Auslöser der Frage war für mich der folgende Thread, ich nehme einfach mal die Antwort von YY und gehe davon aus:
Wie Orko schon sagte: Mit einem Waffenbuch wie dem von Cthulhu wird das gefördert und quasi abgesegnet - würde ich auch machen, wenn ich dafür nicht sowieso ein anderes System nehmen würde.
Da bin ich ja immer ein bisschen hin- und hergerissen.
Einerseits ist es ja schon mal ganz gut, wenn ein paar konkrete Modellbezeichnungen usw. im Regelwerk stehenen, andererseits bringt das dem Laien ja auch nichts, weil er dann immer noch nicht weiß, was das genau ist und vor Allem wie es aussieht.
Bei Deadlands-Sitzungen habe ich z.B. immer einen Bildband über die bekanntesten Waffen des Wilden Westens dabei, der meist regen Zuspruch findet.
Im Weird West sind Schusswaffen ja auch derart zentral, dass entsprechende Übersichten ja schon zwingend sind!
Aber trotzdem kann ich nicht nachvollziehen, warum detailierte Waffenlisten über alle Settings und Systeme hinweg so einen regen Zuspruch finden, während fast alle anderen Bereiche stiefmütterlich behandelt werden. Liegt das daran, dass es eine große Schnittmenge von Waffenfreaks/Rollenspielern gibt? (gerade bei Mittelalte-Reenactment kann ich mir das im Übrigen gut vorstellen).
Oder das viele altbekannte Rollenspiele aus der waffengeilen USA kommt?
Mich stört dabei der Fokus bei zBsp militärischen Settings, die sich genau darum drehen, ja gar nicht. Aber wenn in Horrorszenarien, wo die psychische Stabilität der Beteiligten eine zentrale Rolle spielt seitenlange Waffenlisten auftauche, dann irritiert mich das sehr.
Und das hört ja bei Cthulhu nicht auf.
Ich habe dabei keine generelles Problem mit Waffen - eher im Gegenteil: je abgefahrenen - desto besser! Lang lebe die Dubstep-Kanone
Aber es ärgert mich, dass Waffen so einen hohen Fokus genießen, während andere Bereiche dann so grob wie nur möglich dargestellt werden, obwohl sie für das Setting mindestens genauso wichtig sind, zum Beispiel: Hacken.
Denn eigentlich spielt es durchaus eine Rolle, welches Equipement, welche genauen Skills und vor allem: Welche Szenekontakte man hat, um beim ernsthaften Hacken (von größeren Firmen, Regierungorganistionen usw) weiterzukommen.
Aber wo finde ich Übersichten, welche Rechnertypen, Betriebsysteme, Großrechenanlagen, Sicherheitsysteme und -firmen, welche Crews es in der Crackerszene gibt, wie man dahin Kontakte aufbaut? Welche kostenpflichtigen Tools benötige ich? Damit kann man locker seitenweise Listen machen.... die Frage ist: Will man das?
Wohlgemerkt: Es geht mir nicht darum, wie viel Raum die Regeln einnehmen (Shadowrun hat ja durchaus elaborierte Cyber-Hacking/Cracking-Regeln), sondern wie es mit der "reaistischen" Darstellung von Equipment abseits von Waffen aussieht und dass der Detailgrad dann gerne bricht.
Ich persönlich kann gut mit groben Darstellungen leben, also eine Aufteilung in Klassen und Auflistung von einigen Beispielen pro Sachgebiet. Bei historischen Settings dann gerne auch gewürzt mit detailierteren Angaben in Prosa- also Textkästen.
Aber wenn ich ein neues Rollenspiel in die Hand nehme, das den "total revolutionäres Setting"-Aufkleber auf dem Cover hat und sehe dann kurz nach der Charaktererschaffung wieder 3 Seiten Waffentabellen führt das bei mir mittlweile zu Ermüdung und Desintresse. Denn offenbar geht es hier auch wieder darum, mit krassen Wummen fiese Viecher zu töten.
Wie seht ihr das? Wollt ihr Waffenlisten? Wie detailiert darf es sein? Bin ich der einzige, den das auf die Dauer nervt?
Mit "Detailgrad" ist gemeint, dass die Beispiellisten von Gegenständen pro Fachgebiet auf dem gleichen Detailgrad erstellt wurden.
Sprich: Wenn es +1 bis +12 WAffen gibt, dann bitte auch entsprechend viel Auswahl beim Hacken, bei Fahrzeugen und überall sonst, wo es in der Realität eben auch viele Unterscheidungen gibt.