Langsam führt das sehr OT, ev. sollte man es ja abtrennen, dennoch wollte ich das nochmal kurz aufgreifen:
Das Problem ist denke ich ein anderes:
Ich behaupte, dass man im Spiel am Tisch durchaus die selbe Spieldichte und -tiefe erreichen kann, aber natürlich mit einer Einschränkung: Man bespielt ja nicht ganz Aventurien, sondern meist nur einen Teil bzw. hat ein Schwerpunktgebiet. In diesem Schwerpunktgebiet kann die Spieldichte und -tiefe am Tisch aber weit die selbst offizieller Publikationen übertreffen und ggf. sogar konsistenter sein (oder zumindest nicht inkonsistener, erweckt doch der offizielle Metaplot nicht selten bei mir den Eindruck, er wäre selbst am Tisch erspielt worden).
ein.
Ich glaube auch, dass wir es da wieder mit zwei unterschiedlichen Paar Schuhen zu tun haben:
Natürlich entwickelt sich aus den meisten Runden, die ihren Metaplot im Spiel stricken, keine Geschichte von vergleichbarer Komplexität und Vielschichtigkeit wie die Geschichte Aventuriens. Wenn man das hinterher aufschreibt, sieht es sicher in den meisten Fällen dünner, inkonsistenter, weniger originell aus.
Andererseits spiele ich ja nicht, damit hinterher, wenn man es aufschreibt, eine möglichst tolle, komplexe Geschichte rauskommt, sondern um eine tolle, vielschichtige Geschichte zu erleben. Und dafür hat das selber-Metaplotstricken den unschätzbaren Vorteil, dass sich die wichtigen Entwicklungen aus den Entscheidungen und Handlungen der Hauptfiguren (der SC) ergeben können, und zwar ohne, dass er SL dafür irgendwelchen Illusionismus bemühen muss.
Was Spieltiefe angeht: Da würde ich sogar behaupten, dass der frei entstehende Metaplot tendenziell mehr Tiefe ermöglicht, weil er es erleichtert, den Fokus auf die Figuren und deren Entwicklung zu legen anstatt auf ihnen äußerliche Ereignisse.
So was wird von der 7G-Kampagne halt schlicht und einfach kaum unterstützt - und das ist jetzt gar kein Gemecker, denn wie gesagt: Dafür bekommt man die Interaktion mit einem komplexen, vielschichtigen Setting auf einem Detail- und Intensitätsniveau, das seinesgleichen sucht.
Trotzdem ist die Kampagne halt enorm stark gescriptet, was je nach Spielvorliebe ein großer Minuspunkt sein kann. Und dass man nicht alles haben kann - extrem feinteilige Verzahnung mit einem komplexen vorgefertigten Setting und gleichzeitig totale Freiheit - ist mir auch klar. Nur sollte man den Leuten halt sagen, was sie bekommen, wenn sie sich die 7G holen.