Wenn man mal von "per se böse" Gesinnungen a'la Sauron und sein Mittelerdegewimmel (und Kankra, und der Balrog) absieht,
dann geht es beim Thema "böse" doch stets um die Fragen,
welche Mittel als legitime Maßnahmen zur Realisierung von gesteckten Zielen angesehen werden,
und welche Ziele als legitim gesteckt werden können.
Die Gesellschaft in der man sich befindet setzt da Standards (Moral, Gesetze, religiöse Kodizes, etc. etc.).
Bewegt man sich in seinem Verhalten zu weit von den Standards entfernt, dann wird das als nicht tolerierbar empfunden.
Entfernt man sich in aller Regelmäßigkeit zu sehr von diesen Standards, dann wird man als "schlecht/skrupellos/böse", etc. empfunden.
Möchte man "böse" spielen, muss man also wissen, wo die Standards liegen und sich darüber hinwegsetzen.
Und man sollte für seinen Charakter auch eine plausible Begründung haben, warum er sich von der gesellschaftlichen Norm absetzt.
Und dann sollte man das nicht als statisches Verhalten (grundlos) vorweisen, sondern eben wissen, warum man was macht.
Ich denke, dann wirkt das gespielte Verhalten auch plausibel...
Generell kann ich dem Kram ("Böse, böse...") aber schon lange nichts mehr abgewinnen. Das hab ich irgendwann in den 90ern in irgendeinem der vielen darquesten Settings zurückgelassen.