Wobei ich den Eindruck habe, dass Pathfinder durchaus die Variante von D&D ist, die für viele die erste Anlaufstelle ist. Etwas übertrieben: Neben Pathfinder sind alle anderen immer noch Nischenprodukte.
Das bezweifle ich. Mir fällt auf, dass fast alle US-Youtuber, deren Channels ich mir oft reinziehe, von D&D 4 oder Pathfinder zu D&D 5 gewechselt sind. In manchen Fällen bestimmt nicht einmal, weil sie es für das bessere System halten, sondern weil sie einfach am Puls der Zeit bleiben wollen. Viele Einsteiger kommen heutzutage auch und vor allem über das Internet mit dem Rollenspielhobby in Berührung.
Außerdem sind die viel gerühmten Adventure Paths von Pathfinder meistens extrem kampflastig. In meinem unmittelbaren Umfeld hat es den Ruf, ein stumpfes Dungeon-Crawler-System zu sein, bei dem man ohne exzessives Min-/Maxing keine Chance hat, Schritt zu halten. Mir kommt es so vor, als wäre der Ruf inzwischen schlechter als der von D&D 4, bei dem zumindest der Eindruck aufkam, dass die taktischen Kämpfe grundsätzlich Spaß machen können,
wenn man darauf steht. In den D&D4-Kaufabenteuern ist fast jeder Kampf ein kleines Kunstwerk, mit minutiös aufeinander abgestimmten Gegnern. Bei den Adventure Paths von Pathfinder kommt es dagegen vor, dass man erst auf viermal Monster X triff, dann auf dreimal Monster X, zur Abwechslung dann einmal auf Monster Y und dann wieder viermal auf Monster X. Der Ruf kommt nicht von ungefähr und
das fühlt sich für mich ulkigerweise am meisten wie ein Computerspiel an (ich spiele nebenbei gerade Pillars of Eternity und Icewind Dale Enhanced Edition).
Pathfinder ist vielleicht "die erste Anlaufstelle" für D&D-3.5-Veteranen und Regelfüchse. Aber davon gibt es mittlerweile immer weniger.