Die Inszenierung war allerdings streckenweise leider das Schlimmste, was ich seit Rampage oder Blair Witch Project gesehen habe (da wurde mir nämlich von der dusseligen Handkamera speiübel). Der Film sollte eine Warnung für Epileptiker erhalten, und ich konnte erst wieder wirklich zugucken, als der erste große Kampf vorbei war, davor war ich schlicht völlig überfordert.
Fazit: Ein bißchen weniger Schnitt-Schnitt-Schnitt-Schniiiiiiitt, dann wird das auch ein guter Film. Auch ohne Handlung.
Ich möchte nochmal kurz darauf eingehen, weil ich das deutlich anders wahrgenommen habe. Zunächst mal: Ja, Fury Road hat schnelle Schnitte. Aber: Diese sind durchaus sauber gesetzt und - siehe das Center-Shot-Video - man kann der Handlung trotzdem folgen. Und sie entsprechen dem Geschehen, den schließlich findet ein Großteil der Handlung in voller Fahrt statt und die Geschwindigkeit lässt sich durch flotte Schnitte nunmal ganz gut darstellen.
Ein brilliantes Beispiel ist der "Kettenkampf" zwischen Warboy, Max und Furiosa zu Beginng: Die nahende Gang setzt die Protagonisten zeitlich unter Druck, es muss schnell gehen, viel passiert - aber man weiß immer, was gerade Sache ist, wer im Kampf die Oberhand hat.
Genau bei solchen Details versagen viele viele Actionfilme der letzten 1,5 Dekaden kläglich, sei es die dafür berüchtigte Transformers-Reihe, späte Fast&Furious-Teile, üble Die Hard-Aufgüsse, die Matt Damon-Agenten-Stroboskopschnitt-Orgie, Elysium... sogar so manche Marvel-Produktion macht dabei keine Gute Figur! Guardians of the Galaxy ist da eine ruhmreiche Ausnahme, guck dir da mal die Schnitte in schnellen Szenen und der Gegensatz von langsamen Expositions-Shots an.
Man darf auch nicht vergessen, dass wir hier nicht im Arthouse sind, überlange Totalen passen einfach nicht überall und sowas wie der 5-Minuten-Raid in True Detective nutzt sich als Stilmittel auch ab und wirkt auch schnell
abgekupfert wenn man es zu oft sieht
Momentan sehe ich da ein Wandel in der Inszenierung, eine Melange aus neuen, technischen Möglichkeiten und althegebrachten Techniken, die lange ignoriert wurden.
Filme wie The Raid, Dredd, Fury Road und auch eine Serie wie Daredevil setzt aus meiner Sicht tatsächlich neue Maßstäbe was die saubere, coole, nachvollziehbare Insznierung von Kampfszenen angeht.