Rache unterwegs ... Dänischer Western mit Mads Mikkelsen, Mikael Persbrand und Eva Green. Für mich der Western des letzten Jahrzehnts!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline Kardinal

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wirklich (quasi-)historischer Western muss ja vielleicht gar nicht sein: ich halte ein prä- bis proto-elektrisches Setting mit riesigen wilden und halbzivilisierten Landstrichen, allgegenwärtigen Schusswaffen, Stämmen unberechenbarer "Wilder" und bedrängter "Ureinwohner", seltenen "Schätzen" (Bodenschätze oder antike Ruinen und Schätze der Vorfahren der "Ureinwohner"), Pferden als Hauptverkehrsmittel etc., schon für verkaufbar - ob mit oder ohne "Extras" in Form von paranormalen/übernatürlichen Kräften oder nicht-menschlichen "Rassen". Ich würde allerdings z.B ein near-future postapokalyptisches Setting dafür nutzen (Ursache: permanent erhöhte Solaraktivität mit regelmäßigen gewaltigen CMEs, die alle moderne Elektronik zerlegen und in den ersten Jahren zu einem globalen Kollaps mit Hungersnöten, Seuchen und Bürgerkriegen führen. Dazu der "alte" Treibhauseffekt plus vielleicht ansteigender Sonneneinstrahlung - und zack: jede Menge Prärien und neue Urwälder, Ruinen und "neue Wilde" - Mutanten, Psi oder gar instabile Übergänge zu anderen Welte füge man nach Bedarf hinzu)...
The Future: Transhumanism is what all the rich people are doing - and Cyberpunk is what they are doing to the rest of society.

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Offline Waylander

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wirklich (quasi-)historischer Western muss ja vielleicht gar nicht sein: ich halte ein prä- bis proto-elektrisches Setting mit riesigen wilden und halbzivilisierten Landstrichen, allgegenwärtigen Schusswaffen, Stämmen unberechenbarer "Wilder" und bedrängter "Ureinwohner", seltenen "Schätzen" (Bodenschätze oder antike Ruinen und Schätze der Vorfahren der "Ureinwohner"), Pferden als Hauptverkehrsmittel etc., schon für verkaufbar - ob mit oder ohne "Extras" in Form von paranormalen/übernatürlichen Kräften oder nicht-menschlichen "Rassen". Ich würde allerdings z.B ein near-future postapokalyptisches Setting dafür nutzen (Ursache: permanent erhöhte Solaraktivität mit regelmäßigen gewaltigen CMEs, die alle moderne Elektronik zerlegen und in den ersten Jahren zu einem globalen Kollaps mit Hungersnöten, Seuchen und Bürgerkriegen führen. Dazu der "alte" Treibhauseffekt plus vielleicht ansteigender Sonneneinstrahlung - und zack: jede Menge Prärien und neue Urwälder, Ruinen und "neue Wilde" - Mutanten, Psi oder gar instabile Übergänge zu anderen Welte füge man nach Bedarf hinzu)...
Genau dafür gibt es z.B. Gammaslayers.

Offline YY

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Ich vermute ja eher, dass Western so einen schweren Stand hat, weil du halt alle Bestandteile des Westerns im Rahmen typischer Fantasy- oder SciFi-Welten unterbringen kannst.

Ja, sehe ich genau so.

Western-Elemente sind nicht nur bei den Amis sehr beliebt, aber bei "reinen" Western - am Besten noch ohne fantastische Elemente -  fehlt vielen Spielern dann doch etwas.


Auch in den Bereichen Film, Trivialliteratur, Comic usw. scheint Western ziemlich durch zu sein. Man  hat zwar noch immer einen Haufen Westernzeugs zur Verfügung stehen, merkt aber ziemlich deutlich, dass (zumindest hierzulande) die Blütezeit des Western irgendwann in den 50ern und 60ern war.

Und damals eben auch allerschönst Schwarz-Weiß mit Happy End - Hollywoodwestern pur.

Die erfolgreichen Western ab 1990 taugen alle nur etwas, weil sie mit diesem Schema brechen und entweder den typischen Hollywoodwestern komplett parodieren oder aber mit (auch mal etwas leiseren) Grautönen aufwarten.


Das ist blöderweise auch ziemlich genau die Trennung, die man fürs Rollenspiel vornehmen muss - entweder "Ur-Western" und Parodie (das geht ja noch halbwegs zusammen und da bekommt man auch noch die Italoschiene irgendwie unter) oder gritty Grautonwestern.
Letzteres will eh kaum einer spielen und bei Ersterem stellt sich wirklich die Frage, wo der großartige atmosphärische Unterschied zu EDO-Fantasy ist.

Abseits dieser Zweiteilung kann man höchstens noch punkten, indem man das Setting etwas aufbohrt und interessanter macht, etwa mit Übernatürlichem und/oder Steampunk - und auf dieser Nische hockt Deadlands und lacht sich scheckig über die Konkurrenz.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer