Autor Thema: Welche verfuegbaren Settings sind unangemessen bis geschmacklos  (Gelesen 42185 mal)

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Offline Waldviech

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Zitat
O ja! Das gab/gibt es bei uns

Allerdings. Dazu nur ein Zitat aus einer Ausgabe von "Erwachet"von den Zeugen Jehovas:

Zitat
Ein Held, zwei Diebe und ein Zauberer tasten sich in einem halbdunklen Gang vorsichtig vorwärts. Sie suchen einen Schatz. Der Zauberer winkt der Gruppe, sie solle haltmachen. „Ich spüre böse Geister“, sagt er. Plötzlich stürzen durch eine Geheimtür drei bewaffnete Kobolde in den Korridor und schreien: „Die Oberirdischen! Schlagt sie tot!“

Was ist das? Ein böser Traum? Die Handlung in einem Horrorfilm? Nein, nur eine typische Episode in dem immer beliebter werdenden Phantasiespiel "Das schwarze Auge".

Ein junger Mann, der vor kurzem damit aufgehört hat, DSA zu spielen, äußerte sich wie folgt: „Das Spiel ist ganz heimtückisch. Am Anfang denkt man, es wäre nur ein harmloser Spaß und ein kleines Abenteuer, doch sehr schnell wird man hineingezogen. Man ist dann wie in einem Rausch.“

Ein anderer ehemaliger Spieler ist der gleichen Ansicht. „DSA macht süchtig.“


Eine mythologische Welt der Gewalttätigkeit

DSA wird nicht wie die meisten Spiele auf einem Brett gespielt. Statt dessen machen sich die Spieler die Persönlichkeit von Figuren zu eigen, die eine mythologische Welt betreten; diese Welt wird von einem Spieler, „Herrscher über das Verlies“ genannt, beherrscht. Die Spieler, die um einen Tisch herum sitzen, malen sich durch Fragen an den „Herrscher“ in ihrer Phantasie ihre Umgebung aus. Der „Herrscher“ spielt die Rolle verschiedenartiger Ungeheuer, auf die die Spieler treffen, und entscheidet mit Hilfe eines besonders geformten Würfels, was mit ihnen geschehen wird. Die Figuren der Spieler sind auf Schatzsuche. Die Ungeheuer des „Herrschers“ sind darauf aus, sie zu töten.

„Das Ausmaß der Gewalttätigkeit in dieser Scheinwelt ist enorm. Es gibt kaum eine Partie, in der die Spieler nicht in Mord, Brandstiftung, Folterung, Vergewaltigung oder Straßenraub verwickelt sind“, schreibt John Eric Holmes, ein erfahrener DSA Spieler.

„Man identifiziert sich mit seiner Figur“ sagte ein Exspieler. „Man möchte weiterspielen, um zu sehen, was als nächstes mit ihr passiert. Wenn deine Figur außerdem einige Abenteuer übersteht, ohne getötet zu werden, dann wird sie neue Kräfte und Fähigkeiten bekommen, die sie noch interessanter machen.“ Dieser Wunsch – aus seiner Figur einen „Supermann“ zu machen – spricht den Träumer in vielen Leuten an. Natürlich muß man das Spiel sehr oft spielen, bis man dieses Ziel erreicht hat. Was geschieht aber, wenn in der Zwischenzeit eine Spielfigur „getötet“ wird?

„Wenn eines dieser anderen Ichs getötet wird“, muß „Herrscher“ Holmes zugeben, „erleidet der Spieler manchmal einen seelischen Schock und ist völlig fertig.“ Klingt das nach einem harmlosen Spaß?

„Das stimmt“, bestätigt ein ehemaliger „Herrscher“. „Ich habe die Lieblingsfigur meines Bruders, in die er viel Zeit investiert hatte, umgelegt. Er war wirklich fassungslos.“


Die Persönlichkeit wird in Mitleidenschaft gezogen

„Das Spiel macht einen zum Egoisten“, bemerkt dieser ehemalige Spieler. „Zuerst sind die Spieler alle anständig und aufopferungsvoll, aber nach einer Weile wird das anders. Sie merken nämlich: Wenn sie selber nicht aufpassen, fällt ihnen jemand in den Rücken und nimmt ihnen ihren Schatz weg. Im Handumdrehen kann man keinem mehr trauen.“

Jeder, der eingeladen wird, DSA zu spielen, vor allem jeder Christ, sollte folgendes im Sinn behalten:
Das Spiel fördert die Habgier und den Materialismus. Die Hauptaufgabe der Figuren besteht darin, sich Schätze anzueignen, die ihnen nicht rechtmäßigerweise gehören. Wie läßt sich dies mit dem inspirierten Rat des Apostels Paulus vereinbaren: „Wenn wir ... Lebensunterhalt und Bedeckung haben, werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein. Denn die Geldliebe ist eine Wurzel von schädlichen Dingen aller Arten.“ (1. Tim. 6:8, 10)?

Das Spiel fördert Gewalttätigkeit. Jesus forderte seine Nachfolger aus: „Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen“ (Mat. 5:44). Das ist nicht einfach. Fällt es Christen leichter, diesem Rat nachzukommen, wenn sie in die Rolle eines gewalttätigen anderen Ichs schlüpfen? Zugegeben, die Gewalttätigkeit in dem Spiel ist nicht „Wirklichkeit“ doch selbst wenn sie nur eingebildet ist, kann sie früher oder später das Herz beeinflussen. Jesus wies darauf hin, wenn er sagte: „Aus dem Herzen [kommen] böse Überlegungen, Mordtaten“ (Mat. 15:19). „Mehr als alles sonst, was zu behüten ist“ heißt es warnend im Bibelbuch der Sprüche, „behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens.“ Die Frage erhebt sich also: Kann jemand, der ein Spiel wie DSA spielt, diesen biblischen Rat befolgen? (Spr. 4:23).

Das Spiel fördert den Polytheismus und den Dämonismus. Schon ein flüchtiger Blick auf einige der Figuren und Ungeheuer, die in der Spielanleitung erwähnt werden, sollte Christen davon überzeugen, daß dieses Spiel nichts für sie ist. Es kommen Zauberer (Medien, Seher und Beschwörer), Elfen, Höllenhunde, Kobolde, Monster, Knochenmänner, Gespenster, Vampire und Zombies vor, um nur einige wenige zu nennen. Von erfahrenen Spielern wird erwartet, daß sie sich gründliche Kenntnisse über die Eigenschaften solcher gräßlichen Spielgefährten aneignen. Christen dagegen werden davor gewarnt, die „tiefen Dinge des Satans“ kennen zu ernen (Offb. 2:24).

Nach den ersten Zügen mag solch ein dämonischer Beiklang noch wie ein harmloser Spaß erscheinen, in späteren Phasen des Spiels jedoch nimmt der Dämonismus gefährliche Ausmaße an. „Einige meiner hochentwickelten Figuren hatten sich übersinnliche Kräfte angeeignet“, erinnert sich ein Exspieler, „und während eines Spiels kämpften sie unmittelbar gegen Dämonen und Teufel. Es war irgendwie unheimlich. Wir waren erschrocken und haben es nie wieder versucht.“


Satanisches Denken

In den fortgeschrittenen Spielphasen wird von den Figuren sogar verlangt, daß sie sich einem mythologischen Gott hingeben. „Einer Gottheit zu dienen ist ein wesentlicher Bestandteil von DSA“, heißt es in einer Veröffentlichung zu dem Spiel, „und alle Spielfiguren sollten einen Schutzgott haben.“ Zu den Schutzgöttern gehören griechische, ägyptische und babylonische Gottheiten aus ferner Vergangenheit (z.B. Zeus, Ra oder Marduk), wohingegen von dem allein wahren Gott, Jehova, nirgends die Rede ist.

Tatsächlich wird durch DSA eigentlich der Eindruck erweckt, daß es keinen allein wahren Gott gäbe, sondern es fände nur ein universeller Krieg zwischen den unsichtbaren Kräften von „Gut und Böse, Gesetz und Chaos“ statt, vertreten durch verschiedenartige Kämpfer. Für solche Lehren sind schon vor langer Zeit Feinde des Christentums wie die Gnostiker eingetreten.

Das schwarze Auge ist von dem Gedankengut Satans, des Teufels durchsetzt, der schon immer Habgier, Gewalttätigkeit und Dämonismus gefördert hat.
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Offline Irian

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Amüsant, was man in etwas reininterpretieren kann, was man pers. sehr offensichtlich nicht kennt. ;-) Müßte man glatt mal mit Briefmarkensammeln machen.
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Offline Feuersänger

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Und witzig, dass es offenbar ein aus dem Englischen übersetzter Text über D&D ist, bei dem sie zwar D&D durch DSA ersetzt haben... sonst aber auch nichts; es bleibt bei den englischen Namen sowie dem "Herrscher des Verlieses" (sehr geiler Ausdruck, den versuch ich mir anzueignen).
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Offline Weltengeist

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Und witzig, dass es offenbar ein aus dem Englischen übersetzter Text über D&D ist, bei dem sie zwar D&D durch DSA ersetzt haben... sonst aber auch nichts; es bleibt bei den englischen Namen sowie dem "Herrscher des Verlieses" (sehr geiler Ausdruck, den versuch ich mir anzueignen).

Du meinst, Sätze wie

Zitat
John Eric Holmes, ein erfahrener DSA Spieler

oder

Zitat
Es kommen Zauberer (Medien, Seher und Beschwörer) [...] vor

könnten darauf hindeuten, dass sie gar nicht wirklich DSA gemeint haben? ~;D

Ich bin mir aber sicher, dass man einen ähnlichen Text auch für DSA verfassen könnte. Damals wie heute. Wie war das allein mit den sechs verschiedenen Arten von Prostituierten, die man bei DSA5 spielen kann? Pfuhl der Sünde sag ich nur, Pfuhl der Sünde... ;)
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Offline FlawlessFlo

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Geil.

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Eine mythologische Welt der Gewalttätigkeit

Stimmt schon.

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Das schwarze Auge ist von dem Gedankengut Satans, des Teufels durchsetzt, der schon immer Habgier, Gewalttätigkeit und Dämonismus gefördert hat.

Wie wahr, wie wahr...



Gab's da nicht auch mal Reihe von Geschichten über Teenager, die in die Fänge von D&D geraten und am Ende ein Mädchen in den Suizid treiben?
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Offline Irian

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Diverse. AD&D Bashing war mal in Mode.
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User6097

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Wobei ich finde, das man den Punkt schon ernstnehmen muss. Spielen kann man natürlich alles, aber genauso wie es manchen Leuten unangenehm ist, Nazis oder Verbrecher zu spielen, so ist es anderen unangenehm, Priester heidnischer Götter zu spielen. 

Es wirs zudem wohl keiner anfangen, jetzt plötzlich Praios anzubeten, aber dennoch wird natürlich eine gewisse Beliebigkeit propagiert. Man kann je nach Spielfigur seinen Glauben wechseln, jeder Glaube hat seine Vor- und Nachteile, dadurch werden die Leute natürlich dazu angeregt, auch ihren eigenen Glauben zu relativieren und drüber nachzudenken, ob sie nicht selber ihren Glauben auch wechseln könnten. Da das völlig unreflektiert geschieht, sehe ich in solchen Spielen zumindest nichts, was den Glauben jetzt sonderlich festigt.

Der Vorteil bei DSA ist da wenigstens, dass die 12-Götter im Grunde christliche Werte verkörpern und quasi als Heilige bzw. Aspekte Gottes gesehen werden können. Insofern werden zumindest christliche Werte vermittelt.   

Ich hätte mir bei DSA eine klare Gottesdarstellung wie bei Dragonlance oder Tolkien gewünscht, aber man kan nnicht alles haben.
« Letzte Änderung: 8.05.2015 | 20:40 von User6097 »

Offline Sashael

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ch hätte mir bei DSA eine klare Gottesdarstellung wie bei Dragonlance oder Tolkien gewünscht, aber man kan nnicht alles haben.
Okay, was hab ich bei Dragonlance und Tolkien verpasst?
Dragonlance hat ein Pantheon sich teilweise bekämpfender Götter und bei Tolkien ist mir die Religion anscheinend komplett verborgen geblieben.
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User6097

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Okay, was hab ich bei Dragonlance und Tolkien verpasst?
Dragonlance hat ein Pantheon sich teilweise bekämpfender Götter und bei Tolkien ist mir die Religion anscheinend komplett verborgen geblieben.

DU musst das Silmarillion und die späten Dragonlance Bücher lesen, da klärt sich das auf.

Pyromancer

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Vielleicht OT, aber gibt es tatsächlich religiöse Hardliner, die Rollenspiel betreiben? Ich hatte bisher eher den Eindruck, für solche Leute ist dieses Hobby ein Feindbild unter vielen.

Es gibt genug religiöse Atheisten/Antiklerikalisten, die ein Rollenspielsetting, in dem so etwas ähnliches wie eine christliche Kirche auch nur ansatzweise, in Teilen, positiv dargestellt wird, nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden. "Ich spiel doch nichts, wo ich an EINEN Gott glauben muss..."

Offline Sashael

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DU musst das Silmarillion und die späten Dragonlance Bücher lesen, da klärt sich das auf.
Beides imo vollkommen irrelevant für das Thema, da viel zu weit weg vom Original um noch eine Rolle zu spielen. In den massenbekannten Werken ist nichts von einer "klaren Gottesdarstellung" zu finden.
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Offline Feuersänger

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Vor allem stellen die Inhalte aus dem Sil keine Religion für die Bewohner Mittelerdes dar. Insofern irgendwie witzig: gerade weil Tolkien gläubiger Katholik war und deswegen nicht die "Blasphemie" begehen wollte, eine Phantasiereligion zu entwerfen, sind sämtliche Bewohner Mittelerdes sozusagen Atheisten. Aber das nur am Rande...
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Zitat von: ErikErikson
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User6097

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Ich finde das so sehr gut gelöst. Wie Feuersänger anmerkt wäre es in der Tat problematisch gewesen, in den Hauptwerken eine Phantasiereligion darzustellen, da einfache Geister hier zu schnell auf die Idee kämen, das es sich um eine Verhöhnung wahrer Religion handelt. Wer sich aber tiefer mit der Materie beschäftigt findet sowohl bei Tolkien wie auch be Dragonlance den christlichen Kern.

DSA bezieht sich ja mit Sumu/Los und den Gigantenkriegen eher auf nordische Legenden, das halte ich für eher suboptimal gelöst, da hier natürlich ein Weltbild vermittelt wird, das mit dem christlichen Glauben nicht in Einklang zu bringen ist. Die DSA Welt muss ohne einen wahren Gott auskommen, alles was sie hat sind ein zänkisches griechisches Pantheon und nordisch inspirierte Naturgewalten, die sich nicht für die Menschen interessieren.

D&D hat wenigstens noch Ao, wobei der sehr blass bleibt. Aber zumindest wird hier die Möglichkiet angedeutet, das die Götter eben Diener einer allumfassenden wohlwollenden Macht sind.
« Letzte Änderung: 8.05.2015 | 23:09 von User6097 »

Eulenspiegel

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bzgl. Mittelerde
Die einen glauben immerhin an Gandalf und die anderen an Sauron.
Da beides quasi überirdische Wesen sind, ist das schon so eine Art Religion.

DSA bezieht sich ja mit Sumu/Los und den Gigantenkriegen eher auf nordische Legenden, das halte ich für eher suboptimal gelöst, da hier natürlich ein Weltbild vermittelt wird, das mit dem christlichen Glauben nicht in Einklang zu bringen ist. Die DSA Welt muss ohne einen wahren Gott auskommen, alles was sie hat sind ein zänkisches griechisches Pantheon und nordisch inspirierte Naturgewalten, die sich nicht für die Menschen interessieren.
Nicht alle DSA-Spieler sind Christen.

Hier kenne ich sogar einen moslemischen Spieler, der mit den 12 Göttern keinerlei Probleme hat, sich dafür aber von Rastullah verarscht fühlt. (Rastullah ist in Aventurien sozusagen eine Persiflage auf Allah.)

Offline Feuersänger

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DSA bezieht sich ja mit Sumu/Los und den Gigantenkriegen eher auf nordische Legenden

Öhm, Moment. Du denkst sicherlich an Ymir. Der ist allerdings keine nordische Erfindung, sondern geht auf einen urindogermanischen Mythos zurück, der sich sehr ähnlich auch z.B. in den iranischen und indischen Mythologien wiederfindet (wo btw sogar die Namen sehr ähnlich sind). In allen Fällen wird ein Wesen erschlagen, um aus seinen Einzelteilen etwas Neues zu erschaffen - mal die Welt, mal die Menschheit, aber das Prinzip ist das Gleiche.
Und in der semitisch-mesopotamischen Mythologie haben wir auch nochmal ein ganz ähnliches und sehr bekanntes Muster, mit Tiamat, die von Enlil (später Marduk) erschlagen wird, um aus ihr Himmel und Erde zu bauen. Ich hab eigentlich immer eher das als Vorlage für Sumu interpretiert.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
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Offline Zarathustra

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Ich finde es unangemessen und geschmacklos, dass Kleine Ängste verweichlicht wurde. Die alte Fassung war mutig, die aktuelle ist zum Einschlafen.

Bei Settings bin ich nicht wirklich eingeschränkt, mir kam bislang noch nichts unter, was ich unangemessen fand. Geschmacklos finde ich es aber, wenn einem undurchdachtes Gedöhns vorgesetzt wird ala Wasserversorgung von Gareth. Gut und Böse sind nicht wirklich Kategorien in denen ich im Rollenspiel denke, da ist es mir recht egal auf welcher Frontseite oder in welcher Grauzone ich mit meinem Setting/meinem Char stehe. Ich kann zwar verstehen, wenn andere Leute irgendwo klare Grenzen ziehen, aber wenn für mich etwas interessant ist, dann juckt es mich wenig, ob ich es offgame sympathisch fände.
Euer Mario Heinz Kiesel!

Offline Chaos

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Auch genug, dass du da einen Beweis bringen kannst?

Mir ist jedenfalls noch kein Atheist begegnet, oder was das betrifft irgendein Rollenspieler, der blöde genug ist, zu denken, er müsste an die Götter der Rollenspielwelt wirklich glauben.
Unordnung = Datenschutz
Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!

Pyromancer

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Auch genug, dass du da einen Beweis bringen kannst?

Mir ist jedenfalls noch kein Atheist begegnet, oder was das betrifft irgendein Rollenspieler, der blöde genug ist, zu denken, er müsste an die Götter der Rollenspielwelt wirklich glauben.

Es geht nicht darum, dass der Spieler an irgend etwas glauben muss (so blöde ist in meinem Bekanntenkreis wirklich keiner ;) ), sondern dass der Charakter an irgend etwas glaubt. Und da kenne ich eben etliche Atheisten, die keine monotheistischen/christlich angehauchten Charaktere spielen - prinzipiell und überhaupt; und wo alles, was im Setting irgendwie halbwegs nach Amtskirche aussieht automatisch "das Böse(TM)" sein muss.

Offline Feuersänger

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Ich kenn sogar eine, die in einem polytheistischen Setting (Golarion) nur Atheisten spielen will - so schwachsinnig das auch ist in einer Welt, in der es Götter nachweislich gibt.
Ich weiss aber auch nicht, was da die Motivation dieser Spielerin ist.
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so wie ich Golarion verstanden habe bekommst du trotzdem ein Leben nach dem Tod und zwar auf der Ebene die deiner Gesinnung entspricht.  Also brauch Mann die Götter ja eigentlich nicht so die reckt.

Offline Sashael

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Ich finde es unangemessen und geschmacklos, dass Kleine Ängste verweichlicht wurde. Die alte Fassung war mutig, die aktuelle ist zum Einschlafen.
Und wenn man keine Ahnung hat, sollte man einfach mal die Fresse halten.
Ich habe Bekannte, die beruflich mit Opfern von Kindesmißbrauch und Kindesmißhandlung zu tun haben. Die fanden die alte Fassung von Kleine Ängste widerlich und einfach nur krank. Ich fand sie "nur" geschmacklos.
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Offline Chiarina

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Zitat von: Sashael
Es gibt Themen, aus denen macht man einfach kein Spiel.

+1
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Offline CAA

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Dann unterhaltet euch mal mit Leuten die Opfern allerlei Gewalttaten, Folteropfern oder gar Kriegsflüchtlingen zu tun haben.... wenns danach geht was im echten Leben "inaktzetabel" ist, wirds aber _SEHR_ überschaulich aufm Rollenspielmarkt.

Klar hat jeder in irgend einer Weise Themen bei dehnen man näher am Wasser gebaut ist. Die Themen könnte man ja einfach umschippern anstelle sie zu bespielen. Das letzte mal als ich geschaut habe, wurd niemand gezwungen irgendwas zu spielen.

Oder alternativ kann man natürlich auch Leuten um die Ohren hauen dass sie keine Ahnung haben und die Fresse halten sollen. ~;D
« Letzte Änderung: 9.05.2015 | 01:55 von CAA »
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Offline Chiarina

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Zitat von: CAA
Die Themen könnte man ja einfach umschippern anstelle sie zu bespielen.

Ja, genau. Wo war jetzt dein Problem?
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Offline CAA

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irgendwas mit Nuhr, Kleine Ängste und dass es okay ist Spiele zu spielen in dehnen es vorgesehen ist, dass man andere Menschen schwer verletzt und oder tötet. Irgendwie sowas.... suchs dir aus  ;)
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