Wie sind Eure Erfahrungen, welche Tipps habt ihr für eine erfolgreiche "böse" Truppe?
Wenn es ein böser Charakter in einer Gruppe von "grauen" oder "guten" ist sollte man sich als Spieler mit mindestens dem Spielleiter bewusstmachen wie die Interaktion aussehen soll.
Wenn man sich entscheidet eine Gruppe "böser" Charaktere zu spielen sollte man die Rahmenbedingungen abstecken und darüber sprechen wie man sich es vorstellt.
Die Unterteilung nach "egoistisch" / "nicht egoistisch" oder auch "psychopathisch" / "nicht psychopathisch" erscheint mir etwas zu grob und in der Praxis eigentlich nicht anwendbar.
Schließlich wird ein böser Charakter nicht minder psychopathisch nur weil er über eine Begründung, eine Motivation und einen Ehrenkodex verfügt.
Um Serienfiguren aufzugreifen macht es einen starken Unterschied ob man sich nun an Walter White (Breaking Bad), Francis Underwood (House of Cards), Hannibal Lector (Hannibal) oder Dandy (American Horror Story) orientiert. Mitunter kann es in einer Serie stark abweichen wenn man bei AHS statt Dandy Elsa Mars oder Twisty zum Vorbild nimmt oder wenn man unterschiedliche Darstellungen des Charakters betrachtet wie der Vergleich von Hannibal Lector aus der Serie Hannibal zu Hannibal Lector aus dem Film Das Schweigen der Lämmer.
Danach sollte man sich darüber bewusst werden wie man sich das Spiel mit den Mitspielern vorstellt.
Wenn man sich einen Francis Underwood gebastelt hat sind die Mitspieler (Charaktere) dann mehr so Claire Underwood oder Doug Stamper oder mehr so "das nächste Opfer" das von Francis umgemäht wird.
Wenn man sich einen Hannibal Lector gebastelt hat sind die Mitspieler (Charaktere) dann mehr so das Team von dem er auch versucht zu lernen oder die Menükarteneinträge? Isst er unhöfliche Mitspieler Charaktere?
Überhaupt steht da die Frage im Raum ob man mit dem Bösen Charakter PvP haben will und wenn ja wieviel und auf welche weise.
Das ein Charakter böse ist heißt imho nicht das es zwangläufig zu PvP kommen muss oder sollte.
Wenn man sich dafür entscheidet sollte man sich Gedanken machen ob es eine Art Pseudo-PvP ist bei dem man im Spiel nur so tut als würden die Charaktere einen Konflikt über ihre Fähigkeiten austragen während man sich im Metaspiel storygerecht einigt (Fate, Fiasco etc.) oder ob man das ganze mitunter knallhart als kompetitives Brettspiel veranschlagt wo es um Strategie, Pfiffigkeit und Würfelglück geht.
Letztlich hilft es noch abzustimmen welche Geschmacksart es sein darf, wo Grenzen liegen, welchen Stil man haben mag.
Abgesehen von den Charakteren macht es schließlich doch einen Unterschied ob man sich in Gore und Splatter übt wie bei AHS, es mehr so Thrillerartig macht wie bei Hannibal oder HoC, vielleicht mehr zum klassischen Zombie Horror von Helix oder Walking Dead greift.
Nun oder bei Vampire: Die Maskerade,... ob man nun Sabbat Leute spielt die sich an diversen Blutfesten und Grausamkeiten ergötzen, ob man Camarilla Leute spielt die einfach Alt und/oder aus der Art geschlagen sind, einen eher gruseligen Giovanni Clan oder was einem sonst so einfällt.
Das heißt hauptsächlich sollte man darüber reden,...
..., und sich anschließend daran halten. Gerade wenn man den Bösen Charakter spielt halt auch ein Gespür für haben das man jetzt den
Mitspielern nicht den Spaß versaut.