Autor Thema: Rollenspiele im Brettspielregal?  (Gelesen 6686 mal)

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Offline aikar

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Rollenspiele im Brettspielregal?
« am: 15.03.2015 | 13:31 »
Hallo allerseits

Auf der Heinzkon wurde ja wieder kräftig diskuttiert, wie man neue Rollenspieler rekrutieren könnte (Orkenspalter TV berichtete)
Dabei ist bei mir eine alte Frage aufgekommen.
Es wurde praktisch nur darüber spekuliert (recht hilflos, wie ich es empfunden habe), wie man pupertierende, männliche Computerspieler anwerben könnte. Aber da ist für mich der Zug abgefahren.
Die für mich naheliegendste Gruppe, die Brett- und Kartenspieler, wurden dafür praktisch gar nicht erwähnt.

Früher waren RPGs im Spielwarenladen erhältlich, heute nicht mehr. Aber warum eigentlich?

Kooperative Brettspiele erfreuen sich steigender Beliebtheit. Dungeonslayers könnte thematisch problemlos neben Legenden von Andor (Immerhin Kennerspiel des Jahres 2013) stehen.
Warum tut es das nicht?

Wo sind heute die Barrieren und Schwierigkeiten, wenn man eine Rollenspielbox (Lassen wir mal reine Bücher beiseite) in die Brettspielabteilung bringen will?

Erleuchtet mich :)
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Offline Rhylthar

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #1 am: 15.03.2015 | 13:48 »
Gegenfrage:
Wie viele klassische Spielwarenläden kennst Du noch?

Natürlich könnte man bei den großen Läden wie etwa Toys"R"Us auch Rollenspiele platzieren, die Frage ist nur, ob die Rollenspielverlage auch die Regalplätze für den zu erwartenden Absatz bezahlen wollen oder nicht lieber etwas anderes da aufstellen.

Rollenspiele gehören für mich viel eher in eine Buchhandlung, denn die Schnittstellen wären imho viel größer.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline Scorpio

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #2 am: 15.03.2015 | 13:48 »
Weil damals Schmidt-Spiele DSA-Kram mit zahlreichen Vertretern vor Ort den Spieleläden vorgestellt und maximaler Gewalt in den Markt gedrückt hat. Da waren Sprüche wie "Du willst 20 mal das beliebte Brettspiel der Saison? Klar, aber dann musst du auch das Einsteigerpaket mit folgenden DSA-Sachen nehmen."

Um heute Rollenspiele auch nur ansatzweise so vermarkten zu können, bräuchte man mehrere Vertriebsleute, die sich nur darum kümmern. Und dann bleibt die Frage, ob der Markt das so überhaupt noch schluckt oder ob die Mehrkosten für den vergrößerten Vertrieb überhaupt rein geholt werden mittelfristig.

Ich sehe den Markt der Rollenspielzurückkehrer aktuell aber als attraktiver an, als Neulinge einzufixen. Da müsste man weniger Arbeit aufwenden, denn die wissen ja schon, um was es geht, die müssen nur neu entfacht werden.
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Offline Lichtbringer

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #3 am: 15.03.2015 | 13:49 »
Mir scheint es zwei Gründe zu geben:
- Rollenspiele sind viel komplexer als andere Spiele. Selbst die typischen Einsteigerspiele sind oft noch zu komplex.
- Rollenspielverlage haben nicht die Infrastruktur, das Zeug an die Läden zu bringen. Während die Läden und etablierten Brettspielverlage immer größer wurden, atrophierten die Rollenspielverlage.

Offline YY

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #4 am: 15.03.2015 | 14:17 »
- Rollenspiele sind viel komplexer als andere Spiele. Selbst die typischen Einsteigerspiele sind oft noch zu komplex.

Die Frage ist, wen man damit erreichen will.
Ein Brettspielbegeisterter hat keine Probleme damit, sich in einen neuen Regelsatz einzufuchsen.

Und es gibt ja durchaus Brettspiele, die mindestens so komplex sind wie ein Einsteigerrollenspiel.
Diese spielen aber auch keine Brettspielanfänger, und dann frage ich mich, ob da die Schnittmenge nicht ohnehin schon sehr groß ist.

Ich kenne wenige "reine" Brettspielfanatiker - wer mehrere Brettspiele der Todessternklasse zuhause hat, ist in meiner Wahrnehmung meistens sowieso schon/auch Rollenspieler.

- Rollenspielverlage haben nicht die Infrastruktur, das Zeug an die Läden zu bringen. Während die Läden und etablierten Brettspielverlage immer größer wurden, atrophierten die Rollenspielverlage.

Ja, das war der große Vorteil der Anfangszeit - da hatte man auch andere Sachen im Programm und konnte die Rollenspiele mit pushen.


Wie machen das eigentlich Verlage, die heute noch ähnlich aufgestellt sind, z.B. FFG?
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline TeichDragon

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #5 am: 15.03.2015 | 14:48 »
Wo sind heute die Barrieren und Schwierigkeiten, wenn man eine Rollenspielbox (Lassen wir mal reine Bücher beiseite) in die Brettspielabteilung bringen will?

Die Kosten.
Das Thalia-Prinzip: Ködern und kassieren

Lies Dir das mal durch, kannst Du auf andere Branchenriesen (Weltbild, etc.) auch anwenden.
Und FFG dürfte lieber ein Brettspiel in die Regale stellen, da hier die Gewinnmargen besser sein dürften.

Online Sashael

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #6 am: 15.03.2015 | 15:18 »
Ich kenne wenige "reine" Brettspielfanatiker - wer mehrere Brettspiele der Todessternklasse zuhause hat, ist in meiner Wahrnehmung meistens sowieso schon/auch Rollenspieler.
Die reinen Brettspielfanatiker sind zahlreicher, als du vielleicht denkst. Ein Bekannter von mir hat auch ein paar Dutzend Regalmeter Brettspiele, geht zu Weltmeisterschaften in Agricola, sammelt Spezialeditionen bekannter Brettspiele und spielt überhaupt kein Rollenspiel. Und sein Spielkreis ist nach seinen Erzählungen genqauso gestrickt. Es scheint eine Brettspielcommunity in Deutschland zu geben, die an Rollenspielen gar kein Interesse hat.
Das laissez-faire einer typischen Rollenspielrunde, die fehlenden Siegbedingungen und das Dauer-Inhalts-Verhältnis schrecken viele ab.
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Offline ArneBab

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #7 am: 15.03.2015 | 16:47 »
Rollenspiele gehören für mich viel eher in eine Buchhandlung, denn die Schnittstellen wären imho viel größer.
Ich denke, die Brettspielabteilung passt gut, weil da schon die soziale Infrastruktur gegeben ist: Gruppen von Leuten, die sich regelmäßig treffen.

Bei Buchfans fehlt so eine Umgebung eher.

„Wie wär’s diese Woche mal mit Dungeonslayers statt Siedler?“


Zu Thalia: 50k€, um als Bestseller plaziert zu werden? Muss man vorher schon Bestseller sein, oder hofft Thalia auf die sich selbst erfüllende Prophezeihung?
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Offline Orakel

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #8 am: 15.03.2015 | 16:52 »
Gegenfrage:
Wie viele klassische Spielwarenläden kennst Du noch?

Mit eingeschränktem NRW-Bezug: Moers, Dinslaken, Duisburg & Münster haben alle jeweils einen. (In anderen Städten tummel ich mich nicht genügend rum, um das einzuschätzen.)
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Offline TeichDragon

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #9 am: 15.03.2015 | 17:08 »
Zu Thalia: 50k€, um als Bestseller plaziert zu werden? Muss man vorher schon Bestseller sein, oder hofft Thalia auf die sich selbst erfüllende Prophezeihung?

Das dürfte Thalia fast egal sein.
Wenn sich der Kram nicht verkauft, geht er halt an den Verlag zurück...

Offline Rhylthar

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #10 am: 15.03.2015 | 17:10 »
Mit eingeschränktem NRW-Bezug: Moers, Dinslaken, Duisburg & Münster haben alle jeweils einen. (In anderen Städten tummel ich mich nicht genügend rum, um das einzuschätzen.)
Dinslaken meinen wir beide aber nicht Intertoys, oder?
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Offline aikar

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #11 am: 15.03.2015 | 18:00 »
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt.

Wer hat da alles Einfluss bis ein Spiel im Laden landet? Wer ist der Blockierer, wenn es nicht dort hinkommt?
Haben die Verlage es gar nicht probiert? Die großen Brettspielanbieter es abgelehnt? Die Verkäufer es nicht für die Regale bestellt?

Wenn man sich anschaut wieviele schlechte Spiele es bis in den Handel schaffen, verstehe ich eben einfach nicht, warum solche Sachen wie Dungeonslayers oder die Pathfinder- oder StarWars-Einsteigerboxen es nicht schaffen.

"Das Thalia-Prinzip" geht da schon in die richtige Richtung der Erklärung, die ich wollte, danke dafür.
Aber fehlt da nicht noch eine Zwischeninstanz? Was spricht dagegen, z.B. ein Rollenspiel mal einem großen Brettspielvertreiber anzubieten, der sich dann um die "Kommunikation" mit den Geschäften kümmert?


Brettspielabteilungen haben übrigens nicht nur reine Spieleläden, die findest auch bei Müller, Libro, Spar etc... (Falls keiner die Läden kennt, ich bin Österreicher ;) )

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Offline Grospolian

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #12 am: 15.03.2015 | 18:15 »
Oft ist das eine Frage der Marke oder des Distributors, so konnte man vor kurzen noch Star Wars am Rande des Imperiums Einsteigerboxen bei Mediamark kaufen (hab ich zumindest in Krefeld gesehen).

Du kannst davon ausgehen, dass viele Verlage versuchen sich im generischeren Einzelhandel zu platzieren, doch das ist oft schwierig. Bei Ketten muss man es erst schaffen durch die Einkauf zu kommen, denn Regelraum und Lagerplatz kosten Geld und auch wenn vorher schon gesagt wurde, wenn es nicht läuft wird es halt zurück geschickt, so belegt Produkt X eben erstmal den Platz im Laden auf dem ein viel besser gehendes Buch stehen könnte.

Bei einzelnen Händlern ist es dann noch aufwändiger, denn da die Großeinkäufer oft sehr konservativ arbeiten, muss man versuchen Händler dazu zu bringen (es gibt welche z.B. der leider lange geschlossene große Buchhändler in Moers hat lange DSA geführt), diese direkt zu Beziehen oder zumindest Nachfrage beim Großeinkäufer zu generieren.

Auch ein Brettspielladen in Moers hatte lange Zeit zumindest DSA im Sortiment (wenn auch eher 3. zu 4er Zeiten ;)), wie es jetzt aussieht weiß ich allerdings nicht. Allerdings weiß ich nicht genau wie die Einkaufssituation der Spielwarenhändler ist, aber ich vermute die werden ähnlich wie Buchhändler über Großeinkäufer organisiert sein, so dass die Grundproblematik sich also spiegelt.
Besucht den Spielwelten Youtube Kanal :D
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Offline TeichDragon

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #13 am: 15.03.2015 | 18:49 »
Ich fürchte, mit "normalen" Brettspielen kann man einfach mehr Cash einfahren.
Das "Spiel des Jahres" verspricht wohl Verkäufe von 300.000 Einheiten und mehr.
"Catan" hatte 10 Jahre nach Start 8 Millionen (!) deutsche Exemplare.

Und Rollenspiele sind halt gegenüber Brettspielen immer Nischenprodukte.
Was wird eine große Kette wohl eher ins Regal stellen?

Und von den Einstiegssummen für Marketing/Vertrieb/Stellflächen  könnten evtl. die Heidelbären oder Pegasus da noch mitmachen, aber der typische (kleine bis mittelständische) Rollenspiel-Verlag heute nicht mehr. Und wie gesagt, die Heidelbären/Pegasus werden auch eher auf das typische Brettspiel setzen, wenn man sich dort viel höhere Umsätze und Margen versprechen kann.

Oder mach einmal eine Forensik welchen Trouble Heidelberger mit der Lizenz von Warhammer 3 hatte.
Gedruckt durfte nur in bestimmten Druckereien in xyz (China oder irgendwas?)  und auch nur wenn Bestellungen aus nicht-englischen Ländern eine kritische Masse hatten, etc. pipapo.
Der ganze Aufwand ist da einfach viel zu hoch.

Offline TeichDragon

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #14 am: 15.03.2015 | 19:07 »
Ach ja, falls jetzt jemand meint in den US oder so sei das anders.
Pustekuchen.

Nehmen wir mal D&D und Pathfinder raus, das sind Sonderlocken, dann scheffelt man auch dort keine Zillionen mit Rollenspielen.
SJGames macht beispielsweise fast seinen gesamten Umsatz & Gewinn mit Munchkin.

Zitat
We kept our core Munchkin sets in print almost all the time, even though they kept selling out. The Munchkin line, including the Munchkin Quest boardgame, accounted for over 75% of our sales. Munchkin is now available in 16 languages.

[...]

Sales of dice games stayed strong, accounting for 7.6% of total sales. Zombie Dice was again our #4 item ranked by dollars, and our #2 in units sold.

Das sind schon über 80% aus nur 2 Produktlinien, und beide sind wirklich keine (reinen) Rollenspiel-Produkte.

Offline Orakel

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #15 am: 15.03.2015 | 20:23 »
Dinslaken meinen wir beide aber nicht Intertoys, oder?

Nein... ähm "bellenhaus" oder so ähnlich heißt der, den ich meine. Interntoys ist mMn der "Kick" der Spielwarenläden.
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Offline Rhylthar

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #16 am: 15.03.2015 | 20:27 »
Der wäre z. B. zu klein und hat das falsche Publikum. Meistens sind da nur Eltern von Kleinkindern (wie ich)...
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Noir

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #17 am: 15.03.2015 | 21:58 »
Die Buchform schreckt zudem relativ viele Kunden ab, denke ich. Früher gab es die meisten Rollenspiele in Boxen. Midgard, DSA, MERS ... alles irgendwie Boxen, die interessant UND nach SPIEL aussahen. Wenn da heute 400+Seitige Wälzer im Regal stünden, würde das kaum neue Kundschaft anlocken. Sieht zu sehr nach Arbeit aus. Die Generation "lesefaul" ist leider wirklich so eine.
« Letzte Änderung: 15.03.2015 | 22:01 von Truhe »

Offline TeichDragon

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #18 am: 15.03.2015 | 22:25 »
Die Buchform schreckt zudem relativ viele Kunden ab, denke ich. Früher gab es die meisten Rollenspiele in Boxen. Midgard, DSA, MERS ... alles irgendwie Boxen, die interessant UND nach SPIEL aussahen. Wenn da heute 400+Seitige Wälzer im Regal stünden, würde das kaum neue Kundschaft anlocken. Sieht zu sehr nach Arbeit aus. Die Generation "lesefaul" ist leider wirklich so eine.

Den Versuch in Boxen gab es aber nun auch schon letzter Zeit, und das mehrfach.
Dungeon Slayers, Aborea (mittlerweile 2te Auflage), Star Wars Einsteiger...

Irgendwie scheint das aber auch nicht den gewünschten Erfolg zu haben.

Pyromancer

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #19 am: 15.03.2015 | 22:31 »
Dungeon Slayers, Aborea (mittlerweile 2te Auflage), Star Wars Einsteiger...

Die Aborea-Box ist mittlerweile schon in der dritten Auflage...

Offline Scorpio

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #20 am: 15.03.2015 | 22:36 »
Die deutsche Pathfinder Einsteigerbox kommt nächsten Monat in der 3. Auflage raus. Die wird auch weitestgehend über Shops abseits der klassischen Fantasyläden bestellt, Interesse müsste also nach wie vor da sein. Iron Kingdoms bekommt mit Unleashed diesen Monat eine Box (Juni die dt. Ausgabe).

Nur klappt die Konvertierung von Einsteigerbox zum restlichen Rollenspiel wohl nicht so wirklich. An der Verfügbarkeit kann es ja nicht mehr wirklich liegen, die ganzen Bücher sind ja nur eine Google-Suche entfernt und nicht mehr nur in einem Spezialladen in der nächsten großen Stadt.
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Offline TeichDragon

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #21 am: 15.03.2015 | 23:07 »
Mea Culpa: Aborea dritte Auflage und die Pathfinder Box habe ich komplett unterschlagen.
Sollte aber auch nur einen groben Überblick bieten und keine Vollständigkeit haben. ;)

Aber ich muss Michael/Scorpio da einfach recht geben und Tom Finn (in 30 Jahre RPG in Deutschland) ein wenig in die Grenzen weisen:
An der grundsätzlichen Verfügbarkeit solcher Einsteiger-Boxen KANN es einfach nicht liegen.
Die gibt es - mehr als genug - und gerade die Star Wars Sachen haben mich in Sachen Einsteiger-Freundlichkeit (Auch wenn jetzt man anderer hier aufheulen mag, das er kein "vollständiges" Regelsystem bekommt) vollkommen geflasht.

Fakt 1: Es gibt mehr als genug (!) Einsteiger-Boxen.
Fakt 2: Gerade für vollkommene Neulinge hat man mit den Star Wars Sachen die Schallmauer durchbrochen.
Fakt 3: In die großen Spiele-Läden wird wohl kaum einer (wir lassen mal Heidelberger und Pegasus als mögliche Kandidaten raus) der "normalen deutschen" Verlage irgend etwas rein drücken können.
Fakt 4: Das "normale RPG" wird in Deutschland eher nicht in den großen Massenversendern (Weltbild, Thalia & Co.) landen.

Wo kann man aber dann die Rekruten-Suche ansetzen?
Den genau hier endet die Suche in diesem Thread imho.

Noir

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #22 am: 15.03.2015 | 23:12 »
Naja, die reine Existenz von Boxen ist ja noch kein Garant für Käufer. Die Möglichkeit an solche Boxen zu kommen ist in Zeiten des Internets natürlich gegeben. Im Zweifel kriegt man fast alles über das große A.

Aber auf die IDEE nach solchen Boxen zu suchen, muss man erst einmal kommen. Ich selbst habe die Boxen damals auch nur kennengelernt, weil ich sie zufällig in einem Vedes entdeckt habe (gekauft hab ich sie da dann aber auch noch nicht, sondern erst, nachdem man mir über die Spiele etwas berichtet hat).

Mit anderen Worten: An der Verfügbarkeit liegt es sicher nicht. Aber an der Verbreitung der Information. Woher soll Otto Normalspieler denn die Info bekommen, dass es sowas wie Pen & Paper Rollenspiele gibt? Gespräche mit Nicht-Gamern beweisen ja, dass viele noch nie etwas davon gehört haben, geschweige denn sich etwas darunter vorstellen können.
Einige haben vielleicht schon einmal was von Pen & Paper gehört, verbinden das aber mit albernem Nerd-Kram, dem nur Idioten nachgehen.

Schwierig. Es hapert demnach also eher an Information.
« Letzte Änderung: 15.03.2015 | 23:19 von Truhe »

Pyromancer

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #23 am: 15.03.2015 | 23:22 »
Wo kann man aber dann die Rekruten-Suche ansetzen?
Den genau hier endet die Suche in diesem Thread imho.

Was ist denn dein Ziel? Rollenspiele verkaufen? Die Rollenspielerschaft insgesamt vergrößern? Deinen Mitspieler-Pool vergrößern?

Offline TeichDragon

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Re: Rollenspiele im Brettspielregal?
« Antwort #24 am: 15.03.2015 | 23:24 »
Jain...

ich zitier nochmal Michael/Scorpio:

Die deutsche Pathfinder Einsteigerbox kommt nächsten Monat in der 3. Auflage raus. Die wird auch weitestgehend über Shops abseits der klassischen Fantasyläden bestellt, Interesse müsste also nach wie vor da sein. Iron Kingdoms bekommt mit Unleashed diesen Monat eine Box (Juni die dt. Ausgabe).

Nur klappt die Konvertierung von Einsteigerbox zum restlichen Rollenspiel wohl nicht so wirklich. An der Verfügbarkeit kann es ja nicht mehr wirklich liegen, die ganzen Bücher sind ja nur eine Google-Suche entfernt und nicht mehr nur in einem Spezialladen in der nächsten großen Stadt.

Ich vermute da immer noch geringe Aufmerksamkeitsspanne  der Jugendlichen.
Tom Finn hat da verdammt recht, wenn er dieses anspricht.

Als ich mit DSA angefangen habe, waren Fantasy-Bücher die Leidenschaft meiner Generation.
HdR, Conan, Elric, Kane, etc...

Heute sind das TV-Folgen (Game of Thrones), aber das sind ganz andere Medien.
Wie bekomme ich also Leute dieser Medien-Generation überhaupt an den Spieltisch?
« Letzte Änderung: 15.03.2015 | 23:27 von TeichDragon »